Sollten Schwangerschaft, Abtreibung und Vaterschaft verschwiegen werden dürfen?

5 Antworten

Schwangerschaft und Abtreibung gehen Sexualpartner nichts an. Wenn sie jetzt nicht grade Lebenspartner sind, kriegen sie davon ja eh nichts mit und haben keinen Einfluss darauf.

Eine Vaterschaft sollte schon mitgeteilt werden, aber in den meisten Fällen passiert das ja auch. Ich denk mal, in den seltenen, in denen das nicht passiert, hat das meistens gute Gründe.

Insofern: Nein, es sollte keine Pflicht geben.

Cublin 
Fragesteller
 09.07.2022, 12:31

Die Entscheidung eine Abtreibung durchzuführen sicherlich. Weshalb sollte das Stattfinden einer Abtreibung oder eine Schwangerschaft den Sxualpartner aber nichts angehen? Viele "Fast-Väter" wüssten womöglich gerne, dass es da "fast etwas gegeben hätte".

Ich denk mal, in den seltenen, in denen das nicht passiert, hat das meistens gute Gründe.

Wobei das aber natürlich eine Annahme ohne Grundlage ist und dabei im Zweifel über den Kopf eines Menschens hinweg entschieden würde, weil andere Menschen meinen sie wüssten es besser.

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Ich finde der Vater sollte ein Recht haben es erfahren zu dürfen und sogar ein Mitbestimmungsrecht zur Entscheidung haben

ActuallyJens  09.07.2022, 11:51

wie bitte stellst du dir das Mitbestimmungsrecht praktisch vor?

Was wenn er das Kind behalten würde, die Mutter aber nicht? Dann muss man nach der Ansicht der Mutter gehen, ansonsten würde man nur die des Mannes gelten lassen. Es gibt ja keine möglichkeit das demokratisch zu lösen, einer der beiden muss die letztendliche Entscheidungsgewalt haben, und das muss logischerweise die Frau sein um deren Körper es geht.

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Prinzessin933  09.07.2022, 11:55
@ActuallyJens

Na ja, wenn der Vater das kind behalten möchte, dann muss vor Gericht beschlossen werden, ob die Schwangerschaft für die Frau ein hohes Risiko darstellt, wenn nicht, dann ist die Frau verpflichtet das Kind auszutragen, anstatt das Kind, dass der Vater liebt kaputt machen zu lassen. Daran könnte der Vater z.B. auch kaputt gehen

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ActuallyJens  09.07.2022, 11:56
@Prinzessin933
 dann ist die Frau verpflichtet das Kind auszutragen,

da bin ich raus, du kannst niemals staatliche eine Frau dazu zwingen eine schangerschaft auszutragen. Du kannst eh nie komplikationen ausschließen, eine Geburt bzw eine Schangerschaft sind heftige medizinische Risiken.

Daran könnte der Vater z.B. auch kaputt gehen

ja ist blöd, aber was soll man machen? Ich finde eine Frau zu sowas zwingen mit strafandrohung passt nicht zu einem freiheitlichen Staat

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Prinzessin933  09.07.2022, 11:59
@ActuallyJens

Natürlich könnte man das nicht in die Praxis umsetzten, weil einige Gesetzte, da nicht mitmachen würden aber so stelle ich es mir vor

Der Staat ist sowieso kaputt und trifft zu viele falsche Entscheidungen, manchmal sollte man die Menschen mehr sich selbst überlassen.

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Cublin 
Fragesteller
 09.07.2022, 12:33

Ich befürchte damit würdest du aber Folter befürworten. Immerhin ist es ja die Frau die die Schwangerschaft am eigenen Körper er- und durchlebt. Ein Zwang dies gegen den Willen durchstehen zu müssen wäre da ganz klar eine Verletzung vieler persönlicher Rechte.

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Hufpfote  09.07.2022, 14:23

Kein Mann sollte darüber entscheiden dürfen, dass eine Frau 9 Monate Qualen und Schmerzen erleiden muss für etwas, was sie nicht will. Stell dir mal vor die Frau ist Kettenraucherin, soll ihr das auch verboten werden? Wer will das kontrollieren?

Ein Kind kriegt man gewollt und mit Liebe oder besser gar nicht.

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Das liegt in der Entscheidung der Frau.

Sie kann ohne den KV zu informieren abtreiben, schwanger sein, ein Kind zur Welt bringen, zur Adoption freigeben oder selbst großziehen.

Das klappt natürlich dann am Besten, wenn man keinen Kontakt (mehr) miteinander hat.

Eine Informationspflicht zu installieren wäre allenfalls angezeigt, sollte das Kind ab einem gewissen Alter nach seinem Erzeuger fragen.

Wobei die Wahrheit nicht erzwungen werden kann, bzw. meist nicht mal genauer überprüft werden kann, oder nicht wirklich wünschenswert ist.

z.B.

"Ich hatte in dieser Zeit mehrere Männer, und auch Gangbangs. Einer davon muss dein Vater sein. K.eine Ahnung..einer hieß glaub ich Thomas, einer Wolfgang...hm..aber wer war war, weiß ich nicht mehr..."

WAS würde solch eine Pflicht denn bringen ?

  • Eine Frau kann man nicht zum Austragen des Kindes verdonnern
  • Wenn sie wirklich abtreiben will oder schon hat..WEM nützt diese Information dann noch was ?
  • Wenn sie eine Zeit nach dem Sex feststellt, dass sie zwar das Kind will, aber keinesfalls den Kindsvater in ihrem Leben haben will....
  • Wenn sie davon ausgehen kann, dass der KV sie nur ständig mit einer Abtreibung nerven würde, obwohl sie diese nicht will

Der Mann hat nach erfolgreicher Abgabe seines Spermas keine rechtlichen Möglichkeiten, eine evtl. Vaterschaft und deren Verlauf/Nichtverlauf zu verfolgen, wenn die Frau es nicht zulässt.

Den einzigen, schmalen und vielleicht hilfreichen Grat einer solchen 'Pflicht ( wobei ich es eher als Beratungsangebot benennen würde, nicht als Pflicht ) sehe ich darin, dass die KM und der KV in Anbetracht der Schwangerschaft eine positive Übereinkunft treffen könnten...welcher Art auch immer.

Dies könnte bspw. sein

  • dass die KM zwar zum Austragen bereit ist, aber sich nicht sicher ist, ob sie dann das Kind aufziehen will..oder sich sicher ist, dass sie es nicht will...UND dann der KV dies übernehmen möchte.
  • dass man bei sehr jungen Eltern evtl. die Großeltern mit ins Boot holen kann, dies natürlich rechtlich abgesichert.
  • dass sich aufgrund dieser Beratung ergibt, dass das Paar doch zusammen sein will. Öfter kennt man sich ja viel zu wenig, traut sich nicht darüber zu reden, interpretiert in den Anderen etwas hinein...etc.

Da wäre dann auch denkbar, dass eine Beratungsstelle den KV interviewt, ohne dass die KM dabei ist ...wie auch immer.

Jedenfalls:

Eine Pflicht wird nicht funktionieren können, und erscheint mir auch nicht wirklich hilfreich.

Zudem:

Jede Frau käme einfach um diese Pflicht herum, wenn sie nur sagt:

"Ich weiß nicht, wer der Vater sein könnte..."

btw.: in eigener Sache

Ich selbst hatte damals 'Glück, weil die KM mir sagte, dass sie schwanger ist, mit mir keine Beziehung will, und im Grunde nur Abtreibung als Möglichkeit sieht, finanziell nie mehr klarkommen wird, außer ich hätte eine Idee

Ja, die hatte ich, und auch die finanziellen Möglichkeiten.

Sie konnte also umgehend mit dem Arbeiten aufhören, ich bezahlte ihr eine kleine Wohnung und eine Art "Unterhalt", und sagte zu, das Kind ab Geburt aufzunehmen, selbst in Erziehungsurlaub zu gehen, damit es nicht gleich fremd betreut werden muss UND es keinesfalls zur Adoption freizugeben.

Es gab dann nach der Geburt einen kurzen 'Einschnitt, weil sie dann doch meinte, das Kind haben und aufziehen zu wollen. Dies dauert rund 6 Monate, dann genügte ihr unregelmäßiger Kontakt zum Kind.

Geregelten Umgang wollte sie dann erst, als das Kind 8 Jahre alte war...wobei das Kind nicht immer so wollte, aber irgendwie ging es.

Jetzt wird es 23 , macht erfolgreich eine Ausbildung, hat Freunde am Leben, wohnt noch wohnsitzmäßig bei mir ( ist aber selten wirklich da ) hat gelegentlichen Kontakt zu seiner Mutter.

Eine psychologische Hilfe schien mir immer mal wieder angebracht, aber die wäre entweder ohnehin nötig gewesen, oder hätte sich auch aufgrund einer geschiedenen Ehe, oder entsprechenden familiären Verhältnissen ergeben können

Cublin 
Fragesteller
 09.07.2022, 12:59

Das eine Auskunftspflicht nicht alle Fälle abdeckt und an unwahren Aussagen scheitert ist natürlich klar. Dennoch würde so klar, eindeutig und rechtlich bindend ausformuliert, dass Väter das Recht haben über die von ihnen abstammenden Kinder informiert zu werden.

Damit einher ginge auch, dass man bei Unsicherheiten eingehendere Nachforschungen anstellen muss.

Ich stimme dir allerdings voll zu, dass es aber vermutlich auch weitere Dinge, z.B. in Form von Angeboten zur Beratung o.ä. bräuchte.

Dennoch muss ich für meinen Teil zuegeben, dass für mich das rechtlich problemlose Verschweigen von Vaterschaft nichts mit einer gleichberechtigten Gesellschaft oder einem moderneren Bild von Vaterschaft zusammenpasst in dem beide Eltern (natürlich nach der Geburt) gleiche Rechte genießen.

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Jogi57L  09.07.2022, 13:05
@Cublin
das rechtlich problemlose Verschweigen von Vaterschaft nichts mit einer gleichberechtigten Gesellschaft oder einem moderneren Bild von Vaterschaft zusammenpasst in dem beide Eltern (natürlich nach der Geburt) gleiche Rechte genießen.

Ja, da stimme ich zu, es wirkt ungerecht. Zumal es auch die einzige Entscheidung der Frau ist, alles zu verschweigen...

oder ganz im Gegenteil Unterhalt einzufordern, und mit entsprechender Argumentation und Kindesbeeinflussung dafür zu sorgen, dass das Kind seinen Vater dennoch nicht sieht.

Hier könnte noch einiges getan werden, was auch den KV mehr begünstigt.

Konkret weiß ich aber keine wirklich praktikable Lösung

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Jogi57L  09.07.2022, 13:22
@Cublin

Man könnte vielleicht einführen: Schwangerschafts-und Abtreibungsberatung mit Anhörung des KV "

Ob der betroffende KV dieses Recht dann überhaupt wahrnehmen will ?

Aber auch das könnte man als Pflicht einzuführen versuchen.

Vielleicht ließen sich dann manche Fälle anders regeln, der KV wäre jedenfalls informiert.

Da werden natürlich viele Frauen dagegen sein, klar.

Im Zusammenhang mit "gleichen Rechten" wäre das vielleicht ein Schritt in die richtige Richtung

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bei abtreibung und vaterschaft könnte es klappen, aber wie will man bei einer frau ab 5. monat die schwangerschaft "verschweigen"? zwar gelingt es meist sehr korpulenten frauen oder mädchen, das total zu verheimlichen, aber im normalfall sieht man es mehr als deutlich.

Nein!

Wieso? Weil jedes Kind ein Recht darauf hat, seine Erzeuger zu kennen und auch mit dessen Einfluss aufwachsen zu können!

Sollte der Erzeuger einen fragwürdigen Charakter haben, kann man das mit dem Jugendamt und/oder juristischer Begleitung klären lassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe 2 Kinder beim Aufwachsen begleitet
Prinzessin933  09.07.2022, 11:54

Und wenn die Mutter beschissen ist und der Vater der beste Vater, den man sich vorstellen kann? Warum soll automatisch die Mama dann die Erziehungsberechtigte sein und der Vater kämpfen müssen?

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GutenTag2019  09.07.2022, 12:55
@Prinzessin933

Ich habe nur auf den Teil geantwortet, dass ein Kind geboren wird!

Die Frau gebiert das Kind, kann also die Mutterschaft nicht verschweigen. Ist sie eine bescheidene Mutter, wird sich das sicher offenbaren.

Bzgl. Erziehungsberechtigung war keine Fragestellung.

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Mugua  09.07.2022, 12:08

Und welchen Grund hast du dafür, dass man den Erzeuger bereits vor der Geburt über die Schwangerschaft informieren muss? Oder über eine Abtreibung?

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Cublin 
Fragesteller
 09.07.2022, 12:28

Weil jedes Kind ein Recht darauf hat, seine Erzeuger zu kennen und auch mit dessen Einfluss aufwachsen zu können!

Es gibt dennoch kein explizites Recht für Väter die von einem abstammenden Kinder kennen zu dürfen und darüber hinaus zahlreiche Möglichkeiten trotz Kenntnis oder Vermutung der Mutter "unbekannt" in die Geburtsurkunde eintragen zu lassen.

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GutenTag2019  09.07.2022, 13:00
@Cublin

Deine Frage habe ich beantwortet auf den Fall bezogen, dass Kinder geboren werden. Dass der Erzeuger unbekannt sein kann, liegt in der Natur der Sache, wenn die Mutter wahllos war. Kann die Mutter die Möglichkeiten eingrenzen und Namen nennen, könnte ein Vaterschaftstest verpflichtend eingeführt werden.

Grundsätzlich ging es aber um eine Meinung, oder?

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