Streit mit Autofahrer?

7 Antworten

Ich bin dann noch (Zeit aufgenommen) 7 Minuten stehen geblieben, und hinter mir hat es sich gestaut.

Ganz großes Kino. Belehrungen bringen nichts, wenn sie nicht in Form eines Führerscheinentzugs von der Polizei kommen. Fahr einfach weiter und ignoriere den BMW-Fahrer. Mit dieser Aktion aber hast du bestimmt 20 Menschen den Tag verdorben. Und man kann sich auch streiten, ob das rechtliche Konsequenzen für dich haben könnte.

Zwar muss derjenige warten, auf dessen Seite das Hindernis ist. Das wäre demnach der BMW Fahrer gewesen.

Aber mal ehrlich: Ich fahre jeden Tag Fahrrad in der Stadt und eine Situation, wie oben geschildert, passiert mir praktisch an jeder Engstelle an der gleichzeitig ein Auto entgegen kommt.

Ich erlebe in 100 solchen Fällen ca. 70 mal, dass ich mich dann irgendwie ganz rechts fahrend trotzdem am entgegen kommenden Auto vorbei quetschen kann, Seitenabstand höchstens 30 cm, und mit Angst, dass mich der linke Außenspiegel des entgegenkommenden Autos erwischt. Vielleicht 20 Mal reicht der Platz dafür nicht und ich muss nach rechts auf den Gehweg ausweichen.

Und vielleicht gerade10 mal macht der Autofahrer tatsächlich alles richtig, wartet bis ich durch bin und fährt erst dann in die Engstelle.

Am meisten Rücksicht nehmen da nach meiner Erfahrung noch Frauen, viel seltener die Männer und praktisch niemals Kurierfahrer in ihren Transportern.

Aber wenn ich da jedes mal stur bleiben und so lange warten wollte, bis das Auto mir endlich aus dem Weg fährt, käme ich wahrscheinlich nie vor Mitternacht nach Hause und hätte wahrscheinlich mehrmals wöchentlich noch eine körperliche Auseinandersetzung bei diesen Szenen. Und mehrmals pro Woche würde ich wahrscheinlich sogar einfach über den Haufen gefahren, weil der Autofahrer überhaupt nicht damit rechnen würde, dass ich ihm keinen Platz mache.

Ich zwar war schon mehrmals kurz davor, so einem rücksichtslosen Entgegenkommer einfach mal ordentlich mit der flachen Hand aufs Dach zu hauen, dass es innen nur so rummst.

Aber bringt das wirklich was, außer dass es nur Ärger gibt? Ein Bekannter hat genau das mal gemacht. Ergebnis: Das Auto ist ihm nach und der Beifahrer ist ausgestiegen und hat ihn vom Rad getreten. Er ist dabei so übel gestürzt, dass er dann wochenlang seinen Arm kaum bewegen konnte. Es erfolgte dann zwar eine Anzeige gegen den Beifahrer und er hat dann auch per Gericht Schmerzensgeld von dem zugesprochen bekommen. Aber ist das die Sache wert? Definitiv nicht.

Also, mein Tipp ist: kurz Aufregen (das lässt sich sicher nicht vermeiden), aber dann am besten KEINE "Racheaktion", bzw. "Gegenmaßnahme" treffen, sondern einfach weiter fahren. Nach meiner Erfahrung ist der Ärger über den rücksichtslosen Autofahrer in ein paar Minuten auch wieder verflogen.

Wenn es aber dadurch eine handfeste Auseinandersetzung gibt, ist damit der ganze Tag versaut.

RedPanther  18.05.2021, 19:37

Das Blöde ist halt: Wenn alle Radfahrer konsequent auf die Antwendung der StVO verzichten und Platz machen, hat das auch einen Lerneffekt. Nämlich den, dass man ja fahren kann weil ohnehin alle Radfahrer Platz machen. Und ja, dann fahren sie tatsächlich jemanden über den Haufen, der einfach fährt weil er Vorrang hat und seinerseits damit rechnet, dass der Autofahrer sich an die StVO hält.

Ich halte meinerseits auch überhaupt nichts davon, einfach auf stur zu schalten und zu warten, bis der Gegenüber durch irgendein Wunder zur Vernunft kommt. Erst recht nicht, wenn deshalb der Verkehr (Menschen, die nichts falsch gemacht haben!) aufgehalten wird.

Bei dem "aufs Autodach klopfen" bin ich auch bei dir: Wenns danach zu einer tätlichen Auseinandersetzung kommt, habe ich überhaupt nichts gewonnen.

Nur, was soll man denn machen, wenn man einfach mal postuliert, dass es nicht das Ziel sein kann, den Deppen einfach das angewöhnte Fehlverhalten durchgehen zu lassen?

Klar, der richtige Weg wäre, jedes Mal eine Anzeige zu erstatten. Ich weiß leider sehr gut, dass man vielleicht nicht beim ersten Mal, aber spätestens beim 4. oder 5. Mal bei der Polizei nur noch ausgelacht wird. Es gibt da im Schwarzwald diesen Radfahrer mit der Poolnudel auf dem Gepäckträger. Die ragt einen Meter zur Seite (man erinnere sich an die 2 m Abstand, die außerorts eingehalten werden müssen) und wenn ein LKW sie beim Überholen abreißt, geht er mit Videobeweis zur Polizei. Die sagen ihm, er soll die Kirche im Dorf lassen, ist doch nichts passiert.

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Völliger Kindergarten und dann selbst nen X im Profil haben... Bist du dir sicher das du der auf dem Fahrrad warst?

Wenn ich in der Schlange hinter dir gestanden hätte, warst du nach 30 Sekunden freiwillig weiter gefahren

RefaUlm  18.05.2021, 18:59

Denke ich mir auch, der hätte anfangs ein Hupkonzert vom feinsten bekommen, fruchtet das nicht kümmere ich mich persönlich darum das er den weg frei macht!

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DerBayer80  18.05.2021, 19:02
@RefaUlm

Genau so ist es. So ein Radfahrer ist dann doch Mal ganz schnell davon überzeugt daß er seinen Körper da weg zu bewegen hat

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Da haben sich ja zwei getroffen..... Er hat nicht richtig gehandelt, aber du hast dich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Du hast mehrere "unschuldige" Autofahrer behindert und aufgehalten.

Jeder macht mal Fehler. Auch Du. Und wenn daraufhin das Gegenüber mit kleinlicher rechthaberei reagiert, geht bald nix mehr. Werd mal lockerer!

Entgegengesetzt der Fahrtrichtung, wenn das Autofahrer so machen würden.