War Goethe Christ, Muslim oder Atheist?

7 Antworten

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Er wurde christlich erzogen.Im Alter hatte er einen Glauben, der vieles vereinte: Christentum, Islam,Pantheismus, Deismus, Pietismus u. v. m. Er hatte eine hohe Ehre vor Jesus, aber auch vor Martin Luther, der für ihn der wahre Aufklärer war.

Er wurde christlich erzogen, aber wie ich glaubt er losgelöst von der Bibel an einen Gott. Es geht dabei eher in die spirituelle Richtung, er sieht Gott als etwas Übergeordnetes, dass sich auch in der Natur zeigt

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich brenne für die Wissenschaft und Philosophie

Kuhlmann26  15.04.2025, 13:05
... aber wie ich glaubt er losgelöst von der Bibel ...

Ich glaube nicht losgelöst, oder besser "distanziert", von der Bibel, sondern von der Religion. Nicht meine Erkenntnis, sondern nachgelesen:

https://ursulahomann.de/GoetheUndDieReligion/kap012.html

JeffWinger  15.04.2025, 13:12
@Kuhlmann26

Es gibt verschiedene Quellen dazu. Allerdings habe ich schon viele Goethe Gedichte gelesen und analysiert und auf mich hat es den Eindruck erweckt, den ich oben geschildert habe

Goethe war ein religiöser Mensch, aber kein Christ im kirchlichen Sinn, kein Muslim und kein Atheist. Er vereinte Elemente verschiedener Religionen, lehnte Dogmatismus ab und suchte das Göttliche in der Natur, im Menschen und im schöpferischen Leben. Seine Haltung wird oft als pantheistisch, naturreligiös oder als „individuelle Frömmigkeit“ beschrieben.

Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) war eigentlich ein Agnostiker!

Goethe war weltbürgerlich und toleranzdenkender, er ging über Konfessionen hinaus. 

Er entwickelte eine pantheistische Einstellung, die besagt, dass Gott Schöpfer und zugleich in allen Dingen und Wesen präsent ist. 

Er kritisiert als Protestant innerlich sowohl die protestantische als auch die katholische Kirche und sah die Bibel als Märchenbuch an!

Er bezweifelte auch die Existenz Jesus, da er als belesener Mann und Politiker auch die ganzen unglaublich Geschichten als Mythos erkannte! Kontakt zu anderen Historikern hatte er ja genug.

J. W. von Goethe sah sogar die Wissenschaft bedroht. "Der Glaube ist nicht der Anfang, sondern das Ende allen Wissens."

Berühmt sind seine Gespräche mit Ackermann als Goethe meinte: "Es ist gar viel Dummes in den Satzungen der Kirche. Aber sie will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geislichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Masse."

Goethe war eben ein intelligenter Mann und Frauenheld der auch mit 80-ig Frauen reihenweise beglückte! Das gefiel natürlich beiden Kirchen nicht und daher war "Goethes Erotische Schriften" lange durch das glaube Preußen verboten!

Jedenfalls hat er sich eine gesunde Skepsis gegenüber den biblischen Erzählungen bewahrt.

"Die Geschichte vom guten Jesus habe ich so satt, dass ich sie von keinem anderen als von ihm selbst hören will"


RUWEL  15.04.2025, 13:31

Goethe glaubte gar nicht an diesen Jesus und meinte sehr oft Jesus ist eine Erfindung, ein Mythos!

RUWEL  15.04.2025, 13:50
@Nofear20

Er hat sogar absolut recht! Goethe hatte ja mit Historikern seiner Zeit Kontakt und damals ging bereits das Gerücht um Jesus sei eine Erfindung! Ausgehend durch Johannes dem Täufer (der ist zu 70% historisch)

Beispiel die Goethe sehr gut kannte: Paulus!

Paulus, der sich selbst als Apostel bezeichnet, berichtet von anderen Aposteln, aber dass diese Jünger von Jesus waren erwähnt er mit keiner Silbe.

Er schließt sogar aus, dass er oder irgendjemand anderes von Jesus anders weiß als durch das Studium der Schrift (AT, ein NT gab es noch nicht) und private Visionen.

Kurz, die Apostel, die Paulus kannte, sind Jesus ebenso wenig begegnet wie Paulus selbst. Dazu gehört auch Petrus, indirekt bestreitet Paulus, dass Petrus den Jesus persönlich gekannt hat.

Und die Apostelgeschichte bezeichnete die Professorin für katholische Theologie, Uta Ranke-Heinemann, völlig zu recht als die "wüsteste Märchengeschichte des NT". Denn da passieren auf fast jeder Seite schier unglaubliche Wunder, unterbrochen nur von längeren Predigten.

Wenn man das als Historie betrachtet, muss man auch die König-Artus-Sage oder die Nibelungen als historische Berichte auffassen, nur kann das kein Historiker ernsthaft betreiben.

Bzgl der angeblichen Wunder gibt es ja sogar 2 biblische Kronzeugen die gegen die Wunder sprechen nämlich Jesus, der Wunder und Zeichen explizit bestreitet, und Paulus, der von Wundern auch nichts weiß, weder von sich, noch von anderen Aposteln.

Damals kursierten wohl noch keine Wundergeschichten, die müssen später gekommen sein und gehören daher in den Bereich der Sagen.

Je jünger die Berichte sind, also je später sie nach den Ereignissen aufgeschrieben wurden, umso besser und wundersamer werden sie, und das nennt man Legendenbildung.

Man kennt dies von vielen Wundergeschichten, je öfters sie erzählt werden, umso wundersamer werden sie.

Damit nimmt ihre historische Beweiskraft aber auch jedes mal ab, sofern man den Berichten so etwas überhaupt zugestehen sollte. Was man aus den genannten Gründen nicht tun sollte.

Mir ist noch immer nicht klar warum alle Christen und Glaubensfanatiker immer noch auf solche Märchen stehen!

Wünsche dir einen schönen Tag 👍👌👍

Nofear20  15.04.2025, 14:51
@RUWEL

Deinen Ausführungen kann man nur zustimmen. Ich bin immer wieder überrascht, wie wenig sich Gläubige für die neutestamentliche Forschung interessieren. So schrieb der Theologe Konzelmann bereits vor einem halben Jahrhundert:

Die Kirche lebt praktisch davon, dass die Ergebnisse der LebenJesu Forschung in ihr nicht publik sind.

RUWEL  15.04.2025, 16:07
@Nofear20

Genau, und Kompliment dass du dich auskennst und Konzelmann zitierst 👍👌👍👌👍👌 Es gibt ja doch immer mehr die draufkommen auf welchen Lügen dieses Christentum aufgebaut ist! Man muß hier nur aufpassen das der Christenliche Hass nicht wieder meine und andere Posts streicht!

Wünsche dir einen schönen Abend 👍👌👍