Todesursache Nummer eins von Kindern in den USA sind Schusswaffen. Bist du auch froh, dass du in Deutschland lebst und deine Kinder sicher spielen können?
Schusswaffen als häufigste Todesursache:
Laut offiziellen Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC starben 2020 insgesamt 4368 Kinder und Jugendliche an den Folgen von Schusswaffen.
9 Antworten
Hallo,
Vorweg: natürlich ist das eine furchtbare, schockierende Zahl. Und ich halte die amerikanischen Waffengesetze für zu lax und die deutschen für zu streng.
Abgesehen davon aber muss man die Zahlen, die du verlinkt hast, schon etwas interpretieren.
Wenn, wie die FAZ in der zweiten Quelle schreibt, die meisten der durch Waffen getöteten Kinder Suizid begangen haben, dann muss man meiner Meinung nach auch da ansetzen. Wenn man Kindern den Zugang zu Waffen erschwert, dann ist das sicher sinnvoll und man mag dadurch einen Effekt auf diese Zahlen erzielen, aber hat man dann auch wirklich etwas gewonnen, wenn Kinder in Zukunft eben andere Methoden für ihren Suizid wählen? Es scheint aber halt weniger populär zu sein und auch die Auflagen von Zeitungen weniger zu steigern, wenn man sich für Suizidprävention einsetzt.
Unter diesem Aspekt scheint mir auch der Schluss nicht zwingend, dass man seine Kinder in den USA nicht spielen lassen könne, weil sie Gefahr liefen, dabei erschossen zu werden.
Ich habe von einem Nutzer ein YT Video mit einem Interview zum Thema "Waffen in Deutschland und Waffengesetzt" zugesendet bekommen. Mag ich dir mal teilen: https://www.youtube.com/watch?v=iK1jfBAx1cM
Es ist für mich als Normalbürgerin die mit Waffen nix am Hut hat erschreckend welche Waffen dann noch legal erhältlich sind, die definitiv Menschen verletzten und/oder umbringen können.
Ich persönlich tue mich da schwer von eingeschränkter Freiheit zu sprechen, wenn Menschen so etwas haben wollen und nicht haben dürfen. "das Recht auf Selbstverteidigung" muss doch bitte nicht mit Waffen geschehen, oder?!
hier zu werten und zu vergleichen halte ich immer für problematisch. Und jedes Kind, das umgebracht wird, ist furchtbar, unentschuldbar und immer eines zu viel.
Absolut bei dir. Du kennst mich ja nun etwas in meiner Art zu schreiben und auch auf Antworten zu reagieren. Mir fehlen dann aber doch im tatsächlichen Sinn die Worte, wenn ich gegen eine Armada an schrecklichen Gegenargumenten, die möglicherweise richtig und grob im Kontext sind, nur nicht bezogen auf die USA und der 1.Platz in der Statistik dort.
Ich fühle mich sicher in Deutschland und anhand von anschauen vieler, vieler schlimmer Beispiele aus den USA fühle ich mich sofort unsicher, stellte ich mir vor ich lebte dort - oder meine Kinder.
Ich persönlich lehne Schusswaffen in Privatbesitz kategorisch ab.
Das ganze über dreistündige Video habe ich mir natürlich (noch) nicht angesehen. Aber es geht wohl hauptsächlich um Waffen zur Verteidigung? Das ist eine Thematik, die ich auch so sehe: wer als ganz normaler Bürger hier bei uns meint, er bräuchte Waffen zur Verteidigung, dessen charakterliche Eignung zum Waffenbesitz halte ich auch für fraglich.
Ich bin aber einer von denen, die Schusswaffen besitzen - was du kategorisch ablehnst. Ich bin Jäger, und das macht nun mal Schusswaffenbesitz notwendig. Was ich damit meine, bei uns seien die Waffengesetze zu streng: Gerade bin ich damit beschäftigt, das mit den Waffen meines kürzlich verstorbenen Vaters (der wie ich Förster und Jäger war) zu regeln. Es gibt Dutzende von Vorschriften zu beachten, man ist gefühlt immer mit einem Bein im Gefängnis. Ich hatte keinen Platz mehr in meinem Waffenschrank für das, was ich übernehme. Den Waffenschrank meines Vaters kann ich aber nicht übernehmen, er ist ca. 20 Jahre alt, damals Stand der Technik, aber natürlich hat man zwischenzeitlich die Normen angepasst, heute ist der nicht mehr zulässig. Dass ich überhaupt in den Besitz des Schlüssels zu diesem Schrank gelangen könnte, da hat meinen Vater wohl nur der Tod vor Strafverfolgung bewahrt. Es gibt den Fall eines Jägers, der verknackt wurde, weil er den Schlüssel zu seinem Waffenschrank in einem veritablen Tresor aufbewahrt hat, aber dieser Trespr hatte nicht die erforderliche Zertifizierung. Schusswaffen sind ja nicht die einzigen Mittel, mit denen man
definitiv Menschen verletzten und/oder umbringen (kann.)
Es wurden ja auch schon häufiger tödliche Anschläge mit Autos oder LKWs verübt. Dennoch gibt es hier keine vergleichbaren Vorschriften, dass man Autos in "Tresorgaragen" mit entsprechender Einstufung aufbewahren müsste. Jedes Mal, wenn ich meinen Jagdschein verlängere, werde ich einer Zuverlässigkeitsüberprüfung unterzogen, meinen Führerschein dagegen habe ich ohne weitere Überprüfung auf Lebenszeit.
Ja da werden die Zahlen ungenau.
2900 Kinder wurden getötet. Etwa 1550 Kinder haben sich selbst getötet.
Schlecht ist, es waren 5.568 Kids, junge Erwachsene erfolgreich sich selbst zu töten. Davon haben leider viele die Schusswaffe gewählt, danach das Strick oder eben Gift.
Tödliche Verletzungen insgesamt: Im Jahr 2023 starben deutschlandweit 50 Kinder und Jugendliche (0 bis 19 Jahre) infolge tätlicher Angriffe. Diese Zahl umfasst jedoch alle Arten von tödlichen Verletzungen und differenziert nicht nach Tatmitteln wie Schusswaffen.
12 000 000 zu 50 oder eben 83 000 000 zu 2 900 Kinder. Wo leben Kinder wahrscheinlich sicherer.
Kinder können auch hierzulande nicht sicher leben, sie werden schon in einer Kindergartengruppe (Aschaffenburg) oder von den eigenen Mitschülern mit Messern angegriffen. Und ob man nun durch eine Schuss- oder eine Stichwaffe stirbt spielt keine so große Rolle.
Viele von den Schusswaffentoten sind aber auch Suizide.
Insgesamt sind über 60% der Toten durch Schusswaffen Selbstmorde in den USA.
Da bleiben natürlich immer noch viele, die ermordet werden, aber eben nicht mehr ganz so viele wie ursprünglich. Das ist dann im Verhältnis wahrscheinlich vergleichbar mit der Zahl der ertrunkenen und Verkehrstoten Kinder in Deutschland - das sind Zahlen, wo die USA ziemlich niedrige Werte hat.
Ja sicher. In der USA läuft in vielen Hinsichten vieles falsch.
Nachtrag: hier zu werten und zu vergleichen halte ich immer für problematisch. Und jedes Kind, das umgebracht wird, ist furchtbar, unentschuldbar und immer eines zu viel.
Man darf so etwas aber auch nicht instrumentalisieren. Hier Messerangriffe bei uns ins Spiel zu bringen, halte ich für unagebracht. Die Zahl der auf diese Weise bei uns ums Leben gekommenen Kinder konnte ich auf die Schnelle nicht herausbringen, sie dürfte aber statistisch kaum ins Gewicht fallen.