Von Eltern zum Glauben gezwungen...Was kann ich machen?!?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Leider ist religiöser Fanatismus immer noch Thema in unserer Gesellschaft und nur schwer zu bekämpfen. Eine Möglichkeit wäre es, sie mit eigenen Waffen zu schlagen.

Die Bibel sagt, Gott liebt einen freiwilligen Geber (2.Kor. 9,7):

"Jeder gebe, wie er es sich in seinem Herzen vorgenommen hat, nicht verdrossen und nicht unter Zwang; denn Gott liebt einen fröhlichen Geber."

Frage deine Eltern, ob es demnach Sinn machen würde dich zu zwingen, oder ob es nicht besser wäre, wenn du diese Entscheidung irgendwann freiwillig treffen würdest. Sie sollen dir einfach Zeit geben, damit du die "richtige" Entscheidung selbst treffen kannst.

Es gibt noch weitere Bibelstellen die dazu passend wären, dir werden sicher welche einfallen bzw kannst du nach welchen suchen. Es gibt dazu genügend Seiten im Net, die Antworten auf rel. Fanatismus geben.

Ich selbst bin auch unter solchen Umständen aufgewachsen. Doch den offenen Kampf habe ich gescheut, was sich als gut erwies. Solange ich zuhause gewohnt habe, habe ich die Regeln meiner Eltern befolgt, sofern ich unter Kontrolle stand. Meinen Geist konnten sie aber nie infiltrieren und mit religiösem Unfug füllen. Als ic dann eine Ausbildung abgeschlossen und eine feste Arbeitsstelle fand zog ich aus und führte mein eigenes Leben. Diesen Rat gebe ich eigentlich jedem in dieser Situation. Er hat sich bisher als gut herauskristallisiert:

  1. Den Eltern Freundlich aber bestimmt zeigen, dass man alt genug ist und weiß worum es geht, und einfach um etwas ZEit bitten sich selbst zu finden. Notfalls kannst du auch sagen du hättest gebetet und müsstest nun dem folgen, was dein Gefühl dir sagt.
  2. religiöse Themen vermeiden, unscheinbar/unsichtbar werden, indem man einfahc nur Ja und Amen sagt und nie in Konfrontation geht. Diplomatisch antworten, indem man z.B. so formuliert das man nicht lügt, sondern die Eltern es nur anders interpretieren ;)

Manche werden das Heuchelei nennen, aber tatsächlich ist es ein notwendiges Übel, nicht ganz so ehrlich zu sein, wenn man als Kind von fanatischen Eltern noch Abhängig ist. SIE sind es die diese Stuation heraufbeschworen haben und ihr Kind weniger lieben als ihre Religion. Demnach dürfen sie sich nicht wundern, wenn man ihnen ebenso begegnet. Völlig legitim und in den meisten Fällen die friedichste Läsung für alle.


Andererseits kannst du natürlich auch zum Jugendamt gehen und von deinem Recht auf Religionsfreiheit bestehen. Doch ist dies immer die letzte Option, da es oftmals dazu führt, dass man ein Leben ohne seine Eltern verbringen muss und auch oftmals in den unteren sozialen Schichten leben wird. Daher rate ich dazu nur, wenn Gewalt und/oder schwere Psychologische Probleme bereits vorhanden sind.


Egal für welchen Weg du dich entscheiden magst:

Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg!

Vielleicht verstehen dich deine Eltern irgendwann und die Liebe zu ihrem Kind obsiegt über den rel. Fanatismus!

watership26 
Fragesteller
 11.08.2013, 08:07

Danke :)) Genau so eine Antwort brauche ich heute am Sonntagmorgen :)) ich werde es versuchen, und ich denke so könnte es auch echt funktionieren :))

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wildcarts  11.08.2013, 15:09
@watership26

Gerne. Ich weiß genau was du durchmachst. Falls du noch eine Frage hast, kannst du dich ja privat bei mir melden

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Vielleicht ist der Druck deiner Eltern tatsächlich zu groß. Sonst könntest du bestimmt auch die Möglichkeit erwägen, lockerer mit der Angelegenheit umzugehen und deine Eltern hin und wieder in die Kirche zu begleiten, um ihnen eine Freude zu machen. Es tut ja nicht weh.

Tjia... Erwachsene sind halt auch nicht die Schlausten. Wenn deine Eltern schlau wären, würden sie nämlich checken das sie mit ihrem Verhalten nur das Gegenteil bewirken von dem was sie wollen. Das scheint überhaupt ein Punkt zu sein den viele Christen nicht so richtig kapieren. Denn wenn sie WENIGER missionieren würden hätten sie wahrscheinlich MEHR Gläubige und WENIGER Gegner.

Da hier ja viele junge Leute sind sprech ich mal was an was mir aufgefallen ist. Ich bin jetzt 30 und viele Leute in meinem Alter die jetzt Atheisten oder gar Satanisten sind, waren als Kind streng religiös, wurden aber von ihren Eltern dazu gezwungen. Ich selbst bin jetzt Theist (also ich glaube an Gott) wurde aber als Kind von meiner Mutter kommunistisch und atheistisch erzogen und das wurde mir aufgezwungen.

Mein Punkt ist das es mir so scheint als wenn Erwachsene fast immer das Gegenteil glauben wie das wozu sie als Kind gezwungen wurden.

Aber versuch darüber hinaus zu wachsen. Mach nicht bloß etwas aus Trotz zu deinen Eltern. Also nur des Trotzes wegen. Das wäre sicherlich nicht die richtige Motivation.

Wenn dir die Sache zu schaffen macht, geh zu einem Psychologen. Oder du kannst natürlich auch mit dem Pfarrer eurer Kirche sprechen. Geh zu ihm zum beichten und beichte ihm die Wahrheit und sag ihm das du deinen Glauben verlierst weil deine Eltern dir ihren Glauben aufzwingen und ob er nicht einen Rat weiß. Wenn das nicht hilft, sprich mit einem Psychologen. Und keine Angst, sowohl Psychologen als auch Pfarrer haben Schweigepflicht.

wildcarts  11.08.2013, 01:18

wurde aber als Kind von meiner Mutter kommunistisch und atheistisch erzogen

Man kann nicht atheistisch erzogen werden, da Atheismus keine Überzeugung etc. ist. Es ist der natürliche Zustand jedes Menschen von Geburt an und immer passiv.

eh zu ihm zum beichten und beichte ihm die Wahrheit und sag ihm das du deinen Glauben verlierst weil deine Eltern dir ihren Glauben aufzwingen

Was geht das einen PFarrer an?

Er verliert übrigens nicht seinen Glauben, sondern hat gar keinen, ist also völlig natürlich.

mit dem Pfarrer eurer Kirche sprechen.

Es ist kontraproduktiv mit jemandem zu sprechen der Voreingenommen ist!

Denn wenn sie WENIGER missionieren würden hätten sie wahrscheinlich MEHR Gläubige und WENIGER Gegner.

Das denke ich nicht. Ohne Missionierung würde kein Mensch zum Glauben kommen, da Glauben ein künstliches Gedankenkonstrukt ist, das man erst lernen muss. Wie soll man sowas lernen, wenn es einem keiner erzählt? Kein Mensch hat ein Bedürfnis nach Glauben. Gläubige verwechseln da meist die natürliche Neugier des Menschen, der Antworten sucht.

Würden Gläubige aufhören zu missionieren, so würde die Welt zusammenwachsen können und wäre mit mehr Wissen und Frieden gefüllt, da Religion die MEnschen nur trennt und Fortschritt aufhält.

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Manusoptus  12.08.2013, 16:40
@wildcarts

Man kann nicht atheistisch erzogen werden, da Atheismus keine Überzeugung etc. ist. Es ist der natürliche Zustand jedes Menschen von Geburt an und immer passiv.

Sag das mal den Leuten die in der DDR oder der Sowjetunion aufgewachsen sind, die ihren Eltern weggenommen wurden weil ihre Eltern Christen oder Juden etc. waren und die dann in staatlichen Institutionen aufgewachsen sind und gar keine Wahl hatten als den kommunistischen"Pionieren" etc. beizutreten und jeden Abend als Gute Nacht Geschichte die "Geschichten des kleinen Marx" vorgelesen bekamen.

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Du bist seit dem 14.Lebensjahr religionsmündig. Deinen Glauben dürfen sie dir nicht vorschreiben.

Leider haben sie als Erziehungsberechtigte aber das Aufenthaltsbestimmungsrecht, dürfen dich also zum Kirchenbesuch "zwingen" bis du volljährig bist.

Perfektioniere die Kunst, geistig auf Wanderschaft zu gehen... so überlebt man auch die langweiligsten Gottesdienste.

Rheinflip  10.08.2013, 17:37

Zum Gottesdienstbesuch darf niemand gezwungen werden. Das ist sicher.

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Dea2010  10.08.2013, 18:15
@Rheinflip

Rheinflip...informiere dich mal über Aufenthaltsbestimmungsrecht. Dann reden wir weiter.

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Rheinflip  10.08.2013, 21:46
@Dea2010

Das Aufenthaltsbestimmungsrecht darf nicht gegen Grundrechte wie Religionsfreiheit eingesetzt werden. Das würde zu der absurden Situation führen, das der Jugendliche sich vom Religionsunterricht abmeldet, aber die Eltern bestimmen, er muss im Klassenraum bleiben.

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wildcarts  11.08.2013, 01:11
@Rheinflip

Das müsste man aber gerichtlich durchsetzen, was das Verhältnis endgültig zerstören würde.

Es ist nunmal so, dass recht haben, und Recht bekommen, nicht das selbe ist!

Das Aufenthaltsbestimmungsrecht ist meist Sieger in solchen Dingen.

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Christlich  11.08.2013, 10:25
@wildcarts

Ich denke nicht, dass das vor Gericht erstritten werden müßte. Die Mitarbeiter vom Jugendamt würden vermutlich mit einem Beratungsgespräch bzw Vermittlungsgespräch da einiges klären. Siehe meine Antwort.

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GuteAntwortNett  10.08.2013, 17:40

Perfektioniere die Kunst, geistig auf Wanderschaft zu gehen... so überlebt man auch die langweiligsten Gottesdienste.

Wirklich gut!

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watership26 
Fragesteller
 10.08.2013, 17:47
@GuteAntwortNett

Haha ja :) ich glaube ich könnte schon Romane darüber schreiben an was ich alles im Gottesdienst gedacht habe ich ich was für Tagträumen ich da treibe :D

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Dea2010  10.08.2013, 18:17
@watership26

@watership,

ich habe mal kleine Geschichten geschrieben. Die habe ich im Kopf entwickelt während der unendlich langen Sermone unseres Geistlichen, wenn der wieder mal wie jeden Sonntag ins Schwadronieren geriet.... daheim hab ich die dann aufgeschrieben.

Handelt sich um sogenannte Rätseldrabbles... stehen heute noch im Internet.

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Leider kann man auch als Christ in der Erziehung seiner Kinder viele Fehler machen. Das macht Gottes Realität nicht unwahr und die christliche Botschaft nicht falsch, aber man kann sich davon natürlich entfremden wenn man sich unter Druck gesetzt fühlt. Ich kann dir nur raten unvoreingenommen dich selbst (freiwillig) mit der Zeit an die Bibel heranzuwagen und sie selbstständig zu lesen, und dir dazu deine eigenen Gedanken machen und entsprechend zu Gott beten. Gott ist meist anders als wir uns das vorstellen. Respektiere deine Eltern - du wirst sie nicht mehr ändern. Der orthodoxe Glaube ist sicherlich in mancher Hinsicht sehr auf Äußerlichkeiten fixiert und teils eine Gesetzesreligion, der man gehorchen muss. Das ist aber so nicht die Botschaft des Evangeliums. Jesus hat uns frei gemacht (Johannes 8,32) und was zählt ist Glaube, Hoffnung und Liebe und echte Nachfolge ohne Druck und äußere Frömmelei. Das wünsche ich dir von Herzen. Es gibt auch freikirchliche Gemeinden (Baptisten, FeG, Brüdergemeinden) die ihren Glauben anders und freudiger leben und gestalten. Vielleicht wärst du dort besser aufgehoben? Gott segne dich!