Stimmt es, dass Lehrer häufiger rechthaberisch sind?
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13 Antworten
Lehrer sind genauso oft rechthaberisch wie alle anderen Menschen auch. Der eine mehr, der andere weniger. Das hat nichts mit dem Beruf, sondern mit dem Charakter zu tun.
Dazu müsstest du jetzt eine empirische Studie starten^^
Da kenne ich eine witzige Geschichte:
Ein Freund von mir hat 2 Muttersprachen, deutsch und englisch, weil seine Mutter aus England kommt. Dementsprechend gut konnte er (und kann noch immer) englisch. In der ersten Klasse des Gymnasiums hatte er eine Englischlehrerin, die nicht besonders gut war und ab und zu einen Fehler eingebaut hat. Auf seinen Verbesserungsvorschlag wurde dann immer erwidert, dass er auch nicht alles wisse. Im Zeugnis hatte er dann in englisch eine 2. Als native-speaker.
Das sagt glaube ich alles
Ich habe es als Lehrer, ( Klassenlehrer, nicht Englisch) häufiger erlebt, dass Schüler/innen als "native speaker" nicht unbedingt eine 1 haben müssen, zwar haben die Fachlehrer diesen unbedingt die größere Sprachfertigkeit attestiert, keine Frage, doch ich frage einmal umgekehrt: "Kennen Sie sich mit allen Feinheiten der deutschen Sprache aus?" Es kann also bei aller attestierten Sprachfähigkeit durchaus auch Schwächen in der Beherrschung der Grammatik geben, das führt dann eben auch einmal dazu, dass es "nur" eine 2 wird.
Andererseits hatte ich es zum Beispiel als Chemielehrer bei der Weiterbildung von Laboranten (ich habe 1964 meine Gehilfenprüfung abgelegt) zu Technikern durchaus auch von meinen Schülerinnen und Schülern gelernt. Die wussten auf ihren speziellen Einsatzgebieten durchaus viel mehr als ich und hatten manchmal auch bessere praktische Fertigkeiten. Wäre mir denn ein Stein aus der Krone gefallen, das anerkennend zuzugeben?
Wenn der eine oder die andere es dann doch übertrieb, dann habe ich nur gesagt: Mich faszinieren Ihre Kenntnisse (das war stets ehrlich gemeint), halten Sie doch ein Referat, das wird benotet, und wir alle profitieren von Ihrem Fachwissen. Das hielt dann aus verständlichen Gründen die eine oder andere Besserwisserei in Grenzen.
Leider gibt es durchaus auch Kolleginnen und Kollegen mit Souveränitätsdefiziten, für die gilt uneingeschränkt: Lehrer sind oft schwierige Menschen, rechthaberische Lehrer aber eine Geißel Gottes.
Ich verweise hier auf einen satirischen Kommentar auf www://KHLange.de, da habe ich mit über meine Berufsschullehrerkollegen ausgelassen.
Das ist schon richtig, aber bei diesem konkreten Beispiel war der native speaker ein sehr guter Schüler mit ausreichend umfangreichem Wissen über Grammatik, Vokabeln etc. (es war übrigens in der 5. Schulstufe (1. Klasse des Gymnasiums), also ging es um sehr simple Grammatik).
Zum Schluss: Mein Vater sagte immer:“Lehrer sind ein eigenes Volk“ ;)
Ich denke nicht. "Rechthaberisch sein" und "fachlich recht haben" sind übrigens zwei unterschiedliche Dinge. Wenn der Mathelehrer meint, dass die Quadratwurzel von 9 de facto 3 ergibt, und der Schüler drauf "besteht", dass es 2 sein müssten, kann man nicht von Rechthaberei des Lehrers sprechen.
Natürlich gibt es Dinge, über die man unterschiedlicher Meinung sein kann. Sagen wir mal in Deutsch, Politik, Kunst, Musik (und auch in anderen Kontexten). Da habe ich meine Lehrer nicht als sonderlich rechthaberisch erlebt.
Dass es rechthaberische Lehrer gibt: klar, das würde ich auch nicht bestreiten. Ob der Prozentsatz höher als in der Restbevölkerung ist, weiß ich nicht. Ich bezweifle es aber.
Übrigens ist auch "einen bestimmten Lehrplan durchziehen" nicht dasselbe wie rechthaberisch sein. PS: ich bin kein Lehrer :)
Absolut. Kenne keinen, der keine Anzeichen davon zeigt.
Ja und Nein, ich finde das kann man so allgemein nicht sagen aber es gibt doch schon einige die auf ihr Recht beharren selbst wenn sie offensichtlich falsch liegen oder andere Meinungen/Wege auch richtig sind.
Das wirft natürlich die Frage auf, ob es sein kann, dass sich Leute mit einem gewissen Charakter eher für einen speziellen Beruf entscheiden