Ursache des Urknalls?

9 Antworten

Entweder gibt es einen "Universen-Generator" oder das Universum ist durch einen "Super-Zufall" entstanden, wie z.B. ein und dieselbe Person überlebt in ihrem Leben 15 Flugzeugabstürze.

In diesem Video äußert sich Josef M. Gaßner zum Stand der Forschung über die Urknall-Hypothese so verständlich, wie es bei diesem Thema eben möglich ist:

https://www.youtube.com/watch?v=hrJViSH6Klo

Man geht in der modernen Physik heute davon aus, dass der Urknall die Folge einer Quantenfluktuation war und dieser nicht aus einer Singularität heraus entstand, wie man es früher favorisierte. Da aber Quantenfluktuation einen gewissen Raum braucht umgeht man quasi die Singularität, denn viele Astrophysiker glauben auch, dass aus einer Singularität kein Urknall entstehen kann. Sollte der Urknall tatsächlich aus einer Quantenfluktuation entstanden sein, dann muss es vorher auch was gegeben haben. Eine Theorie, die sich dieser Mutmaßung anschließt wäre der Big Bounce. Demnach wäre ein in sich kollabierendes Vorgängeruniversum (welches sich aber grundlegend in seinen Eigenschaften von unserem heutigen Universum unterschied) in sich zusammengefallen und durch Quantenfluktuation wäre dann der Urknall und damit das heutige Folgeuniversum entstanden.

Was denkt ihr könnte die Ursache des Urknalls gewesen sein

Elementare Physik der Quantenmechanik, die anderen Regeln folgt, als "unsere" vertraute makroskopische Welt, die wir aber berechnen können.

Auf das Allerwichtigste reduziert: Die Planck-Konstante, eine der fundamentalen Naturkonstanten, bildet sich aus Energie mal Zeit. Und das bedeutet, dass je kleiner die Zeiteinheit ist, umso größer die Energie sein kann.

wenn vorher nichts da war und mit ihm vermutlich Zeit und Raum erst entstanden?

Aus dem Wesen eines Quantums ergibt sich ein bestimmtes Verhalten, dem Wechsel zw. zwei Quantenzuständen. Diese Quantenfluktuationen geschehen auch im "Nichts", und da Energie und Materie einander entsprechen (E=mc²), entsteht dabei etwas und zerstrahlt sofort wieder. Ständig. Überall. Immer. Auch ohne unsere makroskopische Zeitwahrnehmung, da Anfangs- und Endpunkt dieser Fluktuation identisch sind.

Das entzieht sich zwar unserer makroskopischen Welt, aber wir können es nicht nur berechnen (so ist man überhaupt auf die Idee gekommen), nein, die Folgen davon können wir (mittlerweile) messen: Es entsteht ein Druck.

Dieser Druck kann unter extrem seltenen Umständen auch negativ sein. Den negativen Druck braucht es für den "Knall" im Urknall. Und dass dafür einiges zusammenkommen muss, macht praktisch nichts, denn ohne Zeit, haben wir unendlich "Zeit": Unendliche Kombinationen von Zuständen, die allesamt nichts dauerhaftes bewirken, bis auf DEN einen Moment, wo alles passt, wir in kürzester Zeit eine unvorstellbar große Menge Energie haben, die vom negativen Druck auseinandergetrieben wird, was ein explosives Mehr an Quantenfluktuationen bedeutet.

DAS nennen wir "Urknall".

Nach diesem Urknall folgte die rasante Expansion des Universums mit extremer (und berechenbarer) Energie und Hitze. Die Grundbausteine der Materie, die Quarks, existieren in einem Plasma, kondensieren zu Protonen und Neutronen, und fusionieren dann zu den einfachsten Atomen bis zum 4. Element, Beryllium, das aber schneller zerfällt, als unter diesen Bedingungen weiter zu fusionieren.

Voila, das makroskopische Universum ist entstanden! Jetzt müssen sich die einfachsten Atome nur noch zusammenklumpen zu den ersten Sternen, die schwerere Elemente erbrüten, bis zum Eisen, das die Fusion stoppt, diese am Ende ihres Fusionsprozesses in Supernovae in den Weltraum blasen, wobei die schwereren Elemente als Eisen entstehen.

Bild zum Beitrag

Und einige Sternengenerationen später treibt der Sternenstaub auch in unsere Gegend, bildet unsere Sonne und Planeten und letztlich auch eine Spezies, die all das durch Beobachtungen, Überlegungen und Messungen herausgefunden hat.

Dagegen ist jeder religiöse Schöpfungsmythos eine todlangweilige, stupide Geschichte ... ^^

Prof. Dr. Josef M. Gaßner hat diesen von mir extrem zusammengerafften und in Wirklichkeit natürlich viel komplexeren Prozess versucht detaillliert Schritt für Schritt zu erklären:

https://www.youtube.com/watch?v=hrJViSH6Klo

Die ersten gut 40 Minuten erklärt er möglichst anschaulich die Grundlagen, was man braucht und wie man darauf gekommen ist. Da kann einem schon der Schädel brummen.

Ab 42:14 erklärt er dann, wie aus den vorher vermittelten Grundlagen der Urknall entstand.

Viel Spaß! :-)

 - (Mathematik, Physik, Philosophie)

Ich würde denken, da es vor dem Urknall "nichts" gab, kann es auch keine Ursache geben.