Warum sind viele Studenten links eingestellt?
Hey zusammen,
warum sind so viele Studenten links eingestellt? Viele tragen auch genau das gleiche und sehen allgemein gleich aus (z.B Birkenstock, Rastertöpfe oder sehr kurzer Pony und ein zerrupfter Messydutt, weite Hosen etc)
Ich werde bald anfangen zu studieren und sehe mich nicht so sehr in dieser Welt. Bitte versteht es nicht falsch!
Bloß ich weiß nicht, was sie damit aussagen wollen. Bzw. was ist das Ziel der linkseingestellten? Werden sie gegen mich sein, weil ich in ihren Augen als eine komplett normale Person gelte? Bin ich für sie Abschaum, weil ich mich nicht mit den Linken identifizieren kann?
Wie gesagt, bitte versteht mich nicht falsch, denn ich bin keinesfalls rechts aber nunmal auch nicht links.
Was hat das Aussehen mit der politischen Einstellung zu tun?
Manche Menschen wollen es tatsächlich durch ihr Aussehen deutlich machen, aber das ist auch absolut in Ordnung!
14 Antworten
Du siehst das wahrscheinlich radikaler, als dass es unterm Strich ist, aber die Tendenz dazu habe ich als relativ ähnlich wahrgenommen - selbst als nüchterner Beobachter, der das en passant auf sich wirken lässt und nachdenkt.
Ich suche die Wurzel des Ganzen nicht in politischen Ideologien, sondern im urmenschlichen Gefühlshaushalt: Der Mensch möchte meist "dabei sein" und dazugehören, im besten Fall gemocht und anerkannt werden. Er sucht die Gesellschaft und Nähe Anderer und in tendenziell eher linksgrün orientierten Studentenstädten sind sicher auch ganz viele Trittbrettfahrer dabei, die da mehr oder weniger deswegen zu diesem und jenem alternativen Kommers hingehen, damit sie nicht allein auf der Bude hocken müssen und neue Leute kennen lernen bzw. in der Fremde rasch Anschluss finden. Nach dem Motto, gemeinsam sind wir stark. Meistens werden gar nicht mal die linksgrünen Ideen und Vorschläge in Wort und Tat sekundiert, sondern man sucht einfach Anschluss und ist dadafür bereit, sich "anzubiedern". Oft zieht sich das auch durch WGs.
Weiters ist gerade die Jugend oft aus Prinzip und um gegen das scheinbar verachtete Establishment der "Älteren" zu rebellieren tiefdunkelrot oder tiefdunkelgrün eingestellt -----> die meisten merken eines Tages, dass die Grünen eine Verbotspartei sind oder man sich einen "grünen Lifestyle" erst mal leisten können muss; meiner Erfahrung nach tun sie es spätestens dann, wenn sie echte Freunde finden, im bürgerlichen Leben etabliert sind/in die Heimat zurückkehren und eigenes Geld verdienen, mit dem man irgendwie zurecht kommen muss. Das ist aber ganz normal und war schon weit vor den 68ern und Rudi Dutschke ein Dauerthema.
Es gibt ansonsten freilich nicht nur linksgrüne Jugendliche und tiefdunkelrote Jusos, die immer am Protestieren und Austeilen sind ------> aber exakt die sind es, die sich in den Medien ein Sprachrohr gesucht haben. Die Konservativen nutzen die Medien eher dann, wenn die Junge Union in der Lokalzeitung ihre Jahreshauptversammlung ankündigt und um reges Erscheinen ihrer Mitglieder wirbt, und fallen sonst nicht groß auf/wollen das auch nicht. Genau so kenne ich das.
Auf der anderen Seite stehen erzkonservative Burschenschaften, die teilweise offen oder versteckt beinahe bräunliche Gedankengüter pflegen wie Bauer Piepenbrink sein Saatgut. Auch das gibt es, gerade von konservativen Studenten oder Geisteswissenschaften ist der Weg dorthin häufig erschreckend kurz. Aber das ist ein anderes Thema und eigentlich völlig unbedeutendes Randgebiet, wollte es nur erwähnt haben.
ich glaube du hast ein sehr radikales Bild von politisch anders eingestellten Menschen. Hattest du noch nie Kontakt zu Menschen, die politisch andere Meinungen vertreten haben als du? Haben die dich zerfleischt, aufgefressen, gequält, ...? Ich denke nicht, oder?
Du hast deine Meinung, andere haben ihre Meinung. Du gehst allerdings von einem sehr stereotypischen Bild von Studierenden aus, welches sich mit der Realität nicht deckt, vielleicht würde es also auch helfen, wenn du dich ein wenig von diesem homogenen Bild löst. Zumal es auch immer sehr stark davon abhängt, wo man sich aufhält. Im pädagogischen Bereich beispielsweise hat man politisch eher eine linke Ausrichtung - wobei das auch nur Tendenzen sind, wie überall gibt es die unterschiedlichsten Einstellungen auch im pädagogischen Bereich. Im Feld der Wirtschaftswissenschaften beispielsweise hat man dann doch eher den Hang zum Konservativen, aber auch hier: es gibt alles.
So pauschal wie du versuchst die Welt des Studierens darzustellen, funktioniert das nicht. Letztlich kommt es immer auf die Menschen an, mit denen du dich umgibst. Toleranz und Intoleranz sind keine Merkmale, die man auf eine politische Ausrichtung abwälzen kann - sofern man die Extreme mal ausschließt. Das kommt immer auf die einzelne Person an.
Entschuldige, aber ich bin wirklich sehr verwundert darüber was für ein Bild bzw. was für "Ängste" du hast vor Menschen, die andere Einstellungen haben als du:
Bloß ich weiß nicht, was sie damit aussagen wollen. Bzw. was ist das Ziel der linkseingestellten?
:-) Was werden die wollen? Was willst du denn mit deinen politischen Ansichten, was willst du damit aussagen, was ist das Ziel der rechtseingestellten oder 'mitteeingetstellten'? Das sind einfach Menschen wie du, die andere Ansichten haben, fertig aus, mehr muss man da nicht reininterpretieren. Zumal du die Menschen ja auch erstmal kennen lernen musst, um bewerten zu können, wie sie denn wirklich politisch eingestellt sind. Und wenn sie links eingestellt sind, wo ist das Problem? Solange du andere in ihren Ansichten akzeptierst, wirst auch du akzeptiert. Ich kann dir sagen was wohl 90% der Menschen, die du meinst, wollen: in Ruhe studieren, eine schöne Zeit haben, nette Menschen treffen, sich weiterbilden, lernen, feiern, das Leben leben. Und merkst du was? Das ist ganz frei von politischen Ansichten.
Vielleicht wirst du mal bei der ein oder anderen Person anecken, das gehört dazu, das ist das gesellschaftliche Leben. Wie traurig wäre denn das Leben wenn wir auf ewig in unseren Filterblasen feststecken würden, in der wir nur Menschen um uns herum haben die genau das gleiche denken wie wir? Studieren ist auch ein Prozess des Lernens und der Reife und dazu gehört auch, verschiedene Meinungen tolerieren und aushalten zu können. Ich würde sogar soweit gehen und sagen wenn man das nicht mitbringt kann man in vielen Bereichen nicht wirklich studieren, da der Diskurs an Unis und Hochschulen unbedingt dazugehört.
Mach dir nicht so viele Gedanken, schau auf die Menschen und nicht darauf, was für vermeintliche politische Einstellungen sie vertreten, versuche Individuen zu erkennen und nicht Stereotypen. Wie man in den Wald hineinschreit... Wenn du akzeptiert werden möchtest, als Individuum wahrgenommen werden möchtest, dann lebe genau das vor.
Sei einfach Du selbst und Du wirst sehen dass es läuft.
Was studierst Du denn dann?
Ich hab selbst studiert und niemand ist bei bei uns so rumgelaufen, wie Du beschreibst! Und ich kenne auch keinen einzigen Akademiker, der jemals so rumgelaufen ist, wie Du Studenten siehst.
Wenn Du Dir BWL oder VWL-Studiengänge ansiehst, dann siehst Du geschniegelte Hemdträger, die BMW fahren. Politologie unterscheidet sich doch sehr von Germanistik und Pädagogen sind ganz anders als Mathematiker. Da sieht niemand gleich aus. Sie repräsentieren unsere Gesellschaft und alles, was Du in unserer Gesellschaft findest, findest Du auch auf dem Campus.
Ebenso ist es mit der politischen Einstellung. Da ist alles dabei - nicht nur linkes Gedankengut! Versprochen!
Studenten sind als Gruppe wesentlich heterogener als Du glaubst.
aber nur in so larifari Studiengängen wie Kunst, Sozialwissenschaften, Lehramt, ... ;-) die BWLer müssen gefälligst im Anzug kommen und Christian Lindner anbeten!
Falsch, alle Studierenden tragen Birkenstock oder werden mit sofortiger Wirkung exmatrikuliert!