Warum sind so viele Christen davon überzeugt dass Homosexualität eine Sünde ist?
Hallo zusammen,
ich stelle mir die Frage was das Christentum zur Homosexualität sagt
- In den Bibelstellen die meist gegen Homosexualität genutzt werden ist die Übersetzung nicht eindeutig und gehen je nach übersetzen sehr weit auseinander. Zudem nutzt Paulus in den meisten das erste mal das Wort Päderastie (altgriechisch παιδεραστία) dessen Deutung nicht komplett bekannt ist um es auf Homosexualität zu beziehen.
- Unser Christliche glauben sollte und solche Aussagen doch mehr oder weniger verbieten (Verbieten kann man und nichts 1Kor 6,12) und unser wichtigstes gebot ist die Nächstenliebe was in dem Punkt von Homophoben Christen oft außer Acht gelassen wird.
- Auf die folgenden Bibelstellen wird hier genauer eingegangen: https://www.katholisch.de/artikel/30319-exegetin-bei-levitikus-geht-es-nicht-um-sex-zwischen-maennern
- Homosexualität ist in der Tierwelt oft zu finden und ist scheinbar ein natürlicher Bestandteil der Schöpfung. Und Homophobie ist nur zu finden in der Menschlichen Spezies.
Dass viele Christen sagen dass Homosexualität eindeutig eine Sünde sei empfinde ich als absoluten Schwachsinn da sie sich scheinbar nicht wirklich damit befasst haben (Außer der deutschen Übersetzung die jedoch nicht eindeutig übersetzt werden kann). genauso wie die These dass Homosexuelle das Himmelreich nicht erben werden:
1. Korinther 6, 9
"Oder wisst ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Lustknaben noch Knabenschänder noch Diebe noch Habgierige noch Trunkenbolde noch Lästerer noch Räuber werden das Reich Gottes ererben".
Unzüchtige = Voreheliche Geschlechtsverkehr. "Lustknaben" ist ein veralteter Begriff für junge Männer, die in sexuellen Beziehungen oder Diensten zur Verfügung stehen (heutiges Wort könnte Prostituierte sein). "Knabenschänder" beschreibt eine Person, die sexuellen Missbrauch an minderjährigen Jungen begeht, und ist stark negativ konnotiert (Heutige Wort könnte Pädophiler sein).
Auf die anderen Bibelstellen gehe ich mal nicht ein.
Was denkt ihr von meiner Meinung? Denn ich kann das nicht wirklich vereinigen dass Homosexualität eine Sünde ist. Denn warum sollte Gott es uns verbieten wenn es von beiden Seiten auf Freiwilligkeit basiert und sie sich einfach lieben. Bitte bleibt respektvoll und beleidigt nicht o.ö ich selbst bin auch Schwul.
Liebe Grüße
7 Antworten
Es gibt ganz unterschiedliche Christliche Gruppen. Die Katholiken waren nicht die ersten und die evangelischen auch nicht die letzten. Da gibt's dann noch orthodoxe und einige andere. Moderne Gruppen sind viel besser für die moderne Zeit aber da haben manche Vorurteile gegen. Warum auch immer.
Gott kreierte Adam und Eva. Nicht Adam und Steve
Das ist keine Frage, sondern eine Argumentation, aber gut.
- Ich würde gerne deine Quelle für die Behauptung, dass die Übersetzung nicht eindeutig ist sehen. Irgendwie hängt ein Großteil deiner Argumentation damit zusammen, aber du erklärst uns nie, wo du die Info eigentlich herhast.
- 1Kor 6,12 redet nicht davon, dass wir alles tun und lassen dürfen, sondern meint das genaue Gegenteil: "Alles ist mir erlaubt" war zu der Zeit ein Schlagwort in der Korinthischen Gemeinde und Paulus legt das Schlagwort an der Stelle so aus, dass es heißen soll, dass wir Menschen theoretisch alles machen dürfen, aber die Taten, die Gott missfallen (an der Stelle nutzt er Unzucht als Beispiel), uns nicht einnehmen dürfen. In dem Punkt der Homophobie stimme ich dir aber zu: Christen sollten in der Ausübung der christlichen Dogmen die Nächstenliebe nicht vergessen. Generell entspricht dieses Dogma aber nicht der Homophobie, denn die Position, dass GV nur zur Zeugung von Kindern da ist, soll nicht dazu dienen, Homosexuelle zu unterdrücken, sondern dazu, unmoralische Aktivitäten wie Pornographie oder Abtreibung zu verhindern.
- Zu diesem Punkt kann ich nichts sagen, denn mein Server öffnet die Seite nicht, da diese anscheinend sich als katholisch.de ausgibt, um meine Daten zu stehlen. (Sus!)
- Das ist ein schwachsinniges Argument und wir sollten alle aufhören, es zu benutzen: Dass Tiere etwas Bestimmtes machen, bedeutet nicht, dass wir es auch tun sollten, denn wir sind zivilisierte Lebewesen und Tiere machen täglich einen Haufen objektiv unmoralischer Dinge wie Kindermord oder Vergewaltigung. Man könnte außerdem genauso gut argumentieren, dass Menschen die einzigen Tiere sind, die Religion ausüben und somit Religion gegen die Natur ist. Doch wir sind beide religiös und lehnen somit eine derartige Logik ab.
Der Rest deiner Argumente versagt in dem Punkt, dass du gewissermaßen raussuchst, wann du deine Logik vom Anfang verwendest und wann nicht. In dem von dir zitierten Vers steht im Griechischen Original das Wort "ἀρσενοκοῖται", welches zwar auch zur Bezeichnung der von dir bezeichneten Lustknaben verwendet werden kann, aber auch in Bezug auf Homosexuelle oder Leute mit einem Hang zur Selbstbefriedigung. Letzteres ist weniger wahrscheinlich, da diese bereits unter "Unzüchtige" fallen würde. Aber auch, wenn "Lustknabe" richtig ist, hast du dasselbe Problem, denn die "Lustknaben" zu der Zeit wurden in den meisten Fällen von Homosexuellen in Anspruch genommen, denn Heterosexuelle Männer griffen (logischerweise) eher auf weibliche Personen zurück und Frauen heuerten eher selten Prostituierte an.
Seltsamerweise greifst du nur dann auf den Originaltext zurück, wenn es dir gerade passt. Ich habe übrigens das Wort "παιδεραστία" nachgeschlagen und wo auch immer du die Info herhast: Du wurdest verarscht, dieses Wort ist nirgends in der Bibel zu finden und ist stattdessen im modernen Griechisch ein Wort für "Kinderschänder".
Ansonsten wünsche ich dir fröhliche Ostern.
Erstens: Deine Meinung zu diskutieren, ohne auf deine Argumente einzugehen, wäre nicht richtig.
Zweitens: Dass Tiere ebenfalls Geschöpfe Gottes sind, ändert nichts an dem, was ich gesagt habe. Gott hat uns nach seinem Abbild als Krone der Schöpfung geschaffen und daher stehen wir über ihnen. Wir sagen nicht ohne Grund zu Personen ohne Tischmanieren: "Du verhältst dich wie ein Tier."
Drittens: Du lässt in dem Punkt zu 1Kor 6,12 irgendwie den Teil aus, in dem Paulus das Schlagwort von der Unzucht abgrenzt und sagt, dass diese uns nicht kontrollieren darf.
Viertens: Du nennst mir immer noch keine Quellen dafür, dass ἀρσενοκοῖται auch etwas anderes heißen kann.
Fünftens: Ob wirklich nur die damaligen Praktiken gemeint waren und die Regel auf die heutige Homosexualität nicht mehr zutrifft, kann ich so nicht sagen, aber da die Kirche die Autorität Gottes hat und in direkter Nachfolge zum ersten Papst steht, halte ich es für sinnvoll, an ihre Interpretation zu glauben. Du kannst da anderer Ansicht sein, wenn du willst, bist jetzt hast du aber kein wirklich überzeugendes Argument genannt.
Stell deine Uhr auf deinem Gerät richtig ein und hör auf, irgendwelche Begründungen für Menschenhass zu finden.
Du sagst es ja auch selbst: Viele stützen sich da auf mehr als umstrittene Auslegungen. Ich stimme dir völlig zu und so viele Millionen Christen auch.
Jesus liebt auch Homosexuelle.
Meine Frage war ja auch nicht ob ihr die Argumentation gut findet, sondern was ihr zu meiner Meinung denkt :). Warum sollten wir aufhören die Tiere als Argument zu nehmen? Der Meinung bin ich nicht. Wir sind alle Geschöpfe Gottes - genauso Tiere. Ich nutze es nur ganz gerne da es auch oft als Gegenargument genutzt wird. Stichwort Schöpfungsgeschichte. Das mit 1. Korinther 6, 12, du sagt es doch "Paulus legt das Schlagwort an der Stelle so aus, dass es heißen soll, dass wir Menschen theoretisch alles machen dürfen, aber die Taten, die Gott missfallen". Das meinte ich ja auch? Das griechische Wort "ἀρσενοκοῖται" wird oft im Zusammenhang mit Homosexualität interpretiert, jedoch gibt es auch verschiedene Interpretationen und Diskussionen über die genaue Bedeutung dieses Begriffs. Was die Verbindung zwischen "Lustknaben" und Homosexualität betrifft, so stimme ich zu, dass es historisch gesehen oft Männer waren, die solche Dienste in Anspruch nahmen. Dennoch ist es wichtig, zwischen historischen Praktiken und modernen Verständnissen von Homosexualität zu unterscheiden. Moderne Ansichten über Sexualität sind komplexer und umfassen verschiedene Formen von Beziehungen und Identitäten.