Prozessor wechseln auf was achten?

3 Antworten

Hallo

Vor einem CPU Wechsel sollte als erstes überprüft werden, ob der neue Prozessor auf das vorhandene Mainboard passt und ob das BIOS/UEFI des Mainboards den neuen Prozessor unterstützt. Gegebenefalls muss vor dem CPU Wechsel das BIOS/UEFI des Mainboards aktualisiert werden, damit der neue Prozessor auf dem Board läuft. Die notwendigen Informationen stehen auf der Hersteller Webseite, in der CPU Support Liste zum jeweiligen Mainboard.

Dann den PC vom Stromnetz trennen, den CPU Kühler demontieren, den Prozessor aus dem Sockel nehmen, falls er nicht am CPU Kühler klebt und bereits aus dem Sockel gerissen wurde, dann den neuen Prozessor einsetzen und den CPU Kühler wieder montieren, mit frisch aufgetragener "Wärmegleitcreme". Der Arctic Freezer 36 Kühler ist gut und der kann auch für den Ryzen 7 5700X3D Prozessor verwendet werden.

Du solltest aber auch darauf achten, das sich das CPU Upgrade auch lohnt, was hier kaum der Fall sein dürfte. Wie ich einem Kommentar hier von dir entnehme, beabsichtigst du mit dem neuen Prozessor mehr Leistung für Spiele zu bekommen. Nun ist das aber so, das die zusätzliche Leistung für Spiele nur gering ausfällt, weil für Spiele nicht die Gesamtleistung aller Kerne zusammen relevant ist, sondern immer noch die Single Core Leistung. Und die ist beim Ryzen 7 5700X3D u.U. sogar etwas niedriger, als bei deinem Ryzen 5 5600X Prozessor, weil der Ryzen 7 5700X3D deutlich niedriger getaktet wird. Nur für Spiele die den großen X3D L3 Cache optimal nutzen, stellt der Ryzen 7 5700X3D Prozessor etwa 10% bis 15% mehr Single Core Leistung bereit, als dein Ryzen 5 5600X. Und dafür willst du ca. 220/230,-€ ausgeben?

Spar dir das Geld und sie zu das du noch ca. 120,-€ mehr ansparst. Damit kannst du dir dann einen Ryzen 5 7500F AM5 Prozessor, ein gutes und günstiges B850M AM5 Mainboard und ein 32GB DDR5-5200 Dual Channel RAM Kit kaufen. Davon hättest du mehr, als von dem Ryzen 5 7500X3D Prozessor auf der AM4 Plattform.

Ich habe erst mal "nur" DDR5-5200 RAM Module empfohlen, weil der Ryzen 5 7500F Prozessor, wie alle Ryzen Serie 7000 & 8000 Prozessoren, erstmal nur für den Betrieb mit bis zu einem DDR5-5200 RAM Modul pro Speicherkanal ausgelegt ist.

Falls du dich jetzt fragst wie das sein kann, denn in den Mainboard Spezifikationen werden doch noch viel höhere Speichergeschwindigkeiten angegeben und was der Prozessor damit zu tun hat, dann ließ mal hier weiter.

Die Speichergeschwindigkeit wird nicht, wie immer wieder irrtümlich angenommen wird, an den RAM Modulen eingestellt und auch nicht auf dem Mainboard, sondern das BIOS/UEFI des Mainboards stellt die Speichergeschwindigkeit an der Northbridge im Prozessor ein, mit Hilfe der JEDEC Standard Speicherptofile oder der XMP bzw. EXPO overclocking Speicherprofile, die auf den RAM Modulen hinterlegt sind. Deshalb greift der Prozessor dann auch mit der in ihm eingestellten Speichergeschwindigkeit auf den RAM zu. Daraus ergibt sich aber erst der Speichertakt. Ansonsten sind die RAM Module weder selbst getaktet, noch laufen sie selbstständig mit Irgendeiner Speichergeschwindigkeit.

Die Ryzen Serie 7000 & 8000 AM5 Prozessoren unterstützen Speichergeschwindigkeiten bis 5200MT/s, was dem Tempo für DDR5-5200 RAM Module entspricht, bei einer maximalen Bestückung mit einem RAM Modul pro Speicherkanal. Alles darüber hinaus ist für den Prozessor overclocking , bzw. für die North Bridge mit dem Speichercontroller die im Prozessor steckt und das kann zwar aber muss nicht funktionieren.

https://www.amd.com/en/products/processors/desktops/ryzen/7000-series/amd-ryzen-5-7500f.html

(siehe unter "Connectivity")

Max Memory Speed
2x1R - DDR5-5200
2x2R - DDR5-5200
4x1R - DDR5-3600
4x2R - DDR5-3600
  • 2x1R - Dual Channel mit 2 Single Rank (1R) RAM Module
  • 2x2R - Dual Channel mit 2 Dual Rank (2R) RAM Module
  • 4x1R - Dual Channel mit 4 Single Rank (1R) RAM Module
  • 4x2R - Dual Channel mit 4 Dual Rank (2R) RAM Module

Für Speichergeschwindigkeiten jeweils darüber hinaus, die dann erst mit schnelleren RAM Modulen genutzt werden können, wird die Northbridge samt Speichercontroller übertaktet, was zwar funktionieren kann, was aber nicht funktionieren muss. Wenn nach dem aktivieren von dem XMP bzw. EXPO MEM overclocking Speicherprofil im BIOS/UEFI ein Black Screnn auftritt oder unverhoffte Blue Screens auftreten und/oder der Dual Channel Modus nicht richtig funktioniert, dann liegt das an dem MEM overclocking über die Prozessor Spezifikationen hinaus.

Falls dich auch noch interessiert, welche Bedeutung die Angaben dazu in den Mainboard Spezifikationen haben, dann ließ auch hier einfach weiter:

Die Informationen in den den Mainboard Spezifikationen werden leider immer wieder falsch interpretiert, denn dort steht nicht geschrieben welche Speichergeschwindigkeiten garantiert erreichbar sind, sondern da steht nur, welche auf dem Mainboard getesteten Speichergeschwindigkeiten, das BIOS/UEFI des Mainboards, am Speichercontroller im Prozessor, einstellen kann, inklusive der Speichergeschwindigkeiten, die nur durch übertakten des Speichercontrollers im Prozessor erreicht werden können. Mehr steht da eigentlich nicht.

Speichergeschwindigkeiten die nur mit übertakten des Speichercontrollers im Prozessor erreicht werden können, die werden in den Mainboard Spezifikationen für gewöhnlich wie folgt gekennzeichnet: (OC), (O.C.), (by A-XMP OC Mode) (EXPO)

Die Mainboards wurden zwar mit den in den jeweiligen Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste (QVL) zu dem jeweiligen Mainboard zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus den Memory Support Listen (QVL). Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran.

Natürlich ist es dir freigestellt dich trotzdem an MEM overclocking über die Prozessor Spezifikationen hinaus zu versuchen. Ich kann es nur nicht empfehlen, weil es dadurch zu Problemen kommen kann.

mfG computertom

Jetzt mal abgesehen davon, dass sich das Upgrade nicht wirklich lohnt, musst du eigentlich nur die alte Wärmeleitpaste mit einem Tuch entfernen und neue draufmachen. Ich gehe mal davon aus, dass du weißt, wie du eine CPU einbaust?


Tiffany97905 
Beitragsersteller
 27.06.2025, 17:40

Ja habe ihn damals selbst zusammen gebaut.

Ja das Upgrade ^^ wollte einfach den CPU bottleneck bei black ops 6 beseitigen

computertom  27.06.2025, 18:34
@magogan

Problem ist nur, das der Ryzen 5 5600X3D hier zu Lande bzw. EU weit, praktisch nicht verfügbar ist. Den hat AMD für die USA und ärmere Länder reserviert. Wir reichen Europäer können auch die teuren 8 Kerner nehmen.

magogan  27.06.2025, 18:41
@computertom

Stimmt. Bin davon ausgegangen, dass der hier auch verfügbar ist, wenn der von einem deutschen Magazin getetstet wurde...

auf was muss ich dabei achten

Zunächst einmal, dass der neue Prozessor auch in der CPU-Supportliste deines nicht genannten Mainboards steht.

Und dann solltest du auch prüfen, ob für die Generation des neuen Prozessors der gleiche Arbeitsspeicher in der Speichersupportliste auftaucht - nicht dass du den auch noch tauschen darfst!

Ich kann so aus dem Bauch heraus nicht sagen, ob die Speichercontroller im R5-5600X (Vermeer) und im r7-5700X3D (Vermeer X) identisch sind und mit identischen Speichermodulen arbeiten.