Verlobung / Hochzeit: Bei Schwiegereltern um Hand anhalten?
Bald möchte ich mich mit meiner Freundin verloben. Unschlüssig bin ich mir noch bei der Frage, ob ich bei den Eltern um ihre Hand anhalten soll.
Es handelt sich um eine langjährige Beziehung. Der Kontakt zu ihren Eltern (geschieden) ist sehr gut, aber eben "über sie" - es ist nicht so, dass wir uns ohne sie verabreden oder sehen. Wir wohnen in unterschiedlichen Städten (Oneway 1,5 Stunden Fahrt) - also man kann anreisen, aber nicht "mal eben" vorbeischauen. Auch sind alle liberal/offen/modern, also keine traditioniellen Rollenbilder oder Vorstellungen, die man berücksichtigen müsste. Und meine Freundin hätte sicher Freude daran, allen ohne "Vorwissen" von der erfolgten Verlobung zu erzählen.
Was würdet ihr empfehlen? War jemand in einer ähnlichen Situation unter ähnlichen Rahmenbedingungen? ;-) (Bonus-Frage, wenn ja: Wie würdet ihr das ankündigen/eintüten, um sich dafür zu verabreden?)
7 Antworten
Mein Bruder hat vor kurzem seine Frau geheiratet und er hat vorab ihren Vater um Evas ( seine Frau ) hand gebeten. Ich finde das eine sehr schöne Geste und würde mich freuen wenn mein Freund das auch mal bei meinem Vater machen würde ( glaub ich zwar nicht weil mein Freund nicht der Typ für sowas ist^^ )
Mein Bruder hat das telefonisch gemacht, weil es einfach 4 Stunden fahrt gewesen wären, also wenn das Verhältniss zwischen dir und ihrem Vater gut ist, ist er dir denk ich nicht böse wenn du ihn einfach mal anrufst =)
das hat für mich nichts mit besitz zu tun, man übernimmt eher die aufgabe die frau zu beschützen und zu versorgen wie, dass früher der vater getan hat. Klar kann ich auf mich alleine aufpassen aber es ist schön jemanden zu haben bei dem man sich sicher und geborgen fühlt. Früher war das der papa jetzt ist es mein Freund.
man kann auch echt jede Geste schlecht reden...
Finde ich schrecklich und warum sollte der Freund den Papa fragen ob du dich bei ihm sicher und geborgen fühlen darfst. Das ist doch völlig absurd.
Diese Tradition rührt nunmal genau daher, da ists egal, wie du sie siehst, es wird um die Hand der Tochter angehalten um sie abzukaufen.
Dabei gehts auch nicht ums Beschützen und sicher fühlen, sondern lediglich darum, sich Mutter und Hausfrau in die eigenen vier Wände zu holen.
Für die schönen Gefühle benötigt man diese wahrlich antiquierte Geste nun wirklich nicht, man ist doch so oder so schon liiert. Also wenn, dann müsste man(n) um die Hand anhalten, bevor man überhaupt zusammenkommt, denn schließlich ist es überflüssig, sobald man jahrelang zusammen wohnt.
In der Tradition hat die Hochzeit auch nichts mit Liebe zu tun, das hat sich im Laufe der Jahrtausende geändert also wieso sollte bman diese Geste jetzt nicht anders sehen dürfen? Weihnachten, Ostern und andere christliche Feiertage beruhen auf haidnischen festen und trotzdem feiern wir sie als Christen. Tradition ist was man draus macht und ich finde es schön wenn man den Vater darum bittet die Tochter heiraten zu dürfen
Meine Situation war ähnlich wie deine, allerdings waren ihre Eltern nicht geschieden und wohnten "nur" 45 Minuten entfernt.
Ich habe es so gemacht, dass ich beim nächsten regulären Eltern-Besuch (z.B. anlässlich eines Geburtstags), den Vater auf das Thema angesprochen habe, als meine Freundin gerade nicht in der Nähe war.
Ich ging zu ihm hin und meinte "Karl-Heinz, können wir kurz etwas unter vier Augen besprechen? Wie du weißt, sind deine bezaubernde Tochter und ich ja nun schon länger ein Paar. Du hast ja schon mehrmals gesagt, wie sehr es dich freut, dass wir uns so gut verstehen. Nun würde ich gern den nächsten Schritt machen und deiner Tochter einen Antrag machen. Allerdings nur mit eurem Einverständnis. Was sagst du?"
Seine Antwort fiel überaus positiv aus und er fühlte sich geehrt, dass ich ihn vorher fragte.
Mein Schwager hingegen hat bei meinem Vater nicht um die Hand meiner Schwester angehalten, weil er der Meinung war, heutzutage ist sowas überflüssig. Meinen Vater hat das schon ein wenig verärgert, dass er garnicht eingebunden wurde, obwohl er natürlich auch seine volle Zustimmung gegeben hätte.
Danke für deinen Erfahrungsbericht. Es klingt so, als würde ihr Vater Wert auf bestimmte Traditionen (wie diese) legen und ist hier etwas "klassischer" eingestellt. Oder interpretiere ich das falsch?
Ich persönlich würde das total doof finden, wenn mein Freund das bei meine Eltern machen würde. So als hätten sie ein Mitspracherecht, obwohl nur ich entscheide, egal ob mit oder ohne Segen. Ich wäre sauer darüber. Aber das ist meine Meinung. Ich finde es sehr veraltet und unnötig.
Aber am Ende musst Du es wissen. Wenn es Dir wichtig ist, und Deine Freundin nicht so denkt wie ich ^^, dann mache es. Die Eltern freuen sich bestimmt darüber.
Ich würde die Eltern anrufen, und ein Treffen vereinbaren. Mit der Info, dass es Neuigkeiten gibt, die Du Ihnen gerne mitteilen würdest. Oder, dass Du eine Überraschung für Deine Freundin planst, und die Eltern gerne mit einbeziehen möchtest.
Sowas macht doch heutzutage nun wirklich niemand mehr, da Frauen nicht mehr aus dem Besitz des Vaters in den Besitz des Mannes übergehen.
Bitte verabschiede dich von diesen scheußlichen Klischees und macht einfach nen Termin beim Standesamt.
Nein, es wäre dann eher unhöflich gegenüber deiner Freundin, wenn sie nicht traditionell ist.
Es ist also eine schöne Geste, die Frau aus dem Besitz des Vaters abzukaufen und in den eigenen Besitz zu übernehmen? Nunja. Man sollte sich mal damit beschäftigen woher diese Traditionen kommen.