Sind die Borg eigentlich nicht die guten in einem anderen Sinne?

6 Antworten

Der Punkt ist, gut und böse definiert sich immer an moralischen Vorstellungen oder einem Ziel.

Nichts auf der Welt ist gut und böse per se und was für den einen gut sein kann kann für den anderen böse sein.

Da wir die Filme und Serien aber durch die Augen der Förderation erleben, welche an friedliches Zusammenleben appeliert und den freien Willen und die freie entfaltung beführwortet ist eine spezies die im gegenzug dazu die willentliche Unterwerfung fördert as perspektive der FÖrderation natürlich böse.

Egal ob nun gut oder böse, sie sind eine reale Gefahr für jeden anderen ob nun absichtlich oder unabsichtlich.


EliteWarrior968 
Beitragsersteller
 09.06.2025, 22:18

Starke Antwort! Find ich sehr gut. ;-)

Sie sind so schlimm wie Donald Trump

Sie haben kaum Individualität, kaum eigenen Willen. Was soll daran gut sein?

Und sie wollen andere Spezies' auslöschen, bzw vereinnahmen, friedlich ist also definitiv anders.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Schulische und normale Ausbildung + an der Uni gearbeitet

Die Individualität ist da, bis auf ein paar Ausnahmen, komplett tot. Das würde ich mit tatsächlichem Tod gleichsetzen. Dein Ich ist nicht mehr da, keine Wünsche, keine Emotionen, einfach nichts. Nur noch emotionslose Erinnerungen.


EliteWarrior968 
Beitragsersteller
 09.06.2025, 22:11

Aber die können schon noch sehen und auch sehen was alles vor geht oder? :D

Toddy4711  09.06.2025, 22:15
@EliteWarrior968

Die Augen können noch sehen und das Bild direkt in den Hive schicken, aber das kommt eben nicht mehr beim Individuum an. Am ehesten kann man das wohl mit einem Zombie oder einem Schlafwandler vergleichen.

EliteWarrior968 
Beitragsersteller
 09.06.2025, 22:20
@Toddy4711

Guter Vergleich, wie war es aber bei Seven of Nine? Sie kam als Borg relativ sehr "Menschlich" rüber durch ihre Handlungen und Reden.

Toddy4711  09.06.2025, 22:22
@EliteWarrior968

Hast Du Voyager vollständig gesehen? Das war nicht ab Tag 1 so. Das war ein sehr langer Weg wieder zu ihrer Individualität zurückzufinden, nachdem sie vom Kollektiv getrennt wurde. Einigermaßen menschlich war sie erst gegen Ende der Serie.

EliteWarrior968 
Beitragsersteller
 09.06.2025, 22:25
@Toddy4711

Ich bin gerade bei Staffel 1 Folge 5, ich werde mir alles nochmal anschauen, den Part mit den Borgs kenn ich, aber ich sollte es weiter zurück verfolgen. :D

Die Menschen in Star Trek denken nach Kants kategorischem Imperativ und nach der Prinzipienethik. Eine Handlung ist nicht nur dann gut, wenn ihr Ergebnis gut ist, sondern auch, wenn sie bestimmten Prinzipien folgt, die gut sind.

Die Borg sehen das anders. Sie sind a.e. wohl Utilitaristen und wägen Vorteile gegen Nachteile ab. Und sie sehen in der Assimilation einen Vorteil, der alle Nachteile (u.a. Verlust der Individualität) überwiegt. Durch Assimilation verlieren die Lebewesen Krankheit, Sterblichkeit, aber auch Einsamkeit, Unordnung, Chaos.


Tannibi  09.06.2025, 22:11
Eine Handlung ist nicht nur dann gut, wenn ihr Ergebnis gut ist, sondern auch, wenn sie bestimmten Prinzipien folgt, die gut sind.

Wobei "gut" heißt "meiner Meinung folgend".

MaxMusterman249  09.06.2025, 22:11
@Tannibi

Kant argumentierte immer mit der Vernunft. Für ihn war gut, was ein in seinen Augen vernünftiger Mensch als gut ansehen wird.

Tannibi  09.06.2025, 22:25
@MaxMusterman249

So ist das immer. Was ich für vernünftig oder gut halte, ist es auch.
Beweis durch Behauptung.

EliteWarrior968 
Beitragsersteller
 09.06.2025, 22:09

Gute Antwort danke. :-)

MaxMusterman249  09.06.2025, 22:09
@EliteWarrior968

ChatGPT sagt das hier:

Die Menschen – insbesondere die Föderation – handeln in Star Trek primär nach prinzipienethischen Maßstäben, wie sie etwa Immanuel Kant formuliert hat. Der berühmte kategorische Imperativ verlangt, dass jeder Mensch (bzw. jedes fühlende Wesen) niemals bloß als Mittel zum Zweck behandelt werden darf, sondern stets auch als Zweck an sich. Daraus leitet sich das zentrale ethische Prinzip der Föderation ab: Wahrung der Autonomie, Achtung vor dem Individuum, Schutz von Freiheit und Selbstbestimmung.

Das erklärt auch, warum die Föderation beispielsweise bei der sogenannten Obersten Direktive (Nichteinmischung in die Entwicklung fremder Kulturen) so streng ist: Auch wenn Einmischung kurzfristig helfen könnte, widerspricht sie dem Prinzip der Selbstbestimmung und ist damit moralisch fragwürdig – selbst wenn die Folgen positiv wären.

Demgegenüber stehen die Borg, die aus einer utilitaristischen Perspektive argumentieren: Moralisch gut ist das, was den größtmöglichen Nutzen für das größtmögliche Ganze bringt – im Fall der Borg: das Kollektiv. Alles, was zur Stärkung und Weiterentwicklung des Kollektivs beiträgt, gilt als wünschenswert – auch wenn dabei Individuen ihre Autonomie und Persönlichkeit vollständig verlieren.

Das perfide – und gerade deshalb so faszinierende – an den Borg ist: Sie handeln nicht aus Bosheit oder Machtgier, sondern aus einer konsistenten, rationalen Weltanschauung, die für sie selbst vollkommen logisch und ethisch richtig erscheint. Aus ihrer Sicht erlösen sie andere von Chaos, Krankheit, Sterblichkeit, Unwissenheit und inneren Konflikten. Sie schaffen Einheit, Ordnung und – wie sie es nennen – „Perfektion“.

Sie tun dies allerdings durch Zwangsassimilation – und genau hier liegt das unüberbrückbare ethische Problem: Die Assimilation verletzt fundamentale Prinzipien der Freiheit, Würde und Selbstbestimmung. Was für die Borg ein „Dienst an der Verbesserung“ ist, ist aus Sicht der Föderation eine ethisch inakzeptable Auslöschung der Person.

Fazit:

Die Borg sind nicht „böse“ im klassischen Sinn, sondern moralisch anders – und genau deshalb so gefährlich. Sie machen keinen Unterschied zwischen Hilfe und Zwang, weil sie das Konzept von Individualität nicht mehr kennen oder schätzen. In ihrer kalten, effizienzgetriebenen Logik ist die Auslöschung der persönlichen Identität ein geringer Preis für kollektive Perfektion. Für die Föderation ist das hingegen der größtmögliche moralische Verstoß.

Die eigentliche Tragik besteht also darin, dass die Borg das Gute wollen – aber mit Mitteln, die aus humanistischer Sicht zutiefst unmenschlich sind.

EliteWarrior968 
Beitragsersteller
 09.06.2025, 22:15
@MaxMusterman249

Wahnsinn, dass Chat GPT sowas auch erfassen kann, faszinierend, vielleicht wird Chat GPT der Ur Ur Urvorfahre von Commander Data sein. x)