Sollte sich Geschichte in den Schulen mehr auf die Errungenschaften der Deutschen richten und nicht deren Untaten?
Glaubt ihr das im Geschichtsunterreicht sogut wie kein Positives Wort über die deutsche Geschichte fällt? Habt ihr auch das Gefühl, dass man eher sogar versucht den Schülern beizubringen, dass Deutschland schlecht ist und man qausie überhaupt nicht Stolz auf unsere Geschichte sein sollte, wobei man gezielt versucht den Nationalstolz der zukünftigen Generation zu untergraben?
Klar, es ist wichtig das man auch auf die schlechten Seiten guckt und darüber redet aber dann den Rest von einer großen Erfolgsgeschichte der Deutschen außer acht zu lassen?
Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen
7 Antworten
Geschichte sollte beschreiben was war, und weder von "grossen Erfolgsgeschichten" berichten und "Untaten" sind keine Vorwürfe an spätere Generationen sondern es sind Fakten und Hintergründe zu analysieren.
Aber interessieren würde mich schon was der FS mit "großen Erfolgsgeschichte" meint. Deutschland als Staat ist ja einer der jüngsten Staaten in Europa. Ich wüsste nicht was man da anders als die Geschichte anderer Staaten bewerten sollte. Die Kolonialzeit ist aus heutiger Sicht keine Erfolgsgeschichte, und die Künstler, und Wissenschaftler kein Erfolg deutscher Geschichte. Viele waren eher international orientiert, Mozart (Österreicher), Handel (Wirken in England), Kafka (Österreich Ungarn damals),
20tes Jahrhundert
Wissenschaftler:
- Albert Einstein - Physiker, bekannt für die Relativitätstheorie.
- Niels Bohr - Physiker, Beitrag zur Atomphysik und Quantenmechanik.
- Sigmund Freud - Begründer der Psychoanalyse.
- Jonas Salk - Entwickler des ersten Polio-Impfstoffs.
- Werner von Braun - Raumfahrtingenieur, spielte eine Schlüsselrolle in der Entwicklung der V2-Rakete und später in der US-Raumfahrt.
Künstler:
- Marc Chagall - Maler und Grafiker.
- Gustav Mahler - Komponist und Dirigent.
- Anne Frank - Schriftstellerin, bekannt für ihr Tagebuch.
- Leonard Bernstein - Komponist und Dirigent.
- Max Ernst - Künstler, einer der Pioniere des Dadaismus und des Surrealismus.
Und die Quizfrage: was haben die genannten gemeinsam ?
Zum einen ist es schlichtweg Unfug, dass Schüler*innen in der Schule "nichts über die Errungenschaften der Deutschen" lernen würden. Oder hast du nie in Musik die Werke von Bach, Beethoven, Händel, Liszt und Co. behandelt? Habt ihr in Deutsch nie einen Blick in Werke von Goethe, Schiller, Heine, Fontane und Co. geworfen? War in Physik bzw. Astronomie Kepler mit seinen Keplerschen Gesetzen nie Thema? Hast du nirgendwo jemals etwas von der Gauß'schen Verteilungskurve gehört, nicht mal im Zusammenhang mit der Notengebung?
Und auch im Geschichtsunterricht geht es doch echt bei weitem nicht nur um den Nationalsozialismus. Inzwischen ist doch auch die ganze "friedliche Revolution 1989" Schulstoff im Geschichtsunterricht. Von all den vielen Jahrhunderten und den historischen Ereignissen davor auf dem Stück Land, was heute als Deutschland gilt, ganz zu schweigen.
Zum anderen ist der Sinn der Beschäftigung mit Geschichte doch nicht der der Heldenverehrung oder Glorifizierung. Man beschäftigt sich mit der Geschichte, um aus den Fehlern der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen, um diese Fehler nicht zu wiederholen! Und eine wichtige Lehre aus insbesondere der deutschen Vergangenheit sollte dabei sein, dass Stolz auf den zufälligen Ort der eigenen Geburt sowie die Überhöhung einer Gruppe von Menschen über andere Menschen auf Basis von Faktoren wie eben diesem zufälligen Ort der eigenen Geburt einfach keine gute Idee ist, sondern richtig üble Folgen haben kann.
Wer also sowas wie du behauptet, hat offenbar ein paar mal zu oft Kreide in der Schule geholt, anders kann ich mir das nicht erklären...
Das ist alles so schwammig. Wann und wo fängt Deutschland an? Im 13. Jahrhundert, wo das HRR fast zur Hälfte aus nicht deutschsprachigen Gebieten bestand? 1813 mit dem ersten Versuch, eine deutsche Nation zu schaffen? 1848 mit dem 2. Versuch? 1867/1871, als es endlich mit Blut und Eisen gelungen ist?
Das ist alles so ambivalent. Die Untaten begannen schon 1884 mit der Kolonisierung Afrikas und Asiens. Der Erfindergeist und die sozialen Zugeständnisse Bismarcks fielen in die selbe Zeit.
Wenn Deutschland sich selbst genügt hätte, dann hätte die Weltgeschichte einen etwas anderen Verlauf genommen. Aber da das Reich zwei Weltkriege angezettelt hat, treten die deutschen Errungenschaften gegenüber den deutschen Untaten in den Hintergrund.
Ich würde dir das Buch: "Die Deutschen: Geschichte und Tradition" unter dem Lingen Verlag empfehlen, wenn du wissen willst, wo die deutsche Geschichte anfängt.
Die Deutschen: Geschichte und Tradition" unter dem Lingen Verlag empfehlen
Da gibt es sicherlich leichter verdauliche Kost. Terra X - die Deutschen.
Kenne ich alles, habe ich alles gesehen.
Dann weißt du ja, wo die deutsche Geschichte angefangen hat. Wieso also diese Fragen im ersten Absatzt deiner Antwort?
Weil Terra X diese Fragen auch nicht eindeutig beantworten kann.
Also in dem Geschichtsunterricht, den ich erlebt habe ging es einfach um die Geschichte Deutschlands (und andere Länder auch). Und gehörten die schlechten und die guten Seiten beide eben dazu. Es fällt aber auch recht schwer bei zwei angestossenen Weltkriegen in so kurzer Zeit, diese nicht entsprechend ausführlich zu beleuchten.
Es ist aber auch einfach so, dass der zweite Weltkrieg bzw. das dritte Reich in dieser Form eben sehr einzigartig ist im negativen Sinne. Das darf ruhig auch näher behandelt werden. Es ist immerhin auch interessant zu wissen, wie es soweit kommen konnte.
Oder wie mal jemand so schön gesagt hat: Wer aus der Geschichte nicht lernt, ist dazu verdammt sie zu wiederholen.
Und das kannst du ja nicht wollen.
Ich meine ja nur, die deutsche Geschichte besteht doch nicht nur aus dem ersten und zweitem Weltkrieg oder?
Ich habe im Geschichtsunterricht auch nicht nur etwas über den ersten und zweiten Weltkrieg gelernt. Sondern auch über die Wiedervereinigung, Vormärz, Karl den Großen, Robert Koch, Paul Ehrlich (und in dem Zuge auch der starke Antisemitsmus zu der Zeit).
Über Karl dem Großen, Robert Koch, Paul Ehrlich? Ehrlich? Wir haben darüber nichts gemacht.
Nun dann hast du jetzt die Chance dich darüber zu informieren. Dir liegt in Form daes Internets quasi das gesamte Wissen der Menschheit zu Füßen. Nutze es.
Ha! Ich habe mich natürlich schon längst darüber informiert. Ist schließlich deutsche Geschichte, die jeder deutsche Wissen müsste.
Und warum sollte sich der Schulunterricht stärker auf die Errungenschaften als die Untaten konzentrieren? Ich habe in meiner Schulzeit jede Menge über die Untaten gelernt und fühle mich deshalb nicht schlecht.
Man hat mir im Geschichtsunterricht auch den Unterschied zwischen Schuld und Verantwortung beigebracht.
Klarrrr aber auch über die deutsche Geschichte, wobei es in erster Linie in einem Geschichtsunterricht gehen sollte?
Ich versteh nicht so ganz, was du mir gerade sagen möchtest.
Beides ist wichtig. Allerdings ist die Zeit des Nationalsozialismus noch gar nicht so lange her und das Problem nach wie vor existent.
Alle tot 🤨?