Problemhund nach 8 Jahren abgeben?
Guten Tag,
Ich bin jetzt 20 Jahre alt und heillos überfordert mit unserem 8 Jährigen Hund.
Meine Eltern haben ihn gekauft als ich 12 war und er stellte sich früh als recht bissig und ängstlich heraus. Wir behielten ihn dennoch da es eigentlich nur ein Anschnappen war. Nach trennungen und viel Ärger war ich mit 17 gezwungen alleine zu Leben und niemand war bereit den Hund zu nehmen. Also nahm ich ihn. Ich war jedoch heillos überfordert mit Schule, eigener Wohnung, Geldsorgen und Krankheit und hatte schlicht keine Zeit dem Hund das zu bieten was er brauchte. Sie war also sehr unausgelastet und undiszipliniert. Dies besserte sich als ich meinen Partner kennenlernten der mich stark unterstützte. Dennoch bekamen wir nicht die Probleme in den Griff. Sie hat bereits mich und mehrere freunde und bekannte gebissen. Gerade bei freunden oft,wenn sie selbst, streicheleinheiten suchte. Wenn ihr plötzlich aber etwas nicht passte schnappte sie ohne vorwarnung zu. Manchen sogar ins Gesicht. Der schlimmste Vorfall allerdings war mit meinem Freund. Als wir beide auf der Couch tobten, ging sie plötzlich auf ihn los und biss ihn gen Auge. Er konnte noch ausweichen und sie runterdrücken, allerdings hatte sie da das erste mal wirklich schlimm zugebissen. Er hat stark geblutet und alles wurde sehr blau und geschwollen. Er hat immernoch die Narbe davon. Das ist jetzt ungefähr ein halbes Jahr her und wir wohnen nun auch zusammen. Zwar hat sie sich an ihn gewohnt und war nie wieder so aggressiv allerdings trauen wir ihr nicht und ich habe irgendwie einfach...keine Bindung mehr zu ihr. Sie hängt jedoch sehr an mir...mich beisst und knurrt sie auch nicht so oft an. Bei meinem Freund sieht es jedoch anders aus. Und ich muss ganz ehrlich sagen: Ich kann das nicht. Ich bin schon mit mir selbst überfordert und habe nicht das Gefühl das ich ihr geben kann was sie braucht. Abgesehen von vielen persönlichen/gesundheitlichen Problemen die mich stark einschränken fehlt mir eben auch dieses Vertrauen und die Bindung. Ich traue ihr nicht und habe Angst mit ihr zu kuscheln auch wenn sie ständig meine nähe sucht. Keiner in meiner Familie will sie nehmen, ich weiss jedoch auch nicht ob ich ihr ein Tierheim antun kann. Es ist auch kein böser Hund...sie ist einfach in einer wahnsinnig verkorksten Familie großgeworden, die immerhin verkorkst genug war auch mich dauerhaft zu schädigen. Da ist auch irgendwo klar das sie so wurde. Was soll ich tun?
PS: Der Hund ist ein Jack-Russel-Mix.
15 Antworten
Such ein neues Zuhause für sie mit ERFAHRENEN Haltern. Das mag bei einem Hund in dem Alter nicht einfach, aber sie weiter behalten bringt euch nichts.
Sie hätte von Anfang an richtige Erziehung benötigt um ihr bei dem Angst und SchnappProblem zu helfen.
Das wurde offensichtlich vernachlässigt und nun beißt sie.
Zudem hast du Angst vor ihr und vertraust ihr nicht. Ein Hund spürt das und es hilft bei ihrem Verhalten definitv nicht.
Dazu kommen noch deine Probleme und deine scheinbar fehlende Zeit.
Bitte such so schnell wie möglich einen geeigneten Platz für den Hund.
Abwarten bis der Hund wieder zubeißt wird ist einfach verantwortungslos.
Glaube mir, es gibt auch ein schönes Leben ohne einen Hund an der Seite. Der Mode-Trend geht eher in die andere Richtung, aber muß ja nicht immer Mitläufer sein.
ich frage mich, wer diesen Hund aufnehmen wird?. Hier wäre es angebracht , einen guten Trainer zum Beispiel von IBH zu kontaktieren, der hilft.
Du solltest diesen einfach abgeben und dich nicht mit all diesen (unnötigen) Problemen belasten.
Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn es Dir besser geht und deine Lebensumstände es zulassen. dann kannst Du entscheiden, ob und welch ein Tier Du halten möchtest.
Du solltest weder Dich selbst noch die Gesundheit anderer Menschen mit einem Tier gefährten, dassen Verhalten Du nicht kontrollieren kannst.
Mit besten Grüßen
gregor443
Das Wort "Problemhund" finde ich jetzt etwas unfair - nicht der Hund ist das Problem.
Aber egal. Du hast Dich innerlich ja schon gegen den Hund entschieden. Also dann schaffe Tatsachen und gib den Hund ab. Der Hund wird sich bei Dir / Euch nicht mehr ändern und plötzlich zum Kuschelhund werden. Du bist überfordert, der Hund hat schon mehrfach zugebissen - aus welchen Gründen auch immer.
Er hat nur eine Chance wenn er in ein komplett anderes Umfeld mit anderen - hundeerfahrenen - Menschen kommt. Sonst wird das nix mehr. Selbst ein Trainer kann hier nichts ausrichten, solange der Hund bei Dir ist.
Ich finde es gut daß Du das "Problem" erkannt hast und eine Lösung suchst. Aber bitte gib diesen Hund nicht "irgendjemand". Selbst wenn Du jemanden findest der ihn nimmt - sei ganz ehrlich was die Beißvorfälle angeht und prüfe genau ob diese Person auch in der Lage ist mit so einem Hund umzugehen. Auf keinen Fall sollte der Hund zu Kindern.
Aber selbst im Tierheim hat er noch eine größere Chance als bei Euch. Die meisten Tierheime haben heutzutage Trainer die mit den "Problemhunden" arbeiten und sie dann an entsprechend geeignete Menschen vermitteln.
Hi,
Bei den was man liest, leidet der Hund so ja auch, die muss ja unter Dauerstress stehen, genauso wie ihr auch, mit etwas zusammen zu wohnen was ein attackieren könnte ist auch im Grunde psych. Stress für den Menschen. Weiss das weil ich Mal an einer Katze gescheitert bin, die ein nur attackieren wollte und das endete jedesmal blutig, die musste ich auch zurückbringen, da sie auch meine vorhandenen zwei Katzen verletzt hatte. Wenn es Stress auf beide Seiten bedeutet ist es oftmals besser sich zu trennen, so traurig das auch ist. Und manche Tierheime bieten auch an Vermittlungshilfe zu leisten, sprich der Hund bleibt bis zur Vermittlung bei euch und muss nicht im Heim warten. Ansonsten ist man darauf angewiesen gute gassigänger zu haben die sich auskennen und auch motivierte Pfleger, die die probleme richtig erfassen und deuten können, da gilt es das Tierheim vorher Mal kennenzulernen.
Weiss ja nun nicht wie es zeitlich bei euch aussieht, kann mir vorstellen daß ihr evtl auch Vollzeit arbeiten müsst, dann ist die Trennung im Grunde kaum zu vermeiden. Solltet ihr mehr Zeit haben als ich mir nun vorstelle kann man evtl auch Mal über einen richtigen Hundetrainer, der zwingend auch Qualifikationen haben sollte und zu euch rauskommt nachdenken, nur das heisst eben für euch das ihr evtl euren Tagesablauf als auch den kompletten Umgang mit dem Hund ändern müsstet. Da muss man sehr viel Disziplin aufbringen damit man es selber durchhält, denn ohne den festen Willen sich selber zu ändern hilft der beste Hundetrainer nix.