Warum haben Monde keine Monde?
Ein Mond kann theoretisch einen Mondmond haben, aber das ist sehr unwahrscheinlich. Die Gründe sind, dass viele Monde zu klein sind und daher eine zu schwache Anziehungskraft haben. Oder dass sich der Mondmond innerhalb der sog. Hillspähre befinden muss, also dem Abstand, wo die Anziehungskraft des Mondes gegenüber seinem Planeten überwiegt.
Nun habe ich in einem Youtube-Video noch eine andere Begründung gehört, warum das so selten vorkommt bzw bis jetzt noch nie beobachtet wurde. Und zwar meint der Moderator, dass der Mondmond auf den Mond nach einer gewissen Zeit knallen würde. Er begründet das so, dass die gebunden Rotation eines Planetes und seines Mondes für Gezeitenkräfte sorgen. Und diese gezeitenkräfte würden dafür sorgen, dass sich der Mondmond nicht dauerhaft in der Bahn halten könnte.
Aber warum ist das so?
Hier ist das Video: https://youtu.be/Bh78iZdoIiQ
Ich hoffe ihr habt die Frage verstanden. Ist etwas schwer zu erklären.
9 Antworten
Ein Mond kann theoretisch einen Mondmond haben, aber das ist sehr unwahrscheinlich. Die Gründe sind, dass viele Monde zu klein sind und daher eine zu schwache Anziehungskraft haben. Oder dass sich der Mondmond innerhalb der sog. Hillspähre befinden muss, also dem Abstand, wo die Anziehungskraft des Mondes gegenüber seinem Planeten überwiegt. Ein weiterer Grund ist, dass die Gravitation und Gezeitenkräfte des Planeten viel stärker sind als die des Mondes und somit solche Gebilde nicht stabil sein können .
Sonne Planet, Mond und Mondmond ist ein Vierkörperproblem. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Abstände und Massen gerade so aufeinander abgestimmt sind, dass ein quasistabiler Zustand entsteht, ist sehr gering. Innerhalb einer Zeitspanne von mehreren Milliaden Jahren kann auch das Planetensystem der Sonne nicht als stabil angenommen werden. Es kommt also vor allem darauf an wie groß die Zeiträume sind, die man betrachtet. Auch ein Raumschiff, das den Erdmond umkreist wäre prinzipiell ein solcher Mondmond.
Als Ergänzung möchte ich noch erwähnen, dass der Zwergplanet Pluto mit seinem Begleiter Charon ein Doppelsystem von zwei Himmelkörpern bildet, die sich gegenseitig umkreisen und diese werden ihrerseits von einigen weiteren Himmelskörpern umkreist. Sonne, Pluto und Charon bilden dann schon eine Dreikörperkonstellation und die weiteren Himmelskörper wie Nix, Hydra, Kerberos und Styx verkomplizieren das System noch weiter.
Selbst der vergleichsweise kleine Asteroid Ida hat einen Mond namens Dactyl.
Ja das stimmt soweit wie es in YT erklärt wird, wobei nicht alle Monde eine gebundene Rotation haben, aber doch viele. Ansonsten ist so, dass ein Mondesmond keine stabile Umlaufbahn bekommen kann, weil an ihm quasi die Gravitation des Mondes und des Planeten wirkt, hinzu können noch andere gravitative Kräfte wirken, wenn der Planet z.B. mehre Monde hat. Auch die Sonne hätte einen gravitativen Einfluss auf den Mondesmond. Daher würde ein Mondesmond früher oder später entweder wieder aus der Umlaufbahn abtriften oder auf den Mond stürzen.
Weil Gravitation und Gezeitenkräfte des Planeten viel stärker sind, können solche Gebilde nicht stabil sein.
kausales Denken führt hier leicht zu Irrtümern - letztlich bilden ein Planet, sein Mond und dessen Mondmond ein Dreikörpersystem, in dem Impulserhaltung und Drehimpulserhaltung erfüllt sein müssen. Was passiert, ist einfach eine Lösung der entspr. Differentialgleichungen und nur schwer in eine Ursache-Wirkung-Kette einzureihen.
Gezeitenreibung dissipiert Energie durch Strahlung aus dem System, aber Drehimpuls wird es auf diese Art nicht los, darum ändern sich auch Abstände (zB entfernt der Mond sich langsam von der Erde).
GF bietet kaum Werkzeuge für komplette Physikvorlesungen. Vielleicht hilft das hier weiter: https://www.youtube.com/watch?v=SqLzSlsrZZ4
Allgemein ist es aber viel einfacher, in Erhaltungsgrößen zu denken als sich ein Marionettentheater aus Kräften vorzustellen, und das Argument mit Erhaltungsgrößen lässt sich auch besser in einem Satz schreiben.
Kannst du den letzten Abschnitt etwas genauer erklären?