Warum hat man im Flugzeug häufig Druck auf den Ohren, obwohl es ein System zum Druckausgleich gibt?
Wenn man im Flugzeug startet oder landet, hat man häufig Druck auf den Ohren. Man kann, um dem Druckausgleich nachzuhelfen, z.B. Kaugummi kauen oder Ausschnauben, während man sich die Nase zuhält.
Aber warum gibt es diesen Druckunterschied überhaupt? Ich dachte Flugzeuge besitzen ein System zum Druckausgleich? Sollte dadurch ein Druckunterschied im inneren des Flugzeugs auf unterschiedlichen Höhe (Meereshöhe vs. Reiseflughöhe) nicht verhindert werden?
6 Antworten
Ohne es zu wissen vermute ich dass der Druck so weit abgesenkt wird, ohne dass es negative Auswirkungen hat. Damit ist die Differenz zum Außendruck geringer, und somit auch die Belastung der Kabine.
Im Prinzip hast du schon recht, allerdings gibts da eine kleine Abweichung.
Auf Meereshöhe beträgt der Normaldruck 1013,5 hPa = 1013,5 mbar
Auf der üblichen Reiseflughöhe von 13 km beträgt der Luftdruck nur noch 18,9 % (191,0 hPa) davon. Bei diesem Luftdruck könnte man aber nicht mehr überleben.
In Flugzeugkabinen wird der Druck auf etwa 75 % (759,9 hPa) eingestellt, was einer Höhe von etwa 2300 m entspricht. Man nimmt deshalb nur 75% des Luftdruckes, weil die Druckdifferenz zwischen Innen- und Außendruck eine Kraft auf die Kabinenwand ausübt, und je geringer der Druckunterschied ist, umso geringer ist die Kraft auf die Kabinenwand. Daher senkt man den Druck soweit wie möglich ab, muss aber auf der anderen Seite das Wohlbefinden der Passagiere berücksichtigen. Daher ist als Kompromiss der Druck auf 2300m üblich.
Wenn das Flugzeug auf Meereshöhe startet, lässt man den Innendruck einfach nach Außen entweichen, bis das Flugzeug die Höhe von 2300m erreicht hat. Dann werden die Ausgleichsventile geschlossen. Eine Druckabnahme spürt man aber nur selten.
Setzt das Flugzeug nun zur Landung an und unterschreitet dabei die Höhe von 2300 m, werden die Ausgleichsventile wieder geöffnet und der Außendruck kann wieder in die Kabine gelangen, wodurch dieser mit zunehmendem Sinken wieder zunimmt. Druckzunahmen spüren viele durch einen gewissen Druck in den Ohren.
Tut man das? Also ich habe beim Fliegen nie einen Druck auf den Ohren.
Auf Reiseflughöhe ist der Luftdruck im Flugzeug etwa so, wie wenn man in 2.000 m Höhe wäre. Ein gewisser Druckunterschied zum Boden besteht also.
Tipp: Wenn du wieder fliegst, kannst du das selbst testen. Nimm eine Plastikflasche mit, öffne sie auf Reiseflughöhe, schließe sie dann wieder. Sie wird nach der Landung eingedrückt sein.
"Also ich habe beim Fliegen nie einen Druck auf den Ohren."
Du Glücklicher ! Ich hatte leider schon recht oft bei Landungen sehr starke Ohrenschmerzen. Deshalb nehme ich seit langer Zeit auf einen Flug stets Ohrenstöpsel mit oder stopfe, wenn der Sinkflug beginnt, zerknülltes und angefeuchtetes Taschentuchpapier in die Ohren. Möglicherweise war der Druckausgleich bei gewissen älteren Flugzeugmodellen noch nicht so gut wie bei heutigen Maschinen.
In der Kabine wird der Druck auf rund 750 hPa vermindert. Das ist rund drei Viertel des Drucks auf Normalnull (1013 hPa).
Beim Starten im Steigflug ändert sich der Kabinendruck um 18,3 hPa pro Minute.
Dieser Wechsel erzeugt den Druck auf die Ohren.
Hä? Auf einem mäßig hohen Berg von 2000m Höhe,
wo ca. 3/4 des Luftdrucks von NN herrscht, könntest
du auch als "Flachlandtiroler" atmen.
der Druck in der Kabine entspricht einem Druck in etwa 2000 m Höhe, was du meinst ist der höhere Druck bei der Landung, am Boden ist der Druck höher, deswegen fühlt man den Unterschied
das ist kaum möglich, denn bei nur 3/4 des normalen Luftdrucks könnte man nicht atmen. Da beim Einsteigen Normaldruck herrscht, würde man es zudem sonst nach dem Schließen der Kabinentür sehr stark spüren