Psychatrie vermissen?
Heyho,
Vielleicht eine etwas ungewöhnliche Frage lol.
Also erstmal: Ich war von ende Oktober bis mitte März diesen Jahres in einer Psychatrie aufgrund von Depressionen.
Meine zeit dort war nicht allzu schlimm, aber auch nicht wirklich toll, trotzdem habe ich seit entlassung immer wieder so eine art Heimweh??? als ob ich diesen Ort vermissen würde, ich hatte dort ein paar Mitpatienten mit denen ich mich recht gut verstanden habe, aber war im ganzen recht froh endlich wieder in "Freiheit" zu sein, hat jemand eventuell ähnliche Erfahrungen oder wüsste eventuell woran dieses Gefühl liegen könnte, das ganze verwirrt mich ein wenig xD.
LG =>
4 Antworten
Du suchst, wie die allermeisten Menschen, im Aussen überall, bei anderen, von anderen, Geborgenheit und Liebe zu bekommen.
Wir waren klein und auf Mama und Papa angewiesen, die uns versorgten. In der Pubertät fangen wir an, unsere Verantwortung zu lernen, für uns selber zu sorgen.
Wir finden dabei auch, in uns die eigene Mitte, den Ort der Ruhe, Harmonie und des Friedens. Dorthin gehen wir auch gedanklich, wenn es im Aussen zu turbulent ist, um dort wieder Kraft zu tanken.
Wir lernen andere zu erfreuen, einfaches zu geben, zu gönnen, zu helfen. Und schauen dabei auch, wer uns genauso zurück gibt. Das werden dann unsere Freunde. _ Ausnutzer lassen wir stehen und gehen weiter.
Auch mit kreativen Hobbys und den Pflichten geben wir uns selber die Geborgenheit und Liebe. _ Wir suchen es dann nicht mehr im Aussen. Sondern sind es uns selbst geworden. _ Und somit dann erwachsen geworden.

Ja, dieses Gefühl kenne ich selbst, nicht so intensiv, aber etwas. Bei mir war es ähnlich nach Klinik-Aufenthalten, ob teilstationär oder stationär. Dort hattest du Struktur, regelmäßige Kontakte und das Gefühl, aufgehoben zu sein, um es oberflächlich auszudrücken. Jetzt gerade, fehlt plötzlich dieses sichere Umfeld, auch wenn es dort natürlich kein Wunschkonzert war. :)
Subjektive eigene Meinung
Dein Kopf verbindet den Ort mit einer Art Schutz, auch wenn es nicht immer so war, oder sein wird. Dazu kommt, das die Mitpatienten dich auf eine Weise verstehen, welche Außenstehende oft nicht können, das ist aber normal und liegt an uns, als Mensch. Zwischen Klinik und deinem 'echten' Leben liegt nun eine Leere, da sehnt man sich manchmal irgendwie zurück :)
–Ende–
Das legt sich aber wieder. Such dir in der Zwischenzeit eine Struktur und halt Kontakt denen, welche dir gutgetan haben, sofern möglich. :) Froh sein auf die Entlassung und die Zeit vermissen, das widerspricht sich nicht.
Wenn du wen brauchst zum quatschen oder einfach nur schreiben, add mich gerne. Solltest du dich mal alleine fühlen. Bleib gesund :)
Ich habe dort meinen jetztigen Partner kennen gelernt, er hatte 3 oder 4 Beziehungen nur über die Psychiatrie….. und jetzt ist er wieder dort und ich zuhause…..
Versuch Abstand zu gewinnen und aus deinem Leben etwas zu machen, ein Leben im kh ist kein Leben, es ist ein notzustand, weil man nicht alleine klar kommt, da Brauch man sich nichts vormachen…..
alles Gute dir
Heyy,
Ich kann dich vollkommen verstehen!! Ich war letztes Jahr auch ein paar Monate in der Psychiatrie und manchmal vermisse ich es auch.
Mir ist mittlerweile bewusst geworden, dass ich nicht die eigentliche Situation vermisse, (ich meine in ner Depressiven Episode zu sein "vermisse" ich ja definitiv nicht), sondern die Leute da und die Sicherheit die ich gefühlt habe. Vielleicht geht es dir ja genauso. Ich fand es einfach schön, mit Leuten in meinem Alter zusammen zu sein und mich wirklich einmal verstanden zu fühlen. Und mir hat dieser geregelte Alltag einfach Sicherheit gegeben. Man hatte keinen Schulstress, hatte eine Auszeit von Zuhause und war endlich mal mit Leuten zusammen, die ungefähr das gleiche durchgemacht haben. Ich vermisse glaube ich am meisten einfach dieses Gefühl, voll und ganz verstanden zu werden.