Warum kann man mit Philosophiestudium kein Buchhalter werden, aber wie Habeck Wirtschaftsminister?

6 Antworten

In diesen hohen politischen Ämtern ist Fachkompetenz keine Voraussetzung (mehr).

Immerhin hat er ein Studium abgeschlossen und promoviert, ist also nicht blöd. Er hat auch nie versucht, seine Qualifikation und Fähigkeiten als höher darzustellen als sie nun mal sind - was ihn wohltuend von unserer Völkerrechtlerin der Herzen unterscheidet.

Mit einem guten Beraterstab lässt sich da einiges kompensieren.
Ansonsten muss man halt seine Ansprüche zurückschrauben: Der Wähler bekommt geliefert wie bestellt. Wobei ein hochqualifizierter, aalglatter McKinsey-Manager-Typ als Wirtschaftsminister auch nicht nach jedermanns Geschmack wäre.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ehemaliger Kommunalpolitiker und Mandatsträger
Schwuttcke 
Fragesteller
 28.09.2022, 15:03

Beraterstab schön und gut, aber ich wäre z.b. sicherlich auch kein guter Arzt, wenn ich Philosophie studiert hätte und während meiner Tätigkeit als Arzt ständig meinen Beraterstab fragen müsste, deren (unterschiedliche) Einschätzungen ich mangels Qualifikation noch dazu gar nicht bewerten könnte.

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affa110  28.09.2022, 15:06
@Schwuttcke

Das unterschätzen viele. Mitarbeiter bringen gar nix wenn du als Leiter selbst keine Ahnung davon hast was du da tust.

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Politiker ist im Gegenzug zu einer normalen Stellung wie meinetwegen Buchhalter kein Beruf, der was mit Kompetenzen oder Ausbildungen oder Erfahrung zu tun hat. Den Aufstieg packt in der Politik derjenige, der Altvorderen nach dem Mund redet, sich überall beischmust bis einschleimt und Seilschaften knüpft. Wer kritische Töne anschlägt oder zu ehrlich ist oder auch mal was aus Idealismus macht oder "für andere macht", der zählt zu denen, die sich (so sagte ein CDU-Altvorderer und ehemaliger Kreisvorsitzender vor Jahren zu mir) "unbeliebt machen wollen" - man mache sich schon dann unbeliebt, wenn man auf dem Kreisparteitag im Vorfeld etwas für die Rubrik "Verschiedenes, Wünsche und Anträge" einreicht, egal was es ist.

Ich hätte selbst ein "ganz Großer" in der CDU werden können und wurde von einigen "Altvorderen" des heimischen Ortsverbands entsprechend behandelt und als Nachwuchshoffnung für eine neue CDU-Zielgruppe (Spätaussiedler und junge Leute) angesehen, die man ein bisschen lenken kann, aber ich hätte mich selbst verraten und verkaufen müssen, das wollte ich nicht. Die waren dann natürlich alle enttäuscht und für einen bin ich seither ein Vaterlandsverräter, aber das ist dann halt so. Manche haben es damals für stark gehalten, dass ausgerechnet ein "Ausländer" (!) den mächtigen alten Herren Kontra gibt und sagt ... ach nee, das mach' ich nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Schwuttcke 
Fragesteller
 28.09.2022, 15:26

Politik ist wie Suppe - nur Fettaugen schwimmen ganz oben. ;-)

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Hallo! Hoffentlich nicht wieder Teil der Grünen-Agenda

Aber wir hatten schon genügend genügend Minister die vorher unstudierte z. B. Buchhalter waren

Habeck ist immerhin intelligent genug um Bücher zu schreibe. Im Politbarometer weit oben da wird man schnell auch Ziel vom Kampagnen

Versuche gab es auch hier schon genug, schönen Tag

Schwuttcke 
Fragesteller
 28.09.2022, 14:52

Buch schreiben ist jetzt nicht sooo schwer. Gegen gute Entlohnung schreib ich Dir eins, wenn Du willst. Und Habeck war nur ein Beispiel von vielen. Genauso gut könnte man fragen, was z.B. der Bankkaufmann Spahn von Gesundheit oder die ehemalige Politikstudentin Karrenbauer von Verteidigung / Militär versteht.

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Silicium58  28.09.2022, 15:04
@Schwuttcke

Für welches politische Amt wäre beispielsweise der Anstreicher und Lackierer Tino Chrupalla qualifiziert?

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Schwuttcke 
Fragesteller
 28.09.2022, 15:12
@Silicium58

Fällt mir keines ein, früher evtl. für das Amt des Reichskanzlers, das ja auch mal von einem Maler bekleidet wurde. Was bekanntlich schon damals verdammt schief ging.

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Silicium58  28.09.2022, 15:29
@Schwuttcke

Pfiffige Antwort!

In der Sache ist es aber nun mal so, dass langgediente qualifizierte Parteimitglieder sich Kompetenz in Verwaltung, Planung und Organisation erarbeiten, wenn sie ihre Funktion ernstnehmen.

Dass dies für ein politisches Amt nützlich ist, dürfte Konsens sein.

Ansonsten stimme ich dem Gedanken zu, dass der modernen deutschen Demokratie ein höherer Technokratenanteil gut täte.

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Von Experte kami1a, UserMod Light bestätigt

Ein Minister muss in erster Linie ein guter Manager sein. Er hat einen fachkundigen Beraterstab mit entsprechenden Experten. Zwar wäre es auch aus meiner Sicht wünschenswert, wenn ein Minister fundierte Fachkenntnisse betreffend seines Ministeriums hat, aber das ist leider nicht immer so.

Der studierte Philosoph hat keinen Beraterstab, der ihm die Arbeit als Buchhalter macht.

Schwuttcke 
Fragesteller
 28.09.2022, 15:53
Der studierte Philosoph hat keinen Beraterstab, der ihm die Arbeit als Buchhalter macht.

Außer er wäre Buchhalterminister ;-)

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Bei BlackRock und Co muss man leider eine fundierte BWL / VWL Qualifikation haben mit mindestens Master, auch gerne in Mathematik. Im Bundenstag muss man die Qualifikation haben Märchenbücher schreiben zu können. Frag doch da mal an.