Vom Diplom Maschinenbauingenieur zum LKW Fahrer wie würdet ihr euch entscheiden?

7 Antworten

Das Leben ist zu kurz für freudlose Jobs. Und genau das ist bei mir persönlich der Grund, weshalb ich nicht etwa in meinen erlernten Berufen (Maschinen- und Anlagenmonteur, Fachrichtung Maschinenbau sowie auch PC- und Kommunikationstechniker) arbeite. 

Den Führerschein hatte ich bei der Armee gemacht gehabt (NVA, JG 8 Marxwalde, RD Tanktechnik). Die Freiräume , die ich als Fahrer habe, hätte ich so wohl kaum bei irgendwelchen anderen Tätigkeiten.

Natürlich reicht der Führerschein C+E von der BW schon lange nicht mehr aus, um damit gewerblich fahren zu können. Die geforderten Module der Grundqualifizierung gehören beispielsweise auch dazu.

Zum Geld: Geld ist nicht alles. Wer aber schon mit den 2.000 bis 2.800 Euro netto inkl. Spesen, welche ein Fernfahrer bei Vollzeit üblicherweise in der Lohntüte hat, nicht über die Runden kommt, wird dann wohl auch mit den nur wenigen hundert Euro mehr eines heutigen jungen Ingenieurs - falls der überhaupt soviel bekommt - nicht klar kommen.

Stress im Job? Den hat nur der, der sich welchen macht.

Wichtig: In dieser Branche gibt´s Gauner und Abzocker wie sonst nur in der Politik. Das heißt, grundsätzlich immer vorab schriftlichen Arbeitsvertrag vorlegen lassen und prüfen, Alles Wichtige sollte dort fixiert sein Falls man sich mit undurchsichtigen Vorwänden dagegen sträubt: Finger weg und woanders anfragen.

Ach ja: Arbeitslosigkeit ist in der Branche unbekannt.

Als LKW-Fahrer bist du der Knecht eines anderen, als Speditionsleiter bist du der Ausbeuter, aber kommst nicht rum... Die Welt sehen geht mit dem LKW auch nur bedingt, weil du auf die Straße fixiert bist.

Ich bin als Maschinenbauingenieur von Canada bis Brasilien und von USA über China bis in Japan unterwegs gewesen und auch jetzt in Rente immer noch gelegentlich mal gefragt. Die Arbeit war nie körperlich anstrengend und ich bin mit fast 70 immer noch fit und sportlich.

Die meisten LKW-Fahrer haben gesundheitliche Probleme nach vielen Jahren stundenlang rumsitzen und hä.ufigen Nachtfahrten etc. und wenn du mal Familie hast bist du dauernd unterwegs.

Als Student bin ich auch viel gefahren, als Chauffeur, war toll, aber nach einiger Zeit dann abgeluttscht. LKW fahren ist manchmal ein gutes Gefühl, wenn man es zum ersten Mal macht, aber schon wer jährlich 5000 km mit dem Auto fährt ist es erfahrungsgemäß bald satt. Beim LKW sind das noch ganz andere Zahlen.

Überleg's dir gut, ich würde es nicht machen

biggestmaxi  14.04.2017, 10:56

sollte natürlich 50.000 km heißen, das hab ich zusätzlich einige Jahre gemacht und fahre heute noch gerne, aber eben nur gelegentlich

0

Hallo!
Das klingt wie die Begeisterung vom Baggerfahren- oder Quad Touren begleiten. Ganz toll, bis man merkt dass es nach 3 Wochen eher öde und nervig ist.
Oder du hast einen echten Nerven getroffen und deinen Traumjob entdeckt. Der Verdienst ist gegenüber einem Ingenieursgehalt lausig, aber das ist im Endeffekt egal, wenn du den Traumjob gefunden hast. Probiere es doch einfach für einige Monate aus.

Kristall08  13.04.2017, 14:53

Genauso! Das würde ich auch machen. Dann hat man es ausprobiert und kann nach einiger Zeit, wenn man tatsächlich genug haben sollte, wieder zurück in den anderen Beruf.

0
JanRuRhe  13.04.2017, 22:33

Viel Glück!

0

In der Schweiz ist sogar ein Kardiologe (Arzt für Herzkrankheiten) auf LKW-Fahrer umgestiegen. Die Einbuße im Gehalt ist erheblich, aber wenn man Spass am Beruf hat; warum nicht?

Ich selbst würde es nie machen, weil die LKW-Fahrer bekanntlich nicht sehr gut behandelt werden und dauernd unter Zeitdruck stehen.

Probier es einfach aus.
Wenn Dir das wirklich Spass macht, zögere nicht es zu machen.