Vintage Halbakkustik-Gitarre macht keinen Ton?
Moin ihr Lieben,
Ich habe eine Teisco Teardrop aus den späten 50ern/frühen 60ern. Leider macht sie am Verstärker angeschlossen keinen Ton. Am Kabel/Verstärker liegt es nicht, das habe ich mit einer anderen Gitarre getestet, da geht es einwandfrei.
Ich habe das Elektrikfach bereits geöffnet und alle Lötpunkte sitzen 1a. Auch die Klinkenbuchse macht einen guten Eindruck. Sie sitzt fest und ist nicht verbogen.
Wenn ich von hinten die Kontakte der ein/aus-Schalter der beiden Tonabnehmer berühre gibt es aus dem Verstärker einen elektronischen Ton. Es geht also auf jeden Fall ein Strom durch.
Hat jemand eine Idee? Ich würde ungern bei einer so alten Gitarre irgendwas auf blauen Dunst abknipsen.
Achso; ja ich könnte auch zum Gitarrenbauer gehen, aber für mich macht es genau den Reiz aus sowas selbst zu machen. :)
Falls jemand eine Idee hat würde es mich freuen.
Liebe Grüße
Mirco
3 Antworten
So gar nichts? Das ist relativ unwahrscheinlich. Das ist eine recht hochohmige Geschichte. Wenn da irgendwo ein altersbeingtes Kontaktproblem ist, kommt idr. zumindest "irgendwas" mit viel Knatter-Brumm-Pups aus dem Lautsprecher.
Zuallererst: Was für Saiten sind denn drauf? Falls das keine Stahlsaiten für E-Gitarren sind, sondern solche für normale Akustikgitarren, haben wir den Fehler schon gefunden, da letztere auf deiner Gitarre, die mit E-Tonabnehmern ausgestattet ist, prinzipbedingt nicht funktionieren :).
Falls die Saiten richtig sind:
Ist dein Gitarrenkabel vllt Stereo? (Zwei schwarze Ringe an der Klinge?) Dann probiere mal ein Monokabel (Nur ein schwarzer Ring), da die Buchse mono ist, wo Stereoklinken gerne Probleme haben.
Ansonsten einfach mal das Gitarrenkabel in die offene Gitarre einstecken und vom anderen Ende aus mit nem Multimeter bis zu den Lötfahnen der Buchse durchmessen, ob sowohl der Innenleiter (Steckerspitze) als auch die Masse (Schaft) vernünftig Kontakt haben.
Auch testen, ob vvlt. zwischen den beiden Polen ein Kurzschluss ist. Das passiert leicht, wenn ein Kontakt auf den Ring greift, die Buchse verzogen ist oder der Stecker durch ein Hindernis nicht vollständig drin ist. Auch dann bleibt der Verstärker stumm.
Und bitte löte in jedem Fall mal unter Zugabe von etwas(!) möglichst bleihaltigem (das neue bleifreie verträgt sich nicht so gut mit dem vorhandenen) Elektroniklötzinn nach:
- die Lötstelle auf dem Gehäuse des unteren linken Potis
- die Masse an der Buchse
- Die Masse der grauen Leitung am oberen rechten Poti
die sehen kalt aus....
Moin Franky, danke für die Antwort erstmal!
Tatsächlich ist es leider gar nichts, außer das "normale" Rauschen meines minderwertigen Verstärkers, was ich immer habe ^^
Von den Saiten her kommt aus dem Verstärker kein Ton und verändert sich auch nicht, wenn ich an den Kabeln wackel oder die Potis oder Schalter verstelle.
Die Saiten hatte ich selbst schon erneuert. Das sind auf jeden Fall die richtigen, da kann das Problem leider auch nicht liegen. (Mit denen die drauf waren, als ich sie bekommen habe ging es aber auch nicht)
Mein Gitarrenkabel hat nur einen schwarzen Ring, ist also ein Monokabel, das kann es leider auch nicht sein.
Ich werde mir jetzt mal mein Multimeter und den Lötkolben besorgen und das alles durchmessen und die Lötstellen nacharbeiten und mich dann wieder bei euch melden!
Überall liegt entweder Masse, Signal oder nichts an - Was anderes gibt es nicht. :)
Die Kondensatoren sind zunächst total unwichtig - Hauptsache, sie haben keinen Durchgang (dann wären sie kaputt).
Die beiden Potis mit ihren Kondensatoren ergeben jeweils einen Tiefpass. Ein Klangregler. Damit kannst du dich weiter beschäftigen, wenn die Gitarre grundsätzlich funktioniert.
Eigentlich sollte alles funktionieren. oO
Mache mal folgendes:
- Kabel einstecken
- Alle Potis auf Mittelstellung
- Beide Schalter einschalten
- Am verstäkerseitigen Ende den Widerstand von dem ganzen messen.
- Ergebnis posten
Falls kein Durchgang: Mal eine der Tonabnehmer von der Schaltung ablöten und separat Widerstand messen.
Noch als Idee: überbrücke mal die Schalter, um sie als Ursache endgültig auszuschließen.
Moin Franky,
ich habe gestern Abend die Abnehmer mal direkt auf die Klinkenbuchse gelegt und da lief es. Es musste also an der Schaltung oder einem Bauteildarin liegen. Habe dann sämtliche Kabel abgelötet, und mir Schritt für Schritt eine "eigene" gebaut und immer wieder geprüft ob Durchgang durchs Bauteil vorhanden ist.
Ende vom Lied: Nun funktioniert es einwandfrei. Da meine Schaltung sehr anderes ist, als die vorherige vermute ich mal, dass das tatsächlich einfach Murks war und da schonmal jemand bei war.
Vielleicht hat aber die andere Schaltung theoretisch auch funktioniert und hat durch mein neues Verlöten erst wieder Durchgang bekommen (kalte Lötstellen vorher). ....Eigentlich kann das aber kaum, weil ich den Durchgang ja vorher komplett durchgemessen habe und der war i.O.
Daher tippe ich auf ersteres.
So oder so; es funktioniert nun! Danke für die Mithilfe! :)
Hallo,
was halt über die Jahre leidet sind oft die Potis und mitunter die Kontakte der Schalter. Hast du da mal ordentlich alles hin und her gedreht und irgendwas am Verstärker gehört? Kontaktspray soll da mitunter nützlich sein.
Ansonsten sind die Lötstellen wohl recht matt und oxidiert. Da könnte man mal überall nochmal den Lötkolben dranhalten, das hilft ab und an.
Ansonsten mal jeweils den heißen Draht von den Tonabnehmern mit dem Kontakt für den Tip von der Buchse verbinden und testen ob so etwas rauskommt. Tonabnehmer gehen zwar in der Regel nicht kaputt; aber vielleicht ist da ja doch was.
Danke für die schnelle Antwort!
Ja an den Schaltern und Potis hab ich schon gedreht da ändert sich leider überhaupt gar nichts. (Bis auf einen der minimale schleifgeräusche aus dem Verstärker von sich gibt) Einen Lötkolben habe ich grade leider nicht zur Hand, das Ranhalten werde ich sonst morgen nochmal probieren.
Auch dem Tip mit den Tonabnehmern werd ich morgen nachkommen, wenn ich ein Kabel zum Brücken besorgt habe.
Danke und besten Gruß!
Klappere die einschlägigen E-Gitarren-Foren und womöglich Youtube nach typischen Schwachstellen ab. Danach wird dir mit größter Wahrscheinlichkeit nichts anderes übrig bleiben als die komplette Elektrik durchzumessen. Dafür könntest du sie übrigens mal eher zum Elektriker geben als zum Gitarrenbauer, denn Gitarrenbauer haben nicht selten mehr mit der Tischlerei-Seite des Handwerks am Hut und nicht so sehr mit Ekeltronik.
Moin Skinman,
danke für die Antwort! Im Internet findet man zu dieser Gitarre leider so gut wie gar nichts, das ist das Problem. ^^ Ich werde nachher mal alles durchmessen und euch auf dem Laufenden halten.
Bei der Elektrik hat sich dieser Anbieter wahrscheinlich nix neues oder besonderes einfallen lassen, sondern stumpf das gleiche verbaut wie in anderen seiner Modelle zu der Zeit. Das war schließlich ein Raubkopierer aus einem Billiglohnland, wenn ich das recht sehe.
Also ich habe nun alles durchgemessen; die Klinkenbuchse ist in Ordnung, die Masse geht ebenfalls komplett durch. Die Signalleitung ging jeweils bis zum ein/aus-Schalter und da nicht weiter. Habe den durchgemessen und der hatte leider keinen Durchgang. Da die aber nach oben hin freie Anschlüsse hatten (wie auf dem Bild zu sehen), habe ich das ganze so umgelötet, dass nun Durchgang ist.
Nun hat auch die Signalleitung Durchgang bis zum Ende hin.
Das einzige was nun keinen messbaren Durchgang hat sind natürlich die Kondensatoren und die beiden von den Tonabnehmern, an die Lautstärke-Potis gehenden weißen Kabel (bzw nicht die Kabel an sich, sondern von den Lötstellen der Kabel abgehend), da ich nicht genau weiß was da anliegen soll (?). Zumindest liegt an den beiden Lötstellen dieser Kabel am V-Poti nichts an. Weder - noch Signal. Geht auch nichts woandershin durch. Was sollte da denn anliegen bzw. nach wohin sollten die denn Durchgang haben? Sorry für die diffuse Erklärung, ich hoffe es war verständlich. ^^
Das Problem besteht trotz meiner Schalterreparatur weiterhin. :(