Schwerer Autounfall?
Hallo zusammen hatte am Sonntag um 4 Uhr einen schweren Autounfall.
Ich war auf einer Landstraße unterwegs in Solingen die nie beleuchtet ist trotz Laternen.
Ich bin leider in ein Sekunden schlaf geraten und bin wohl mit ca. 70mkh gegen eine Laterne geknallt.
Auto ist total schaden wurde Ina Krankenhaus gebracht und alles drum und dran.
Am Unfall Ort wurde mir dann der Führerschein entzogen.
Wie geht es nun weiter bekomm ich ihn wieder oder wie sieht's aus ?
8 Antworten
Müdigkeit gilt als körperlicher Mangel im Sinne von § 315c Abs. 1 Nr. 1b StGB. Vermutlich hast du den Sekundenschlaf gegenüber den Polizisten erwähnt, weshalb dieser Tatvorwurf nun im Raum steht. Gemäß § 69 StGB ist der Tatvorwurf ein Regelfall für die Entziehung der Fahrerlaubnis.
Der weitere Verlauf ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Dabei spielen u.a. deine Belehrung, deine Angaben vor Ort, ein ggf. eingelegter Widerspruch gegen die Führerscheinbeschlagnhame oder der Fremdschaden eine Rolle.
Wenn du Widerspruch eingelegt hast, wird die Führerscheinbeschlagnahme innerhalb von drei Tagen von einem Richter überprüft. Ansonsten wird erst in der Gerichtsverhandlung entschieden. Vielleicht kannst du auch nachträglich noch Widerspruch einlegen.
Tja, wie gehts nun weiter?
Unbeleuchtete Landstraße bei Nacht und dann mit 70 Sachen gegen einen Mast geknallt - jo, Du hast da echt nix ausgelassen.
Ich habe einmal bei einer meiner Fahrten zur Arbeit erlebt, als bei hellichtem Tag(!) ein Auto plötzlich von der Uberholspur aus erst an der linken Leitplanke regelrecht entlangschrammte, dann quer vor mir (und einem anderen Autofahrer) rechts 'rüber zog, bis es dann von der rechten Leitplanke gebremst wurde und zum Stehen kam. Wir riefen natürlich sofort die Polizei. Der Fahrer des "Leitplanken-PKWs" gab auch an, in einen Sekundenschlaf gefallen zu sein.
Die Frage ist nun, wie es zu einem Sekundenschlaf kommen kann? Da gibt es eine Reihe von Ursachen:
- Schlafmangel: Man ist einfach unvernünftig setzt sich ans Steuer, wo man sich lieber erstmal ein paar Stunden hätte hinlegen sollen.
- Alkohol/Drogen: Auch hier kann man in den berühmt-berüchtigten Sekundenschlaf fallen
- Schlafapnoe: Dabei hört ein Betroffener für 30 Sekunden (oder manchmal sogar länger) einfach auf zu atmen, bevor er dann mit einem lauten Schnarchgeräusch wieder weiteratmet. Ich habe dies selbst einmal bei meinem Vater beobachtet. Geschehen solche Atemaussetzer während des Nachtschlafs, so kann die erholsame Tiefschlafphase nicht erreicht werden; die Betroffenen fühlen sich tagsüber komplett gerädert und sind dann auch - trotz scheinbar ausreichend Schlafs - extrem anfällig für den Sekundenschlaf.
Ich tippe bei Dir mal auf 1. Das war dann natürlich sehr verantwortungslos von Dir. Natürlich weiß ich auch nicht, ob Du irgendwas intus hattest aber in dubio pro reo gehe ich mal davon aus, daß Du nüchtern warst.
Den "Lappen" wirst Du wohl nicht so schnell wiederbekommen, denn:
- Man setzt sich nicht übermüdet ans Steuer. Ich habe diesen Fehler auch mal gemacht - nie wieder werde ich so leichtsinnig sein! Es ist zwar gutgegangen, aber es hätte auch anders kommen können!
- Bei Nacht auf einer unbeleuchteten Straße sollte man IMMER nur so schnell fahren, daß der Anhalteweg in etwa so lang ist, wie die Strecke, die von Deinem Abblendlicht ausgeleuchtet wird.
Da wird wohl eine MPU fällig werden, um Deine "charakterliche Eignung zum Führen eines Fahrzeugs" neu zu bewerten. Auf jeden Fall aber wirst Du wohl mehr als nur einen Monat zu Fuß gehen müssen!
Wann du den Führerschein wieder bekommst, entscheidet der Richter bei der Verhandlung. Wenigstens bist du in die Laterne gedonnert und nicht in ein anderes Auto. Dein Führerschein ist zu recht weg.
Idealerweise fragst du bei der zuständigen Behörde nach. Die sagen dir dann, ob du nur ein Fahrverbot bekommst oder direkt einen Entzug der Fahrerlaubnis erhältst. Je nachdem kann das mitunter 1 Jahr dauern, bis du ihn wieder hast. Das hängt letztlich von einem Richter ab.
Kommt drauf an, weswegen genau dir der Führerschein entzogen wurde