Warum sind so viele Menschen so intolerant gegen Abweichungen der gesellschaftlichen Norm, selbst wenn es sie überhaupt nicht tangiert/beeinflusst?

18 Antworten

Soziale Normen können unter anderem der Unsicherheitsreduktion dienen, individuelle Verhaltensweisen koordinieren und eine gewisse Verteilung von Ressourcen begünstigen.

Personen sehen beispielsweise persönliche Vorteile in Normen oder sind an sie gewöhnt oder fühlen sich selbst zur Haltung an diese gezwungen.

Verstößt nun jemand gegen eine Norm, dann laufen womöglich persönliche Vorteile Gefahr wegzufallen, Änderungen stehen bevor, die Stress bedeuten, oder eigene Probleme werden vor Augen geführt (kognitive Dissonanz).
Unsicherheit kann sich erhöhen, womöglich werden Koordinationsabläufe infrage gestellt, was Chaos bedeutet.
Alles kann dazu führen, dass der Verstoß gegen die Norm als negativ eingestuft wird.

Wahrscheinlich kommen oft auch noch verschiedense Gruppeneffekte hinzu. Wer gegen Normen verstößt wird womöglich nicht mehr als Teil einer sozialen Gruppe betrachtet oder gefährdet eine soziale Gruppe.
Dabei kommen dann Inter- und Intra-Gruppeneffekte ins Spiel, beispielsweise Gruppenkonflikte oder Gruppenzwang oder dergleichen.

Dazu kann es dann noch sein, dass Normen inhaltlich mit der eigenen Einstellung übereinstimmen, was dann auch in Richtung "kognitive Dissonanz" ginge.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Laie mit Interesse an Psychologie

Einen Bereich würde ich zunächst ausklammern. Denn oft genug verstecken sich jene mit angeblichen "abweichenden Meinungen" nur hinter diesen, um in Wahrheit ihren Radikalismus und ihren Extremismus irgendwie hochzuhalten.

Sie sind es dann auch oft, die die eigentlich Intoleranten sind. Als Beispiel: Jene, die heutzutage sagen, man greife ihre Meinungsfreiheit an, die wollen eigentlich sagen "Meine Meinung muss bejubelt werden und alle anderen sollen die Klappe halten".

Es ist oft zu einem wahren Volkssport geworden, anderen vorzuhalten, was man selbst mit Füßen tritt. Man wirft anderen fehlende Moral vor, sollten sie nicht mit einem reden, tritt aber selbst die Moral mit Füßen, indem man alle um sich herum beleidigt...

Das heißt: Toleranz gegenüber Intoleranz ist der falsche Weg.

Für mich gibt es einen klaren Rahmen und der wird durch unsere Verfassung und Dinge wie Moral oder auch die Menschenrechte vorgegeben. Alles jenseits davon akzeptiere und toleriere ich nicht. Daneben stehe ich klar gegen Lügen auf. Und ich benenne das auch deutlich. Wenn mich dann jemand für intolerant hält, ist das so. Deswegen ändere ich das aber nicht. Alleine schon, um den Hetzern und Lügnern und Verschwurblern unserer Zeit quasi nicht die Bühne frei zu überlassen. Und es geht vielen so wie mir.

Als nächstes muss man jene sehen, die vielleicht der Gesellschaft nicht schaden, die aber allzu belehrend und von oben herab agieren. Ein gutes Beispiel dürfte derzeit diese Friedensbewegung sein. Im Grunde stimme ich sogar mit diesen Menschen überein. Ich wünsche mir auch Frieden. Aber dennoch treten da einige oberlehrerhaft auf. Sie sagen "Man müsse sofort alles beenden". Ja, schön, aber wo ist da der Sinn für Realismus? Putin will das ja nicht und wenn wir uns hinstellen und sagen "Bitte bitte höre auf" und denken dann, er würde es tun... Nun. Er haut trotzdem weiter und lacht uns überdies noch aus.

Ich sage dann deutlich, dass sie naiv sind, dass sie die Realität nicht sehen wollen. Bin ich deswegen intolerant? Womöglich. Aber ich sage auch nur meine Meinung.

Ich kann ansonsten mit einem Menschen, der beispielsweise bei Corona deutlich sagt "Alte Menschen sind mir egal, ich will alles so lassen wie es ist" deutlich mehr anfangen wie mit einem, der was von DNA-Umschreibung durch Impfstoffe faselt. Klar, ich nenne solche Menschen eher menschenverachtend, wenn sie einfach alle Erkrankten sterben lassen wollen. Aber er hat eine klare Meinung und leugnet die Realität nicht. Andere klare Meinungen, selbst menschenverachtende, kann ich irgendwo dann doch akzeptieren.

Ich weiß, dass es aber andere Menschen gibt. Andere, die ihre Aufgabe darin sehen, zu missionieren und die jeden ablehnen, egal wie er sich äußert. Diese Versuche der Missionierung bedingt oft auch, dass man sehr intolerant gegenüber anderen ist. In dem Sinne, dass man sie auch massiv angeht, beleidigt usw. Das lehne ich auch ab. Klartext zu reden, etwas als Lüge zu bezeichnen, wenn es gelogen ist, das ist für mich OK. Mache ich selbst. Aber grob zu beleidigen ohne Sachebene, das ist für mich nicht OK.

Woran das liegt? Ich denke, dass viele Menschen heutzutage ein wenig en Sinn fürs Diskutieren verloren haben. Das Austauschen von Meinungen steht nicht mehr im Vordergrund. Hetzer nutzen das gezielt aus. Sie bauen mit Überschriften (mehr wird kaum noch gelesen) eine Lügenwelt zusammen und Menschen bestärken sich oft in dieser Lügenwelt solange, bis sie meinen, alle anderen wären in einer Verschwörung begriffen. Man versucht, andere Menschen aus der Verschwörung rauszuholen und auf sich rüberzuholen. Was auch immer das ist. Man versucht auch, Anerkennung zu bekommen, denn Anerkennung und Applaus in sozialen Medien ist eine Art moderne Währung geworden. "Influencer" sein. Etwas beeinflussen.

Womöglich liege ich daneben mit dieser Einschätzung, aber für mich hängen diese Mechanismen zusammen.

Der zweite ganz banale Effekt ist: Die vermeintliche Anonymität des Internets schaukelt sich hoch. Man muss andere übertreffen, um wahrgenommen zu werden und zeitgleich ist man ja vermeintlich anonym und kann seinen schlechten Eigenschaften freien Lauf lassen.

guitschee 
Fragesteller
 12.08.2022, 11:47

Radikale Sachen können wir gerne ausklammern - jedweder Art :-) - gegen die zu sein, ist ja eher positiv - das dachte ich mit meinem Mordbeispiel eigentlich auch auszudrücken.

So und jetzt lese ich auch mehr als deinen ersten Satz.

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xubjan  12.08.2022, 13:27
@guitschee

Der Rest befindet sich ab etwa 5. Absatz. Bei "als nächstes".

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guitschee 
Fragesteller
 12.08.2022, 11:56
Dinge wie Moral 

Moral ist ja für jeden was anderes. Der eine findet es moralisch okay, seine Schwester zu ermorden, weil sie einen Freund hatte, der andere findet es moralisch okay, seine Frau zu schlagen, weil sie ein Stäubchen beim Nacktputzen übersehen hat ... Natürlich Extrembeispiele, aber ich denke, du weißt, was ich damit meine. Des einen Moral ist mitunter des anderen Horrorvorstellung.

 Ich denke, dass viele Menschen heutzutage ein wenig en Sinn fürs Diskutieren verloren haben

Ich bin ja nun noch einigermaßen jung, obwohl mir inzwischen nicht mehr getraut werden darf, da man ja keinem ü30 trauen darf ;-) - war das wirklich mal so anders?

Ich meine, ich habe das Gefühl auch, dass das in den letzten 10 Jahren weniger wird - gerade bei abweichenden Meinungen - zum Beispiel in den Medien (ich denke da an sowas wie Talkshows und öffentlichen Debatten), aber täuscht dieser Eindruck, oder nicht?

denn Anerkennung und Applaus in sozialen Medien ist eine Art moderne Währung geworden

Also, inzwischen kann man damit tatsächlich reales Geld bekommen, aber war der Ruf der Menschen nicht schon immer extrem wichtig für viele?

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xubjan  12.08.2022, 14:45
@guitschee
Moral ist ja für jeden was anderes

Behaupten Ethik-Professoren gerne :-) Ich vertrete die These, dass im Grunde jeder Mensch weiß, was gut und schlecht ist. Bis auf ganz wenige sehr krankhafte Situationen mal abgesehen. Es gibt sehr seltene Krankheiten, wo man das wirklich nciht weiß. Es gibt darüber hinaus Extremsituationen, Traumata usw., wo es mitunter merkwürdige Blüten treibt.

Wir Menschen sind aber oft auch gut darin, uns zu rechtfertigen, wann es am Ende doch OK ist. Das mit den Ehrenmorden ist ein gutes Beispiel, denn auch dort weiß im Grunde jeder, dass es nicht OK ist. Man sucht aber eine Art Rechtfertigung. Oft endet das auch darin, dass man vermeintlich abwägt. Was ist also das Schlimmere Übel. Die "angegriffene Ehre" oder die "schlechte Tat Ehrenmord".

Selbst jetzt bei den Russen. Da gibt es einen oder mehrere, die aus den Gründen "Menschenleben sind mir egal" üble Dinge tun. Die wissen das alles auch. Sie reden dann aber vielen anderen ein, dass in der Ukraine Nazis rumlaufen, die üble Dinge tun. So maskieren sie etwas, was tatsächlich schlecht ist, als etwas sehr edles. Würden die Russen alle die Wahrheit kennen, würden sie Putin längst abgesägt haben. Ganz einfach, weil es viele Verwandtschaftsbeziehungen zu den Ukrainern gibt und noch vieles mehr.

war das wirklich mal so anders?

Auf zwei Ebenen ein klares Ja.

Zunächst mal gab es früher nicht so eine große Verbreitung dieser Extrempositionen. Es gab auch früher den "Dorfdeppen", den Verschwörungsverschwurbler. Auch die Reichsbürger-Szene ist ja alles andere als neu.

Aber vieles war dann sofort eine Isolation. Weil man die Gleichgesinnten kaum fand und weil man kaum jemanden davon überzeugen konnte. Heutzutage hast du aber Meinungsblasen, wo du dich selbst verstärkst, wo du quasi jederzeit überall Gleichgesinnte findest und wo Algorithmen dich tiefer hineinziehen. Viele Verschwörungsverschwurbler fangen ja mit kleinem Misstrauen u.ä. an und steigern sich rein.

Die zweite Ebene ist die der Medien und der schnelllebigen Gesellschaft. Zum einen werden Überschriften kaum noch von Journalisten gemacht, nur noch vom Marketing. Dann aber lesen viele auch nur noch diese Überschriften. Das war früher anders. Die BILD war ein großer Schreihals, dem man auch nicht alles glaubte und sie war ein Exot. Wenn man sich heute auch die Überschriften bei vermeintlich seriösen Medienvertretern anschaut und wie wenig die mit den Texten mitunter zu tun haben, nun ja.

Zumal man aus 3 Wörtern oft viel interpretieren kann. Wie oft begegnet einem auch hier, dass irgendwelche Missionare Artikel verlinken, wo man sagt "Hey, hast du das je gelesen, da steht doch das exakte Gegenteil"...

Ich denke, das ist beides eine Gemengelage, die die Extremansichten bestärken und die verhindern, dass man differenziert denkt. Damit wiederum erschwerst du die Diskussion.

aber täuscht dieser Eindruck, oder nicht?

Ich denke, das täuscht auch etwas. Neben den Überschriften findet man sehr wohl sehr viele unterschiedliche Meinungen und auch rege Diskussionen. Aber im allgemeinen Click-Baiting geht das unter. Wahrgenommen wird oft nur noch derjenige, der laut ist. Da klickt man drauf.

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Destranix  12.08.2022, 12:44
Ich denke, dass viele Menschen heutzutage ein wenig en Sinn fürs Diskutieren verloren haben. Das Austauschen von Meinungen steht nicht mehr im Vordergrund.

Noch schlimmer ist, dass die Diskussion als Standard angesehen wird, obwohl der Diskurs der Standard sein sollte.

Meinung austauschen mag schön und gut sein, ist aber nicht auf Fortschritt ausgerichtet.

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xubjan  12.08.2022, 15:25
@Destranix

Sowohl Diskussion, als auch Diskurs ist beides nur dann möglich, wenn man sich auf Ebene der Wahrheit bewegt. Ich kann keinen Diskurs eingehen mit jemandem, der Lügen erzählt. Aber nehmen wir mal an, zwei Personen bewegen sich auf Ebene der Wahrheit.

Ja, der Diskurs ist auch verloren gegangen. Klar kann man gesellschaftliche Normen in Frage stellen. Ich hatte das Beispiel mit demjenigen genannt, der sagt, ihm seien ältere Menschen egal. Das ist so eine Haltung, die eine gesellschaftliche Norm in Frage stellt. Ob das dann Fortschritt oder Rückschritt ist, sei mal dahin gestellt.

Aber zu der Ebene musst du erst mal kommen. Du musst erst mal zur Diskussion in der Lage sein, bevor du an einen Diskurs denken kannst.

Das Problem wird erschwert durch einige philosophische Anwandlungen, die meinen, dass der Diskurs erst möglich ist, wenn man die Wahrheit selbst in Frage stellt. Das ist leider von so einigen grundlegend falsch verstanden worden.

Wenn ich eine Statistik habe, dann gilt diese (in normalen Gesellschaften setzen wir keine Fälschung voraus) erst mal als Fakt. Als Wahrheit. Der Diskurs greift diese nicht an. Der Diskurs mag in Frage stellen, ob die Messmethodik richtig ist. Er mag in Frage stellen, ob für meine Fragestellung diese Statistik die richtige ist. Er mag die Aussagekraft in Frage stellen. Aber doch nicht die Zahlen selbst.

Fortschritt entsteht, wenn wir beispielsweise im Diskurs untersuchen, ob die Zahl der Infektionen oder die Hospitalisierung oder was völlig anderes wichtig ist.

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Destranix  12.08.2022, 15:31
@xubjan
Sowohl Diskussion, als auch Diskurs ist beides nur dann möglich, wenn man sich auf Ebene der Wahrheit bewegt. Ich kann keinen Diskurs eingehen mit jemandem, der Lügen erzählt.

Ich verstehe, worauf du hinaus möchtest, muss dir allerdings insoweit widersprechend, dass Diskurse auch dann möglich sind, wenn der Gesprächspartner lügt oder ähnliches.
Wichtig ist, dass man selbst einen Diskurs führt und damit das Erkangen von Erkenntnis begünstigt.

Aber zu der Ebene musst du erst mal kommen. Du musst erst mal zur Diskussion in der Lage sein, bevor du an einen Diskurs denken kannst.

Auch da würde ich, in Anbetracht meines vorherigen Absatzes, widersprechen.
Tatsächlich brächte eine Diskussion wohl eher weniger an Stellen, wo ein Diskurs durchaus Fortschritt erzielen kann.

Das ist leider von so einigen grundlegend falsch verstanden worden.

Hm, ja, das klingt auch nicht ganz korrekt, da gebe ich dir recht. Ich mein, Hinterfragen ist schon oft sinnvoll und diskursfördernd, aber nicht immer und auch nicht alleine.

Wenn ich eine Statistik habe, dann gilt diese (in normalen Gesellschaften setzen wir keine Fälschung voraus) erst mal als Fakt.

Soweit würde ich nicht gehen, nein. Ich zweifle viele Statistiken erst einmal an, bis ich mir slebst ein Bild über die Methodik, etc. verschaffen konnte.

Der Diskurs mag in Frage stellen, ob die Messmethodik richtig ist. Er mag in Frage stellen, ob für meine Fragestellung diese Statistik die richtige ist. Er mag die Aussagekraft in Frage stellen. Aber doch nicht die Zahlen selbst.

Naja, er wird kaum leugnen, dass die Studie existiert, ja, das stimmt.

Fortschritt entsteht, wenn wir beispielsweise im Diskurs untersuchen, ob die Zahl der Infektionen oder die Hospitalisierung oder was völlig anderes wichtig ist.

Das womöglich auch, je nach Kontext.

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xubjan  12.08.2022, 15:51
@Destranix
 Ich zweifle viele Statistiken erst einmal an, bis ich mir slebst ein Bild über die Methodik, etc. verschaffen konnte.

Das ist aber eine völlig andere Ebene. Du zweifelst nicht die Zahl selbst an. Du schaust es dir genauer an und hinterfragst. Du akzeptierst aber auch, wenn dein Hinterfragen keine neue Erkenntnis liefert.

Ich hoffe, es ist klar, auf was ich hinaus will. Was heute oft passiert: Die Zahlen selbst werden angezweifelt oder schlichtweg ignoriert. Es werden völlig andere Dinge behauptet und schaut man nach sieht man plötzlich "Hey, der hat eine klare Lüge verbreitet". Man fängt an, sich auf dieser Ebene abzuarbeiten und der Diskurs geht plötzlich nur noch darum, wieso da jemand die Unwahrheit verbreitet und nicht mehr um einen Erkenntnisgewinn in der Sache selbst.

Das womöglich auch, je nach Kontext.

Ja. Ich rede gerne in konkreten Beispielen. Natürlich gibt es auch Kontexte, wo sogar das Infragestellen der Zahl selbst wichtig ist.

Nehmen wir wieder Corona (Nächstes Beispiel). Da wurde bei den Coronatoten ja in Frage gestellt, wer wirklich "an" Corona stirbt und wer nur "mit" Corona. Mal abgesehen von der Schwierigkeit, etwas wirklich einem Virus als Ursache zuzuschreiben, wenn beispielsweise der Kreislauf kollabiert. Also medizinisch. Geschenkt.

Die Diskussion drehte sich ja auch um Extrembeispiele wie "Fallschirmspringer schlägt tot auf Erdboden auf, bei ihn wurde Corona festgestellt". Kritiker sagen, das werde gezählt, obwohl aber vielleicht ein defekter Schirm schuld war. Da kann ein Hinterfragen sinnvoll sein für den Erkenntnisgewinn. Aus zwei Gründen: A) um zu erkennen, dass solche Extremfälle so selten vorkommen, dass sie die Statistik eh nicht messbar belasten und B) um zu überprüfen, ob es noch andere statistisch viel gravierendere Fehlbeurteilungen geben könnte.

Aber wieder der Unterschied. Es wurde nicht in Zweifel gestellt, ob 10 Corona-Tote die richtige Zahl sind. Es wurde etwas an der Messmethodik kritisiert und darüber ist ein Diskurs dann spannend.

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Destranix  12.08.2022, 15:56
@xubjan
Du akzeptierst aber auch, wenn dein Hinterfragen keine neue Erkenntnis liefert.

Ja, schon.

Was heute oft passiert: Die Zahlen selbst werden angezweifelt oder schlichtweg ignoriert.

Geleugnet quasi. Ja passiert. Ob häufiger, lässt sich schlecht sagen, ist aber wahrscheinlich präsenter.

Man fängt an, sich auf dieser Ebene abzuarbeiten und der Diskurs geht plötzlich nur noch darum, wieso da jemand die Unwahrheit verbreitet und nicht mehr um einen Erkenntnisgewinn in der Sache selbst.

Was ich durchaus auch zu vermeiden weiß oft ;-)

Auf so etwas lasse ich mich dann oft gar nicht ein, sondern rede drum herum. Geht dann vielleicht nicht mehr um das Thema, aber Hauptsache Disukurs :-)

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Warum sind so viele Menschen so intolerant gegen Abweichungen der gesellschaftlichen Norm, selbst wenn es sie überhaupt nicht tangiert/beeinflusst?

Das ist ein sehr komplexes zusammenspiel.

Auf der einen Seite kann selbst leichtes tangieren schon dazu führen, dass Menschen in bestimmten Bereichen wo sie sensibel reagieren, trotzdem ein Leiden versprüren.

Menschen suchen nach Bestätigung des eigenen. Jeder der anders ist erfüllt dies nicht.

Menschen tendieren dazu zu provozieren und wollen diese Reaktion der Intoleranz.

In der heutigen Zeit ist es wohl auch das übertriebene moralisieren von Allem und Jedem, dass Menschen zu einer Gegenreaktion veranlasst. Vor allem, wenn die, die am lautesten Toleranz schreien, selber intolerant sind.

Da gibt es wirklich tausende Gründe.

Mn darf bei der Diskussion auch nicht vergessen, dass wir in der tolerantesten Gesellschaft leben in der je Menschen leben duften. Das nur Mal zur Erinnerung. Es ist nicht alles schelcht :-)

guitschee 
Fragesteller
 12.08.2022, 10:51

Natürlich ist nicht alles schlecht, sondern vieles inzwischen sehr gut - und ich bin sehr froh, dass ich in dieser Gesellschaft lebe und nicht etwa in einer solchen wie in Afghanistan - wo Abweichungen deutlich weniger geduldet werden :-).

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Ehrlich gesagt sind schon so viele Menschen ermordet worden und es hat der Gesellschaft auch nicht geschadet

guitschee 
Fragesteller
 12.08.2022, 10:33

Ich würde sagen, Morde schaden der Gesellschaft fast immer...

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atm77  12.08.2022, 10:41

Doch, haben sie.

Das Sicherheitsgefühl sinkt, dadurch sinkt auch die Produktivität und die Lebensqualität.

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atm77  12.08.2022, 10:43
@JeffJeffChef

Ich rede vom Durchschnitt.

Abweichungen nach oben und unten gibt es natürlich auch

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JeffJeffChef  12.08.2022, 10:46
@atm77

Ab mal ganz konkret. Irgenwo wird einer abgemeuchelt und trotzdem geht es bei allen weiter wie bisher auch, es juckt dich keinen mehr.

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atm77  12.08.2022, 10:47
@JeffJeffChef

Das stimmt nicht.

Man traut sich nachts nicht mehr auf die Straße, fordert mehr Polizeipräsenz. härtere Strafen etc.

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JeffJeffChef  12.08.2022, 10:49
@atm77

Aha. Ok ist wohl doch individuell je nach Erfahrung, Lebensweise und Wohnort

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atm77  12.08.2022, 10:50
@JeffJeffChef

Schau dir doch die Diskussion um den erschossenen 16jährigen an!

Und das war noch nicht mal Mord!

Noch schlimmer ist es wenn ein "Ausländer" ein Kind umgebracht hat, da steht der Mob schon fast mit Fackeln und Mistgabeln auf der Straße.

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JeffJeffChef  12.08.2022, 10:51
@atm77

Aber ich merke auch dass wir von zwei verschiedenen Dingen reden. Ich rede vom Mitgefühl für den verstorbenen und du von deiner eigenen Sicherheit

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atm77  12.08.2022, 10:55
@JeffJeffChef

Wir reden (hoffentlich) beide vom Schaden für die Gesellschaft!

Denn darum ging es hier.

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JeffJeffChef  12.08.2022, 11:03
@atm77

Bin kopfmäßig bei beiden. Es ist alles nicht ok, aber knallhart. Der 16jährige hat lebend oder tot mein Leben nicht beeinflusst und das Drumherum hat auch keinerlei Auswirkungen auf mein Umfeld und mich

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atm77  12.08.2022, 11:06
@JeffJeffChef

Das weißt du noch gar nicht.

Sagen wir mal ganz extrem: die Polizei wird daraufhin entwaffnet oder komplett abgeschafft. -Natürlich hat das Auswirkung auf dich und dein Umfeld.

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atm77  12.08.2022, 11:09
@JeffJeffChef

Dann müssen wir über ältere Fälle reden. Aber auch da gab es schon Auswirkungen.

Eine Auswirkung auf dich ist zum Beispiel, dass du mit deinem Steuergeld die Polizei mitbezahlst.

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JeffJeffChef  12.08.2022, 11:12
@atm77

Trotzdem hab ich nicht weniger in der Tasche. Wie gesagt ich stelle keine Auswirkungen auf mich fest.

Ich verabschiede mich jetzt auch und wünsche dir einen schönen Tag

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atm77  12.08.2022, 11:13
@JeffJeffChef

Letztlich hast du dadurch weniger in der Tasche.

Ob du das nun feststellst oder nicht ist eine andere Frage.

Tschüß

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Wenn einer Schwachsinn macht und mich damit in Ruhe lässt, ist es mir in der Regel egal. Aber dabei bleibt's ja nicht: Diejenigen wollen den Schwachsinn dann noch finanziell gefördert haben, fordern Sonderrechte ein und fühlen sich diskriminiert, wenn andere ihren Schwachsinn nicht auch unterstützen. Gerne auch noch kackdreist vorgetragen und im medialen Dauerloop. Das ist unerträglich und damit im besten Wortsinne nicht tolerabel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung