Sind Leistungskurse später noch von Bedeutung?

15 Antworten

Speziell im Fach Chemie kann die Leistungswahl von Bedeutung sein, wenn die entsprechende Hochschule oder Universität auf Grund zu hoher Anmeldungen eigene Aufnahmeprüfungen anwendet. Dies entsteht manchmal wenn ein Teil der abgewiesenen Medizinstudenten dann als Alternativfach Chemie wählt.

Auch wer Mathematik oder Physik, auf Grund seiner Schwierigkeiten in diesen Fächern, als Leistungskursfach ablehnt, ist sicher gut beraten kein MINT-Fach zu studieren. Zwingend ist der Leistungskurs Physik für den späteren Physik Studierenden aber sicher nicht. Abgesehen davon, dass der Leistungskurs Physik (und analog auch der Leistungskurs Chemie) an den Schulen auch nicht immer angeboten wird bzw. angeboten werden kann.
Die Leistungskurse Chemie und Physik gelten für die Lehrer am schwierigsten, was an der Zahl der Lehrer erkennbar ist, die sich zutrauen einen solchen Kurs zu halten.
In den 35 Jahren meiner Dienstzeit gab es an meiner Schule nur drei Lehrer (mich eingeschlossen) die einen Leistungskurs Physik gehalten haben.

Andererseits mag es auch ein Argument sein sich wenigstens noch vor dem Hochschulstudium noch mit etwas anderem intensiv zu beschäftigen als mit dem, mit dem man sich dann später einen Großteil seines Lebens beschäftigen wird. Dies können sich aber wohl nur die allerbesten Schüler leisten.

Nachtrag: Meine Erfahrungen beziehen sich auf eine Schule in München und wurden mir von einer mit mir befreundeten Studiendirektorin bestätigt, die Fachbetreuerin im Fach Chemie einer anderen Münchner Schule war.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.

Normalerweise nicht...

Für einge Bereiche haben sie aber natürlich einen Einfluss auf die spätere Berufswahl. Ingenieure hatten meist Mathe und/oder Physik und wer Chemie studiert, hatte bestimmt Chemie LK...

Wer Englisch oder Musik hatte, hat da auch häufig ein gesteigertes Interesse, was bei vielen nie ganz weg geht, usw.

Die Abi-Note ist das allerwichtigste, schau dass du so wählst, dass diese möglichst gut wird.

Bin Ing. wo Mathe und Physik sehr wichtig sind, hab aber beides bis zum Abi nur als GK gehabt.

Bei uns galt z. B. der Mathe-LK als der anspruchvollste. Und der Chemie-LK wurde von der Lehrerin als "Ist nur auswendiglernen" beworben. Ergebnis: Im GK war das Niveau höher als im LK...

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Littlethought  29.05.2025, 14:08

Zitat von Dir: "Im GK war das Niveau höher als im LK."
In welchem Bundesland war das?

MEINE definitiv: ich hatte Englisch und Politik und beide sind hochgradig für mich relevant - über 40 Jahre später!


Persepolis95  29.05.2025, 15:00

Das kann ich so unterschreiben - ich habe ebenfalls meine beiden LK- Fächer an der Uni studiert und hätte ich sie nur im GK gehabt, wäre es wahrscheinlich nicht dazu gekommen.

Iknowsomethings 
Beitragsersteller
 29.05.2025, 14:18

Ich habe die Fächer auch, inwiefern sind sie für dich noch relevant?

Zertifizierter  29.05.2025, 14:24
@Iknowsomethings

Ich bin Hochschuldozent und unterrichte fast ausschließlich auf Englisch - unter Anderem "international business", wofür natürlich Politik auch hochgradig relevant ist.

Naja, ich denke eher: man macht die LKs auch für sich selber.

Vom Chemie LK hatte ich insofern etwas, als dass ich eben später Chemie studiert habe. Vom Mathe LK habe ich heute etwas weniger, aber so ganz nutzlos war der auch nicht, auch im Beruf habe ich immer noch etwas mit Mathe zu tun. Selbst die Wahrscheinlichkeitsrechnung ist relevant, heute habe ich was zu tun mit der "Hotelling'schen T^2-Verteilung", das ist eine Wahrscheinlichkeitsverteilung.

Auch den Englisch LK fand ich nützlich, Englisch brauche ich heute noch fast jeden Tag. Und selbst Shakespeare gefiel mir, den brauche ich zwar im Beruf nicht, finde ihn aber immer noch interessant.