Umfrage: "Auge um Auge, Zahn um Zahn"?

Das Ergebnis basiert auf 40 Abstimmungen

Schwachsinn! 45%
stimmt (eher) 23%
andere Antwort: 18%
??? 8%
(eher) falsch 5%
Stimmt absolut! 3%

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Schwachsinn!

Gandhi sagte mal " Auge um Auge und die ganze Welt wird erblinden". Auge um Auge, ist nichts als Rache und sinnlose Gewalt, der Gewalt wegen.

kapundkappa  21.03.2022, 19:06

Aber was mache ich mit jemandem, der sich an mir rächt?

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Moltke66  21.03.2022, 19:11
@kapundkappa

Dich verteidigen. Selbstverteidigung ist ja was anderes als Rache, wenn dich jemand angreift, ist es legitim sich zu verteidigen, dass sieht auch der Gesetzgeber so.

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kapundkappa  21.03.2022, 19:14
@Moltke66

Bis jetzt hat es fast jeder geschafft, sich an mir zu rächen, obwohl ich es nie böse gemeint habe.

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Moltke66  21.03.2022, 19:18
@kapundkappa

Ich dachte du meinst Rache die mit ernsthafter Gewalt verbunden ist. Welche Art von Rache meinst du, wenn es nichts ernsthaftes ist, solltest du es vielleicht ignorieren.

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ioesh 
Fragesteller
 21.03.2022, 19:14

👍

1
andere Antwort:

Die ursprüngliche Form dieser Formulierung stammt nicht aus der Bibel sondern ist noch älter. Ich vermute, dass sie aus der Zeit vor Hammurapi in Babylon stammt.

Ursprünglich war in der obigen Formulierung nicht gemeint, dass jemand der einem anderen das Auge zerstört hat, dadurch bestraft werden soll, dass ihm ebenfalls ein Auge zerstört wird, sondern es war gemeint, dass der Zerstörer dem anderen das Auge ersetzen soll; z.B. dadurch, dass er bestimmte Tätigkeiten für ihn ausübt oder einen anderen Ersatz leistet. Würde die Formulierung als Vergeltungsformel interpretiert werden, so wäre sie sozial schädlich. Statt eines Behinderten hätte die Gesellschaft zwei Behinderte. Das kann sich eine zahlenmäßig begrenzte Gesellschaft kaum leisten. Wahrscheinlich ist das Verständnis für den Sinn dieser Formulierung mit der Zeit verloren gegangen und wurde dann, auch auf Grund der Zunahme der Bevölkerung, durch die primitive Vergeltungsinterpretation ersetzt.

andere Antwort:

Die in den Geboten der Torah bzw. der 5 Bücher Mose der Bibel

(wozu auch das Gebot "Auge um Auge, Zahn um Zahn" gehört)

verhängten Sanktionen für Zuwiderhandlungen gegen die Gebote Gottes (also in dem Fall die Sanktion "Auge um Auge, Zahn um Zahn")

dienten (um zunächst den Zweck der Torah zu beschreiben) im alten Bund dazu, dass das Volk ihrem Gott heilig bliebe bzw. auch alles Böse aus der Mitte des Volkes ausgelöscht würde.

Der Sinn und Zweck des alten Bundes (um auch darauf kurz einzugehen) ist es aber den Menschen aufzuzeigen, dass alle Menschen Übertreter des Gesetzes Gottes sind. Alle Menschen verfehlen sozusagen den heiligen und gerechten Maßstab Gottes. Durch diese Erkenntnis und auch der damaligen Tieropfer

(welche die Menschen daran erinnern sollten, dass sie Sünder sind und das geopferte Tier für die von ihnen begangenen Sünden geopfert wurde)

bereitete der alte Bund den Weg für den neuen Bund, indem Gott in seinem Sohn Jesus Christus Mensch wurde, um dann

(als ein Mensch, der gegen keines der Gebote Gottes verstoßen hatte und somit völlig ohne Schuld war)

ein für alle Mal für die begangenen Missetaten der Menschen stellvertretend am Kreuz zu bezahlen,

wodurch Gott seinen Gerechtigkeitsanspruch

(dass er als ein heiliger und gerechter Gott nicht einfach so über das Böse hinwegsehen kann)

wahren konnte und noch wahren kann, sodass wir nach christlichem Glauben durch den Glauben an Jesus Christus (dass Jesus unser Herr und Erlöser ist) Frieden mit Gott haben können und auch geheiligt sind. Denn Gott ist nach christlichem Glauben heilig und wird ewige Gemeinschaft nur mit Heiligen haben.

Auf den neuen Bund bezogen zeigt das Gebot "Auge um Auge, Zahn um Zahn" die Denkweise Gottes, weil hier ersichtlich wird, welchen hohen Stellenwert die Gerechtigkeit bei Gott hat.

Liebe Grüße!

andere Antwort:

Wie Jesus gesagt hat:

  • "Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Auge um Auge und Zahn um Zahn!« Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, so biete ihm auch die andere dar" (Matthäus 5,28-39).

In der MacArthur-Studienbibel steht dazu:

"Auge um Auge. Das Gesetz legte dieses Prinzip fest, um die Vergeltung auf das zu beschränken, was gerecht war (2Mo 21,24; 3Mo 24,20; 5Mo 19,21). Dadurch sollte sichergestellt werden, dass die Vergeltung dem Vergehen entsprach. Das Gesetz wollte nicht persönliche Racheakte sanktionieren. Wiederum änderte der Herr das Gesetz nicht, sondern erklärte ihre Bedeutung und bestätigte es damit."

Und im Walvoord-Bibelkommentar:

"Die Worte "Auge um Auge, Zahn um Zahn" stehen mehrmals im Alten Testament (2Mo 21,24; 3Mo 24,20; 5Mo 19,21); sie werden die lex talionis, das Gesetz der Vergeltung, genannt. Dieses Gesetz sollte die Unschuldigen schützen und sicherstellen, dass die Vergeltung nicht schlimmer ausfiel als das Vergehen. Nach den Worten Jesu haben die wirklich Gerechten es jedoch überhaupt nicht nötig, auf ihr Recht zu bestehen. Ein Gerechter zeichnet sich durch Demut und Selbstlosigkeit aus. Er wird um des Friedens willen "zwei Meilen" mitgehen, wenn nur eine verlangt ist." 

andere Antwort:

Das, was aus dem Alten Testament der Bibel stammt, verstehen die meisten Leute falsch. Es geht nicht um eine brutale Strafauffassung, sondern um das genaue Gegenteil.

Zu der Zeit, als Gott das verlangte, herrschte die Blutrache. Geschah eine Tat, so konnte das zur einer Gewaltspirale werden. Immer mehr Personen konnten davon betroffen sein.

"Auge um Auge, Zahn um Zahn" bedeutet, dass man nicht stärker strafen soll, als es angemessen ist. Darunter geht immer, aber nicht darüber hinaus. Verlor zum Beispiel jemand beim Streit das Auge, dann konnte wegen der Familienehre, plötzlich viel mehr Gewalt entstehen.