Warum träumen viele junge Menschen vom eigenen Haus?

10 Antworten

Schon mal den Satz gehört "Man wird ja wohl noch träumen dürfen"?

Wobei in Deutschland meiner Erfahrung nach heutzutage gar nicht so viele ein eigenes Haus wollen, weil einen das halt auch extrem bindet, finanziell sowie örtlich.

Früher war das noch üblicher, da es viel weniger Mietwohnungen gab, und die Leute viel sesshafter waren. Da wurden Häuser über Generationen weiter vererbt.

Heute wollen viele nicht ewig im selben Ort leben, sondern mal hier mal da, oder ganz im Ausland, und sie wollen nicht 40 Jahre lang die Raten für den Hauskredit abbezahlen, sondern das Geld lieber für ein "gutes Leben" ausgeben.

Ergänzung:

Früher mögen die Menschen zwar mehr Immobilien privat besessen haben, dafür gab es dann aber auch maximal ein Auto in der Familie, ein Festnetztelefon im Flur, das ein leben lang gehalten hat, statt alle paar Jahre neue Smartphones für die ganze familie im Wert eines Gebrauchtwagens


bablbrabl123  22.05.2025, 17:54

Viele sehen es dennoch heute als Altersvorsorge, denn die Immobilie als auch Grundstück steigt im Wert, aber die Rate bleibt die nächsten 40 Jahre gleich und im Gegenzug: Mieten steigen. Das heißt finanziell ist das eine sichere Nummer, wenn man eine clevere Finanzierung aufstellt.

Deamonia  27.05.2025, 11:07
@bablbrabl123

Stimmt, an Mieteigentum hatte ich bei der Frage gar nicht gedacht, sondern nur an Immobilien in denen man dann selbst lebt.

Warum gibt es so eine große Diskrepanz zwischen Realität und Vorstellung?

weil es eine Generation vor mir üblich war ein eigenes Haus zu besitzen.

Noch eine Generation Früher wurden die Häuser oftmals zum Teil mit den Eigenen Händen erbaut.

Da wir es bisher gewohnt waren das die folgenden generationen es besser haben als die davor darf man doch auch vom eigenem Haus träumen

Warum träumen viele junge Menschen vom eigenen Haus – trotz der Realität?

Viele junge Menschen träumen vom Eigenheim – obwohl sie realistisch gesehen kaum die Mittel dafür haben. In Wahrheit können sich die meisten vielleicht gerade noch eine Eigentumswohnung leisten. Einige nicht einmal das. Woher also kommt diese große Diskrepanz zwischen Vorstellung und Wirklichkeit?

Einige Gründe:

  • Tradition: Viele übernehmen den Traum unbewusst von ihren Eltern – ohne ihn je wirklich zu hinterfragen.
  • Sinnsuche: Für manche symbolisiert das Eigenheim endlich "Ankommen" oder gar "Freiheit" – obwohl es de facto oft zur langfristigen Bindung wird.
  • Vergleich: Social Media zeigt perfekte Häuser, stylische Küchen, Infinity-Pools. Das erzeugt unbewussten Druck, obwohl es oft nur eine schön inszenierte Fassade ist.
  • Realitätsferne: In der heutigen Zeit – vor allem ohne Erbe oder große Unterstützung – ist es in Regionen wie Süddeutschland nahezu unmöglich, Haus + Grundstück unter 600.000 bis 800.000 € zu realisieren.
  • Lebensglück wird daran gekoppelt: Viele glauben unbewusst, erst dann „richtig erwachsen“ oder „erfolgreich“ zu sein.

Aber man sollte sich ehrlich fragen:

Sind unsere Eltern heute wirklich glücklicher in ihren oft überdimensionierten, leeren Häusern?
Ist ein Haus im Alter wirklich optimal, wenn es nicht durchdacht geplant wurde?

Es gibt viele unterschiedliche Motive – manche sind berechtigt, andere romantisiert.

Wenn ein Haus nicht zur Belastung wird, wenn man nicht nur noch dafür lebt und arbeitet – warum nicht?

Aber: Es darf nie zum Ersatz für echten inneren Frieden oder Selbstwert werden.

Meine persönliche Meinung:

Ich plane selbst, ein Haus zu bauen. Ich habe ein Grundstück geerbt und mir über Jahre Eigenkapital angespart – ohne das wäre es, gerade allein, kaum realistisch.

Aber für mich ist das Haus ein Werkzeug – kein Prestigeobjekt.

Ich brauche keinen Pool, keine Designerküche, keine aufgesetzte Fassade. Niemand wird sich je ernsthaft dafür interessieren – außer ich selbst. Und „Neid erkaufen“ ist für mich die schlechteste Investition überhaupt.

Denn:

Wer neidisch ist, ist unreif. Und was kümmert mich die Meinung unreifer Menschen?

Ich baue kein Denkmal. Ich baue eine Lebensbasis. Für mich. Nicht für den Applaus anderer.

Weil das eigentlich normal sein sollte als normaler Bürger sein eigenes Haus zu besitzen oder wenigstens eine Wohnung die Groß genug ist.

Wor sollten uns eher Fragen warum wir uns von Immobilienfimen knechten lassen.

Vor allem die Weiber wollen doch nicht von Nachbarn in hellhörigen Wohnungen gestört werden und die Kinder sollen auch draussen im eigenen Garten spielen können, statt auf einem städtischen Spielplatz.

Dann wollen sie ihren Besuchern doch stolz das ganze schöne Haus zeigen können, um das man auch herum laufen kann. Reihenhäuschen mit Handtuchgarten reicht da nicht!