Religion verbietet Liebe?
Hallo,
Also ich bin seit einigen Monaten mit meiner Freundin zusammen. Wir sind beide 19. Wir lieben uns wirklich, aber meine Religion verbietet es mir jmd. zu heiraten, welcher meine Religion nicht vertritt. Es ist nicht wie beim Islam, dass man dort konvertieren muss, man muss "darein" geboren werden. Ich will es meinen Eltern erz. habe aber Angst auf die Antwort. Ab und an mache ich "Scherze" mit meiner Mutter wie: ,, Ich werde niemals eine Yezidin, die sehen alle gleich aus" und meine Mama: ,, Nein es gibt tolle, glaub mir" .
Meine Freundin ist deutsch und hat volles Verständnis dafür und kann meine Situation verstehen.
Ich hasse meine Religion, aber ich weiß nicht was ich tun soll. Raus aus der Religion geht auch nicht irgendwie... was soll ich tun. Was würdet ihr tun und vor allem was sagt ihr zu dieser "Regel".
Das Ergebnis basiert auf 44 Abstimmungen
24 Antworten
Ich sage "Leben vor Religion". Die Liebe ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens, aber nicht das ganze Leben. Zum Leben gehört auch Wahrheit. Natürlich geht "raus aus der Religion". Mit der Gefahr, dass deine Eltern ihr wahres Gesicht zeigen. Ich vermute, dass deine Eltern spätestens dann zahm werden, wenn Enkel da sind. Aber sicher ist das nicht.
Sinn solcher Vorschriften in den Märchenbüchern aus der Bronzezeit ist nicht "das Seelenheil der Gläubigen zu retten", sondern zu verhindern, dass die Mitglieder einer Glaubensgemeinschaft in andere Religionen "abwandern", da man sich in diesem Fall ja oft auf eine (womöglich andere) Religion "einigt" (vor allem, wenn man der eigenen nicht so ohne weiteres beitreten kann).
Ob man also sein modernes Leben nach den Buchstaben uralter Schriften und Gebräuche richtet und ein schlechtes Gewissen haben muss, weil man nicht mehr lebt wie vor tausend und mehr Jahren, muss jeder für sich entscheiden bzw. sich überlegen, ob er sich von anderen Menschen (Pfarrer, Imam, Rabbi oder sonstwem) sein Leben diktieren lassen möchte. Es gibt rund 4000 verschiedene Glaubensrichtungen auf der Welt - es wäre doch schade auf seine große Liebe zu verzichten und irgendwann festzustellen, dass eine andere Religon Recht hat - ODER GAR KEINE!
Deine Eltern sorgen in den ersten rund 20 Jahren Deines Lebens für Dich - aber für das Glück der folgenden 60/70 Jahre bist DU ALLEIN verantwortlich. Irgendwann musst Du dich zwischen Liebe und Pflicht (z.B. den Eltern zu gehorchen) entscheiden. Kein Mensch kann Dir garantieren, dass Du mit Deiner jetzigen Partnerin auf ewig glücklich wirst - aber wer es nicht versucht wird sich auf ewig die Frage stellen, ob man mit ihr nicht doch glücklich geworden wäre.
Rein rechtlich darfst Du ab 14 Sex haben und sobald Du 18 bist, kannst Du alleine entscheidest wen Du heiratest, wo Du wohnst - und wer z.B. Deine Kinder sehen und Umgang mit ihnen haben darf. Meiner Erfahrung nach kann man ohne Eltern prima zurechtkommen - aber ohne einen Partner, den man liebt sehr viel schwerer!
Seid nett aufeinander!
R. Fahren
Ich hasse meine Religion, aber ich weiß nicht was ich tun soll.
Ist doch offensichtlich. Du haßt deine Religion und liebst das Mädel. Warum willst du dann Rücksicht nehmen, auf etwas, was du haßt? Damit würdest du den Menschen, den du liebst sehr verletzen.
Raus aus der Religion geht auch nicht irgendwie...
Wieso nicht? Einfach aufhören damit.
Religionen sind alle von Menschen geschaffen. Du hörst quasi auf Sachen, die Menschen vor Jahrhunderten aufgeschrieben haben. Ignorier einfach, was die sagen.
Und um jemanden zu heiraten brauchst du überhaupt keine Religion, sondern nur einen Standesbeamten.
wem folgen sie dann? Es gibt ja scheinbar strenge Regeln, wer legt die fest, wie werden die weitergegeben? Alles nur mündlich?
Wenn ich richtig informiert bin, ja. Durch Gebräuche und Traditionen wird das weitergegeben.
Alles nur mündlich. Es gibt Schriften und in einem Tempel namens La Lish, diese sind aber nicht zu vergleichen mit der Bibel, Thora oder Koran. Es sind mehr Weisheiten und Legenden aufgelistet.
also gerade dann, wenn das meiste nur mündlich weiter gegeben wird - gerade dann würde ich nicht so drauf achten. Immerhin ist die Möglichkeit, daß etwas falsch weitergegeben wird groß.
Ich müsste aus meiner "Gruppe" auch genannt, weit bis nahen Familie austreten, von der Sinnlichkeit.
Was bitte taugt diese Religion, wenn sie nur Unglück produziert? Warum tut man sich das an? Du bist MENSCH, und allein das zählt!
Also es kommt doch darauf an, welche Vorteile diese Religion selbst für dich hat. Hast du Kontakt mit deinem Gott/ deinen Göttern? Sind die Lehren, die dein Gott/ deine Götter dir vermitteln nicht interpretierbar? Gibt es den Gott/ die Götter für dich? Gibt es andere Menschen in deiner Religion, die auch Männer oder Frauen haben, welche nicht die gleiche oder keine Religion haben?
P.S. sollte dein Glauben das Christentum oder das Judentum sein, ist sowas interpretierbar. Ich werde als Christ auch eine Frau heiraten, die eine ganz andere Religion oder glauben hat - diese Religionen verlangen Ansprüche an mir und Toleranz gegenüber anderen. Toleranz bedeutet hier, dass man andere Menschen um sich herum nicht Zwangsbekehrt. Zwangsbekehrung ist generell mal ein Thema, welches du in deiner Religion prüfen solltest. Oft ist sie in Religionen verboten.
Zu deinen Fragen: Ich glaube an eine Macht, die über uns steht, ob es Gott oder Allah oder sonst wer ist. Ich halte jedoch Religion nur für eine Angst vom Menschen, um etwas zu erklären, was sie nicht erklären können. Gläubig, nicht religiös, hört sich paradox an, aber wenn man genauer drüber nachdenkt ist es garnicht so paradox.
ich bin gläubiger Christ und nehme daher vor allem Ratschläge vom Heiligen Geist, Jesus oder Gott an. Eine Kirche hat mir grundsätzlich nichts zu sagen. Bedeutet aber nicht, dass ich keine religiösen Ratschläge von anderen Menschen annehme. Wenn diese Ratschläge sehr gut sind und der Heilige Geist diese bestätigt, nehme ich sie natürlich an.
Seine Religion folgt eben KEINER "heiligen" Schrift.