War es ein Fehler von Italien, der Entente beizutreten?

2 Antworten

Italien hatte schon lange Ambitionen auf die sogenannten "unerlösten Gebiete" (Trient und Triest), die von Österreich-Ungarn kontrolliert wurden. Diese Gebiete sah Italien als essentiell für die nationale Einheit an, die noch nicht vollständig verwirklicht war. Der Londoner Vertrag garantierte die Erfüllung dieser Forderungen. Italien erhoffte sich durch den Kriegseintritt eine Stärkung seiner Position als Großmacht, insbesondere durch Einfluss auf das Mittelmeer und potenzielle Kolonialgebiete in Afrika und dem Nahen Osten. Die Beziehungen zwischen Italien und Österreich-Ungarn waren von Misstrauen geprägt, da Wien sich lange gegen italienische Gebietsansprüche sperrte. Die Entente erschien als lukrativere Option.

Die Entscheidung war strategisch nachvollziehbar, aber langfristig enttäuschend, da sie nicht die erhoffte Stabilität und Großmachtstellung brachte.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Ruenbezahl  21.11.2024, 14:34

Die italienische Regierung hat lange geschwankt, auf welcher Seite sie in den Krieg eintreten sollte. Sie hatte ja auch gegen Frankreich erhebliche Gebietsforderungen (Nizza, Menton, Savoien), weshalb im italienischen Generalstab bereits die Aufmarschpläne gegen Frankreich ausgearbeitet wurden. Gleichzeitig wurde mit den Entente und mit Österreich verhandelt, um zu erfahren, auf welcher Seite mehr zu holen war. Trient und Triest waren für die italienische Regierung eigentlich kein Thema, denn diese beiden Städte hat Österreich freiwillig angeboten, um Italien zur Neutralität zu bewegen. Der Spruch ""Per Trento e Trieste" wurde nur verwendet, um die italienische Bevölkerung, die gegen den Krieg war, von der Notwendigkeit des Krieges zur "Befreiung" der Landleute in Trient und Triest zu überzeugen, obwohl die dortige Bevölkerung gar nicht "befreit" werden wollte. Ausschlaggeben war für die italienische Regierung, dass die Entente-Mächte England, Frankreich und Russland den Italienern in der Konferenz von London (26. April 1915) auch den deutschsprachigen Teil Tirols südlich des Brenners, den Großteil Dalmatiens, die von Deutschland zu übernehmenden Kolonien sowie rohstoffreiche Gebiete der Türkei anboten. Nach dem Krieg war davon nicht mehr die Rede, da US-Päsident Wilson sein Lieblingsprojekt, den neugeschaffenen Retortenstaat Jugoslawien, und auch die Türkei nicht gefährden wollte. Italien musste sich daher mit dem Großteil Tirols und mit Triest einschließlich Küstenland zufriedengeben. Von den deutschen Kolonien und den Kohlerevieren der Türkei war keine Rede mehr. Der Eintritt in den Krieg auf Seiten der Entente hatte sich also für Italien nicht gelohnt, was zum Mythos der "vittoria mutilata" (verstümmelter Sieg) führte, der ähnlich wie die Dolchstoßlegende in Deutschland den Aufstieg des Faschismus begünstigte.

Hitler hatte ja von Mussolini den Faschismus kopiert, somit sind es schon Brüder im Geiste gewesen. Die Ziele in Europa für Italien sind ja hier schon genannt, allerdings lagen noch Ambitionen In Afrika an, somit marschierten sie zusammen, mit Rommel sein Afrikakorbs, dort durch die Wüste.

Die Niederlage dort wurde perfekt, dann fing die Invasion der Alliierten in Sizilien an und sie kämpften sich den Stiefel hoch. Hier wurde der italienische König hellhörig und lies Mussolini durch einen General verhaften, bei gleichzeitigen wechseln der Fronten. Italien und Finnland schafften eine derartige Umkehr.

https://coronanachrichten.wordpress.com/2013/07/25/25-juli-1943-als-der-konig-mussolini-verhaften-lies/

Woher ich das weiß:Hobby

Ruenbezahl  29.12.2024, 18:34

Die Frage bezog sich allerdings auf den Ersten Weltkrieg.