Oskar Lafontaine war Mitglied von 4 (oder 5?) unterschiedlichen Parteien! Wie ernst kann man diesen Mann noch nehmen?

alaskamusher  28.01.2024, 11:52

nacheinander oder gleichzeitig?

Gungrasshopper 
Fragesteller
 28.01.2024, 11:53

nacheinander! Gleichzeitige Mitgliedschaft in unterschiedlichen Parteien, verbieten alle Parteien!

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es sind vier. SPD, WASG, Linke und jetzt das Bündnis seiner Frau. Mit ihm übrigens immer an seiner Seite, Klaus Ernst. In linken Kreisen auch "Porsche Klaus" genannt.

Oskar Lafontaine ist ein alter Mann, der sich als Oberbürgermeister und Ministerpräsident durchaus Verdienste erworben hat. Dann wollte er Kanzler werden. Hat er nicht geschafft. Als Schröder Kanzler wurde, hat er als Superminister gedacht, er könnte seine Vorstellungen durchsetzen. Allerdings hatten beide ein zu großes Ego, als das in einem Kabinett dafür Platz gewesen wäre und Lafontaine sprang von der Fahne.

Menschen mit großem Ego gehen gerne auf Rachekurs, wenn man sie enttäuscht hat oder besser gesagt, wenn sie ihren Willen nicht bekommen haben. Lafontaine hat das, aus meiner Sicht, gemacht. Er hat sich gerächt. Die Politik war ihm dabei völlig egal. Er wollte keine bessere Gesellschaft mehr aufbauen, sondern er wollte persönliche Rechnungen begleichen. Er hat der SPD geschadet und der Linken. Die Menschen sind ihm dabei scheißegal. Es geht ihm nur um sich.

Und das funktioniert für ihn ja auch, genauso wie es für seine Frau funktioniert. Beide haben sich nebenher mit Büchern und Vorträgen ein hübsches Millionenvermögen geschaffen und waren immer öffentlich präsent, obwohl schon lange gescheitert, an ihren Idealen. Aber das hat den Opportunisten noch nie gestört.

Als Selbstvermarkter muss man ihn ernst nehmen. Als Politiker schon lange nicht mehr!

Eine ähnliche politische Karriere machte ja auch beispielsweise Herbert Gruhl, der lebenslang versucht hat, eine konservativ-ökologische politische Kraft zu etablieren. Das sind Leute, die genug Ehrgeiz und Charisma haben, eine Partei zu gründen und zu führen, aber nicht damit klar kommen, daß eine Partei nur erfolgreich und stark sein kann, wenn sie als Team auftritt, bei dem auch die Führungspersönlichkeiten sich einordnen und persönliche Ziele und Ansichten zurückstecken.

Oskar Lafontaine spielt doch schon lange keine politische Rolle mehr....

Fand ihn früher einen durchaus respektablen Politiker, hätte ihn lieber als Schröder als Kanzler gehabt.

Und SPD WASG und Linke sind jetzt nicht so gegensätzlich das man ihn nicht ernst nehmen könnte.

Hat sich ja auch damals von der SPD abgespaltet.

Ansichten ändern sich, Parteien ändern sich.

Ich finde ebenfalls keine Partei zu 100% perfekt. Ich suche mir immer eine Partei aus, welche im aktuellen Moment passt.

Eine Person kann nicht eine ganze Partei verändern. Manchmal ist es besser die Partei zu verlassen.

Das ist tatsächlich Realpolitik. Man muß die aktuelle Situation real einschätzen. Manchmal muß man dann auch Sachen machen, wo man vorher sagte das man sie nicht machen will.

Ich mag ihn dennoch nicht, doch nicht weil er mal die Partei gewechselt hat.

SirAndiusNr2  28.01.2024, 11:52

PS.

WASG, PDS und linke haben sich in den letzen Jahrzehnten verändert, sind fusioniert oder sind zur Nachfolgepartei geworden.

Genau genommen ist er seiner Linie treu geblieben, hat sich meiner Meinung nach nur etwas verändert.

Tatsächlich hat er also nicht so viele Parteien gewechselt.

0