Rassismus?
Ich habe im Fensehen vor kurzem gesehen wie jemand einen Schwarzen als "Schokobub" bezeichnet. - Das ist ja eindeutig rassistisch.
Wenn jetzt ein Schwarzer einen Weißen als "Milchgesicht" bezeichnet: ist das auch rassistsch?
Mein Mann meint nein, aber ich finde das ist dieselbe Ebene, oder nicht?
5 Antworten
Mein beiden Söhne sind "Schokobuben" und ich bin, wenn man so will, ein Milchgesicht oder Käsekuchen.
Es kommt immer drauf an: Man kann den "Schokobub" liebevoll meinen: "Komm mol her mei Schokobub mer trinke einer!" - das ist in einem Dorf ganz okay.
Wenn das in Mobbing ausartet (hab ich erlebt) kann, muss und soll man als Papi einschreiten. Nicht gegen ein anderes Kind, sondern gegen die Eltern: "Sagen sie mal, hat ihr kleiner Liebeling die Rassistensprüche von Ihnen?" (Hat gewirkt wie Rizinus!)
Heute ist der "kleine Schokobub" 26 und dient bei der Marine. Von seinen Kameraden wird er geachtet und geschätzt. Wenn jemand einen rassistischen Spruch bringt, lernt derjenige sofort, dass es unklug ist, sich mit einer Horde Mariners anzulegen.
Aber letztendlich: Man muss immer bewerten, wie ein Spruch gemeint ist!
"Hey mein Schokocrossie - trinken wir noch einen?" - "Jo Papa, Du alter Käsekuchen, aber nur noch einen!"
Ja, haste Recht. Kommt immer auch auf den Kontext an :)
Ich mag ihn auch nicht, ich teile auch nicht viele seiner Ansichten. Aber, seit er Oberbürgermeister ist, und das ist er jetzt schon eine Weile hat er einen guten Blick auf Tatsachen bekommen. Und Politik sollte sich an Tatsache orientieren und nicht an Wunschvorstellung. Ich rechne ihm einen Satz hoch an, den er ungefähr zwei Jahre nach seiner ersten Wahl gesagt hat:
"Wenn ich während meiner Zeit im Landtag die Einblicke gehabt hätte, die ich jetzt habe. Und wenn ich gewusst hätte, was meine Entscheidungen im Landtag für Auswirkungen auf die Städte und Gemeinden haben, dann hätte ich viele Entscheidungen anders getroffen."
Ist definitiv beleidigend, aber für den Betroffenen nicht so schlimm wie "Schokobub", weil Weiße nur selten wegen ihrer Hautfarbe beleidigt werden. Es nervt halt, wenn man als Weißer so genannt wird, aber es passiert halt nicht oft. Schwarze hingegen müssen solche Sachen teilweise mehrmals in der Woche hören, weswegen das für viele Schwarze zu Recht wirklich schlimm ist. Außerdem gibt es dann noch das Othering, also, dass man Schwarzen das Gefühl gibt, nicht dazu zu gehören, wenn man sie so nennt. Ich würde also sagen, dass beiden blöd ist, weil Schwarze aber häufiger wegen ihrer Hautfarbe beleidigt werden, ist es für die schlimmer.
Ist definitiv beleidigend, aber für den Betroffenen nicht so schlimm wie "Schokobub", weil Weiße nur selten wegen ihrer Hautfarbe beleidigt werden.
Achja, wie man diese Doppelmoral liebt. 🙄
Das hat nichts mit Doppelmoral zu tun. Doppelmoral wäre es, wenn ich gesagt hätte, dass das Beleidigen von Schwarzen schlimm sei, während das beleidigen von Weißen in Ordnung sei. Das habe ich aber NICHT geschrieben. Ich habe ausdrücklich geschrieben, dass beides nicht in Ordnung ist. Danach habe mit Hilfe von Quantität und Othering hinreichend begründet, dass es Schwarzen in den meisten Fällen mehr weh tut so beleidigt zu werden, als Weißen.
Die Aussage das eine sei schlimmer als das andere obwohl es beides die exakt gleiche Aussage ist heißt die eine "Rasse" sei mehr wert oder schützenswerter als die andere.
Was ich meine ist, dass Schwarze und Weiße gleich schützenswert sind, Schwarze jedoch allgemein häufiger verbal angegriffen werden, weswegen es ihnen mehr wehtut. Das ist wie wenn man jemandem einen Euro klaut. Es ist eine schlechte Tat, völlig egal, wem man den Euro klaut, aber einem Bettler tut es mehr weh als einem Milliardär.
Schwarze jedoch allgemein häufiger verbal angegriffen werden, weswegen es ihnen mehr wehtut.
Was für eine unsinnige Aussage. Selbst wenn man annehmen würde eine Bevölkerungsgruppe würde 10x häufiger Opfer körperlicher Gewalt ist es völlig egal auf wen man einschlägt. Die Schmerzen sind die gleichen.
Zudem, wenn du mit solche Nonsenseargumenten ankommst können wir da direkt weiter machen. Du sagst ws würde sie mehr verletzen weil sie es häufiger abbekommen. Wenn man von Gewöhnungseffekten ausgeht wäre aber das exakte Gegenteil der Fall. Wer Misshandlungen immer wieder erfährt bemisst das ganze weniger schlimm, da es ja Alltag ist.
Es ist eine schlechte Tat, völlig egal, wem man den Euro klaut, aber einem Bettler tut es mehr weh als einem Milliardär.
🤦♂️
Naja, Tatsache ist aber nunmal, das Farbige nunmal häufiger mit bösartig gemeinten Aussagen konfrontiert werden! Ich habe schon die schlimmsten Sachen meiner Schwester und meinem Stiefvater gegenüber gehört, aber zu mir hat noch niemand wirklich, böswillig gemeint "Milchgesicht" gesagt!
Es ist deshalb schlimmer, weil bei Farbigen die Ausdrucksweise meistens bösartig und herabwürdigend gemeint sind! Außerdem ist das durch die Geschichte ebenfalls mehr verankert!
Es ist eben einfach nicht wirklich ernst zu nehmen, wenn man weißen Milchgesicht sagt, denn... Naja! Was soll das schon Aussagen! Aber wenn ein farbiger auf seine Hautfarbe reduziert wird, was eben des öfteren vorkommt, hängt da wje gesagt wesentlich mehr Geschichte und schlimmes geschehen dran!
Natürlich ist Beleidigung Beleidigung, aber Fakt ist nunmal, das kein Weißer (zumindest keinen den in kennen würde) sich durch Milchgesicht beleidigt fühlen würde, ein farbiger durch ein Respektloses Schockmilch aber eben schon! (Klar, wenn ich das zu meiner sis sage eher nicht, wenn es aber jemand wildfremden sagt eben schon!
Das hat dann auch nichts mit Doppelmoral zu tun, sondern das ist eben so!
Einen Araber Kameltreiber zu nennen ist nunmal auch schlimmer wie wenn man einen weißen Schaftreiber nennen würde!
Es ist eben einfach nicht wirklich ernst zu nehmen, wenn man weißen Milchgesicht sagt, denn... Naja! Was soll das schon Aussagen! Aber wenn ein farbiger auf seine Hautfarbe reduziert wird, was eben des öfteren vorkommt, hängt da wje gesagt wesentlich mehr Geschichte und schlimmes geschehen dran!
Ist schon schön wenn mit zweierlei Maß gemessen wird. Dir ist offensichtlich nicht klar, dass die Annahme das die Reduzierung auf die Hautfarbe einer Gruppe mehr schaden würde als einer anderen genauso rassistisch ist wie die Aussagen an sich.
Weißbrot, Milchgesicht, Bleichling, Kartoffel und co sind genauso rassitsich wie die Bezeichnungen anderen Gruppierungen gegenüber.
Natürlich ist Beleidigung Beleidigung, aber Fakt ist nunmal, das kein Weißer (zumindest keinen den in kennen würde) sich durch Milchgesicht beleidigt fühlen würde
Achso, und weil du niemanden kennst der sich dadurch beleidigt fühlen würde ist die Aussage ok? Interessante These.
Das hat dann auch nichts mit Doppelmoral zu tun, sondern das ist eben so!
Natürlich ist das Doppelmoral. Oder verstehst du den Begriff nicht?
Aber gut beanspruch du ruhig die Opferrolle für dich alleine wenns dir damit besser geht. Es ändert an den Tatsachen nicht das Geringste.
Du scheinst immer noch nicht verstanden zu haben, dass ich nie gesagt habe, dass es nicht schlimm sei, Weiße zu beleidigen... Es geht mir darum, dass Schwarze wesentlich häufiger angegriffen werden als Weiße und es bei Schwarzen viel häufiger ernst gemeint ist. Das ist keine Doppelmoral, sondern lediglich eine sachliche Feststellung.
es bei Schwarzen viel häufiger ernst gemeint
Achso, bei weißen ist das also nurn Scherz wenn man sie "drecks Kartoffel" nennt? Na dann.
Das ist keine Doppelmoral, sondern lediglich eine sachliche Feststellung.
Bereits die Annahme es sei bei schwarzen ernst gemeint und bei weißen nicht ist bereits Doppelmoral. Aber in der steckst du so tief drin, dass du es nichtmal mehr merkst.
Ich habe nicht geleugnet, dass es ernst gemeinte Beleidigungen gegenüber Weißen gibt und das Beispiel dass du nennst ist definitiv eine ernst gemeinte Beleidigung gegenüber Weißen. Natürlich gibt es schlimme Beleidigungen gegenüber Weißen.
Ich habe nur genannt, dass Schwarze wesentlich häufiger ernst beleidigt werden als Weiße. Das war eine sachliche Feststellung auf Basis von zahlreichen Statistiken und KEINE moralische Aussage. Dass Schwarze häufiger beleidigt werden als Weiße ist keine Doppelmoral, sondern einfach die Wahrheit, wie viele Studien erwiesen haben.
Dass Schwarze häufiger als Weiße wegen ihrer Hautfarbe beleidigt werden zeigt eindeutig, dass Rassismus gegenüber Schwarzen das wesentlich größere Problem ist. Neben Beleidigungen kommt ja auch noch hinzu, dass die Bewerbungen von Schwarzen wesentlich seltener angenommen werden als die von Weißen. Dazu gibt es eine Studie vom Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit.
Nochmal für die ganz langsamen unter dir. Die Häufigkeit der Beleidigungen hat überhaupt keine Relevanz in der Frage ob eine Beleidigung schlimm wäre oder nicht.
die Bewerbungen von Schwarzen wesentlich seltener angenommen werden als die von Weißen.
Was nicht überraschend ist, wenn man sich überlegt, dass es weit mehr weiße in Deutschland gibt als Schwarze. 🤦♂️
Und für solche "Studien" wird Geld ausgegeben...
Du hast ganz offensichtlich die Studie von der ich gesprochen habe nicht gelesen. In der Untersuchung wurde eine Bewerbung mit identischem Lebenslauf an verschiedene Unternehmen geschickt. Die Lebensläufe unterschieden sich lediglich in dem Foto und dem Namen. Die Bewerbungen mit dem Name Sandra Bauer wurden in 18,8 % der Fälle angenommen, die Bewerbungen mit dem Name Meryem Öztürk und einem Foto der selben Frau mit Kopftuch wurden in lediglich 4,5 % der Fälle angenommen. Konkret fand man also heraus, dass man eine MEHR ALS VIER MAL geringere Chance auf eine angenommene Bewerbung hat, wenn man ein Kopftuch trägt und einen ausländischen Name hat.
Im Übrigen ist das Forschungsinstitut von dem die Studie ist unabhängig und vollständig privat gefördert.
Ich würde nicht ausschließen, dass dieses Problem die Ursache dafür ist, dass die Arbeitslosenquote unter Migranten höher ist als unter in Deutschland geborenen.
Diese Studie ist ein eindeutiger und nicht anzweifelbarer Beweis dafür, dass Rassismus reale Auswirkungen hat.
Wenn jemand wegen seiner Hautfarbe keinen Job bekommt, dann wird es für ihn besonders schlimm sein, wegen der Hautfarbe beleidigt zu werden. Oder in anderen Worten: Mich stört es nicht besonders, wenn ich Kartoffel genannt werde. Wenn ich aber in einem neuen Land wäre und dort weil ich weiß bin keinen Job bekomme, häufiger von der Polizei kontrolliert werde, etc. dann würde ich es definitiv nicht mehr locker nehmen, wenn sich jemand über meine Hautfarbe lustig macht. Die Beleidigung hat sich dabei nicht geändert, aber die Umstände.
Ist es nur ein bisschen.....ich wurde Kartoffel genannt, das ist rassistisch
Wieso ist Kartoffel rassistisch? Das klingt eher wie eine Beleidigung für jemand der etwas dicker ist.
Dunklere Menschen sind toll......Islamisten werden unser Land überrollen.....dass sind Strolche
Das ist ja eindeutig rassistisch.
Nein ist es nicht. Es ist auch nicht "Rothaarphob" jemanden mit roten Haare als "Rotschopf" zu bezeichnen.
Nennt man ihn allerdings Kupferdach ist es sehr wohl "Rothaarphob".
Nein ist es nicht. Aber klar, man kann in allem was schlechtes finden wenn man den nur intensiv genug sucht
Doch ist es und da muss ich nicht mal suchen.
Kupferdach wird nämlich verächtlich für Roothaarige verwendet. Das kann ich mir nicht schön reden.
Wird es nicht. Und wenn dann nur in entsprechendem Kontext. An dem Wort an sich ist erstmal nichts verächtlich.
Aber hey, manche fühlen sich halt erst wohl wenn sie an jeder erdenklichen Ecke die Opferrolle einnehmen können.
Jupp, da hast du Recht. Ich bin so ein Opfer. 😂
Natürlich wäre das das selbe!!!!
Ein inzwischen weit bekannte Oberbürgermeister hat auch mal darauf hin gewiesen, dass man sich danach richten soll, wie ein Wort gemeint ist und sich nicht pauschal am Wort aufhängen. Er bekam jede Menge Gegenwind und ich glaub es war der letzte Stein im Parteiausschlussverfahren.