Sollten wir endlich gegen Verschwörungstheoretiker vorgehen?

29 Antworten

Die Frage ist, ob man gegen asymetrische Falschinformationen überhaupt vorgehen kann.

Dadurch bräuchte man nämlich eine Instanz, die den Wahrheitsgehalt jeder Information abschließend beurteilen kann.
Welche Institution kann das leisten? -> keine
Wem würde global genug Vertrauen geschenkt, um diese Institution zu stellen? -> niemand
Wer garantiert, dass diese Institution nicht auch mal daneben liegt? -> keiner
Wie kann man so eine Institution Missbrauchssicher machen? -> garnicht

Der einfachste Weg, derlei "Verschwörungstheorien" zu begegnen ist zugleich der mühsamste.
Wann immer man auf eine solche stößt, widerlegen, widerlegen, widerlegen.
Nicht mit Hass und Häme, sondern mit Sachkenntnis und gepflegtem Diskussionsstil.
Wenn du dich ausser stande siehst, eine der Theorien zu widerlegen, dann lass es.
Lass dich nicht auf eine Diskussion ein.
Wie sagt man so schön: "Wenn man keine Ahnung hat..."

Das große Problem an der Sache ist, dass es auch keine/n gibt, der "die Weisheit mit Löffeln gefressen" hat.
Somit kann auch niemand ein abschließendes Machtwort sprechen.

Das ist wie mit dem Glauben. Wenn jemand an etwas glaubt, dann kannst du ihn argumentativ nicht davon abbringen, bevor du nicht die Existenz einer Gottheit widerlegen kannst. Das kann derzeit niemand.

Bei "offensichtlichen" Falschinformationen ist das schon leichter. Wenn z.B. jemand behauptet es gäbe nur 50mio. deutsche Bundesbürger, dann ist man da schnell auf verlässliche Quellen gestoßen, die diese Aussage widerlegen.

Und mal ganz davon ab...
Es gibt mitunter "Verschwörungstheorien", die entweder so raffiniert ersonnen sind, dass sie nur extrem schwer widerlegen kann und sich noch kein schlauer Kopf die Mühe gemacht hat, ODER es könnte tatsächlich was dran sein und die Mehrheit der Leute will die Wahrheit einfach nur nicht sehen.

Das trifft natürlich nur auf einen sehr kleinen Teil aller "Verschwörungstheorien" zu.
Allerdings sollte man diese dann auch nicht als solche bezeichnen, sondern recherchieren und sich ernsthaft damit befassen, anstatt deren "Anhänger" als Aluhutträger oder dergleichen zu bezeichnen.

Woher ich das weiß:Hobby – Freizeitphilosoph

Es nervt zwar, aber in einer Demokratie kann man Meinungsfreiheit nicht verbieten.

Die einzige Waffe dagegen sind der gesunde Menschenverstand, Bildung und umfassende Information.

Das ist aber schwierig, weil unsere Informationen begrenzt sind. Unsere Meinungen werden durch die Medien und auch durch Fake News (die wir nicht als solche erkennen) geprägt - ohne dass wir es merken.

Wenn wir nur oft genug dasselbe hören, halten wir es irgendwann für wahr - das wissen auch Demagogen, Religionsführer oder Werbemanager und machen es sich zunutze.

Cool dann befinden wir uns wider im Mittelalter wo jeder hingerichtet wurde dessen Meinung nicht zur vorherrschenden passt. Möchtest du nicht auch die Meinungsfreiheit oder gleich das ganze Grundgesetz abschaffen ?

Je schlechter informiert wird und je mehr verwirrt wird um so mehr wird spekuliert und werden Verschwörungstheorien entwickelt.

Irgendwie sehe ich das als ganz natürliche Reaktion. Ich finde es sogar richtig, nicht alles gleich zu glauben was einem Tag für Tag aufgetischt wird. Ein klassisches Beispiel sind unsere Religionen.

Wie soll man da in einer Demokratie vorgehen und bestrafen?

Nein selbstverständlich nicht. Jeder soll seine Meinung haben und verbreiten dürfen. Solange es Leute gibt, die die Argumente auseinandernehmen gerne.

Woher ich das weiß:Hobby – Bewunderer Nietzsches Philosophien.