Warum mag niemand Windows?

14 Antworten

Das hat mannigfaltige Gründe, die ich nur kurz darlegen will. Man kann hiervon ganze Abhandlungen schreiben.

1. Sicherheit:

  • Windows ist das System, das am meisten von Angreifern und Viren attackiert wird - und dank der schlechten Sicherheits-Politik von Microsoft auch meist erfolgreich.
  • Linux dagegen ist deutlich sicherer konzipiert, unterstützt korrekt und durchdacht ein Mehrbenutzer-Ansatz und Software gibt es aus sicheren, vertrauenswürdigen Quellen und nicht aus dubiosen Quellen irgendwo aus dem Internet ohne Updates.

2. Update-Politik:

  • Fehler werden - wenn überhaupt - erst nach Monaten behoben und auch dann meist nur unter Verursachung neuer Fehler. Dazu kann man Updates nicht mehr ablehnen (mind. bei Windows Home) und diese werden einfach durchgeführt, egal, was man gerade macht. Und das auch immer unter Erforderung eines Neustarts.
  • Unter Linux werden Fehler meist sehr schnell behoben, wenn sie überhaupt auftreten. Ich lese durchaus von (auch sicherheitsrelevanten) Fehlern in Linux, die meist aber bei Bekanntmachen des Fehlers bereits per Update behoben wurden. Es gab dazu auch eine Analyse (ich glaube von Google), die gezeigt hat, dass Linux deutlich besser abschneidet als Windows. Und bei Windows zahlt man für die Software!
  • Unter Linux kann ich das komplette System updaten mit allen Programmen. Unter Windows muss ich alles einzeln machen.

3. Zukunftssicherheit:

Linux hält sich an Standards und offene Dateiformate. Das heißt, dass meine Daten auch wirklich mir gehören und von mir genutzt werden können. Unter Windows geht das oftmals nicht, hier werden meine Daten in Geißelhaft genommen. Krassestes Beispiel ist hier der Fall von Adobe, wo eine Lizenz abgelaufen ist, und viele Dateien jetzt komplett schwarz geöffnet werden.

4. Bequemlichkeit:

Linux ist deutlich einfacher zu bedienen als Windows. Ich kann mir die Oberfläche meiner Wahl nehmen und diese anpassen. Unter Windows kann ich mittlerweile nur noch die Akzentfarbe wählen und sonst nichts. Unten gibt es eine Leiste, die genau so aussieht und nicht anders. Selbst GNOME als Oberfläche ist anpassbarer und diese gilt unter Linuxern als sehr schlecht anpassbar. Dazu kommt das mit den Updates.

5. Visuelle Kohärenz

Unter Windows muss man sich meist durch 3 Generationen an GUI-Entwicklung wühlen, um bspw. die Mikrofon-Lautstärke zu verändern oder die Netzwerk-Verbindung zu (de)aktivieren. Dazu passen die Menüs und Programme optisch überhaupt nicht zueinander. Das gilt schon für Microsoft-eigene Programme aber erst recht für Drittanbieter-Software.

Linux ist visuell deutlich einheitlicher und man weiß genau, wo was zu finden ist, speziell innerhalb einer Desktop-Umgebung. Selbst Drittanbieter-Software hält sich daran. Bspw. nehmen auch Qt-basierte Anwendungen das Schema meines GTK-basierten Desktops an.

Also wenn keiner Windows mag, dann wundert doch seine Verbreitung. Am meisten höre ich Negatives über Windows von Leuten, die sich für besonders elitär halten, wenn sie Linux verwenden, für die das ganze eher eine Religion ist.

Linux war lange Zeit sehr weit hinten dran für Benutzer. Die meisten Spiele liefen gar nicht oder sehr schlecht, viel wichtige kommerzielle Software lief nicht oder nur mittels Wine, komplizierter Konfiguration usw. Auch haben hier und da immer Treiber und Unterstützung gefehlt.

Klar für vieles gab es Lösungen, Workarounds und co. Das bedeutet dann aber bei Linux auch häufig was kompilieren, in Konfigurationsdateien rumsuchen, sich auf der Konsole bewegen usw. Das ist nicht was für jeden und selbst wenn man das kann, möchte man ggf. einfach nur einen PC mit dem man arbeiten kann.

Auch gibt es natürlich nicht "das Linux". Linux sind tausende von Distributionen. Verschiedenste Paketmanager, verschiedene Oberflächen, teilweise hat ein und die selbe Distribution ihre Oberfläche mehrfach gewechselt usw.

Am Ende heißt Linux für mich häufig Fummeln und das man sich mit Computern auskennen muss. Nicht falsch verstehen, ich schätze Linux sehr. So wohl für Server, als auch für Raspberry Pi's oder andere Geräte, die man einmal vernünftig einstellt und dann daran nicht mehr viel macht.

An einem Desktop wo sich die Anforderungen aber täglich und beliebig ändern können, dann wäre mir das Ganze doch deutlich zu stressig. Selbst bei meinen Pi's habe ich mir hier und da mal 1-2 Wochenenden die Zähne ausgebissen.

Die Entwicklung von Microsoft an sich finde ich aktuell auch sehr nett. Sowohl was C# angeht, als auch alles drum rum. Die PowerToys und Sachen wie Fancy Zones, WSL, Android Integration in W11, das neue Terminal, Visual Studio Code etc. pp. Natürlich ist das alles auch Eigennutz und man möchte eine größere Verbreitung erreichen. Für den Benutzer tut sich da aber eine Menge in eine sehr angenehme Richtung, was viele Möglichkeiten bedeutet und das meist für Lau.

Und auch da drüber hinaus, die Surface Geräte sind richtig dufte. Das GitHub eine VS Code Integration hat ist ebenfalls nett. Teams läuft auch sehr stabil, da hab ich mit so Sachen wie WebEx deutlich mehr Probleme.

Was mich aktuell am meisten stört bei Windows ist das Microsoft eben probiert möglichst viele Leute auf einen Online Account zu bringen und dass die Datenschutz Einstellungen immer schlimmer werden. Auch die Überarbeitung der Systemsteuerung und dies zweigeteilte System in Windows 10 war mehr als dürftig.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

Im Grunde ist Windows ein solides Betriebsystem mit seinen Vor und Nachteilen. Doch Microsoft nervt einfach nur noch. Ständig und andauernd wird dir irgend einen Mist aufgebunden, sei es Ondrive oder Microsofts hauseigener und grützenhafter Edge Browser. Alles Dienste, die Microsoft versucht auf deinem PC mit aller Gewalt durchzusetzen, damit du diese verwendest. Mit Windoof 11 fängt das ganze dann erst richtig an. Du wirst gezwungen ein Microsoft Konto zu benutzen, obwohl es dafür keine Gründe gibt, du bist dem Hardwarezwang ausgesetzt und Windows 11 wurde einfach nur dahingerotzt. Hässliches Design, viele Funktionen gestrichen und haufenweise Zeug wurde verschlimmbessert. Teilweise werden einfach Funktionen weggelassen, die früher funktioniert haben, ohne ersichtlichen Grund. So geht es durch viele Bereiche in Windows ab. Dann start man seinen PC und plötzlich wurde das Design der Taskleiste geändert, weil Microsoft es so mit dem neuen Update halt wolle. Dann muss man erst mal alles wieder Umstellen, wie es vorher war.

Genau deswegen verliert Microsoft gegenüber mir an Respekt, auch wenn Windows im Grunde ein gutes Produkt ist, weil Microsoft eine Datenkrake ist und dem Nutzer immer mehr an Entscheidungsfreiheiten nimmt.

Woher ich das weiß:Hobby

Einer der wichtigsten Gründe ist wahrscheinlich, dass es in den letzten Jahren immer mehr Alternativen zu Windows gab, die von vielen Nutzern als attraktiver und zuverlässiger angesehen werden. Dazu gehören Betriebssysteme wie Linux und MacOS.

Linux ist ein freies, quelloffenes Betriebssystem, das von einer großen Anzahl von Entwicklern weltweit unterstützt wird. Es bietet in der Regel eine größere Benutzerfreundlichkeit und Zuverlässigkeit als Windows und wird oft von technisch versierteren Nutzern bevorzugt.

MacOS ist das Betriebssystem von Apple und wird hauptsächlich auf Mac-Computern verwendet. Es ist bekannt für seine Benutzerfreundlichkeit und seine Integrität, es ist jedoch teurer im Vergleich zu Windows.

Glaube ich nicht.

Und Windows 11 ist auch kein Grund, im Gegenteil: Bis 2025 wird Windows 10 noch unterstützt und mit Updates versorgt. Es ist nur sinnvoll, das Microsoft die Anforderungen hochschraubt. Das hilft der Systemstabilität und Sicherheit.

Und sowieso, ist Windows ungeschlagen was Gaming betrifft. Außerdem ist es auch für den Entwickler sehr nützlich (Visual Studio, entsprechende Umgebung um Windows Programme zu testen, ...), sowie bietet die WSL einen einfachen Weg Linux performant auf Windows zu bringen. Mit Windows wird also jeder bedient. Die WSA ist in Entwicklung.

Auch in Punkto Ergonomie stellt Windows 11 MacOS und andere Rivalen in den Schatten.

Windows ist und bleibt ein perfekter Allrounder.

Lezurex  27.12.2022, 14:31
ist Windows ungeschlagen was Gaming betrifft.

Na ja, in Sachen Performance wohl eher nicht. Ich habe auf Linux bei so einigen Spielen Performanceverbesserungen gespürt.

Außerdem ist es auch für den Entwickler sehr nützlich (Visual Studio, entsprechende Umgebung um Windows Programme zu testen, ...)

Die Welt besteht nicht nur aus Visual Studio, .NET und Windows-Programmen. Wer heute simple Programme ohne spezielle Anforderungen noch nicht plattformübergreifend schreibt, der macht definitiv etwas falsch.

Mit Windows wird also jeder bedient.

Ich nicht, der Datenschutz und Sicherheit ist dennoch nicht vorhanden.

Auch in Punkto Ergonomie stellt Windows 11 MacOS und andere Rivalen in den Schatten.

Du meinst, sich durch zig Untermenüs zu klicken (die übrigens teils noch bis auf Windows XP zurückdatieren) ist ergonomisch und benutzerfreundlich?

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FakeProfile  27.12.2022, 14:35
@Lezurex
Du meinst, sich durch zig Untermenüs zu klicken (die übrigens teils noch bis auf Windows XP zurückdatieren) ist ergonomisch und benutzerfreundlich?

Wie oft machst du das? Ergonomie wird am häufigsten dadurch bestimmt, was man täglich mehrmals braucht. Also insbesondere Explorer und Fenstermanagement. Dort ist Windows auf Platz #1. In den letzten Monaten habe ich kein einziges XP-Menü gebraucht. M$ hat in letzter Zeit auch ordentlich aufgeräumt.

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Lezurex  27.12.2022, 15:02
@FakeProfile

Die Systemsteuerung existiert zum Beispiel immer noch. Um den Mikrofonpegel umzustellen, musste ich immer dort drüber.

Und auch wenn man solche Einstellungen nicht oft braucht: Ist das eine Ausrede dafür, dass es nicht benutzerfreundlich sein muss? Es gibt immer irgendwelche Edge-Cases.

Der Explorer hatte (bis vor ein paar Monate glaube) jahrelang keine Tabs. Die linke Seitenleiste hat das Scrollverhalten von vor 20 Jahren. Wenn ich das Kontextmenü öffne, dauert es erst mal zwei Sekunden. Und die neuste Innovation in Sachen Benutzerfreundlichkeit: «Show more Options» im Kontextmenü. Wenn man darauf klickt, wartet man nochmals zwei Sekunden.

Fenstermanagement kannst du auf Windows nicht sonderlich gross anpassen. Entweder du findest dich damit ab oder eben nicht. Was daran fortschrittlich sein soll, musst du mir bitte erklären.

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apophis  27.12.2022, 16:22
@Lezurex
Na ja, in Sachen Performance wohl eher nicht. Ich habe auf Linux bei so einigen Spielen Performanceverbesserungen gespürt.

Viele Spiele sind überhaupt nicht für Linux programmiert.
Um die zu spielen braucht man Zusatzprogramme und mit solchen ist die Performance nahezu immer schlechter als bei Windows direkt.

Die Welt besteht nicht nur aus Visual Studio, .NET und Windows-Programmen. Wer heute simple Programme ohne spezielle Anforderungen noch nicht plattformübergreifend schreibt, der macht definitiv etwas falsch.

Die Welt besteht nicht nur aus "simplen Programmen ohne spezielle Anforderungen". ;)

Du meinst, sich durch zig Untermenüs zu klicken (die übrigens teils noch bis auf Windows XP zurückdatieren) ist ergonomisch und benutzerfreundlich?

Zu allen Einstellungen ein grafisches Menü zu haben und von mehreren Orten aus darauf zugreifen zu können ist durchaus ergonomisch und benutzerfreundlich, ja.
Weitaus benutzerfreundlicher als sich im Stil der 80er Jahre durch die Kommandozeile zu wühlen und hoffentlich noch alle Befehle zu kennen, um diese eine Einstellung zu machen.

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Lezurex  27.12.2022, 16:45
@apophis
Viele Spiele sind überhaupt nicht für Linux programmiert.

Na und? 90 % meiner Spiele sind nicht für Linux programmiert und laufen trotzdem. Und wie zuvor erwähnt: dazu auch noch flüssiger.

Um die zu spielen braucht man Zusatzprogramme

Wie definierst du ein «Zusatzprogramm»? Je nach Distribution kann die nötige Software dazu schon installiert sein und wenn nicht, ist das auch keine Hexerei.

Die Welt besteht nicht nur aus "simplen Programmen ohne spezielle Anforderungen". ;)

Habe ich behauptet, dass die Welt nur daraus besteht?

Weitaus benutzerfreundlicher als sich im Stil der 80er Jahre durch die Kommandozeile zu wühlen und hoffentlich noch alle Befehle zu kennen, um diese eine Einstellung zu machen.

Für Tools, die ohnehin im Terminal laufen, ist es klar, dass dort auch die Einstellungen sind. Was das grafische Zeug angeht, mag ich mich nicht erinnern, wann ich da zuletzt was im Terminal ändern musste.

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