Stimmt Ihr dem Satz "Sozial ist, was Arbeit schafft" zu?

Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Sie klingt wie aus einer anderen Zeit.

Unsere Gesellschaft und Wirtschaft versucht immer mehr (beschleunigt natürlich durch das Internet) Arbeiten zu automatisieren (Roboter/Maschinen), auszulagern (Outsourcing) - also die verfügbare Arbeit zu reduzieren. Ich sehe das in meinem Arbeitsumfeld.

Dadurch wird einerseits Arbeit geschaffen - hochwertige, anspruchsvolle Arbeit, für die aber nur wenige Personen erforderlich sind.

Andererseits erledigt aber eine einzige Maschine die Arbeit von vielen Personen, ohne Urlaub, ohne Krankheit (und wenn, ist es reparabel).

Jetzt käme das Argument: dann sollen die Arbeiter halt einfach für die Wartung und Programmierung der Maschine sorgen. Fehlschluss: Aufgrund ihres Ausbildungs- und Werdeganges sind sie dazu entweder nicht in der Lage oder müssten aufwändig fortgebildet werden (was auch nicht jedem liegt).

Das ist aber die Situation von heute. Heute sage ich Nein, weil viele einfachen Arbeiten (die auch wenig Vorbildung erfordern) entweder von Maschinen erledigt werden oder ins Ausland vergeben werden. Das mag sozial fürs Ausland oder die Maschinen sein, aber nicht für uns.

Etliche Jahre davor war die Zeit anders: Aufbauzeit, Land zertrümmert aus dem Krieg, viel manuelle Arbeit - eben eine andere Zeit. Damals hätte ich Ja geantwortet (aber ohne Internet).

Eine Arbeit muss natürlich moralisch sein und sie muss den Beschäftigten ein vernünftiges, ausreichendes Einkommen sichern. Arbeit von der man nicht leben kann, ist absurd und daher auch nicht sozial!

Sklaven hatten genügend Arbeit; in der Regel aber keinen Lohn.

Heute gehen die Menschen arbeiten, ein Gehalt/Lohn reicht nicht aus, um eine Familie zu ernähren. DAS ist a-sozial!

Auch generell kann man nicht "sozial" nennen, "was Arbeit schafft. - Bezahlung erfolgt gegen Leistung. - Leistung verdient Bezahlung und zwar überall; ob Du nun im einem Job bist oder ein Brot kaufst.

"Sozial" wäre, wenn Du für's Nichtstun bezahlt würdest.

Sklavenarbeit ist auch Arbeit. Das reine Schaffen von Arbeit ist nicht sozial – sozial wird es erst, wenn es auch so entlohnt wird, dass Menschen gut davon leben können und sie nicht ausgebeutet werden.

Dann wäre auch der Bau von Panzern eine soziale Tat.