Scholz "Gefallene Engel aus der Hölle"?
Das Ergebnis basiert auf 5 Abstimmungen
4 Antworten
Also um mal den Zusammenhang herzustellen:
In München war das Mikrofon von Scholz aber so laut gestellt, dass die Pfiffe und Rufe kaum bis zur Bühne durchdringen konnten. Die Kritiker hatten unter anderem „Kriegstreiber“, „Versager“ und „Lügner“ skandiert, auf ihren Plakaten warfen sie der Regierung auch „Klimalügen“ vor.
Querdenker und Kriegsgegner auch in Wuppertal auf der Straße
Scholz’ Auftrittsort, der Marienplatz, war in der jüngeren Vergangenheit kein gutes Pflaster für Wahlkampftermine von Bundeskanzlern. Angela Merkel (CDU) wurde hier 2019 bei der Abschlussveranstaltung der CSU im Bundestagswahlkampf von einem gellenden Pfeifkonzert empfangen. Ihre Rede ging in der Folge beinahe unter, obwohl das Mikrofon der damaligen Kanzlerin lauter gedreht wurde. Initiatoren waren damals von Anhängern der AfD und Pegida.
An die Adresse der Kriegsgegner sagte Scholz, dass es nichts mit Friedensliebe zu tun habe, den Ukrainern zu sagen, dass sie ihr Land einfach erobern lassen sollten. Demonstranten, die als Friedenstaube auf dem Platz umherlaufen, seien „gefallenen Engel, die aus der Hölle kommen, weil sie letztendlich einem Kriegstreiber das Wort reden“, erklärte Scholz.
Der Vergleich ist doch passend?!
Also eine radikale religiöse Sprache erkenne ich da jetzt nicht. Religiös: ja. Radikal: nein.
Scholz selbst ist konfessionslos. Warum er sich nun einer religiösen Ausdrucksform bedient, weiß ich nicht. Aber selbst ich, ebenfalls konfessionslos, verstehe genau was er meint. Eigentlich müssten das ja auch die Meisten verstehen schätze ich mal. Ob es am Ende inhaltlich Alle auch wirklich verstehen, darf bezweifelt werden.
Aber die Wortwahl ist dennoch verständlich...
die haben halt eher die Meinung, dass der Krieg nicht Deutschlands Bier ist.
Was im Klartext ja nicht anderes bedeutet als: mir ist das Sterben der Ukraine und die gewaltsame Unterdrückung durch Putins Regime piep egal. Denn dass das Sterben der Ukraine durch einen Diktatfrieden Putins nicht endet dürfte klar sein, wenn man mal einen Blick auf das sich zunehmend totalitäre Regime Putins in Russland wirft. Wie geht man denn da mit Leuten um, die dem Regime nicht passen? Oppositionelle: Tod, Folter, Verfolgung... Und auch vor dem normalen Bürger macht das Regime nicht halt. Gefängnis und Arbeitslager für Nichtigkeiten. Wie glaubst du verfährt man da mit den Ukrainern?
Der einzige Unterschied: wir würden davon nicht mehr so viel mitbekommen!
Und diese "Friedensengel" meinen dann doch wohl eher ihren eigenen Frieden. Denn das Schicksal der Ukrainer müssen sie ja nicht teilen.
Wenn man sieht dass ein Mensch in gerade im Wasser von einem Krokodil gefressen wird und nicht hineinspringt, heißt das nicht, dass einem der Mensch egal ist.
Außerdem, als ich das Thema zuletzt verfolgt hatte, so um 2014, hatte Russland einige Ansprüche und die Ukraine und es ist halt auch so, dass du von den russischen Taten deshalb so viel weißt, weil du die pro-ukrainische Kriegsberichtserstattung mitbekommst, während die "gefallenen Enegel" möglicherweise eher russlandnahe Medien wie RT oder KenFM konsumieren. Wer hier richtig liegt weiß ich halt nicht, aber den Leuten zu unterstellen direkt aus der Hölle zu kommen, anstatt einfach eine andere Auffassung zu haben, finde ich heftig.
Wenn man sieht dass ein Mensch in gerade im Wasser von einem Krokodil gefressen wird und nicht hineinspringt, heißt das nicht, dass einem der Mensch egal ist.
Ein unpassender Vergleich, weil er suggerieren will, dass die Ukraine doch eh keine Chance hat.
Und klar hat Russland Ansprüche: man will Gebiete klauen, am liebsten die Ukraine ganz ins russische Reich eingliedern. Und genau das muss verhindert werden!
Denn nicht zuletzt sind auch alle anderen europäischen Staaten davon betroffen, wenn Putin mit seinem Eroberungskrieg durchkommen sollte.
Und wenn ein Mensch aus Eigennutz nicht hilft, dann scheint moralisch durchaus was falsch zu laufen. Diese Leute erheben sich selbst auf ein Podest der Friedensengel. Aber ein Diktatfrieden ist eben kein gerechter Frieden und das wird komplett ausgeblendet, weil es einen selbst ja scheinbar nicht betrifft.
Es geht nicht darum eine andere Meinung zu haben! Denn eine Meinung ist weder falsch noch richtig. Nur sich selbst zu erheben über das Schicksal von Millionen und dann dem ganzen noch die Plakette "Frieden" aufdrücken zu wollen ist wirklich das Letzte! Denn Keiner von diesen Leuten kann auch nur ansatzweise sagen, wie dieser Frieden auch für die Ukrainer menschlich vertretbar durchführbar sein sollte. Wenn die Russen dann hinter verschlossenen Türen einen Genozid begehen, sind es dann immer noch "Friedensengel" oder haben sie sich mitschuldig gemacht an jedem Vergehen der Russen in den sogenannten Zeiten des Friedens? Und genau das ist es ja: die Folgen interessieren sie null!
Jemandem zu sagen das er "aus der Hölle kommt" ist wahrlich nichts was einen Aufreger wert wäre. Im 21. Jahrhundert sollte die Aufklärung und Bildung so weit vorangeschritten sein, das man mit einer nicht spezifischen, religiösen Anmerkung niemandem "heftig" zusetzt.
Das hat Scholz gut gemacht! Eigentlich ist er immer eher leise und zurückhaltend. Ein Wunder, dass er auch anders kann, wenn er sich wirklich über Idioten ärgert! :-)
Ist halt Scholz.
Dessen Reden hatten noch nie zu viel Pathos…
Ich finde, er hat eine verständliche und treffende Metapher verwendet.
Also zuerst: Ich habe keine Meinung und bin weder auf der einen noch der anderen Seite, aber warum sind sie "gefallenen Engel die aus der Hölle kommen" wenn sie gegen einen Einsatz Deutschland in diesem Krieg sind. Verstehe ich wirklich nicht, die haben halt eher die Meinung, dass der Krieg nicht Deutschlands Bier ist.