Schlagt ihr eure Kinder?

25 Antworten

Mein Vater hat mich ein einziges Mal geschlagen, als ich ihm wirklich sehr auf den Sack gegangen bin. Nicht sonderlich stark und erinnern kann ich mich daran auch nicht mehr. Trotzdem hat er sich später, in meiner Jugend und auch noch im Erwachsenenalter mehrmals dafür entschuldigt. Das finde ich sehr gut so!

Es ist schon richtig ein Kind auch mal zurecht zu weisen. Ich erinnere mich zb deutlich an einige Situationen, wo mich ein Erwachsener für mein Fehlverhalten zurecht gewiesen hat. Das geht durch Mark und Bein, wird nicht mehr vergessen und ich habe mein Verhalten auch sofort geändert. Aber dafür reichen ruhige, scharfe Worte. Ein Kind soll nicht lernen dass es in irgendeiner Hinsicht richtig wäre Gewalt anzuwenden.

Natürlich gibt es auch Kinder, bei denen es nicht reicht sie verbal darauf hinzuweisen wenn sie etwas Unhöfliches tun etc. Aber bei denen ist in der Regel irgendetwas anderes schief gelaufen. Schlagen würde vielleicht helfen ihr Verhalten zu ändern, aber ihre Probleme nur verschlimmern.

Ich glaube nicht, dass hier jemand den Mut hat das zuzugeben, wenn es so wäre. Da würde man sich ja selbst ans Bein pieseln....🤷 In der Ausbildung habe ich Mal gehört, dass in einer Kindergartengruppe von 20 Kindern ungefähr jedes 3. Kind Gewalt erfährt. Rechne es dir aus. Gewalt muss ja nicht direkt windelweich gehauen sein, da reicht schon anschreien. Anschreien tun Eltern ihre Kinder sehr oft, sind wir Mal ehrlich, liebe Eltern 🤷 ist aber finde ich nicht soooo schlimm wie eine Hand, die ausrutscht. Mir ist das Schreien auch schon passiert, sogar die Tatsache, dass ich Mal meinen Sohn etwas fester am Arm gepackt hab, als er kleiner war und zb aus der Situation gezogen habe. Aber niemals stumpfe Gewalt und immer in Situationen, wo er es maßlos übertrieben hat (kam aber trotzdem in seinen 4 Jahren nur 5x vor. Schwer zu erklären, wie es gemeint ist, kann man natürlich falsch verstehen, war aber wirklich keine große Gewalt, er ein "Stopp, es reicht. Nicht weiter!"). Sowas passiert halt schonmal durch Stress und Überforderung, da mache ich auch keinem Elternteil einen Vorwurf. Jeder geht da aber anders mit um, manche sind halt dann doch deutlich grober und das wäre schon nicht mehr so toll fürs Kind. Solange die Kinder anderweitig geschätzt, akzeptiert und geliebt werden, ist es noch okay, dennoch sollte es kein Alltag sein. Als Erzieherin bekommt man dann doch auch Mal harte Fälle mit, wo man das Jugendamt einschalten muss. Aber das ist schon seltener, also so krasse Fälle. Hatte jetzt 4 Praktika und in denen habe ich nur 3 krasse familiäre Fälle mitbekommen. Dennoch kommt diese Statistik mit "jedes 3. Kind" gut hin.... leider 🤷 Fazit ist also .... Einen Klaps bzw Mal festhalten, um Stopp zu sagen genauso wie Ausraster, wo man Mal kurz schreit, kann ich dulden, aber sobald man Spuren sieht wie Blaue Flecken oder sowas, das Kind sichtbar Angst hat oder Verhaltensauffälligkeiten zeigt, dann geht das definitiv zu weit🤷 obwohl auch schon dieser Klaps zu Auffälligkeiten führen kann zb in Selbstvertrauen, aber das kann man zum Glück recht gut korrigieren, trotzdem sollte das nicht sein, reden bewirkt viel mehr... Wenn man weiß, was ein Kind in welchem Alter kann, dann ist man deutlich entspannter. ein 1 jähriges weiß nicht, dass man nicht hauen soll. Wenn die Eltern dann Gewalt ausüben und nicht reden, woher soll das Kind das lernen? Eltern sind Vorbilder🤷

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – wurde mit 16 Mama :)
Topses  04.10.2019, 12:21

Super Antwort. Danke!

Wenn ich meinem Sohn oder Tochter mal aus Spaß den Popo "versohle", lachen die sich kaputt. Wenn es dann mal ernst sein sollte und nen Klaps hintendrauf bekommt würden (wohlgemerkt nicht stärker als im Spaß), bekommt das Kind auf einmal und sofort einen psychischen Schaden fürs Leben.

Komisch, komisch.

Soll aber nicht heißen, daß man es tun sollte und schon gar nicht schlagen.

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xFlashVsArrowx  04.10.2019, 13:18
@Topses

Gerne :)

Ja das stimmt, weiß was du meinst. So wird es oft in der Pädagogik gedeutet. Ich mach das auch Mal aus Spaß, mein Sohn lacht sich kaputt. Natürlich wäre es was anderes, wenn es mit Geschrei und Ernst wäre, aber da wird es direkt als Prügel bezeichnet. Kommt immer drauf an, wie man sonst zu dem Kind ist und aus welcher Absicht.

Mein Sohn hatte eine beißphase, die er mit 4 nochmal probiert hat. Ich habe dann Zuhause mit ihm geredet, gefragt, ob ich ihn Mal zeigen soll, dass es wehtut. Hab es dann leicht angedeutet (also Zähne an die Haut gehalten und gaaaanz leicht zugebissen,sodass nichtmal Abdrücke waren und er mir sagen soll, wann es wehtut). Manche finden selbst das schon verwerflich. Danach hat er nie wieder gebissen, weil er jetzt weiß, wie es sich anfühlt. Er wurde "leider" nie von anderen Kindern gebissen. Manchmal brauchen Kinder das, um es verstehen zu können

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verreisterNutzer  04.10.2019, 17:46
@Topses

Was ist daran komisch?
Wenn du einvernehmlichen Sex mit jemandem hast, wirst du auch deinen Spaß haben. Wenn dich jemand vergewaltigt wohl eher nicht oder?!

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Topses  04.10.2019, 18:52
@verreisterNutzer

Zwischen einen leichten Klaps auf den Hintern, der nicht weh tut und einer Vergewaltigung ist ein klitzekleiner Unterschied.

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verreisterNutzer  04.10.2019, 18:57
@Topses

Das war auch nur ein Beispiel damit du es verstehst. Aber offenbar hat es nichts gebracht.
Ich versuche es noch ein letztes Mal.

Du behaupten Klaps ist Klaps und es entsteht kein Schaden.

Das ist ebenso falsch wie wenn man sagen würde, Sex ist Sex, da entsteht auch kein Schaden wenn man gezwungen und erniedrigt wird. Das ist aber definitiv nicht so und das gleiche gilt für den Klaps auch. Selbst wenn er keine körperlichen Schäden erzeugt tut er trotzdem in der Seele weh und demütig und soll verdeutlichen wer hier Macht ausübt und wen man fürchten muss

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Muckefuck66  05.10.2019, 17:32
@verreisterNutzer
Das war auch nur ein Beispiel damit du es verstehst. Aber offenbar hat es nichts gebracht

Die Frage ist was Du verstehst bzw. verstehen willst. Wenn man sich hier durch die Antworten und Kommentare liest gibts kaum ein normales Mittelmaß. Ein Klaps wird zur nachhaltigen Körperverletzung, dann wird ein Klaps mit einer Vergewaltigung verglichen. Hörst du dich eigentlich selbst noch reden?

Wenn sich ein Kind wg. einem Klaps als Versager fühlt und gedemütigt dann ist bis dahin der Erziehung schon mehr schief gelaufen.

Kind ist nicht gleich Kind und wer selbst Kinder hat wird es schon erlebt haben das Grenzen ausgetestet werden, alle Warnungen ignoriert werden, aus Bockigkeit die Eltern gezwickt, angespuckt und gehauen werden, Sachen kaputt gemacht werden etc und wer dann behauptet ihm seien noch nie die Nerven durchgegangen der kann hier erzählen was er mag, reden kann ich auch viel, aber derjenige lügt. Hier kann man jeden niederbügeln der eine andere Meinung hat und die Moralkeule schwingen, das ist sehr einfach aber ich möchte nicht wissen wie es in den heimischen Wohnzimmern von denjenigen zugeht die hier so eine Kuschelpädagogik propagieren.

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Man schlägt keine Kinder. Nicht zur Erziehung und nicht als Strafe.

Aber ich finde alle die einen Hysterischen bekommen wenn sie sehen, dass ein Erwachsener seinem Kind einen Klaps gibt (also eine eigentlich nicht schmerzhafte Berührung) weil sich das Kind entweder daneben benimmt oder gerade dabei ist was gefährliches zu machen) auch vollkommen übertrieben. So ein Klaps (nicht zu verwechseln mit der österreichischen "gsundn Watschn") ist OK.

Es ist quasi eine "Zeichensprache" für: du hast hier absolut die Grenze erreicht, also reiß dich jetzt zusammen.

Wie gesagt, so ein Klaps ist bei mir eher symbolisch und niemals schmerzhaft.

Flandyboy  04.10.2019, 12:31

Was soll denn so ein 'Klaps' bringen außer dass das Kind Angst hat dass du es gleich richtig schlägst?

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MaryLynn87  04.10.2019, 12:33
@Flandyboy

Wie oben geschrieben. Er sagt ganz deutlich "Schätzchen, JETZT reichts endgültig. Wenn du jetzt nicht aufhörst, dann gibt es echte Konsequenzen".

Ich wurde als Kind nie geschlagen und hatte auch nie Angst davor. Trotzdem habe ich es verstanden wenn so ein Klaps kam. Und das mache ich jetzt auch mit meinen Nichten und Neffen so. Klare Linie. Mit mir kann man sich auch mal aufführen. Aber wenn Schluss ist, ist Schluss.

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Flandyboy  04.10.2019, 12:37
@MaryLynn87

Du verwechselt glaub ich Angst mit Respekt. Dieser 'Klaps' steht in keiner Relation zu dem Verhalten was das Kind an den Tag legt. Das Einzige was er ausdrückt ist 'ich bin größer und stärker als du, fürchte mich!'. Außerdem, was soll das Kind davon lernen wenn es selbst nen Konflikt lösen muss? Leichte Gewalt ist okay wenn mir die Argumente ausgehen?

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MaryLynn87  04.10.2019, 12:38
@Flandyboy

Und du bist anscheinend einer der Hysterischen die ich oben erwähnt habe der es einfach nicht verstehen will.

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Flandyboy  04.10.2019, 12:39
@MaryLynn87

Nein, ich bin eine ausgebildete pädagogische Fachkraft die gelernt hat ihre Konflikte mit Worten zu lösen.

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Auch ohne Schläge und Klapse kann man seinen Kindern massiven Schaden zufügen. Es ist gar nicht so selten, dass Kinder von ihren Eltern gedemütigt werden ("Du bist hässlich/dick/dumm") und/oder psychisch unter Druck gesetzt ("sonst hat die Mami Dich nicht mehr lieb", "sonst kommst Du ins Heim", "sonst holt Dich der böse Mann").

Kindesmisshandlung auf Schläge oder Klapse zu reduzieren, greift einfach zu kurz und führt dazu, dass Eltern, die psychische Gewalt einsetzen "rein gewaschen" werden, bzw. sich im Recht fühlen.

Übrigens ist auch das endlose "Ausdiskutieren" mit kleinen Kindern eine psychische Folter. Nicht wenige Kinder leiden darunter, dass sie von ihren Eltern vor Entscheidungen gestellt werden, die sie noch gar nicht treffen können und auch nicht treffen wollen. Kinder wollen sich auch mal vertrauensvoll den Eltern überantworten können, anstatt ständig "demokratisch" an Entscheidungen beteiligt zu werden, deren Tragweite sie gar nicht überblicken können.

Landvogt1987  04.10.2019, 13:13

Im Übrigen war für mich die die wirklich psychsiche Strafe (ins Zimmer schicken, 1/2 h nicht miteinander reden etc.) für mich als Kind weitaus schlimmer, als ein harmloser Klaps.

Wenn der Fragesteller behauptet, dass ein Klaps psychische Schäden verursacht, muss ich dem widersprechen, ich bin seelisch nicht zurückgeblieben.

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kiniro  04.10.2019, 14:55

Ich gehe soweit und behaupte, dass jegliche Art von Erziehung kleiner oder größere Schäden (teils ein Leben lang) bei den Erzogenen hinterlässt.
Leider bemerken die Erzogenen diese Folgen noch nicht einmale.

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ZiegemitBock  04.10.2019, 14:57
@kiniro

Dummerweise hinterlässt auch eine fehlende Erziehung kleinere oder größere Schäden, teils ein Leben lang.

Tja: Offensichtlich kommt man am besten als Erwachsener zur Welt.

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Das Schlagen von Kindern ist zum Glück endgültig verboten. Wer es trotzdem macht, macht sich strafbar und das ist gut so.