Muss/Kann/Sollte der Kapitalismus und Neoliberalismus überwunden werden?

9 Antworten

Der Neoliberalismus braucht nur beendet werden, das war und ist ein politischer Irrweg.

Das, was heute als Abhängigkeiten beklagt wird, ist das bedauerliche Ergebnis politischer wie grenzdebiler Naivität.

Kapitalismus ist keine politische Vorgabe, sondern eine Ökonomie.
Die sich denn doch, auf Grund von Irrungen und Wirrungen, als lernfähig herausgestellt hat.

Fassen wir zusammen, vor allem kurz.
Die Politik hat eine Gestaltungshoheit, die sie mit dem Neoliberalismus leichtfertig aufgegeben hat.

Die Widersprüche und katastrophalen Folgen des Kapitalismus sind heute so aktuell wie vor hundert Jahren. Kapitalismus bedeutet Armut, Ausbeutung, Diskriminierung, Krieg und Umweltzerstörung, er führt durch seine eigenen Dynamiken zwangsläufig zu Wirtschaftskrisen und er dringt in jeden Bereich unseres Lebens ein, um ihn zur Ware zu machen. Der Kommunismus verspricht eine alternative klassen- und staatenlose Gesellschaft, die auf bedürfnisorientierter Produktion und Mitbestimmung beruht statt auf der Erzeugung von Profiten für eine kleine Minderheit.

Die allermeisten Leute würden diese Ideale gutheißen, reagieren aber ablehnend auf Begriffe wie Sozialismus, Kommunismus oder Marxismus. Der Hauptgrund dafür ist, dass sie fälschlicherweise die angestrebte sozialistische Gesellschaft mit ihrem stalinistischen Zerrbild gleichsetzen.

Prokapitalistische Parteien und Medien fördern natürlich die Vorstellung, dass der Stalinismus eine unvermeidbare Folge des kommunistischen Programms war und haben kein Interesse daran, die tatsächlichen Ursachen für seine Entstehung zu untersuchen, wie die technische Rückständigkeit und Verwüstung des Landes infolge von Welt- und Bürgerkrieg, die eigennützigen Interessen der Parteibürokratie und die Entmachtung der basisdemokratischen Räte.

Auch der beliebte Verweis auf die angebliche menschliche Natur läuft ins Leere, wenn man bedenkt, dass die kapitalistische Wirtschaftsform erst seit wenigen Jahrhunderten vorherrschend ist und selbst die letzten 10.000 Jahre Sesshaftigkeit nur einen winzigen Bruchteil der 300.000 Jahre umfassenden Menschheitsgeschichte darstellen.

Kapitalismus steht für allgemeinen Wohlstand (zB. Angebot und Nachfrage),Fortschritt und für eine sauberere Umwelt (Vergleiche wirtschaftlich freiere Länder zB. Schweiz mit unfreieren zB. Venezuela).Die DDR hatte zB. Viel grössere Umweltprobleme als die BRD!Wer das Genannte verschlechtern/abschaffen möchte und zB. Staatsterror vorzieht der Beantworte die Frage mit ja!

Der Kapitalismus ist die Wurzel der meisten Probleme der Welt verantwortlich. Es wird Zeit, dass wir uns endlich dieser menschenverachtemden Ideologie entledigen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der "linken Öko-Kommunistischen Globo-Homo Eliten"
Timberwolf627  12.02.2024, 23:16

Dann zählen also mehr Wohlstand auf breiter Ebene oder zB. Freiheit und bessere Chancen auf Wohlstand pro Kopf für dich zu den grössten Übeln unserer Zeit?Was wäre dir dann lieber vlt. Zwangsgleichschaltung,Überwachung,Massenelend,Hungersnöte,Unfreiheit etc.?

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Tihwd  13.02.2024, 18:28
@Timberwolf627
Dann zählen also mehr Wohlstand auf breiter Ebene oder zB. Freiheit und bessere Chancen auf Wohlstand pro Kopf für dich zu den grössten Übeln unserer Zeit?

Nein, im Gegenteil, nur der Kapitalismus wirkt genau dagegen. Die Armut in Europa nimmt weiter zu:

https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/516505/armut-in-deutschland-waechst/

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/armut-in-deutschland-stark-gestiegen-101.html

Was wäre dir dann lieber[?]

Vergesellschafung der Wirtschaft, dh die Arbeitenden selbst besitzen die Fabriken und Unternehmen in denen sie arbeiten, höhere Steuern für die Faulen der Gesellschaft (die Superreichen) und eine Umverteilung des Vermögens auf sozial benachteiligte Gruppen. Dazu die Vergesellschaftung des Kompletten ÖPNV, sowie ein Ende der Überproduktion und ein Wandel hin zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem.

Der Kapitalismus setzt voraus, dass es Armut und arme Menschen gibt, sonst könne es schließlich keine Reichen geben.

Zwangsgleichschaltung, Überwachung, Massenelend, Hungersnöte, Unfreiheit etc

Alles Folgen des Kapitalismuses. Oder glaubst du wirklich, dass die Riesenkonzerne wie Google dich nicht überwachen, dass eben diese Konzerne nicht die Macht besitzten die allgemeinen Freiheiten einzuschränken und auf Sklavenarbeit setzen, und nicht in der Lage sind gigantische Monopole zu bilden, die selber eine Gleichschaltung bzw Homogenisierung der Gesellschaft erzeugen?

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Timberwolf627  13.02.2024, 18:50
@Tihwd

Global gibt es heute weniger Armut als jemals vorher (Die Armut die es leider noch gibt gibt es nicht wegen sondern trotz dem Kapitalismus!).Armut kann vielfältige Ursachen haben!Was du vorschlägt zB. Die Vergesellschaftung von Unternehmen oder Umverteilung ist ein alter Hut und wurde x mal probiert.Wohin der Sozialismus (Realsoz) geführt hat ist bekannt:Unter Andrem:Überwachungsstaat in der "Guten" alten DDR,Armut,Elend,Landflucht,Unfreiheit und Zwangsgleichschaltung,Holodomor,Menschenjagd der Tscheka,"Der grosse Sprung nach vorne"... !Im Kapitalismus kann reich werden wer zB. Produkte/Dienste bietet die Vielen Nutzen bringen (win win).Sozialismus produziert Armut!!Wenn du Angst vor Konzernen wie Google hast kannst du diese boykottieren.Wer zB. in der DDR lebte konnte diese nicht einfach boykottieren!!

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Tihwd  16.02.2024, 11:10
@Timberwolf627
Global gibt es heute weniger Armut als jemals vorher

Nope:

https://m.faz.net/aktuell/politik/armut-auf-der-welt-nimmt-wieder-zu-18368280.html

Du scheinst nicht zu verstehen wie Armut funktioniert, also lass es dir von jemanden sagen, der diese nicht nur als Unterduchungsobjekt Studium behandelt sondern diese auch am eigenen Meib erfährt:

Es kann keinen Reichtum ohne Armut geben. Denn überleg mal, wenn die Armut abnimmt, dann nimm auch gleichzeitig der Reichtum ab. Geld ist begrenzt und Menschen wie Musk, Gates oder Bezos können nur Milliarden besitzen, wenn im gleichen Zug andere Menschen bedeutend weniger besitzen. Das ist einfach Grundlage des Kapitalismuses.

Aus diesem Grund haben wie in Deutschland auch Einschränkungen des Kapitalismuses, genannt soziale Marktwirtschaft, die Elemente des Sozialismuses benutzt, um die Ausbeutung der besitzenden Klasse und damit zunehmende Armut verringern wollte:

Der Grundgedanke [der sozialen Marktwirtschaft] besteht darin, dass die Marktwirtschaft ihre wohlstandsmehrende wie koordinierende Funktion nur entfalten könne, wenn sie durch eine strenge staatliche Ordnungspolitik auf den Wettbewerb verpflichtet werde. Der Staat soll durch aktive Eingriffe in die Wirtschaft das Marktgeschehen ergänzen und korrigieren (zum Beispiel durch sozialpolitische, konjunkturpolitische oder arbeitsmarktpolitische Maßnahmen), wenn dies im allgemeinen Interesse für notwendig erachtet wird. 

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Soziale_Marktwirtschaft

Was du vorschlägt zB. Die Vergesellschaftung von Unternehmen oder Umverteilung ist ein alter Hut und wurde x mal probiert.

Nein, wurde es nie. Was du meinst ist Verstaatlichung, wo der Staat die Kontrolle hat. Und selbst dabei handelte es sich um Staatskapitalismus. Weder die UdSSR noch die DDR oder die VR China waren je sozialistisch, und das sagete selbst Lenin.

Wenn du dich je mit dem Sozialismus befasst hättest, dann wüsstest du, dass es nie einen sozialistischen Staat gegeben hat. Das, was du "Realsoz" nennst ist Staatskapitalismus:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Staatsmonopolistischer_Kapitalismus

Sozialismus produziert Armut!

Da wie oben gezeigt es nie einen Sozialistischen Staat gegeben hat ist diese Aussage erstens unbelegt und zweitens kontrafaktisch:

Sozialismus ist eine politische Weltanschauung, die darauf abzielt, eine solidarische Gesellschaft schaffen, in der die Grundwerte Freiheit und Gleichheit verwirklicht werden. Eine zentrale Rolle nimmt dabei die Veränderung der privatkapitalistischen Wirtschaftsordnung ein, die nach sozialistischem Verständnis soziale und ökonomische Abhängigkeit begründet und der persönlichen und gesellschaftlichen Emanzipation entgegensteht. Der S. entstammt dem aufklärerischen Denken und ist u. a. den Prinzipien der Französischen Revolution verpflichtet. Er wendet sich gegen die einseitige Überhöhung individueller Freiheitsrechte und die Verabsolutierung des Privateigentums.
Traditionell gibt es sehr unterschiedliche Ausprägungen des Sozialismus; der Grundgedanke – die Abschaffung der Herrschaft von Menschen über Menschen – trug wesentlich zu seiner internationalen Verbreitung bei.

https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/18235/sozialismus/

Fazit: Der Kapitalismus mag auf kurze Sicht Vorteile bringen, das sagen selbst Kommunisten wie Marx, jedoch erzeugt der Kapitalismus auf lange Sicht neo-feudale Strukturen, und konzentriert all den Reichtum auf einige wenige, während der Großteil der Bevölkerung weiter verarmt.

Die "Goldenen Zeiten des Kapitalismus" sind vorbei, man spricht mittlerweile vom "Spätkaptitalismus". Das Ziel des Sozialismuses ist es genau diesen ui überwimden, Gleichberechtigung für alle zu schaffen und eine Welt zu erzeugen in denen jeder Mensch ein lebendwertes Leben führen kann.

Ich empfehle dir wirklich dich mit Sozialismus zu befassen, den Sozialismus hilft allen.

Sozialistischen Grüße!

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Timberwolf627  16.02.2024, 18:15
@Tihwd

Wenn zB. Elend und Unfreiheit auch als Hilfe zählen sind wir einer Meinung.Hier schau mal: "Der Kapitalismus kann die Armut überwinden,aber nicht die Ungleichheit"(Austrian Institute). Anmerkung:Ungleichheit ist nichts Schlechtes,Ungerechtigkeit ist was Schlechtes!

Beste Grüße!

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Timberwolf627  16.02.2024, 20:25
@Timberwolf627

Was das Geld betrifft so gehst du hier einem Logischen Fehlschluss auf den Leim:Nur weil einer Viel hat muss ein Anderer nicht weniger haben.Wenn Jemand Viel Geld verdient weil er Vielen Menschen Produkte verkauft die ihnen Mehrwert bieten so nimmt er ja keinem etwas weg sondern bekommt im Tausch gegen seine Ware das Geld!!

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Timberwolf627  20.02.2024, 03:37
@Timberwolf627

Hier lies mal das:"Der Kapitalismus kann die Armut aber nicht die Ungleichheit überwinden"(Austrian Institute).PS:Ungleichheit ist im Unterschied zu Ungerechtigkeit kein Problem!!

PS:Ob es dir nun passt oder nicht Realsozialistische Systeme wie die Udssr hatten/haben Varianten des Sozialismus!So wie Sozialismus eben definiert ist.

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Wir müssen den Kapitalismus einfach weiter abschwächen, wie wir es schon lange tun. Das sorgt für Demokratie und Freiheit. Und das wiederum ist, finde ich, äusserst sinnvoll.

Das der Kapitalismus nichts taugt, haben wir ja schon zu Genüge gesehen. Also ja, spricht nichts dagegen, ihn weiterhin zu bekämpfen. Und ich bin da auch sehr zuversichtlich, dass das so passiert.