Warum leben wir immer noch in dieser leistungsdruck gesellschaft?


31.05.2023, 16:19

DISCLAIMER: ICH ARBEITE. Ich bin bereits FERTIG mit dem Studium. Wahnsinn welche Resonanzen hier erfolgen. Viele glauben es geht hier darum Faulheit zu rechtfertigen. Es geht darum die Prüfungsordnungen und die Sanktionen zu hinterfragen. HINTERFRAGEN bedeutet sich erstmal mit dem Problem auseinanderzusetzen, welches nicht darauf hinausläuft dass man einfach alles durchgehen lässt. Danke

8 Antworten

Weil jeder irgendwann lernen muss, dass Termine einzuhalten sind, aber du kannst ja freier Landwirt werden. Dann wird die Natur es dir verzeihen, ob du Montag oder Dienstag die Saat ausbringst. Wenn du aber keinen Bock hast die Kühe zu melken, und meinst, du könntest es ja auf morgen verschieben, kann das die Tiere schwer krank machen und dich zigtausende EUR kosten.

Komm mal damit klar, dass Disziplin zum Leben in der Zivilisation gehört. Anderenfalls in den Urwald ziehen und von der Hand in den Mund leben.

Übrigens: wenn jeder Hinz und Kunz fürs Nichtstun einen Abschluss bekäme, dann wäre dieser nichts wert. Das Prinzip des Fleißes ist dir eventuell noch nicht bekannt? Oh je....

HannesSGE 
Fragesteller
 31.05.2023, 16:11

Wahnsinn wie du meine gesamte Frage verklärst. Setzt meine Frage mit meiner angeblichen Erwartungshaltung von “Nichtstun” “Hinz und Kunz” gleich und wirst dabei noch unverständlicherweise emotional. Ich will nicht irgendwelche kiffenden Hobbystudenten in Schutz nehmen sondern die Prüfungsordnungen angreifen. Welche massiv entmenschlicht sind.

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Wenn es zu einfach wäre, würde jeder es tun. Und viele wollen es tun, also macht man die Anforderungen so hoch, dass nur die die es auch wirklich wollen es schaffen.

HannesSGE 
Fragesteller
 31.05.2023, 00:25

Also soll sich deine Zukunft innerhalb von 3 Jahren unter massiven Einfluss deiner emntalen Verfassung bestimmen? Ohne 2. Chance?

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Bajor  31.05.2023, 02:43
@HannesSGE

Ich denke, du solltest dich mal mit dem Begriff "Fleiß" beschäftigen.

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HannesSGE 
Fragesteller
 31.05.2023, 16:12
@Bajor

Ich denke du solltest dich mal mit dem Begriff des Subordination mal stärker auseinandersetzen

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Pünktlichkeit ist eher ein Softskill.

Arbeitgeber wollen selbstverständlich mit der Ressource Arbeitskraft planen. Im Weiterverarbeitungsprozess entstehen Leerläufe.

Aber auch aus Sicht des Kunden ist das nicht zufriedenstellend, wenn du dir zum Beispiel einen Pool bestellst und dir als Fertigstellungstermin gesagt wird "Mal gucken, wann wir es schaffen" und du nicht weißt, ob es noch diesen Sommer klappt, im Winter oder vielleicht erst nächstes Jahr. Oder du bist beim Arzt und der sagt: "Ich bin noch nicht bereit. Komm später irgendwann noch einmal und setz mich bitte nicht unter Druck."

Die Frage ist also eher, weshalb bei der Uni Pünktlichkeit nicht wenigstens ein bisschen geschult werden sollte.
Ich meine, es ist ja für die persönliche Entwicklung etwas ganz Dolles, sich vor Büchern zu setzen und seinen Horizont zu erweitern, aber irgendwann will man doch irgendwie in die Arbeitswelt eintauchen.

HannesSGE 
Fragesteller
 31.05.2023, 00:23

Eben genau darum geht es. Es ist ein eklatanter Unterschied für einen AG zu arebeiten oder für seine eigene ZUKUNFT abstrakte Probleme unter Zeitdruck zu lösen. Das ist mein Problem. Es ist mMn eben nicht mit dem Arbeitsleben zu vergleichen und damit abzutun. Ich sehe die Kritik hier ganz speziell in den unveränderten universitären Denkmustern.

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Suboptimierer  31.05.2023, 07:34
@HannesSGE

Wie gesagt denke ich, dass der Teil der Studenten, die ihr Studium als Selbstzweck sehen, verschwindend gering ist. Die meisten wollen denke ich fitt für den Arbeitsmarkt gemacht werden. Selbst die Studenten der Geisteswissenschaften werden irgendwann im Verlauf des Studiums Anknüpfpunkte an das Arbeitsleben suchen.
Ich sehe da fast schon als einzigen Ausweg, den Themen 1:1 treu zu bleiben, Dozent zu werden, aber auch Dozenten haben ihre Budgets und Deadlines.

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Warum leben wir immer noch in dieser leistungsdruck gesellschaft?

Leben wir nicht. Das ist die Summe deiner Entscheidungen. Du kannst auch sehr entspannt leben, erstrecht in Deutschland.

Warum entscheidet eine abgabe um 23:59 darüber ob jemand fähig ist einen universitären abschluss zu erlangen.

Weil wir sonst Studenten hätten, 30 Jahre für ihre Abgabe bräuchten.

HannesSGE 
Fragesteller
 31.05.2023, 00:34

und wie sieht es dann mit art. 12 gg aus? Ziemlich ausgehöhlt nach deinen Ausführungen.

diese studenten die du ansprichst (stark übertrieben natürlich), was wäre dann mit denen? Müsstest du dich um die kümmern? Kosten die dich geld?

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Apoka392  31.05.2023, 00:48
@HannesSGE
und wie sieht es dann mit art. 12 gg aus?

Freie Wahl heißt nicht, dass Bundesbürger auch jede Ausbildung zu ihren Konditionen bekommen müssen. Sie dürfen frei aus denen auswählen, die sie auch haben wollen...

Kosten die dich geld?

Ehm ja... Oder glaubst du die Unis werden von Luft und liebe finanziert? Ein Sozialstaat funktioniert nur wenn der absolute Großteil das Bedürfnis hat auch irgendwann einmal produktives Mitglied dieser Gesellschaft zu werden. Wenn ein immer größer werdende Teil die Füße hochlegt, wird das Konzept in sich zusammen brechen.

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HannesSGE 
Fragesteller
 31.05.2023, 01:06
@Apoka392

Und inwiefern wird man als student angehalten dauerhaft semesterbeiträge zu bezahlen und keine gut bezahlte arbeit zu finden? Bafög wird auch irgendwann eingestellt. Das leben eines dauerhaften studenten ist weniger erstrebenswert als sozialhilfe. Und auch weniger rentabel . Es würde dahingehend keine gefahr bestehen, abgeaehen davon ist das in einigen studiengängen schon möglich. Und sind die studenten da in der regel 30 jahre eingeschrieben? Nicht ansatzweise. Das sind so einfach dahergesagte gegenargumente. Nicht schlimm aber versuche mal zu verstehen was ich meine. Es geht um den schlichten wahnsinn: gibst du deine arbeit 5 minuten zu spät ab dann bist du RAUS.

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Apoka392  31.05.2023, 02:39
@HannesSGE
Und inwiefern wird man als student angehalten dauerhaft semesterbeiträge zu bezahlen und keine gut bezahlte arbeit zu finden?

In dem man keinen Leistungsdruck erzeugt, sondern Studenten alles durchgehen lässt. Nebenbei, eine Menge Studenten wird nach dem Master feststellen, dass keine gute Arbeit auf die wartet.

Das leben eines dauerhaften studenten ist weniger erstrebenswert als sozialhilfe. Und auch weniger rentabel . Es würde dahingehend keine gefahr bestehen, abgeaehen davon ist das in einigen studiengängen schon möglich. Und sind die studenten da in der regel 30 jahre eingeschrieben? Nicht ansatzweise.

Das ist falsch, man kann eben nicht mehr ewig studieren. Unis haben jetzt das Recht die Dauerstudenten zu zwangsexmatrikulieren, von welchem sie auch massiv gebraucht machen. Ich habe damals noch mit 40 Jährigen Dauerstudenten im Hörsaal gesessen... Die gab es durchaus. Klischeemäßig waren dass auch die, die Gras auf dem Campus vertickt haben.

Auch wenn Sozialhilfe vielleicht ökonomisch sinnvoller ist, so fehlt dir der soziale Umgang. Es gibt durchaus gute Gründe Dauerstudenten zu sein, anstatt Hartzer. Das Studentenleben ist schon relativ cool, der Tag hat Struktur und dein Umfeld sind junge Leute bei denen du zumindest noch in den ersten Semester etwas Eindruck schinden kannst.

Es geht um den schlichten wahnsinn: gibst du deine arbeit 5 minuten zu spät ab dann bist du RAUS.

Jup und wenn du es eine Woche vorher machst, hast du damit keinen Stress. Ich kenn das.

Das Problem an der Uni in der Abgrenzung zur FH ist, dass du niemanden mehr hast der sich um dich kümmert, oder dir irgendetwas vorschreiben kann. Die einzigen Disziplinierungsmittel, die die Uni hat, sind diese strikten Termine. Wenn du da auch noch mit Unstrukturiertheit glänzt, bist du eben raus. Die Deadlines waren zumindest bei mir selten so gesetzt, als dass man sie nicht hätte schaffen können. Es war oft die Prognastitation die Termine hat platzen lassen.

Außerdem werden Unis regelmäßig von ihren Studenten verklagt. Sei es um einen Medizinerplatz zu ergattern oder weil man drei Mal durch die Klausuren gefallen ist. Die Anwälte klappern jeden Mist ab, warum ein bestimmter Sachverhalt unfair war, hat das sehr unangenehme Konsequenzen für die Uni. Deshalb musst du auch vor jeder Klausur diesen Wisch unterschreiben dass es dir gut geht. Wenn dann jemand einen kleinen Vorteil hatte weil dieser einen Tag mehr Zeit hatte, so kann das schon zu Problemen für die Uni führen und mit Pech muss der gesamte Kurs die Arbeit wiederholen.

Hier könnte man tatsächlich etwas dran machen.

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HannesSGE 
Fragesteller
 31.05.2023, 16:09
@Apoka392

Danke der letzte absatz ist das worauf ich hinaus wollte. Ich bin selbst aus dem bereich und kann dir sagen dass es beim prüfungsrecht absolut willkürlich einher geht. Hier wollen die Verwaltungsgerichte keine Tür öffnen die Prüfungsordnungen nach ihrer Verhältnismäßig zu hinterfragen, sodass es oftmals zum Vergkeich kommt. Dabei agieren die Anfechtungsgegner wie trotzige Kinder und schieben alles auf die lange Bank. Sodass eine Anfechtung am ende 5 Jahre dauern kann, das ist Wahnsinn weil hier die Zukunft und die Psyche der Prüflinge auf dem Spiel steht.

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Hallo HannesSGE,

Zeitvorgaben und Prüfungsordnungen sind nicht unmenschlich. Diese Vorgaben stellen sicher, dass man auch im „realen Leben“ in der Lage ist zielorientiert und unter (Termin)Druck zu arbeiten. Glaubst du etwa im Berufsleben gibt es keine Fristen oder Zeitvorgaben?

Zeit ist ebenso wie Geld, Wissen oder Rohstoffe eine begrenzte Ressource. Wer das nicht begreift oder umsetzen kann, ist in bestimmten Berufen oder Studiengängen fehl am Platz.

HannesSGE 
Fragesteller
 31.05.2023, 16:17

Es geht auch weiterhin um die FOLGEN der Säumnis. Diese sind UNVERHÄLTNISMÄßIG. Es entsteht kein rechtfertigender Schaden.

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DerGrafDuckula  31.05.2023, 16:39
@HannesSGE

Dem würde ich widersprechen - die Aufgabe war eine Arbeit fristgerecht abzugeben. Also inhaltlich richtig innerhalb einer bestimmten Frist. Ein Student muss lernen seine Zeit so einzuteilen, dass es dieser Aufgabenstellung gerecht wird. Wer das nicht kann, eignet sich eben nicht für den entsprechenden Studiengang. Selbstständige Aneignung und Umsetzung von Wissen sind ein wichtiger Bestandteil des Studiums.

Die Folge sind also verhältnismäßig, da der betreffende Student (noch) nicht die notwendigen Fähigkeiten mitbringt um sein Studium fortzusetzen.

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