Proberaum akustisch dämmen?
Hallo! Ich baue derzeit einen Proberaum aus und der Rohbau ist jetzt fertig. Als nächsten Schritt möchte ich die Akustikdämmung angehen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie... Kann mir jemand helfen?
Ich habe noch einige alte Teppiche (muss ich schauen, wie gut sie noch sind), eine alte Matraze, massenweise Styropor (das soll aber nicht so toll zum Dämmen sein) und noch eine ganze Reihe von Schaumstoffplatten (https://amzn.eu/d/8WudzmX) da.
Es muss nicht komplett schalldicht sein, da wir keine direkten Nachbarn haben. Allerdings wollen wir auch nicht die gesamte Nachbarschaft beschallen..
Die Schwierigkeit liegt eher darin, dass der Raum zwar groß ist, aber nicht so hoch. Zudem kommt hinzu, dass es ein Dachgeschosszimmer ist...
Die oberen Balken hängen in etwa zwei Meter Höhe. Ich wollte eigentlich möglichst wenig oben hin hängen, um die Kopffreiheit behalten zu können - da sie ja durch die Schrägen schon recht eingeschränkt ist.
Hat jemand Tipps, Ahnung und vielleicht Erfahrungen? Wie habt ihr das gemacht? Was würdet ihr mir empfehlen? Ich würde mich sehr über Ratschläge freuen! :D
2 Antworten
Mit Schall ist es ähnliche wie mit Wärme, Fenster und irgendwelche anderen Luftverbindungen (z.B. Abluft vom Abwasserrohr) sind die Wege wo am meisten drüber geht. Selbst einfachstes Mauerwerk schluckt ein Vielfaches von Fensterflächen. Schall ist zwar additiv, aber wenn auf dem Fenster 60 dB raus kommen, dann nutzt es wenig, wenn die restlichen Außenflächen nur 30 dB durch lassen, in Summe bringt die restliche Dämmung dann wenig (obwohl die Fläche viel größer ist).
Also klar sollte man versuchen in dem Raum ein bisschen was zu haben, was Schall schluckt, einfach damit die Raumakustik nicht zu grausam ist, aber beim Dämmen nach außen würde ich mich tatsächlich auf Fenster konzentrieren. Sofern ihr noch natürliches Licht haben wollt ist natürlich einfach nur zunageln (mit Dämmwolle drunter) keine schöne Option. Man könnte mit schweren Vorhängen arbeiten, die nehmen zumindest Höhen und Mitten ganz gut weg.
Aber auch das Fenster durch eins mit gute Schallisolation und, ganz wichtig, einer aktiven Belüftung zu ersetzen, wäre sicher eine Option die Nachbarschaft deutlich zu entlasten. Das mit der aktiven Belüftung ist natürlich etwas das man auch gut vom Fenster trennen kann und sollte (ansonsten will da zwischen Mai und September ja niemand freiwillig rein und das Fenster muss ja auch geschlossen bleiben, wenn Lärm ist).
Unters Schlagzeug würde ich noch ne Matte aus Schwerschaum oder so packen, damit möglichst wenig überhaupt ins Gebäude einkoppelt. Luftschall ist viel einfacher aufzuhalten, als wenn das ganze Haus ein Klangkörper wird.
Der Rest ist probieren und langsam rantasten.
Schwer zu sagen mit dem Vorhang. Die können direkt hinter dem Vorhang schon so 50-70% des Schalldrucks schlucken, aber weil man Schall nicht linear wahrnimmt ist das gefühlt nicht so arg viel (eine Mütze über die Ohren ziehen dürfte einen sehr ähnlichen Effekt haben) und wie gesagt vor allem Höhen und Mitten. Gut geeignet sind die vor allem um den schlimmsten Krach von Luftöffnungen fern zu halten (z.B. vor dem Ausgang einer Kneipe). Wenn aber die Nachbarn genervt sind, dann geht es meist nicht darum irgendwo 5 dB leiser zu werden, dann sucht man eher nach >20 dB Reduktionspotenzial und vermutlich braucht das dann die Kombination mehrerer Maßnahmen.
Hey,
Für die Decke würde ich Heraklitplatten verwenden. Die sind super für die Akkustik.
Danke! :D
Wo kann man die denn kaufen? Gibt es die nicht im herkömmlichen Baumarkt?
Das Fenster konnte ich leider nicht tauschen, da die Größe ein wenig problematisch ist und ich keinen geeigneten Ersatz bisher gefunden hatte; steht aber auf der Beobachtung. mit Vorhängen habe ich auch geliebäugelt, allerdings war ich bei einer Freundin, die so einen Vorhang hatte, der mich ein wenig enttäuscht hatte... Vielleicht war es aber das falsche Material?
Das mit dem Schlagzeug ist eine gute Idee! :D