Warum finden viele Ostdeutsche radikale Parteien so gut?
Früher die rechtsextremen Parteien NPD, DVU heute die in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anwalt gesichert rechtsextreme AfD.
Aber warum genau im Osten?
6 Antworten
Vielleicht weil Parteien in der DDR eine ambivalente Konnotation hatten.
Die Partei stand sowieso nicht für Wahrheit, so dass auch Antiparteien nicht wahrhaftig sein müssen. Die Folgen sind dann vielleicht nicht so wichtig. Hauptsache es rappelt.
Eben und das zieht oder besser zog, denn Entnazifizierung fand nur im Westen statt scheint wohl doch besser als im Osten funktioniert zu haben....
Aber das die zur Zeit so stark sind hat mMn in erster Linie mit der grünroten Wirtschaftspolitik zu tun die so absolut grottenmäßig in die Hose ging Verlust an Arbeitsplätzen schlechte Wirtschaftsdaten Inflation alles der Nährboden auf dem Radikale rechts wie links ihr Unwesen treiben...
Die Wirtschaftspolitik wurde torpediert und jetzt wird erkannt, das die Maßnahmen notwendig sind. Industreistrompreis, Förderungen usw.
Ja, von grünroter Politik, da hast Du natürlich recht.
All die Maßnahmen zur Zerstörung der Wirtschaft werden jetzt hoffentlich zurückgedreht, da man erkannt hat, dass es so nicht weitergehen kann..
Welches waren denn die Maßnahmen, die zurückgedreht werden sollten deiner Meinung nach?
- keine Förderung der normalen Wirtschaft
- Heizungsgesetz !!!
- hoher Strompreis für den privaten Verbraucher
- hoher Gaspreis für private Verbraucher.
- schlechte Steuersätze bei Firmengewinnen
- Firmen wurden veranlasst ins Ausland zu gehen
- Firmen haben kein Interesse daran in Deutschland zu investieren
- Verlust von Industriearbeitsplätzen
...und vieles mehr was der deutschen Wirtschaft noch geschadet hat - etwa das, was ich Dir von Anfang der Ampel an schon prophezeite ist bereits eingetroffen.
Die "normale" Wirtschaft sollte nach liberaler Ideologie nicht gefördert werden. Finde es interessant, dass du eine etatistische Steuerung forderst.
Das "Heizungsgesetz" ist sehr sinvoll. Es gibt kein grundlegendes Argument dagegen. Es bietet einen Ausweg für Beheizung ohne in die CO2-Verteuerung zu geraten.
Der Strompreis ist erstens jetzt niedriger als vor dem Krieg und sinkt auch nach den alten Plänen weiter.
Die Gaspreise werden durch die neue Regierung weiter steigen. Das ist das erklärte Ziel. Die Ampel hartte wenigstens das Klimageld als Gegenmaßnahmen ab dieses Jahr geplant.
Die Steuersätze sind immer schlecht. Darean wird die neue Regierung auch nichts ändern.
Dioe angebliche Erosion von Firmen müsstest du mal zeigen. Ich höre nur, dass damit gedroht wurde.
Das mangelnde Unteresse für Investitionen rührt u.a. aus der Antimigrationsstimmung und den Bremsungen durch die Liberalen.
Die Industriearbeitsplätze sind oft eine folge des Mißmanagements. BYD baut ein attraktives Auto, das in 5 Minuten für 400 km geladen werden kann und 28.000 € kostet. VW kündigt sein kleineres ID1 für 2027 an!
Seit vielen Jahren warnen die Grünen vor genau dem was jetzt passiert. Und statt entschlossen nach vorne zu gehen wird über E-Fuels und Abschafng von Wärmepumen gelabert.
DAS killt unsere Industrie.
Dioe angebliche Erosion von Firmen müsstest du mal zeigen. Ich höre nur, dass damit gedroht wurde.
Immer mehr Firmen verlassen Deutschland, darunter Traditionsunternehmen wie Michelin, Continental, Porsche und Miele. Gründe dafür sind unter anderem hohe Arbeitskosten, Fachkräftemangel, gestiegene Energie- und Rohstoffpreise sowie Bürokratie
Viele Unternehmen hätten schon lange erkannt, welche Herausforderungen durch die Energiewende auf das Land zukommen – und schützen sich mit einer Abwanderung ins Ausland davor. Er geht davon aus, dass ganze Wirtschaftszweige gänzlich aus dem Land verschwinden werden.
Für Wellen sorgte auch die Schließung des deutschen Werks des Solarherstellers Meyer Burger, der aufgrund der Konkurrenz aus China beschlossen hat, in die USA zu gehen.
Zudem investieren auch ausländische Firmen immer weniger hierzulande. Die Höhe der Direktinvestitionen aus dem Ausland lag 2023 laut einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) bei etwa 22 Milliarden Euro, weniger war es zuletzt vor zehn Jahren. Zum Vergleich: 2018 und 2020 waren durch Investitionen ausländischer Firmen noch jeweils rund 140 Milliarden Euro nach Deutschland geflossen.
- ZF Friedrichshafen schließt einen Standort
- Volkswagen plant bis 2030 35.000 Stellenabbau
- Stihl
https://www.infranken.de/deutschland/buerokratie-umfrage-investitionen-lieferkettengesetz-unternehmen-genehmigungsverfahren-digitale-kommunikation-steuerrecht-art-5937845
https://www.maschinenmarkt.vogel.de/forschung-und-entwicklung-kehren-deutschland-den-ruecken-a-84a2aab0378426835c03fc3b82bcdb49/
https://www.merkur.de/wirtschaft/konjuktur-deindustrialisierung-miele-stihl-conti-bayer-unternehmen-verlassen-deutschland-zr-92982551.html
Es steht schlimm um die deutsche Wirtschaft Augen davor zu schließen hilft da mMn am wenigsten....
Zeig mir bitte mal die Abwanderung. Conti baut weltweit Stellen ab, Porsche bleibt in Deutschland. Meyer-Burger ist ein schweizer Unternehmen.
VW baut Stellen weltweit ab, in Deutschland relativ wenig. Übrigens auch das eine Folge von Mißmanagement.
Mal den Ball flach halten und un 5 Jahren wieder gucken.
Mal den Ball flach halten und un 5 Jahren wieder gucken.
Ja, das tu mal - anderes bleibt uns nach 16 verschlafenen Merkelkoalitionen und dem Ampeldesaster ja eh nicht.
Vielleicht richtet es "Pappa" wider erwarten besser, als wir es denken. Schulden sind ja schon Tür und Tor geöffnet.
Wenn das diesmal dann nicht klappt prophezeie ich das die AfD die stärkste Partei wird und SPD und CDU abgestraft werden.
Unzufriedene Leute die das Gefühl haben angehängt worden zu sein.
Das ist fruchtbarer Boden für Leute die einen einfachen Weg versprechen und die Schuld auch direkt auf andere schieben.
Dann weiß ich jetzt von der Instanz Csor77, daß ich unzufrieden bin, abgehängt, keine Fähigkeit habe, Komplexes zu verstehen, nur Einfaches verstehe und die Schuld auf andere schiebe.
Mehr solcher Personen wie Csor77, die die Fähigkeit haben, die Welt und die Menschen zu erkennen, wie sie wirklich ist und sind - und den anderen, die das nicht erkennnen, aus ihrem Unwissen herauszuhelfen hier bei gutefrage.net.
So hat er das nicht gemeint.
Ich höre aber auch häufig von Bürgern in Ostdeutschland, dass sie sich nicht gesehen fühlen. Auf der Suche nach einem praktikablen Ausweg landet man bei der AfD - die hat aber auch keine umsetzbaren Ideen, verspricht aber das Blaue vom Himmel.
Wer es nicht so ist, wie lautet denn deine Erklärung?
Dann weiß ich jetzt von der Instanz Csor77, daß ich unzufrieden bin, abgehängt, keine Fähigkeit habe, Komplexes zu verstehen, nur Einfaches verstehe und die Schuld auf andere schiebe.
Dann sei doch froh, dass dir endlich die Augen geöffnet wurden.
Mit wieviel "Bürgern in Ostdeutschland" hast du gesprochen und nicht dein Wissen von den Regime-Propagandaschleudern und -filtern bezogen (wie es nach meiner Beobachtung die Regel ist, wenn man wie verbreitet Kants Empfehlung, sein Gehirn zu benutzen, nicht befolgt und meint, eine eigene Meinung nun zu besitzen?
Selbstverständlich bin ich dankbar über die ungezählten und punktgenauen Psychogramme des Ossis erstellt von unseren Brüdern und Schwestern aus Westdeutschland. Und sicher nicht nur ich, sondern ich weiß, daß das viele Ossis zu schätzen wissen. Permanent analysiert zu werden , sind wir gewohnt und ist uns durchaus wertvoll.
Ok. Bringt nix. Ich muss mich nicht beschimpfen lassen.
So schlimm ist es nicht, glaub mir. Man gewöhnt sich dran.
Jedoch die Frage nach der ungefähren Anzahl von Ossis, die du persönlich gesprochen hast und nicht über andere Kanäle "kennengelernt " hast, ist sicher keine Beschimpfung. Oder ist sie das bereits bei Personen wie du?
Was ist denn mit dir los? Du kennst mich doch gar nicht.
Wer sind denn "Personen wie ich"?
Bitte überlies meine Frage nicht mehrfach. Mit wieviel "Bürgern in Ostdeutschland" hast du gesprochen, um das Denken und die Einstellungen der Ossis beurteilen zu können?
Mit wie vielen Bürgern muss man denn gesprochen haben, um sich ein Bild machen zu können?
Ein Hotelier in Oberhof, eine Apothekerin in Schmalkalden und eine Verkäuferin in einer Nougat-Manufaktur, den Ort weiß ich nicht mehr, war aber im selben Urlaub in Thüringen.
Eine statistische Aussage mit lediglich 2 Freiheitsgraden ist leider nichts wert, obwohl ich deine emsigen Bemühungen, Ostdeutsche lesen zu wollen, goutiere.
Die Mehrheit der Ostdeutschen wählt weiterhin demokratisch.
Es ist wohlbekannt, dass im Osten eher radikaler gewählt wird. Früher für die Linke, heute für die AfD. Es regt mich auf wenn Wessis dann bescheuerte Dinge sagen, wie man könne den Osten ja an russland geben oder die Ossis wären ungebildet oder sowas. Auch hier wählt die Mehrheit nicht AfD!
Die meisten haben sich nie gefragt wo das im Osten herkommt. Und jetzt hat die AfD auch im Westen hohe Stimmenanteile geholt: In Gelsenkirchen haben sie die Wahl gewonnen. Nicht zufällig in der ärmsten Großstadt Deutschlands.
Ich habe 9 Jahre im Westen gelebt, gleich nach dem Studium und hatte das Gefühl, dass die ganze Ost-West-Sache längst überwunden ist, obwohl ich meiner Ostdeutschen Heimat in dieser Zeit verbunden war.
Jetzt wohne ich seit 7 Jahren wieder im Osten und ich verstehe es alles! Warum die Ossis sich wie Bürger zweiter Klasse fühlen, warum sie sich wie Kolonialgebiet fühlen, warum sie sich vernachlässigt fühlen. In 9 Jahren im Westen habe ich mich nie schlechter behandelt gefühlt weil ich ein Ossi bin: Zurück im Osten merkt man es jeden Tag. Als Ossi im Osten merke ich wie schlecht wir behandelt werden, als Ossi im Westen habe ich darüber gar nicht nachgedacht.
Neulich sprach ich mit einem Kollegen darüber der Wessi ist und in den 1990'ern nach Ostdeutschland kam. Er bestätigt das und hat dieses Gefühl auch.
Deshalb wähle ich nicht AfD oder Linke, doch es ist viel leichter zu verstehen warum andere das tun.
Warum die Ossis sich wie Bürger zweiter Klasse fühlen, warum sie sich wie Kolonialgebiet fühlen, warum sie sich vernachlässigt fühlen.
Kannst Du das vielleicht weiter ausführen? Als Wessi sehe ich nur die Symptome aber nicht die Ursachen.
Ich arbeite in einer Fabrik im Osten: Dieses Werk hatte in 29 Jahren seiner Existenz keinen einzigen Ossi als Werksleiter, keinen einzigen Ossi als Produktionsleiter, und der neueste Werkleiter hat vorletztes Jahr zwei Führungspositionen die von Ossis besetzt waren abgesetzt und sie mit Wessis besetzt: Die beide seine persönlichen Freunde sind. Für beide Posten gab es (besser qualifizierte) Ossis als Bewerber.
Man hätte sicherlich in den ersten 10 Jahren nach der Wende argumentieren können, dass Ossis erst lernen müssen im Kapitalismus zu bestehen, doch inzwischen sind 35 Jahre vergangen! Wer 1990 15 war ist heute 50 und damit im besten Führungskräftealter.
Wir haben zwar eine höhere Produktivität als unsere Schwesterwerke im Westen, doch verdienen unsere Mitarbeiter weniger und müssen länger arbeiten. (Tatsächlich waren wir im letzten Jahr das beste Werk weltweit. Wir sind Teil eines internationalen Großkonzerns und haben das beste Werk dieses Konzerns auf der ganzen Welt! Und "beste" heißt hier höchster Gewinn pro Mitarbeiter.)
Uns haben sie die Kantine gestrichen: zu teuer.
Unsere Gewinne werden in der Firmenzentrale im Westen versteuert: Die Region sieht davon weniger.
Bei einer Betriebsversammlung hat mal jemand beim Personalchef (natürlich ein Wessi) kritisiert, dass wir mehr arbeiten für das gleiche Geld. Seine Antwort war (allen ernstes): "Das Problem sehen wir auch und wir würden gern die Arbeitszeit ihrer Kollegen im Westen auf ihr Niveau anheben." Hier werden auch West- und Ost-Arbeiter gegeneinander ausgespielt!
In 35 Jahren wiedervereintem Deutschland hat nicht ein, nicht ein einziger DAX-Konzern seinen Firmensitz in den Osten verlegt, obwohl sie damit viele Millionen hätten sparen können. Auch unser Konzern hat einen schicken Firmensitz im teuersten Stadtteil einer der teuersten Westdeutschen Städte, während der Löwenanteil der Produktionskapazitäten im Osten ist.
In meiner Heimatstadt gab es vor der Wende ein großes Stahlwerk. Ein modernes Stahlwerk! Durchaus Konkurrenzfähig. Ein westlicher Stahlkonzern hat es gekauft und dann geschlossen um nicht seinen Werken im Westen Konkurrenz zu machen: Tausende verloren ihren Job. Die Stadt hat sich bis heute nicht voll davon erholt. Denkst du jemand der so seinen Job verloren hat, kann sowas jemals vergeben? Ganze Generationen haben davon ein Trauma.
Als ich ein Kind war, zur Wendezeit, war es ein häufiges Thema am Tisch: Wessen Eltern jetzt ihre Arbeit verloren haben. Ein Kollege der damals Erwachsen war sagte mir, das wichtigste Thema damals war: Hat man einen Job. Wenn ja dann ist alles in Ordnung, der Rest war nicht so wichtig.
In den Städten hier, sind die Mieten wie in ganz Deutschland gestiegen. Der Unterschied im Lohn ist in Deutschland eine Frage von Ost und West: Der Unterschied in den Lebenshaltungskosten ist eine Frage von Stadt und Land (auf dem fränkischen Land habe ich traumhaft verdient bei niedrigen Lebenshaltungskosten). Und wer sind die Vermieter? Wessis. Die Städte hier gehören Wessis die nach der Wende her kamen und billig Häuser gekauft haben. Wer hatte denn im Osten das Kapital ein Haus zu kaufen? Und dann kostete ein heruntergekommenes Stadthaus eben eine fünfstellige Summe (DM). Heute ist es eine zweistellige Millionensumme (Euro) wert nachdem es mit Aufbau Ost und Solidaritätszuschlag (den die Ossis genauso bezahlt haben) saniert haben.
In der Stadt in der ich jetzt wohne musste die Stadt kurz nach der Wende ein schickes Theater direkt im Stadtkern verkaufen. Ein Spekulant kaufte es. Es wechselte über die Jahre die Hände unter Spekulanten und verfiel immer mehr. Ist heute eine Ruine. Die Stadt hat es inzwischen zurückgekauft (für sehr viel mehr Geld als es ein intaktes Theater damals verkauft hat) und investiert jetzt große Summen daraus wieder etwas Schönes zu machen (Aber kein Theater, dafür ist die Stadt zu arm).
In einer Doku wurde mal die Frage gestellt, wie sich wohl Bayern fühlen würden, wenn alle Führungspositionen von Thüringern besetzt wären, wenn sie ihre Mieten kaum bezahlen könnten und all ihre Vermieter Thüringer wären. Wenn in den Aufsichtsräten und in der Politik nur Thüringer säßen. Wenn die allermeisten Promis und Moderatoren Thüringer wären.
Und und und...
Alles Dinge die ich im Westen nicht sah und nicht mitbekam.
Tun sie doch gar nicht, sie wissen nur nicht wer das ist, den sie da gut finden.
Das ist die Zeit für Rattenfänger die mit fadenscheinigen Versprechen immer mehr Mitläufer anwerben - und am Ende will es dann eigentlich niemand gewesen sein.
So scheint es immer und immer wieder zu laufen. Anstand und Verlässlichkeit ist nichts mehr wert, wenn man Andersdenkende ertragen muss.
Das gilt für rechts und links nach dem Mauerfall extrem links was nichts gebracht hat jetzt extrem rechts was dann auch nichts bringen wird, da braucht man sich doch nur die Akteure anschauen.
Außer lautes keifen und schimpfen/beschimpfen nichts gewesen.
Ich glaube, dass viele Wähler, die sich abgehängt fühlen, die AfD oder das BSW gar nicht als radikal wahrnehmen. Jedoch schieben diese Leute die Schuld für ihr eigenes schlechtes Leben gerne "den Altparteien" zu.
Nazis gab es nach dem Krieg nur im Westen....