Warum hat in Deutschland kaum jemand einen Küchenabfallzerkleinerer?
In den USA sind diese Geräte weit verbreitet. Ich finde sie sehr praktisch. 🇺🇸🗽🦅
5 Antworten
Die sind in Deutschland sogar gar nicht erlaubt!
Das Problem ist, dass die Abfälle nicht richtig vom Klärwerk verarbeitet werden können und Bioanfälle füttern dann Schädlinge wie Ratten in der Kanalisation.
Während in Deutschland das Wasser aus der Leitung überall beste Trinkwasserqualität hat, kann man in weiten Teilen der USA das Leitungswasser nicht trinken ohne es ab zu kochen. In den Ballungsgebieten sind die Bürger auf Wasser in Flaschen zum trinken angewiesen. Dort ist das einleiten von Abfällen in die Kanalisation mit verantwortlich dafür, dass das so ist.
Das hat der US Commedian Tom Lehrer bereits in den 1960er Jahren besungen:
https://www.youtube.com/watch?v=JPrAuF2f_oI
Wilde Müllentsorgung ist äußerst praktisch, dann muss man halt mit den Konsequenzen leben. Wie Tom Lehrer so schön singt "Throw out your breakfast garbage, and I got a hunch that the folks downstream will drink it for lunch". Also "Wirf Deinen Müll vom Frühstück weg und ich habe das Gefühl, dass die Menschen Flussabwärts den als Mittagessen trinken!"
Bei mir kommt so was auf den Kompost. Und ich denke auch, das wird Abflussrohre verstopfen.... aber ich kenn tatsächliche vereinzelt Haushalte, die so was haben (Einfamilienhäuser). Und Wäscheschacht...
Also unser Küchenabflussrohr ist definitiv viel dünner als das vom Klo....aber würde dann vermutlich anders gebaut.
Da sind die Reste aber schnell durch. Die werden ja mit viel Wasser runter gespült. Nachher kommt alles in größeren Rohren zusammen.
Ja, aber die Abfälle landen in den Kläranlagen. Die sind zwar in Deutschland sehr effizient, aber nicht darauf ausgelegt, Deine Essensreste zu neutralisieren.
Ob verdaute oder unverdaute Essensreste, das dürfte egal sein. Für mich sind Küchenabfälle aber wertvolle Ressourcen, um Gartenerde zu bekommen. Torffrei, im Kompost.
Und das auch, wenn ich die in die Biotonne stecke, dann profitiert immerhin die Gemeinde davon, bei uns jedenfalls.
Wir sind eben nicht zu faul dazu, Bioabfälle gesondert zu entsorgen. Entweder auf den Kompost oder eben in die Biotonne.
Das hat nichts mit Faulheit zu tun. Es gibt nichts schlimmeres, als widerlich stinkenden Bioabfall raus zu bringen...
Wenn man so lange wartet, bis er stinkt .... selbst Schuld.
Ich geh doch nicht mit jeder Bananenschale einzeln nach draußen. 🤷🏼♀️
Wenn der Kompost stinkt, hat man definitiv etwas falsch gemacht.
US-Amerikaner sind oft "Umwelt-Schweine". Das war eben die bequemste Möglichkeit bestimmte Abfälle loszuwerden. Und damit schafft man ein Paradies für Ratten und andere Schädlinge.
Ratten können die millimetergroßen Partikel im Abwasser tatsächlich gar nicht aufnehmen.
Die Umweltbilanz von Küchenabfallzerkleinerern ist besser als Essensreste im Hausmüll zu entsorgen und vergleichbar mit getrenntem Bioabfall, wie in Deutschland üblich.
Wie ein anderer Nutzer bereits erwähnt hat, ist das Problem, dass deutsche Kläranlagen Essensreste im Abwasser nicht verwerten können, amerikanische schon.
Bezogen auf Deutschland gibt es triftige Gründe, die dagegen sprechen, diverse Abfälle über die Kanalisation zu entsorgen.
Hier wäre u.a. auf das Wasserhaushaltsgesetz und die Abwasserverordnung zu verweisen.
Und die wären?
Ein Küchenabfallzerkleinererverbot besteht ja meines Wissens nach nicht mehr.
Es geht nicht um Verbote, sondern letztendlich darum, was in einem solchen Gerät landet und wie groß der Aufwand der etwaigen Abwasserreinigung ist.
Auf WHG und AwV habe ich ja bereits verwiesen.
Abgesehen davon, was bereits erwähnt wurde, in Deutschland gibt es andere Mittel zur Entsorgung.
Einige sehen es praktisch, ich halte es für Faulheit.
Verstopfen ist tatsächlich kein Problem. Die zerkleinerten Essensreste sind nur mehr wenige Millimeter groß, also viel kleiner als Fäkalien, die durch die gleichen Rohre müssen.