Muss ich mich schämen weil ich nicht kochen kann?

8 Antworten

Immer diese Gutmenschenkultur hier ... Ich widerspreche der Mehrheit und sage:

ja, du solltest dich dafür schämen.

Klar, niemand erwartet dass du dich täglich auf 5-Sterneniveau selbst bekochst, aber ein Leben lang nur von TK waren und Lieferdiensten zu essen ist halt doch beschämenswert.

Und dabei ist kochen ja nichtmal schwierig.

Zum einen kannst du einfach nach anfängertauglichen Rezepten googlen oder auch ChefGPT nutzen um eine Schritt für Schritt Anleitung zu bekommen der du einfach nur folgen musst.

Zum anderen reicht es wenn du irgendein Eiweiß (Fleisch, Fisch oder eine pflanzliche Alternative) mit etwas Öl in die Pfanne wirfst, dazu etwas klein geschnittenes Gemüse auf dass du gerade Lust hast und als Beilage kochst du Nudeln, Kartoffeln oder Reis dazu und das Ergebnis wird zumindest ganz ok schmecken. Für mehr Soßigkeit kannst du noch einen Schluck Sahne zum bratgut geben und das ganze etwas kochen lassen bis es lecker aussieht. Und wenn du das alles in eine Auflaufform schüttest, Käse drüber streust und in den Ofen schiebst bis der Käse goldbraun ist hast du einen Auflauf...

Ich finde das kommt auf dein Alter an.
Ab ca. 16 solltest du aufjedenfall mehr als die Basics im Kochen beherrschen.
Wenn du älter als 16 bist finde ich du solltest dich schämen wenn du nur Rührei zubereiten kannst.
Besuch einen Kochkurs oder lass es dir von Freunden und Familie zeigen. Aber kochen ist etwas grundlegendes im Leben uns jeder sollte es beherschen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein. Kochen ist nicht für jeden so einfach. Ich konnte mit Kochen nie viel anfangen und bin wesentlich besser im Backen. Schlussendlich kommt es auch auf die persönlichen Interessen an und darauf, ob man es in seiner jetzigen Lebenssituation wirklich lernen muss. Würde es wortwörtlich um Leben und Tod gehen, würden viele, die nicht kochen können, "kochen können" und ihr Zeug essen - Selbst wenn es echt nichts geworden ist.

Ich kann mir Rührei und ein Spiegelei braten, ich kann Reis, Eier und Nudeln kochen, ich kann Kartoffeln anbraten, ich kann Gemüse dämpfen, ich kann mein Hack anbraten, ich kann es sogar irgendwie schaffen, mir mein Hähnchenfilet genießbar und halbwegs zart zu machen, ich kann mein Lachsfilet zart braten, mir Würstchen im Topf kochen, aber es ist sehr anstrengend für mich und ich bin absolut schlecht, was Timing angeht.

Häufig überwürze/übersalze ich mein Essen oder ich würze es zu wenig, irgendetwas brennt an, die Konsistenzen gefallen mir nicht immer und oft frage ich mich, ob sich der ganze Aufwand nun wirklich gelohnt hat.

Das Problem ist auch, dass niemand einen wirklich darauf vorbereitet, dass man bis zu seinem Lebensende jeden Tag überlegen muss, was man sich zu Essen macht und dass man dieses Essen auch zubereiten muss. Das soll man einfach so, nebenher, machen können.

Natürlich kommt es auch darauf an, wie alt du bist. Das hast du nicht erwähnt. Ich würde sagen, dass es schon ganz hilfreich ist, wenn du zumindest ein paar weitere Basics erlernst. Du musst ja kein 5-Gänge-Menü kochen. Kochen ist auch meistens leichter als Backen, zumindest wenn es um Mengenangaben geht. Bei einem Kuchenteig muss man sich an die Mengen halten, beim Kochen hat man viel mehr Spielraum.

Spaghetti Bolognese könntest du z.B. lernern. Das ist ziemlich einfach. Das bekomme sogar ich hin und mir hat es bisher jedes Mal geschmeckt. Es fühlt sich wirklich gut an, wenn man mal etwas Richtiges für sich gekocht hat und es einem gelungen ist. Besonders wenn man davor tagelang nur Fertigfraß und Süßkram gegessen hat. So geht es mir oft.

Allerdings müsstest du dir auch die Frage stellen, weshalb genau du nicht oder nur Rührei kochen kannst. Hast du es einfach noch nie probiert? Oder hast du es bereits mehrmals probiert, doch es funktionierte nie und wenn ja; warum nicht?

Als Single der nie Gäste hat nicht unbedingt, es gibt genug Gerichte die man auch ohne Kochen essen kann - Brot, Aufstriche, Obst, Joghurt etc. - oder die man fertig kaufen kann und nur in Mikrowelle oder Ofen schieben muß. Manche Arbeitgeber haben eine preiswerte Kantine. Auf teures Fastfood ist man auch als überzeugter Kochbanause nicht angewiesen.

Selber kochen hat die Nachteile daß man alle Zutaten erst mal kaufen oder ständig vorrätig haben muß - mit dem Risiko daß viel verdirbt wenn man es nicht rechtzeitig verwendet - was sich für einen Single oft gar nicht lohnt, da ist man mit gekauften Fertiggerichten billiger dran, und daß es natürlich Zeit kostet, was sich nicht jeder leisten will. Selbst "Schnellgerichte" dauern ihre Zeit, und natürlich die Reinigung hinterher.

Kleinigkeiten wie Kartoffeln, Reis, Nudeln kochen allerdings sollte schon jeder beherrschen, rein für Notfälle. Wer das noch nie gemacht hat: Google ist Dein Freund! Kochhilfen gibt es überall zu finden, Rubrik Tipps & Tricks.

Bei uns gab es früher zuweilen ein simples Gericht, Resteessen, bestehend aus übrig gebliebenen Kartoffeln + Nudeln, dazu viel Butter und Salz nach Bedarf - auch lecker! Oder: Pilzomelette, Pfifferlinge (nur die haben den richtigen Geschmack) in Butter (kein Öl!) anbraten, dann Ei drüberschlagen, nach Geschmack salzen, dazu gutes Bauernbrot. Guten Appetit!

Also, Rührei ist doch schon mal ein Anfang, da kann man drauf aufbauen. Lernen solltest du es aber schon, macht ja auch Spaß, schmeckt und weckt was in dir steckt!