Sollte statt einer Wiedereinführung der Wehrpflicht ein für ein Jahr verpflichtender Zivildienst eingeführt werden?
Somit könnte u.a. der Pflegenotstand gemildert werden. Außerdem sollte so jeder eine Möglichkeit haben, seinen oder ihren Teil zur Gemeinschaft beizutragen. Vllt öffnet das dem einen oder anderen auch mal die Augen, woran es in unserer Gesellschaft wirklich fehlt...!
Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen
11 Antworten
Also wie in der Schweiz? Naja vllt findet man so eher etwas für sich also nen Beruf oder so aber find es entspannt wie es in Deutschland ist.
Ein soziales Jahr als Pflicht für jeden sähe ich sehr positiv. Hätte ich nach dem Abi auch gerne gemacht. Ohne hat es dann nochmal fast acht Jahre gedauert, bis ich den Weg in die Pflege gefunden hatte. Mit wäre es ggf. schneller gefangen und hätte mir einige Jahre Unsicherheit, Abhängigkeiten und Unzufriedenheit gespart.
Allerdings würde ich es nicht auf die Pflege beschränken. Der Beruf ist nicht für jeden und ich habe, während meiner Zeit als Krankenschwester schon genug Pflegekräfte und Ärzte kennengelernt, die so überhaupt keinen Bock auf Menschen hatten. Man muss die Patienten nicht mutwillig in Gefahr bringen, da reichen eben schon die gerade genannten Risiken.
Aber es gibt ja genügend Möglichkeiten sich sozial zu engagieren. Pflege ist eine, aber es gibt auch Einrichtungen für Menschen mit Handicaps, Seniorenbetreuung, Obdachlosenküchen, Alltagsbegleitung etc.
Ich häkle bspw. für Bedürftige…Mützen, Schals, Fäustlinge, Tücher usw. Das ist nichts, was für ein soziales Jahr taugte, aber soziales Engagement ist immer drin, auch im Kleinen.
Theoretisch ne gute Idee aber ich weiß nicht ob es so sozial ist Leute zu einem Pflichtjahr zu zwingen, bzw ob dieser Zwang so gut fürs arbeiten ist.
Tja leider muss man die Jugendlichen oder jungen Erwachsenen zu ihrem Glück, bzw zu diesen Erfahrungen zwingen, sonst bekommen sie nicht den Po hoch, um solch wertvolle Erfahrungen zu machen.
Ich selbst habe Zivildienst geleistet und wäre sonst nie zu diesen wichtigen, wertvollen und für mein Leben prägenden Erfahrungen gekommen.
Hier wird immer argumentiert, dass wenn man Pflegekrräfte 'ordentlich' bezahlen würde, es mehr davon gäbe - seltsam? Warum gibt es sie dann nicht? Weil man den Pflergern nicht das gleiche zahlt wie einem Arzt?
So wie das Handwerk ist der Pflegeberuf inzwischen doch ein verpöntes Metier. Nur wenn junge Menschen es kennenlernen, können sie sich auch dafür begeistern. Viele meiner Zivildienst-Kameraden sind im Pflegeberuf geblieben, das fehlt heutzutage.
"Diese" Partei. Da die AfD die Wehrpflicht wiederbeleben will, scheint es die Wähler der AfD ja nicht zu stören. Wehrpflicht oder Zivildienst wäre dann nur die Frage am Ende.
"... es wäre ein Jahr Verschwendung..." Soso, es ist Verschwendung Erfahrungen zu machen, die man so.wie es jetzt läuft nie macht? Soso es ist Verschwendung sich sozial zu engagieren, wie man es jetzt nie macht? Soso es ist Verschwendung sich für sein Land zu engagieren?
Oder willst lieber in der Pflege viele Leute haben, die keinen Bock daraufhaben. Nur unmotiviert arbeiten.
Außerdem soll man zuerst die Leute nehmen, die aktuell nur Faulenzen.
Ich habe meinen Karriereplan, warum soll ich mein Jahr verschwenden?
Ich mache wederum andere Sachen mit. Ich bin in einer Partei drin. Ich mache eine Ausbildung und mache Nachhilfe.
Ich habe das völlig anders erlebt, von uns Zivildienstleistenden hatten die Allermeisten Bock darauf, wenn man jung ist, sind die meisten eben noch enthusiastisch und idealistisch und wollen auch mitanpacken und sich für 'ihre' Patienten begeistern. Entsprechend positives Feedback haben wir zurück bekommen. Wer sich rechtzeitig gekümmert hat, hat auch die Stelle bekommen, die ihn angesprochen hat, ich wollte direkt an der 'Front' sein und habe Neurologie gewählt, wobei es wesentlich härtere Jobs gab wie 'Geschlossene' oder Onkologie.
Selbst so Typen wie du mit ihrem 'Businessplan haben oft durch die Erfahrungen im Krankenhaus ihre Karriere-Pläne überdacht und einen völlig neuen Weg eingeschlagen oder, wie ich, sind zurück gekehrt und waren in dem Job froh, den sie vorher bereits gewählt hatten, haben aber von den Erfahrungen im Zivildienst ein Leben lang Demut und Dankbarkeit mitgenommen.
Man kann halt nicht die Mentalität von heute und von früher der jüngeren Menschen vergleichen.
Viele überlegen ihre Pläne meistens schon.
Mein Plan ist meine Ausbildung als Chemielaboranten zu absolvieren und eine Weiterbildung zu machen. Dies mache ich dann im Betrieb.
Dann mal schauen, wie der langfristige Vertrag aussieht. Ansonsten gehe ich eventuell zur Polizei oder in einer anderen Industrie hin.
Siehst du, du bist noch so orientierungslos, dass dir ein Einblick in soziale Berufe auch noch einen weiteren Horizont eröffnet hätte.
Ich bin orientierungslos. Ich habe meine Pläne dir gezeigt. Klarer Plan, klarer Struktur.
Pflege, Kita oder Altenheim ist halt nicht mein Fall. Jeder hat seine eigene Stärken und Schwächen. Ich bin nicht der Typ, der mit Waffen umgehen kann, und ich bin auch nicht der Typ, der in sozialen Berufe gut ist. Kleine Kinder in Gruppen ist nichts für mich, sie sind manchmal etwas zu chaotisch. Ich möchte in der Pflege keine Menschen anziehen oder füttern wollen.
Ich bin eher einer, der am PC und mit Forschungsarbeit gut beschäftigt bin. Das sind meine klare Stärken. Naturwissenschaft waren immer meine Stärken. Ich unterstütze deshalb paar Kindern in der Nachhilfe für jede Woche 4 Stunden.
Ich bin nicht orientierungslos.
Wollte ich schreiben. Dies habe ich erst jetzt gemerkt.
Es würde nur etwas bringen, wenn man da arbeitet, wo man wirklich Interessen hat und seine Stärken vorfindbar sind. Sonst ist dieses Jahr eine Verschwendung.
Wenn irgendwas mit Computer oder Laborarbeiten/Forschung gibt, dann bin ich mit dem Zivilen Dienst drin.
Aber es soll dann vielfältig für JEDEN etwas da sein.
"Es würde nur etwas bringen, wenn man da arbeitet, wo man wirklich Interessen hat und seine Stärken vorfindbar sind." - Nein, dem muss ich aus eigener Erfahrung widersprechen, da siehst du über deinen Tellerrand hinaus und machst Erfahrungen, die wertvoll für dich und deine Persönlichkeit sind und dich bis an dein Lebensende begleiten, da spreche ich aus eigener Erfahrung.
Sofern das für ALLE verpflichtend ist, und vernünftig bezahlt wird, fände ich es okay.
Und mit ALLE meine ich alle, die noch keinen Zivildienst oder Wehrdienst gemacht haben. Auch 70-Jährige können sich, ich weiß nicht, auf ne Palliativstation setzen und den Patienten vorlesen oder sowas.
(Medizinische Ausnahmen muss es natürlich geben. Aber nur "ich bin alt" sollte keine sein.)
Miserabel bezahlte Zwangsarbeit nur für junge Erwachsene lehne ich (als mittelalte Erwachsene) ab.
Willst du Leute aus ihrer eigentlichen Arbeit herausreißen oder wie soll das funktionieren?
Wer arbeitet denn bitte heutzutage noch von der Ausbildung bis zur Rente im selben Betrieb?
Und: auch die gesetzliche Grundlage für ein gemeinnütziges Sabbatical im laufenden Job wären schnell geschaffen.
Auch junge Erwachsene würdest du ja aus ihren Job rausreißen. Viele beginnen eine Ausbildung als Minderjährige. Sollen sie die unterbrechen? Oder direkt nach der Abschlussprüfung erst mal ein Jahr was ganz anderes machen? Das ist doch das gleiche nur in grün.
Wenn die Wehrpflicht wieder "in Betrieb genommen" wird, muss es automatisch auch wieder einen Zivildienst geben. Und das ist auch gut und richtig so. Wie das genau aussehen soll, weiß noch niemand.
Andererseits wäre es nie durchsetzbar, weil die Gegenwelle viel zu groß wäre und es wäre ein Jahr Verschwendung. Außerdem riskiert diese Partei deutliche Wählerverluste.