Sollte Framing in den Medien verboten werden?
Mir fällt es immer wieder negativ auf. Framing meint, dass Wörter durch bestimmte Adjektive 'gerahmt' werden, also eingeordnet werden. Aber auch bestimmte Bilder können zum Framing genutzt werden.
Framing kann allerdings auch leicht zum Manipulieren benutzt werden.
Z.B. wenn es um Kreuzfahrten geht:
Als vor Jahren viele Kreuzfahrtschiffe von Schweröl auf Marinediesel umstiegen, wurde das von Umweltverbänden gelobt, da dieser wesentlich umweltfreundlicher ist als Schweröl.
Mittlerweile wird jedoch auch der Marinediesel als "schmutzig" und "dreckig" geframt. So wurde AIDA z.B. kritisiert, weil Schiffe mit dem "schmutzigen Diesel" fuhren. Ungeachtet der Tatsache, dass Marinediesel vor nicht allzu langer Zeit noch als umweltfreundlich gepriesen wurde.
Aber auch mit Adjektiven wie "teilweise rechtsextrem", "umstritten" oder "sogenannt" können Personen in ein schlechtes Licht gerückt werden. Ein "umstrittener Politiker" hat weniger Autorität als "ein Politiker."
Umgekehrt werden manche Wissenschaftler als "renommiert" oder "geachtet" bezeichnet, was ihnen zusätzliche Autorität verleiht.
In der Wissenschaft sind solche Framings nicht verbreitet und an unserer Uni auch verboten. Wir dürfen in Arbeiten nicht framen.
Ich würde mir ein solches Verbot auch für die Journalisten wünschen, da das Framing doch zu oft für politische Zwecke genutzt wird.
3 Antworten
Verbieten wäre ein Einschnitt in die Pressefreiheit und geht zum Glück nicht.
Bei Meinungsartikeln sollte der Autor natürlich klarmachen, dass es um Meinung geht. Also beispielsweise ist ein "Kommentar" oder eine "Glosse" immer subjektiv. Aber auch die Auswahl und die Darstellung von Informationen ist nie neutral.
Wenn Medien, wie etwa die BILD oder die WELT ein politisches Programm verfolgen und das in ein redaktionelles Umfeld einstellen ist das natürlich übel. Oder wenn es wie bei Focus-Online (hat nichts mit der Zeitung Focus zu tun) lediglich um Klicks geht, es wird abgeschrieben und die Nachrichten emotional aufgeladen.
Letztlich hilft doch nur, wenn Leute selbst, wie du in deiner Frage, die Inhalte kritisch betrachten. Das ist für mich auch eine Aufgabe der Schule, besonders in Zeiten von Social Media.
Das kannst du nicht verbieten. Es ist der Job von Journalisten, Informationen einzuordnen. Das sind keine Wissenschaftler, die nackte Information weitergeben, wie es an der Uni gemacht wird.
Als Leser kannst du nicht bei jedem Wissenschaftler dieser Welt wissen, ob der nun internationales Renommée hat oder gerade erst seinen Abschluss gemacht und noch nie was veröffentlicht hat. Und als Journalist kannst du nicht eine vollständige Biographie zu jeder erwähnten Person in deinen Artikel schreiben.
Nicht zuletzt gehört auch der Punkt "Meinung" zum Handwerkzeug eines Journalisten. Allerdings sollte das meiner Meinung nach besser gekennzeichnet werden müssen. Aber da wir nunmal Pressefreiheit haben, sehe ich da keine Handhabe.
Marinediesel ist auch nicht umweltfreundlich, sondern weniger schädlich als Schweröl… dreckig ist das Zeug nach wie vor, das ist Fakt und darf auch erwähnt werden… das ist wie mit Tabakerhitzern, die sind nicht gesünder als Zigaretten, sondern weniger schädlich 🤷♂️
Politik ist ein heikles Thema, die meisten Medien versuchen es möglichst objektiv darzustellen, die Boulevard- und Schwurbelpresse schafft das zwar nicht, aber die sind sowieso keine zuverlässige Informationsquelle. Vor allem ist der Kontext entscheidend, wenn man zB einen bestimmten Thüringer Politiker wieder mal beim „winken“ erwischt, dann darf man ihn auch als „teilweise rechtsextrem“ betiteln, immerhin ist er das auch