Muss ich Kirchensteuer bezahlen, wenn ich mich taufen lassen will?

26 Antworten

Ich kann Dich gut verstehen.

Es gibt Freikirchen, die das sicher machen, ohne dass Du ihnen gleich beitreten musst. Allerdings diese gut auswählen. Nimm Abstand von Kirchen, die Dich sofort vereinnahmen wollen.

Diese Antworten, man muss auch in einem Verein beitreten, wenn man Fussball spielen will, sind .... Als ob die Taufe erst teuer bezahlt werden muss, damit man in den Kreis der Christen eintritt. Da darf sich so manche Kirche nicht wundern, wenn sie nicht ernst genommen wird.

Andererseits, wenn nichts fruchtet, Du bist auch dann Christ, wenn Du das innerlich lebst.

lugsciath  31.01.2013, 09:36

Diese Antworten, man muss auch in einem Verein beitreten, wenn man Fussball spielen will, sind .... Als ob die Taufe erst teuer bezahlt werden muss

Es wird heute recht häufig vergessen, das die Zughörigkeit vor 2000 Jahren bis in die Neuzeit oftmals sogar von Gläubigen mit deren Blut bezahlt wurde, WEIL es etlichen (bis heute) nicht gefällt, das man Christ ist. Die Freikirchen sind erst recht auf Spenden und Beiträge angewiesen, da sie keine Steuern einziehen dürfen (und meist auch kaum Zuschüsse bekommen): Nein, die Taufe selbst muß nicht bezahlt werden, aber eine Kirche als Organisation lebt nicht von Luft und Liebe allein, die kleinsten sind in der Tat als Verein organisiert und der lebt durch die Mitglieder und nicht etwa durch Leute, die gerne alles umsonst haben.

Da darf sich so manche Kirche nicht wundern, wenn sie nicht ernst genommen wird.

Richtig, eine Kirche die ohne Beiträge auskommt, ist merkwürdig: Prinzipiell kann die nur durch Werbung oder sonstige, fragwürdige Mittel finanziert sein, oder?

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Hallo uzzzu!

Das hängt davon ab, wo Du Dich taufen lässt und ob die Taufe mit einer Gemeindemitgliedschaft und welcher verbunden wird.

Es gibt eine Reihe von Freikirchen, die generell die Glaubenstaufe praktizieren. Voraussetzung für die Taufe ist also der bekannte Glaube an Jesus als Deinen Herrn und Retter.

Freikirchen sind nicht nur Freiwilligkeitskirchen, sondern betonen idR die Trennung von Kirche und Staat. Das schließt auch den Verzicht auf Kirchensteuereinzug ein, obwohl dies einigen wegen der verliehenen Körperschaftsrechte möglich wäre. Das Prinzip der Freiwilligkeit erstreckt sich dann idR auch auf das Ob und Wie von Beiträgen für eine Gemeindearbeit. Adressen hier: www.vef.de/gemeindefinder

Unterschiedlich ist die Handhabe der Verzahnung von Taufe und Gemeindemitgliedschaft. Der Regelfall ist der, dass mit der Taufe auch die Aufnahme in die taufende Ortsgemeinde verbunden ist; das entspricht in der Regel auch dem Wunsch des Täuflings. Ich kenne aber Fälle, in denen zwar getauft aber wunschgemäß eine Aufnahme in eine Ortsgemeinde nicht erfolgte. Das ist also durchaus möglich, wenn auch unorthodox.

Wie die deutschen kirchensteuereinziehenden Großkirchen (Mitgliedskirchen der EKD oder die römisch-katholische Kirche) das handhaben, weiß ich allerdings nicht. Das wäre vor Ort zu erfragen, denke ich.

In jedem Fall ist allerdings das Taufbegehren zu begründen. In den Großkirchen ist die Taufe dabei zumeist "billiger" zu haben als in Freikirchen. Freikirchen erwarten idR oft eine mehr oder weniger detaillierte Beschreibung des Prozesses, den Du kurz als "ich (bin) Christ geworden" umschreibst, oft auch öffentlich mit darauf folgender demokratischer Abstimmung der ganzen anwesenden Ortsgemeinde, ob eine Taufe gerechtfertigt wäre.

Der Taufe geht normalerweise in allen Gemeinden eine Unterweisung voraus (Katechese bzw. Taufunterricht o.ä.), deren Teilnahme verpflichtend ist.

Ich persönlich würde den Kontakt zu einer Freikirche empfehlen, da diese stärker an der Bibel als an Traditionen orientiert sind. Was dort vermittelt wird, ist für den Laien auch leichter nachvollziehbar bzw. -prüfbar.

LG

Ich habe gute Gründe, warum ich keiner Kirche angehören will.

Ich geh mal davon aus, das deine Familie Muslime sind oder es familiäre Spannungen geben kann, weil du Christ geworden bist. Nun ist Kirchenzugehörigkeit und offenes Bekennen zweierlei: Wenn du getauft wirst, dann gehörst du der Kirche Christi an, so oder so. Du mußt (je nach Konfession) entweder Kirchensteuer bezahlen oder nicht, das ist den jeweiligen Konfessionen überlassen, es ist aber üblich, das jeder sein Scherflein beiträgt d.h. einen Beitrag gibt. Kurz: Nein, du musst nicht automatisch Kirchensteuer bezahlen, wenn du dich taufen lässt - wenn du wirklich glaubst, dann darf dich das aber nicht sonderlich stören: Es ist wichtig, das man auch unter widrigen Umständen zum Glauben steht, sonst ist er nichts wert.

Nur, wenn es dir um die bürokratische Anerkennung der Taufe geht. Für den religiösen Aspekt gilt seit dem Urchristentum folgendes: jeder Christ kann einen anderen Menschen taufen (was die meisten Christen vergessen haben, denn die Bibel liest ja sowieso kaum einer von denen).

Also suche dir einen guten Freund und lasse den das machen.

jobul  31.01.2013, 00:30

Ich denke, der Täufer sollte selber Christ sein, bin mir aber nicht sicher. Letztlich wird man ja nur gewaschen.

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JTKirk2000  31.01.2013, 08:19
@jobul

In dem Sinne, wie es in der Bibel steht, wird man unter Wasser getaucht und kommt aus diesem wieder hervor. Das kann man wohl durchaus als gewaschen bezeichnen. Das was aber beispielsweise in der evangelischen Kirche abgezogen wird, ist nur ein symbolisches Waschen, indem man dem Täuflich die Stirn benetzt.

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lugsciath  31.01.2013, 09:24
@jobul

Wohl eher nicht nur eine rituelle Waschung... da ist mehr dran.

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BlackDracula  31.01.2013, 13:34
@Kaimosi

die haben aber auch keine weltweite millionenschwere organisation hinter sich

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Kaimosi  31.01.2013, 14:34
@BlackDracula

Also kann man als Armer Kinder missbrauchen?

Privatschulen sind auch millionenschwere Firmen, die Sportvereine sind als Gesamtverband auch millionenschwer...

Aber warum sprichst Du nicht die Hexen- und Ketzerverfolgung an...gehört doch zu jeder Frage dazu, über das Thema allein zu sprechen, scheint ja uninteressant zu sein...:-)

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Kaimosi  31.01.2013, 08:24

Wer hier die Bibel gelesen hat, dem wird auffallen, dass die, die andere Taufen die Schrift und Ihre Bedeutung kennen, die Apostel waren Pastoren oder Bischöfe, das ergibt sich aus Ihren Bezeichnungen. Sie hinterließen auch Gemeinden, die von den Ältesten geleitet wurden, nicht viel anders ist es heute, der Pfarrer, Pastor oder Priester wird von einem Gremium unterstützt, dem Kirchenvorstand...

Wer andere tauft, der muss die Täuflinge auch betreuen können, einfach taufen und weitergehen ist wenig hilfreich...

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lugsciath  31.01.2013, 09:26
@Kaimosi

Man sollte nicht die Johannestaufe mit der christlichen Taufe verwechseln ;) ... nur mal als Denkanstoss.

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Kaimosi  31.01.2013, 10:16
@lugsciath

Ich spreche auch eher von der Apostelgeschichte, Johannes der Täufer ist eine völlig andere Geschichte, scheinbar hat der ja auch nicht am Ufer des Jordan getauft, sondern in einer Höhle, die Bedeutung der Mandäer ist bis heute nicht vollständig geklärt...

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Hallo uzzzu

Wenn du in einer der beiden "großen" Kirchen getauft werden willst, musst du auch Kirchensteuer zahlen. Falls die Höhe deines Gehaltes das Problem ist, die Kirchensteuer richtet sich nach der Lohnsteuer, das heißt bei entsprechend niedrigem Gehalt wird sie auch geringer oder fällt ganz weg.

Freikirchen verlangen keine Kirchensteuer, allerdings gibt es dort die starke Erwartung das man den Zehnt abgibt, was auf das gleiche hinausläuft. Außerdem, (das ist jetzt eine Private Stellungnahme) durfte ich gestern wieder die Schikanen erleben, die einen treffen können, wenn man aus einer Freikirche austritt, zu dehnen solltest du nur gehen wenn du dir sicher bist das du dort auch bleiben willst.

Grundsätzlich gilt, das das Christentum immer in die Gemeinschaft führt. Das gilt sowohl für die Gemeinschaft mit Christus, als auch für die Gemeinschaft mit anderen Christen. Da ich deine Beweggründe nicht kenne, will ich das nicht als Beurteilung verstanden wissen, aber ein Christ gehört in die Gemeinschaft mit den Christen.

Gott segne und behüte dich, Klaus.