Tomboy/Transgender mit er oder sie anreden (Geschichte)?
In einer Geschichte, die ich aktuell schreibe, geht es teilweise auch um einen Tomboy bzw. Transgender, also ein Mädchen, dass ein Junge sein will, auch so aussieht, sich so verhält etc. Das Mädchen heißt Wiktoria, nennt sich aber Wickie, und ist sieben Jahre alt.
Ich weiß jetzt aber nicht genau, ob die Hauptperson dieses Mädchen mit er oder sie anreden soll, also entweder: "Nein" sagte er oder "Nein" sagte sie.
Weil nämlich das Mädchen ja eigentlich noch ein Mädchen ist, aber sich auch immer als Jungen ausgibt usw., also die Hauptperson zu Anfang auch glauben lässt, sie wäre ein Junge. Außerdem lässt sie (das weiß ich jetzt aber noch nicht so genau) später vielleicht auch ihr Geschlecht ändern.
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7 Antworten
Ich glaube, du solltest lieber mal Recherche zu Transsexualität/Transgender betreiben. Es klingt nämlich, als hättest du absolut keine Ahnung. Wenn du das mit Tomboy gleichsetzt...
Ich geb dir mal einen Ansatz:
Ein Tomboy ist ein Mädchen, das sich maskulin darstellt. Ein Tomboy möchte nicht ein Mann werden, ein Tomboy ist sehr glücklich als Mädchen, und selbstbewusst genug, um sich auf eine Art zu zeigen, wie sie es will. Ein Tomboy würde nicht behaupten, dass sie ein Junge ist. Vielleicht aus Spaß. Man benutzt für sie "Sie" als Pronomen.
Ein (FTM) Transgender ist ein Junge "im falschen Körper". Eine Person, die biologisch weiblich ist, aber im Gehirn ist irgendetwas männlich- deshalb hat die Person sogenannte Geschlechtsdysphorie. Weil das Gehirn nicht damit klar kommt, das es einen Körper hat, der ein völlig falsches Geschlecht hat. Ein Transjunge würde sich eher als Junge ausgeben, schon bevor er eine Ahnung hat, dass das überhaupt geht. Man benutzt für Transmänner "Er" als Pronomen.
Transgender haben nix mit "Ein anderes Geschlecht wollen" oder "Sein Geschlecht ändern" zu tun. Sie wollen nicht ein anderes Geschlecht, sie haben ein anderes im Kopf. Deshalb passen sie den Körper daran an.
Ich würde dich darum bitten, keine Geschichten über Themen zu schreiben, von denen du keine Ahnung hast. Vor allem nicht bei diesem Thema, wo es viel zu wenig Literatur von Betroffenen gibt, die erst mal selber zu Wort kommen sollten. Ein Tomboy oder Transmann als Nebencharakter, kein Problem. Aber nicht als Hauptperson, als Leitperson. Und nicht mit so falschem Vokabular.
Und bitte nenn ihn/sie nicht Wiktoria mit W, das sieht sehr unnatürlich aus. Es gibt bessere weibliche Namen mit Geschlechtsneutralen Abkürzungen. ZB Samantha/Sam, Antonia/Toni, Alexandra/Alex...
Scheinbar nicht, wenn du die Frage stellen musst... Viele Tomboys (mich eingeschlossen) haben eine ähnliche Geschichte wie du. Zwischendurch fragt man sich immer wieder mal, ob man nicht vielleicht doch trans ist. Aber man ist es nicht. Man kann nicht "irgendwo zwischen trans und nicht trans sein". Weil Trans sein nicht eine Emotion ist, sondern ein Fakt. Entweder man HAT Dysphorie, oder man hat sie eben nicht. Man kann nicht nur so halber das haben, genauso wenig, wie man halb schwanger sein kann. Vielleicht verwechselt man es, ja. Aber man hat es trotzdem nicht.
Mit falschem Vokabular meine ich "sich ein anderes Geschlecht wünschen", "Sein Geschlecht ändern" usw.
Was kommt noch? Ein Filip mit F? Eine Niena mit ie? Oder vielleicht eine Wicktoria mit Hustenbonbons?
Seltsam geschriebene Namen irritieren den Leser, und wecken Assoziationen. Entweder mit den fiktionalen Eltern, oder mit dir. "Gott, was wird die noch alles falsch schreiben? Ich les das nicht."
Könnte nicht eine siebenjährige Viktoria mit V sich auch Wickie nennen?
Filip mit F gibt's tatsächlich xD Aber du hast schon recht ... Würde auch gehen. Danke.
Viel Ahnung von Belletristik habe ich nicht, dementsprechend könnte meine Lösung auf anderen Ebenen problematisch sein. Wenn du im Lauf deiner Geschichte für den Charakter vorherbestimmen möchtest das dieser Trans ist, dann von Anfang an mit er ansprechen. Wie er lediglich eine Tomboy ist, aber seine weibliche Identität letztlich akzeptiert/annimmt als sie.
Sollte sich der Charakter quasi von "selbst Entwickeln dürfen" ggf. das Pronomen während der Geschichte wechseln.
Das kannst du selbst bestimmen:
Ist es eine männliche Person, die dummerweise in einem weiblichen Körper geboren wurde? Dann würde ich mit "er" schreiben.
Ist es eine weibliche Person, die sich nur wünscht männlich zu sein? Dann würde ich "sie" schreiben.
Das ist manchmal nicht so leicht zu unterscheiden ... aber ich würde eher sagen, es ist letzteres.
Nun, du kannst ja definieren, wie betreffende Person es sieht.
Du sprichst die Person so an wie sie angesprochen werden will. Es ist glaube ich auch nicht schlimm wenn man diejenige Person höflich darum bittet wie sie angesprochen werden will wenn dir das unklar ist.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil ... ich sprach von einer Geschichte xD
Wieso schreibst du nicht einfach in der ich Form?
Ansonsten mit den Mädchen Namen als sie und mit dem Namen wie sie sich nennt als er.
Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt. Ich weiß schon was der Unterschied zwischen Tomboy und Transgender bzw. transsexuell ist - aber bei Wickie (und bei mir ebenfalls) ist es so eine Mischung. Es ist nicht nur Tomboy, aber auch nicht Transgender wie du es beschreibst. Ich zB. hatte Phasen, in denen ich sehr unglücklich damit war ein Mädchen zu sein und mir mehr als alles andere gewünscht habe, als Junge zur Welt gekommen zu sein und fest davon überzeugt war ein Junge im Körper eines Mädchens zu sein (hauptsächlich zu Beginn der Pubertät), aber manchmal fand ich es in Ordnung.
Was meinst du mit falschem Vokabular?
Schon klar dass es unnatürlich aussieht, aber Wickie hat auch einen Bruder namens Nicklas mit ck, und ich kenne Sam, Toni und Alex, aber Wickie ist mal was neues und ist für die Person über die ich schreibe eindeutig am passendsten.