Steckdosenleiste mit Schalter auf aus = Stecker gezogen?

5 Antworten

würde das bedeuten, dass wenn der Schalter der Steckdosenleiste auf AUS steht, es sich mit den angeschlossenen Geräten so verhält, als ob der Stecker gezogen wäre - i

Das ist immer dann der Fall wenn der Schalter beide Leitungen (Phase und Null) unterbricht. Der einzige wunde Punkt bleibt dann die Erdung wenn diese Hausintern mit dem Nullleiter verbunden ist.

Wichtig ist daher die Art des verbauten Schalters, in vielen "Billigsteckdosenleisten" sind auch nur einpolige Schalter verbaut.

Jein!

Technisch ist es zwar so das die Geräte dann komplett vom Stromkreis getrennt sind.

Aber:

Der Schutzleiter bleibt dauerhaft verbunden. Wenn dann der Blitz einschlägt kann es darüber auch zu einer Beschädigung kommen. Und so ein Schalter ist ja relativ klein. Das dürfte für einen Blitzeinschlag auch kein Problem sein durch den Schalter zu schlagen auch wenn er ausgeschaltet ist.

Wenn du also auf Nummer sicher gehen willst solltest du trotzdem die Stecker aus der Steckdose ziehen.

Bei einem Blitzeinschlag ist es ja nicht so, dass da Millionen Volt anliegen. Irgendwo versagt dann die Isolierung oder es entsteht ein Lichtbogen an sehr nahe aneinander liegenden Teilen.

Also können an einer Steckdose nur wenige hundert Volt zu viel anliegen. Das können fast alle Schalter in Steckdosenleisten sicher trennen.

Die teure Steckdosenleiste hat einen zweipoligen Schalter der so gebaut ist, dass die Kontakte nicht zusammen "kleben" können. Damit wird der Strom immer vollständig getrennt, also "wie Stecker raus".

Bei billigen Steckdosenleisten wird nur ein Pol abgeschaltet oder wenn zweipolig, dann ist nicht gewährleistet, dass auch bei einem Defekt beide immer abschalten.

Und darauf bezieht sich der Warnhinweis. Bei Einpoligen Schaltern kann z.B. der Neutralleiter statt der Phase abgeschaltet sein, das ganze Gerät steht dann innen drin immer noch voll unter Phase. Schaltet man nur einen Pol des Steckers ab, dann hängt es davon ab wie herum das Ding eingesteckt ist ob Phase oder Neutralleiter geschaltet werden.

Bei Zweipoligen Schaltern kann es passieren, dass ein Kontakt stecken bleibt. Da das angeschlossene Gerät über den anderen Kontakt immer noch geschaltet wird, kann der Benutzer nicht feststellen ob auch wirklich beide Pole getrennt sind. Bei Spezialschaltern kann das nicht passieren, die zerbrechen innerlich wenn man die auf Aus stellt und ein Kontakt sich nicht bewegen lässt. Durch die Sollbruchstelle wird dann der Strom immer noch getrennt. Dann lässt sich der Schalter aber nicht mehr einschalten.

Strenggenommen ist zweipoliges Abschalten nicht ganz so wie Stecker raus, da die Erde immer noch verbunden ist. Trifft ein Blitzschlag das Haus, können irre Ströme in der Erdung des Hauses auftreten und sehr hohe Spannungen zwischen verschiedenen Stellen im Haus entstehen. Dann können Geräte die untereinander und immer noch mit Erde verbunden sind kaputt gehen. In dem Fall ist aber auch die gesamte Elektrik Deines Hauses kaputt und muss erst mal geprüft und repariert werden. Hat Dein Haus aber einen Blitzvolltreffer abbekommen, hast Du aber ganz andere Probleme als ein paar kaputte Geräte mehr die noch eingesteckt aber abgeschaltet sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das gilt sicher nicht für jede Steckdosenleiste am Markt. Bei manchen unterbricht der Schalter nur eine Leitung. Ist das der Neutralleiter, liegt in allen Steckdosen die Phase an.

Es handelt sich da vermutlich um ein spezielles Modell von Brennenstuhl mit integriertem Überspannungsschutz.

Im obigen Fall könntest du aber einfach den Stecker in der Wandsteckdose drehen, dann wird auch die Phase unterbrochen.

emusik 
Fragesteller
 16.01.2024, 11:03

Danke für deine Antwort. Die Aussage von Brennenstuhl bezieht sich auf deren Steckerleisten mit Überspannungsschutz. Es geht dabei konkret darum, ob dieser auch besteht, wenn das Lämpchen des AN-AUS-Schalters der Steckdosenleiste (nicht des Überspannungsschutzes) flackert, defekt ist, ob der Überspannungsschutz trotzdem greift. Und das war eben noch ein weiterer FAQ-Punkt, wenn die Steckerleiste aus ist. Heißt dann doch wohl, dass AUS = Stecker gezogen für Brennenstuhl-Steckerleisten gilt, wenn diese einen Überspannungsschutz haben und man sonst besser bei Gewitter den Stecker zieht?

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Bei einer ausgeschalteten Steckdosenleiste ist der Spannungseingang vom Netz von den in die Steckdosenleiste eingesteckten Geräten getrennt.

Es ist dann wirklich (technisch) so, als wäre der Eingangsstecker der Steckdosenleiste gezogen.

guterfrager5  16.01.2024, 10:48

ist ja irgendwie auch der Sinn davon :D

(abgesehen von den Mehrfachsteckern, Überspannungsschutz und Master-Slave-Funktion natürlich)

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emusik 
Fragesteller
 16.01.2024, 10:56
@guterfrager5

Na ja, es wird ja überall empfohlen, bei Gewitter den Stecker zu ziehen. Da schreibt keiner "oder die Steckdosenleiste ausschalten", sonst hätte ich erst gar nicht gefragt. Für mich als Laie ist die Steckdosenleiste mit den Stromkabeln in der Wand bis zum Sicherungskasten verbunden : ) Nur wenn diese ausgesteckt ist, besteht diese Verbindung physisch nicht mehr. Das war aber eine falsche Annahme von mir, wie ich jetzt gelernt habe.

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emusik 
Fragesteller
 16.01.2024, 10:50

Wow, das ging ja fix. Vielen Dank für deine schnelle und ausführliche verständliche Antwort. Wieder etwas dazu gelernt. Und das heißt, das gilt auch für alle anderen Anbieter - ich nenne sie - Billigsteckdosenleisten? Aber warum liest man oft den Satz "nur stromlos, wenn Stecker gezogen", was hat es damit auf sich?

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BurkeUndCo  16.01.2024, 11:19
@emusik

Hängt von der Art der Schalter in der Steckdosenleiste ab.

Wenn bei Billigprodukten nur eine der beiden Leitungen per Schalter geöffnet wird, dann fließt kein Strom - unterbrochener Stromkreis.

Aber je nachdem (Glück oder Pech) kann dies die aktive oder passive Phase sein. Und da der Schutzleiter ja nie unterbrochen wird, kann dann eine Spannungsspitze vom Blitz in einem der angeschlossenen Geräte auf die Erdung durchschlagen.

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emusik 
Fragesteller
 16.01.2024, 15:39
@BurkeUndCo

@BurkeUndCo

Danke für deine Antwort. Aber wenn ich dich richtig verstanden habe, sind die an einer Steckdosenleiste (AUS) angeschlossenen Geräte save, wenn es sich "nur" um eine z.B: 10 minütige Stromspitze von 500 Volt statt 230 Volt handelt? Dazu müßte die Leiste nicht ausgesteckt sein, sondern das fängt der EIN-AUS-Schalter ab unabhängig, ob die Leiste einen Überspannungsschutz hat?

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BurkeUndCo  16.01.2024, 15:57
@emusik

Die Frage bei der Überspannung ist, wann der Durchschlag erfolgt.

Die einfache, billige Steckdosenleiste verhindert den normalen durchfluss. Aber ab einer gewissen Spannung (die Dauer ist dabei meist unkritisch) gibt es beim schwächsten der angeschlossenen Geräte einen Spannungsdurchbruch zum Schutzleiter (meist verbunden mit dem metallischen Gehäuse).

Eine Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz hat ein elektronisches Bauteil, das bei Spannungsspitzen (meist aber erst über 1000 V) einen gewollten Kurzschluss erzeugt und so die eingesteckten Geräte vor ihrer Zerstörung schützt.

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