Sind die Borg eigentlich nicht die guten in einem anderen Sinne?
Hallo liebe Trekkies,
Ich frag mich schon eine Weile, ob die Borg wirklich so gefährlich sind wie viele behaupten, aber meines Erachtens hegen die ja keine Böse Absichten oder Morden, Vernichten unnötig.
Eigentlich sind die Borg ja sehr fortgeschritten und bei denen gibt es auch keine Kriege oder Meinungsverschiedenheiten, da sie ja alle an einem Strang ziehen und zudem recht "Fürsorglich" untereinander sind, quasi wenn eine Drohne beschädigt ist, wird diese sofort repariert.
Und die Lebenserwartung ist ja auch deutlich höher von dem Kollektiv, sie haben ihre Instruktionen und fügen sich ohne verärgert oder beleidigend zu sein.
Ja das hört sich jetzt sehr krass an, dass die Rechte eingeschränkt sind und dass sie kontrolliert werden, aber abgesehen davon, bei der Föderation und bei all den anderen Wesen werden ja auch "kontrolliert" durch Medien oder Befehle.
Also beruht meine These schon darauf dass die Borg eigentlich nur gutes möchten, damit es auch zu keinen Kriegen mehr kommt oder Leid.
Wie denkt ihr darüber?
ps. vielleicht, kennt sich ja jemand mit dem Hive-Bewusstsein etwas aus, ob die Borg wirklich so krass kontrolliert werden oder ob sie noch ein Funke Selbstinitiative besitzen. :-D
Beste Grüße
6 Antworten
Der Punkt ist, gut und böse definiert sich immer an moralischen Vorstellungen oder einem Ziel.
Nichts auf der Welt ist gut und böse per se und was für den einen gut sein kann kann für den anderen böse sein.
Da wir die Filme und Serien aber durch die Augen der Förderation erleben, welche an friedliches Zusammenleben appeliert und den freien Willen und die freie entfaltung beführwortet ist eine spezies die im gegenzug dazu die willentliche Unterwerfung fördert as perspektive der FÖrderation natürlich böse.
Egal ob nun gut oder böse, sie sind eine reale Gefahr für jeden anderen ob nun absichtlich oder unabsichtlich.
Sie sind so schlimm wie Donald Trump
Sie haben kaum Individualität, kaum eigenen Willen. Was soll daran gut sein?
Und sie wollen andere Spezies' auslöschen, bzw vereinnahmen, friedlich ist also definitiv anders.
Die Individualität ist da, bis auf ein paar Ausnahmen, komplett tot. Das würde ich mit tatsächlichem Tod gleichsetzen. Dein Ich ist nicht mehr da, keine Wünsche, keine Emotionen, einfach nichts. Nur noch emotionslose Erinnerungen.
Die Augen können noch sehen und das Bild direkt in den Hive schicken, aber das kommt eben nicht mehr beim Individuum an. Am ehesten kann man das wohl mit einem Zombie oder einem Schlafwandler vergleichen.
Guter Vergleich, wie war es aber bei Seven of Nine? Sie kam als Borg relativ sehr "Menschlich" rüber durch ihre Handlungen und Reden.
Hast Du Voyager vollständig gesehen? Das war nicht ab Tag 1 so. Das war ein sehr langer Weg wieder zu ihrer Individualität zurückzufinden, nachdem sie vom Kollektiv getrennt wurde. Einigermaßen menschlich war sie erst gegen Ende der Serie.
Ich bin gerade bei Staffel 1 Folge 5, ich werde mir alles nochmal anschauen, den Part mit den Borgs kenn ich, aber ich sollte es weiter zurück verfolgen. :D
Die Menschen in Star Trek denken nach Kants kategorischem Imperativ und nach der Prinzipienethik. Eine Handlung ist nicht nur dann gut, wenn ihr Ergebnis gut ist, sondern auch, wenn sie bestimmten Prinzipien folgt, die gut sind.
Die Borg sehen das anders. Sie sind a.e. wohl Utilitaristen und wägen Vorteile gegen Nachteile ab. Und sie sehen in der Assimilation einen Vorteil, der alle Nachteile (u.a. Verlust der Individualität) überwiegt. Durch Assimilation verlieren die Lebewesen Krankheit, Sterblichkeit, aber auch Einsamkeit, Unordnung, Chaos.
Eine Handlung ist nicht nur dann gut, wenn ihr Ergebnis gut ist, sondern auch, wenn sie bestimmten Prinzipien folgt, die gut sind.
Wobei "gut" heißt "meiner Meinung folgend".
Kant argumentierte immer mit der Vernunft. Für ihn war gut, was ein in seinen Augen vernünftiger Mensch als gut ansehen wird.
Ja stimmt, "gut" ist Auslegungssache... :D
So ist das immer. Was ich für vernünftig oder gut halte, ist es auch.
Beweis durch Behauptung.
ChatGPT sagt das hier:
Die Menschen – insbesondere die Föderation – handeln in Star Trek primär nach prinzipienethischen Maßstäben, wie sie etwa Immanuel Kant formuliert hat. Der berühmte kategorische Imperativ verlangt, dass jeder Mensch (bzw. jedes fühlende Wesen) niemals bloß als Mittel zum Zweck behandelt werden darf, sondern stets auch als Zweck an sich. Daraus leitet sich das zentrale ethische Prinzip der Föderation ab: Wahrung der Autonomie, Achtung vor dem Individuum, Schutz von Freiheit und Selbstbestimmung.
Das erklärt auch, warum die Föderation beispielsweise bei der sogenannten Obersten Direktive (Nichteinmischung in die Entwicklung fremder Kulturen) so streng ist: Auch wenn Einmischung kurzfristig helfen könnte, widerspricht sie dem Prinzip der Selbstbestimmung und ist damit moralisch fragwürdig – selbst wenn die Folgen positiv wären.
Demgegenüber stehen die Borg, die aus einer utilitaristischen Perspektive argumentieren: Moralisch gut ist das, was den größtmöglichen Nutzen für das größtmögliche Ganze bringt – im Fall der Borg: das Kollektiv. Alles, was zur Stärkung und Weiterentwicklung des Kollektivs beiträgt, gilt als wünschenswert – auch wenn dabei Individuen ihre Autonomie und Persönlichkeit vollständig verlieren.
Das perfide – und gerade deshalb so faszinierende – an den Borg ist: Sie handeln nicht aus Bosheit oder Machtgier, sondern aus einer konsistenten, rationalen Weltanschauung, die für sie selbst vollkommen logisch und ethisch richtig erscheint. Aus ihrer Sicht erlösen sie andere von Chaos, Krankheit, Sterblichkeit, Unwissenheit und inneren Konflikten. Sie schaffen Einheit, Ordnung und – wie sie es nennen – „Perfektion“.
Sie tun dies allerdings durch Zwangsassimilation – und genau hier liegt das unüberbrückbare ethische Problem: Die Assimilation verletzt fundamentale Prinzipien der Freiheit, Würde und Selbstbestimmung. Was für die Borg ein „Dienst an der Verbesserung“ ist, ist aus Sicht der Föderation eine ethisch inakzeptable Auslöschung der Person.
Fazit:Die Borg sind nicht „böse“ im klassischen Sinn, sondern moralisch anders – und genau deshalb so gefährlich. Sie machen keinen Unterschied zwischen Hilfe und Zwang, weil sie das Konzept von Individualität nicht mehr kennen oder schätzen. In ihrer kalten, effizienzgetriebenen Logik ist die Auslöschung der persönlichen Identität ein geringer Preis für kollektive Perfektion. Für die Föderation ist das hingegen der größtmögliche moralische Verstoß.
Die eigentliche Tragik besteht also darin, dass die Borg das Gute wollen – aber mit Mitteln, die aus humanistischer Sicht zutiefst unmenschlich sind.
Wahnsinn, dass Chat GPT sowas auch erfassen kann, faszinierend, vielleicht wird Chat GPT der Ur Ur Urvorfahre von Commander Data sein. x)
Aber die können schon noch sehen und auch sehen was alles vor geht oder? :D