Tomboy/Transgender mit er oder sie anreden (Geschichte)?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Sie 57%
Er 43%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich glaube, du solltest lieber mal Recherche zu Transsexualität/Transgender betreiben. Es klingt nämlich, als hättest du absolut keine Ahnung. Wenn du das mit Tomboy gleichsetzt...

Ich geb dir mal einen Ansatz:

Ein Tomboy ist ein Mädchen, das sich maskulin darstellt. Ein Tomboy möchte nicht ein Mann werden, ein Tomboy ist sehr glücklich als Mädchen, und selbstbewusst genug, um sich auf eine Art zu zeigen, wie sie es will. Ein Tomboy würde nicht behaupten, dass sie ein Junge ist. Vielleicht aus Spaß. Man benutzt für sie "Sie" als Pronomen.

Ein (FTM) Transgender ist ein Junge "im falschen Körper". Eine Person, die biologisch weiblich ist, aber im Gehirn ist irgendetwas männlich- deshalb hat die Person sogenannte Geschlechtsdysphorie. Weil das Gehirn nicht damit klar kommt, das es einen Körper hat, der ein völlig falsches Geschlecht hat. Ein Transjunge würde sich eher als Junge ausgeben, schon bevor er eine Ahnung hat, dass das überhaupt geht. Man benutzt für Transmänner "Er" als Pronomen.
Transgender haben nix mit "Ein anderes Geschlecht wollen" oder "Sein Geschlecht ändern" zu tun. Sie wollen nicht ein anderes Geschlecht, sie haben ein anderes im Kopf. Deshalb passen sie den Körper daran an.

Ich würde dich darum bitten, keine Geschichten über Themen zu schreiben, von denen du keine Ahnung hast. Vor allem nicht bei diesem Thema, wo es viel zu wenig Literatur von Betroffenen gibt, die erst mal selber zu Wort kommen sollten. Ein Tomboy oder Transmann als Nebencharakter, kein Problem. Aber nicht als Hauptperson, als Leitperson. Und nicht mit so falschem Vokabular.

Und bitte nenn ihn/sie nicht Wiktoria mit W, das sieht sehr unnatürlich aus. Es gibt bessere weibliche Namen mit Geschlechtsneutralen Abkürzungen. ZB Samantha/Sam, Antonia/Toni, Alexandra/Alex...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.
Tykeri 
Fragesteller
 01.01.2020, 20:05

Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt. Ich weiß schon was der Unterschied zwischen Tomboy und Transgender bzw. transsexuell ist - aber bei Wickie (und bei mir ebenfalls) ist es so eine Mischung. Es ist nicht nur Tomboy, aber auch nicht Transgender wie du es beschreibst. Ich zB. hatte Phasen, in denen ich sehr unglücklich damit war ein Mädchen zu sein und mir mehr als alles andere gewünscht habe, als Junge zur Welt gekommen zu sein und fest davon überzeugt war ein Junge im Körper eines Mädchens zu sein (hauptsächlich zu Beginn der Pubertät), aber manchmal fand ich es in Ordnung.

Was meinst du mit falschem Vokabular?

Schon klar dass es unnatürlich aussieht, aber Wickie hat auch einen Bruder namens Nicklas mit ck, und ich kenne Sam, Toni und Alex, aber Wickie ist mal was neues und ist für die Person über die ich schreibe eindeutig am passendsten.

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Seraphiel0  01.01.2020, 20:19
@Tykeri

Scheinbar nicht, wenn du die Frage stellen musst... Viele Tomboys (mich eingeschlossen) haben eine ähnliche Geschichte wie du. Zwischendurch fragt man sich immer wieder mal, ob man nicht vielleicht doch trans ist. Aber man ist es nicht. Man kann nicht "irgendwo zwischen trans und nicht trans sein". Weil Trans sein nicht eine Emotion ist, sondern ein Fakt. Entweder man HAT Dysphorie, oder man hat sie eben nicht. Man kann nicht nur so halber das haben, genauso wenig, wie man halb schwanger sein kann. Vielleicht verwechselt man es, ja. Aber man hat es trotzdem nicht.

Mit falschem Vokabular meine ich "sich ein anderes Geschlecht wünschen", "Sein Geschlecht ändern" usw.

Was kommt noch? Ein Filip mit F? Eine Niena mit ie? Oder vielleicht eine Wicktoria mit Hustenbonbons?
Seltsam geschriebene Namen irritieren den Leser, und wecken Assoziationen. Entweder mit den fiktionalen Eltern, oder mit dir. "Gott, was wird die noch alles falsch schreiben? Ich les das nicht."
Könnte nicht eine siebenjährige Viktoria mit V sich auch Wickie nennen?

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Tykeri 
Fragesteller
 02.01.2020, 10:20
@Seraphiel0

Filip mit F gibt's tatsächlich xD Aber du hast schon recht ... Würde auch gehen. Danke.

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Viel Ahnung von Belletristik habe ich nicht, dementsprechend könnte meine Lösung auf anderen Ebenen problematisch sein. Wenn du im Lauf deiner Geschichte für den Charakter vorherbestimmen möchtest das dieser Trans ist, dann von Anfang an mit er ansprechen. Wie er lediglich eine Tomboy ist, aber seine weibliche Identität letztlich akzeptiert/annimmt als sie.

Sollte sich der Charakter quasi von "selbst Entwickeln dürfen" ggf. das Pronomen während der Geschichte wechseln.

Das kannst du selbst bestimmen:

Ist es eine männliche Person, die dummerweise in einem weiblichen Körper geboren wurde? Dann würde ich mit "er" schreiben.

Ist es eine weibliche Person, die sich nur wünscht männlich zu sein? Dann würde ich "sie" schreiben.

Tykeri 
Fragesteller
 01.01.2020, 19:19

Das ist manchmal nicht so leicht zu unterscheiden ... aber ich würde eher sagen, es ist letzteres.

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RedPanther  01.01.2020, 19:21
@Tykeri

Nun, du kannst ja definieren, wie betreffende Person es sieht.

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Tykeri 
Fragesteller
 01.01.2020, 19:23
@RedPanther

Hm ja, ja, ich denke schon es ist 2. Danke

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Du sprichst die Person so an wie sie angesprochen werden will. Es ist glaube ich auch nicht schlimm wenn man diejenige Person höflich darum bittet wie sie angesprochen werden will wenn dir das unklar ist.

Tykeri 
Fragesteller
 02.01.2020, 10:14

Wer lesen kann ist klar im Vorteil ... ich sprach von einer Geschichte xD

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Wieso schreibst du nicht einfach in der ich Form?

Ansonsten mit den Mädchen Namen als sie und mit dem Namen wie sie sich nennt als er.