Mir fehlt ein konkretes Beispiel. Das macht es schwer, eine Antwort zu formulieren.

Ich vermute, dass ein Problem ist, dass oft der heilsgeschichtliche Kontext außer Acht gelassen wird. Tut man das nicht, ergeben sich normalerweise keine Probleme aus der Lektüre der heiligen Schriften.

Die heiligen Schriften umfassen einen sehr langen Zeitraum zwischen der Erschaffung des Menschen und seiner Umwelt und in der Prophetie der Erschaffung einer neuen Welt. Dazwischen liegen viele geschichtliche Ereignisse im Handeln Gottes mit den Menschen. Man muss das alles geschichtlich sauber voneinander trennen. Sonst gibt es ein Chaos.

Da ich in der "christlichen Welt" lebe, ist es mir wichtig, so gut es geht, auf deine Frage zu antworten und es auch als berechtigte kritische Anfrage zu sehen.

Bei biblischen Texten zählt für mich einfach: Kontext, Kontext, Kontext... Das kann für einen Bibeltext unterschiedliche Folgen haben. Wichtigkeit, (Heils-, Kultur-)geschichtlichkeit, literarische Form, Aussageabsicht... Ich denke, dass es beides gibt: Eindeutigkeit für die heutige Zeit und Komplexität des Zusammenhangs. Und ich glaube, dass Gott Menschen will, die sich danach sehnen, nahe an seinem Herzen zu sei:. "Wer ist Gott und was will er mit uns?"

Die Texte sind nicht der Beliebigkeit preis gegeben, wenn man Gott ernst nimmt und von ganzem Herzen nah sein will. Das glaube ich ganz fest.

Lieben Gruß

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Moin. Ich bin evangelisch-freikirchlich (Baptist). Die Antwort lautet: Nein und Ja und Nein. 

Das Problem liegt in der Logik der Frage. 

Nein: Wir Baptisten sind in der Hauptsache eine Bibel- und Gemeindebewegung. 

In der Bibel finden wir im sogenannten Neuen Testament Schilderungen von Taufen. 

Nie wurde ausdrücklich beschrieben, dass Säuglinge getauft wurden. Taufen wurden in den Beschreibungen immer aufgrund der persönlichen Entscheidung auf die christliche gute Nachricht (das Evangelium) sein Vertrauen zu setzen, durchgeführt. Da die in der Bibel zu erkennende Reihenfolge also erst die Entscheidung für den Glauben und dann die Taufe als Zeichen dafür zu erkennen ist, kann eine an einem Säugling vollzogene "Taufe" keine Taufe sein, denn ein Säugling kann keine Entscheidung getroffen haben, an Jesus glauben zu wollen. 

Aus baptistischer Sicht, sind die Leute, an die du denkst noch nie getauft worden. Das geht bei uns maximal als "feuchter Kindersegen" durch. Diese werden aus unserer Sicht also nicht das zweite, sondern das erste mal getauft.

Ja: Aus der Sicht von Christen, die an der Praxis von Säuglingstaufen festhalten wollen, sind das dann natürlich wiederholte Taufen. Dazu möchte ich aber anmerken, dass ich noch kein halbwegs biblisch-stichhaltiges Argument pro Babytaufe gehört habe. 

Nein: Als Gemeindebewegung ist es so, dass Baptistengemeinden unabhängig sind. Wir lehnen einen hierarchischen Überbau ab und jede Gemeinde regelt für sich, wie Glaubenspraxis und Lehre aussieht. Und somit gab es in den letzten Jahren eine Reihe von Gemeinden, die auch Mitgliedschaft ohne Glaubenstaufe möglich machten für Leute, die aus irgendwelchen Gründen an ihrer Baby"taufe" hängen. 

Ich hoffe, diese differenzierte Antwort hilft dir weiter.

Neben evangelisch-freikirchlichen Baptistengemeinden gibt es auch noch evangelisch-freikirchliche Brüdergemeinden und Pfingstgemeinden. Die Praxis sieht bei diesen nicht anders aus.

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Hallo Fabian.

Hinsichtlich Wörtlichkeit bei der Übersetzung ist die Elberfelder wohl nicht zu überbieten. Es gibt sie in zwei Editionen, einmal von SCM Brockhaus und dann von CSV Hückeswagen. Ich tendiere eher zu letzterer Ausgabe. 

Und nein, die Zeugen Jehovas haben die Elberfelder nicht zu verantworten. Sie haben sie aber bevorzugt benutzt, bevor sie ihre eigene (nicht zu empfehlende) Übersetzung hatten. Wahrscheinlich, weil im sog. Alten Testament das Tetragrammaton JHWH damals vor der ersten Revision mit "Jehova" wiedergegeben wurde. 

Nicht ganz unähnlich der Elberfelder ist die katholische Einheitsübersetzung. Sie dürfte auch die alttestamentlichen Apokryphen enthalten, welche allerdings nicht lehrverbindlich sind. Ich hab keine Ahnung, weshalb du die jetzt unbedingt lesen müsstest. 

Ausdrücklich abraten würde ich neben der Neuen Welt Übersetzung von der Schlachter 2000. Letztere hat im Neuen Testament eine äußerst veraltete Textgrundlage, den Textus Receptus, der aus 5 jungen Handschriften kompiliert und bezüglich Offenbarung teilweise aus der lateinischen Vulgata ins Griechische zurückübersetzt wurde. 

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Die gängigste Form der Aussprache des Tetragrammatons ist seit einigen Jahrzehnten "Jahwe". Leider kann man sich auch nicht 100% sicher sein, dass dies richtig ist. 

In vielen Bibelübersetzungen wird im Vorwort auf diese Schwierigkeit hingewiesen mit der Erklärung, dass die Schreibweise HERR (mit Großbuchstaben) anstelle des Tetragrammatons eingesetzt wurde. Die Neue evangelistische Übersetzung ist etwas mutiger und gibt den Gottesnamen mit "Jahwe" wieder. Im NT gibt es kein Vorkummen des Gottesnamens in den vorhandenen Grundtexten.

Wikipedia schreibt:

Die Aussprache „Jahwe“ war um 1800 bereits rekonstruiert worden; sie gilt heute als die wahrscheinlichste. Dafür sprechen die masoretische Vermeidung des Langvokals auf der ersten Silbe, die Eigenart des Hebräischen, offene Schlusssilben eines Verbs mit langem Vokal zu unterlegen, neue vor- und nachexilische Belege aus Israels Umwelt, die den jüdischen Gottesnamen als „Jawe“, „Jabe“ oder „Jauwe“ überliefern, und griechische Übertragungen aus dem 1. Jahrhundert wie iabe oder iaoue. Das griechische Beta oder Omega wurde ähnlich ausgesprochen wie das hebräische Waw, für das es kein griechisches Äquivalent gibt.[45] (https://de.wikipedia.org/wiki/JHWH)

Leider gibt es eine christliche Sekte, die die Erinnerung an die offensichtlich falsche Wiedergabe mit "Jehova" lebendig hält. Um Missverständnissen vorzubeugen: Es ist nichts Falsches daran, zu erinnern, dass sich Gott mit einem Eigennamen offenbart hat, der sein Wesen beschreibt. Das tun andere auch (insb. Freikirchen). Aber es ist schon eigenartig, dass eine Organisation, die allgemein von nicht durch die Bibel belegten Traditionen nicht viel hält und sie aussortiert, was ich wiederum für legitim halte, gerade an dem Punkt so stockkonservativ ist. Das mag daran liegen, dass sie die falsche Lesart in ihrem Namen tragen. 

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Nein

Wer bist Du denn, dass Du Dir das Recht herausnimmst anderen vorzuschreiben, dass sie "Gas geben" sollen? Ich finde es auch angenehm, einen schönen Beruf zu haben und materiell abgesichert zu sein, aber das ist meine Entscheidung, dies als sinnvollen Bestandteil meiner Lebensgestaltung zu sehen. Ich persönlich sehe es nur als einen kleinen Baustein. Beziehung zu Gott spielt für mich auch ne große Rolle. Das Leben ist mehrdimensional. Die Sinnfrage will ich nicht mit Job und Geld beantwortet wissen. Das alles kann bei der nächsten Wirtschafts- oder Finanzkrise für mich und viele Menschen hinfällig sein und das trotz Studium. Ich war ein sehr fauler und damit schlechter Schüler, bis ich "religiös wurde" aka Bekehrung. In meiner Bibel habe ich gelesen, dass ich alles was ich mache, so tun soll, als würde ich es für Jesus tun. Jesus hat viel für mich getan, also wollte ich ihm gefallen. Ich wurde Landesbester in meinem Ausbildungsberuf. Ich habe darüber meine Liebe zu guter Leistung erlernt. Meine Chefs haben mich geschätzt und ungern gehen lassen, wenn ich mich weiterentwickeln wollte. Ich habe als Bester meine Fachhochschulreife nachgeholt. Ich habe studiert und bin ein wertgeschätzter, engagierter Mitarbeiter in der größten Schule der Region und bei einem Träger freigemeinnütziger sozialer Arbeit, übrigens in sozialistischer Trägerschaft. 

Und damit wäre ich beim Thema "kein Geld für Caritas und Diakonie etc". Der Staat hat die Verantwortung, die Daseinsvorsorge sicherzustellen. Allerdings gilt das Subsidiaritätsprinzip und damit der Vorrang nichtstaatlicher Anbieter sozialer Dienstleistungen. Das ist auch gut so, weil so verhindert wird, dass der Staat quasi totalitär in alle vitalen Lebensbereiche hineinwirken kann (siehe Nazi-Diktatur oder DDR). So kann etwa die Diakonie eine Leistung für den Staat erbringen, den auch eine ethnische Gemeinschaft erbringen kann oder ein Humanistenverband erbringen könnte (was selten vorkommt). Damit haben wir eine gewollte Anbietervielfalt, die einfach demokratisch ist und eine pluralistische Gesellschaft widerspiegelt. Ich betone noch einmal, dass das gut ist. Die Atheisten können gerne eine soziale Einrichtung betreiben, um die Daseinsvorsorge des Staats sicherzustellen und haben dasselbe Recht auf Förderung, wie Caritas oder Diakonie, Türkische Gemeinde etc. aber sie tun es in der Praxis regelmäßig nicht. Das ist nicht die Schuld der Kirchen oder der türkischstämmigen Menschen. Die Möglichkeit, sich ideologischer Beeinflussung des Staats zu entziehen, halte ich für ein demokratisches Gut, für das es sich zu kämpfen absolut lohnt! Wir hatten schon Hitlerjugend und Jungpioniere und ähnlichen staatlichen Sche.ß in jüngster Geschichte. 

In diesem Kontext könnte man natürlich auch die Sinnhaftigkeit der Ganztagsschule diskutieren. Sie mindert möglicherweise die Motivation, sich außerschulischer Bildung zu öffnen, mit allen Chancen und Risiken. Es kann nicht schädlich sein, wenn ein religiöser Anbieter außerschulischer Bildung kritische Fragen bezüglich Evolutionstheorie aufwirft und damit einen Konflikt in dem jungen Menschen schafft, den er sich aufzulösen gefordert sieht. Das wird das Interesse an der Entstehungsgeschichte fördern, Informationsbeschaffung und Abwägungsprozesse beflügeln. Und das ist gut, weil demokratisch. In einer Gesellschaft, wenn wir sie uns pluralistisch wünschen, sollten alle Kräfte, die ja in der Gesellschaft vorhanden sind, gleichberechtigt am Bildungsprozess teilhaben. Jederman soll das als Recht und als Verpflichtung ansehen und beides soll der Staat ermöglichen.

Insofern bin ich entschieden gegen Deinen Vorschlag. 

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Warum gibt es so viele Leute, die WOLLEN, dass Lilith die erste Frau Adams gewesen ist?

Selbst WENN Lilith im Talmud so beschrieben würde, wie Du es scheinbar verzweifelt Dir wünschst, so wäre dies eine der Tora und Tanach nachgeordnete Schrift und hätte nicht dieselbe Autorität. 

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Gott ist Geist. Er benötigt keinen Raum, um zu sein. Ohne Raum keine Zeit. Ohne Zeit kein Anfang Gottes. Und ohne Anfang Gottes keine Anfänger (Eltern, Schöpfer) Gottes. Problem gelöst.

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Natürlich soll so etwas eine Gewissensentscheidung sein. Lass Dich nicht von Traditionen beeinflussen und trenne Dich von der Gemeinschaft, wenn Du Dich damit nicht identifizieren kannst. Ich bin Diakon in einer Freikirche. Ich würde es ganz schlimm finden, wenn Menschen ohne innere Überzeugung Mitglied wären. Dann lieber sich trennen und gerne mitteilen, was einem gar nicht gefällt.

Man kann sich dann doch immer noch freundlich begegnen.

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Am liebsten gar nicht. Das ist bei angemessener Identifikation mit der Gemeinschaft beim gemeinsamen Anbeten gar nicht erforderlich.

Ich finde es unangemessen, dass die Lutheraner mich in meiner Ruhe stören. Ich gehe auch dann nicht zu ihrer Kirche, wenn sie läuten. Mit deren liberaler Theologie kann ich nichts anfangen. Der Großteil ihrer eigenen Mitglieder scheinbar auch nicht.

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Sind Zeugen Jehovas eine Sekte?

Hallo Leute,
Und zwar ist meine beste Freundin Zeugin Jehovas.Wir sind seit ca 3 Jahren beste Freundin,wir verstehen uns wie Seelenverwandte.
Einmal ging es mir sehr schlecht, weil mein Haustier am Tag davor eingeschläfert wurde und ich saß an einer Bushaltestelle.Eine ältere Frau kam zu mir und hat gefragt was mit mir los ist.Ich habe ihr dann alles erzählt, sie hat mich getröstet und ich habe mich so gut nach dem Gespräch gefühlt.
Diese Frau war Christin und hat mir noch erzählt wie sie ihren Weg zum Glauben gefunden hat etc.
Ich fand das sehr schön, dass sich fremde Menschen um einen Sorgen, heutzutage ist das ja leider selten.Es klingt zwar komisch aber sie hat eine sehr positive Energie auf mich übertragen, es ging mir viel besser.

Am nächsten Tag erzählte ich meiner Freundin genau dasselbe per Whatsapp und sie meinte "Das ist wirklich nett von der Frau gewesen , wir helfen auch sehr gerne Menschen"Und ich habe übrigens auch erwähnt,dass ich es sehr spannend fände die Bibel zu lesen und mehr über Gott zu erfahren, da ich ein sehr neugieriger Mensch bin. Zwar bin ich Moslem, aber der Christentum interessiert mich dennoch sehr und außerdem ist die Bibel auch das Wort Gottes und nicht nur der Koran.
Sie hat dann angefangen,dass wir einen festen Tag in der Woche vereinbaren können, an dem ich zu ihr komme und wir Teile der Bibel bzw auch andere Bücher zusammen lesen.Ich bin dann einmal zu ihr und dann haben wir gelesen.Ich fand es schon interessant, aber es kam mir so rüber als ob sie mich unbedingt von ihrer Religion überzeugen will.

Danach haben wir uns wie immer in der Stadt getroffen , Fitnessstudio etc. Jetzt, 3 Monate später frage ich sie ob wir uns mal wieder zuhause treffen wollen.Sie meinte dann ,dass wir auch wieder aus dem Buch lesen können wenn ich bei ihr bin.Ich will nicht direkt sagen "Nein ich will das nicht",weil ich das nicht kann.
Deshalb umgehe ich von ihr "geplante" Treffen zuhause.Ich würde niemals zur Zeugin Jehovas werden weil ich 1. nicht 2 mal die Woche auf eine Versammlung gehen will 2. nicht von Tür zu Tür anderen Menschen meinen Glauben aufdrängen will und 3. Weil ich FÜR Bluttransfusion bin!!!
Sie hat vorher wirklich nie versucht mich zu ihrer Religion zu überreden!Erst seitdem ich ihr das erzählt habe,wahrscheinlich hat sie gemerkt dass ich offen für alles bin!
Meine Fragen sind jetzt:
- Sind ZJ eine Sekte?
Wenn ja,warum? Eine Sekte ist meiner Meinung nach eine Glaubensgemeinschaft die anderen Leuten das Geld aus der Tasche zieht, meines Wissens nach bezahlen ZJ nichts
- Was denkt ihr warum sie mich unbedingt von ihrem Glauben überzeugen will?Wird sie "belohnt" wenn sie neue Mitglieder gewinnt?

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Meines Erachtens sind ZJ eine Sekte. 

Sie scheinen einen ganz eigenen Erlösungsweg anzubieten, der sich keine Alternative erlaubt. Das ist ein fundamentaler Unterschied zu den meisten christlichen Konfessionen. Ich bin Baptist und wir haben in unserer Gemeinde Menschen, die vorher Lutheraner, Pfingstler oder in der Brüdergemeinde waren. Man kann auch als Baptist in solche Gemeinden wechseln, ohne, dass einem gesagt würde, man sei vorher unerrettet gewesen oder dass einem Christen aus der ehemaligen Gemeinde(bewegung) das Heil absprechen würden aufgrund des Wechsels. Das ist aber bei Zeugen Jehovas ganz anders. Es wäre beispielsweise unmöglich, dass ein Zeuge Jehovas Baptist würde, ohne dass die Leute aus der Sekte denken, man sei auf dem besten Weg in die Gehenna. 

Das Heil liegt auch bei den Zeugen Jehovas weniger in der Person Jesus Christus als in der Zugehörigkeit zu der richtigen "Organisation", nämlich der einzigen, die "Mitteilungskanal" JHWHs sei. Man wähnt sich "in der Wahrheit" zu sein, weil man zu der "Organisation Jehovas" gehört. Eine eigene Sprache ist Anzeichen für Sekte. Ebenso ein Führerkult. Die sogenannte selbsternannte "leitende Körperschaft" ist der kollektive Guru dieser Sekte. 

Man muss nur mal den Beitrag von Abundumzu lesen, um festzustellen, dass es einen Ausschließlichkeitsanspruch der Zeugen Jehovas gibt. Auch das ist ein klassisches Merkmal von Sekten. Der Beitrag hat auch inhaltliche Mängel: Der Gründer der Vorläuferorganisation der Zeugen Jehovas (und anderer) C.T. Russel wurde maßgeblich durch die Adventbewegung beeinflusst. 

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Ich finde die gemutmaßte Folge von einer Überzeugung bis zur gewaltsamen Beseitigung widersprechender Überzeugungen durch evangelikale Christen extrem befremdlich; und das als Evangelikaler. 

Ich kenne Deine Überzeugung nicht. Aber ist es nicht genau das, was Du anderen verbieten möchtest, was Du qua Gesetz für Deine Überzeugung erreichen möchtest? Nämlich die gewaltsame Unterdrückung und letztlich Beseitigung gegenläufiger Ansichten?

Als Evangelikaler ist es mir wichtig, dass ich anderen Menschen gegenüber kommuniziere, dass sie freiwillig ein Vertrauensverhältnis zu Jesus beginnen könnten. Vertrauen kann man nie erzwingen. Das wird auch kreuz und quer in der Szene kommuniziert, die es ja nun auch nicht erst seit gestern gibt. Evangelikalismus ist nicht neu. Neu ist liberales Christentum mit seiner Beliebigkeit, die Dir möglicherweise eher zusagen mag. 

Ich kann mit Vielfalt sehr gut leben und finde das interessant. Traurig, dass Du damit scheinbar ein Problem hast und uns alle uniformieren möchtest.

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Den Islam gibt es ja so nicht. Ich habe/hätte kein Problem damit, wenn Islam unpolitisch ist/wäre, so wie das (evangelikale) Christentum. 

Islamische Tradition heißt eben leider, dass über politisches Instrument Massen zu islamischen Verhalten und im Falle von andersgläubigen Minderheiten zu Deprivation führt. Das mag ich überhaupt nicht! 

Mit Muslimen, die sich von der politischen Tradition abgelöst haben und Islam als reines Privatvergnügen betrachten, welches Menschen als Alternative angeboten wird, habe ich kein Problem. Das soll aber bitte nicht zu einem Kalifat o. ä. führen, also politisch relevant werden.

Bei Vögeln wie Pierre Vogel, hab ich da aber erhebliche Zweifel.

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Kreationismus bedeutet zunächst einmal nichts anderes, als dass man von einem (wie auch immer aussehenden) Schöpfer ausgeht, der Ursprung der Welt / des Kosmos ist. 

Woher komme ich? Das ist eine philosophische Grundfrage und naturwissenschaftlich nicht zu beantworten, sondern eben philosophisch. 

Wenn man das auf einen Schöpfer zurückführt, dann ist das meines Erachtens überhaupt nicht bescheuert. Wenn man mit dieser Hypothese "arbeitet", funktioniert man sicherlich nicht weniger gut in biologischer, psychischer und sozialer Hinsicht. Bescheuert könnte eher sein, dass sich manche darüber aufregen, ohne dass ihnen ein Nachteil dadurch entstünde.

Gehen wir davon aus, dass es einen Urknall gegeben hat, anstatt dass es immer gleich ausgesehen hätte, dann kann man doch die Frage stellen, was (oder wer) ursächlich für diesen gewesen ist. Es ist doch nicht sooo unplausibel, dass es Menschen gibt, die von einer raum- und somit zeitlosen Intelligenz als Ursache ausgehen, oder? Natürlich kann man die nicht messen oder wiegen und das beansprucht ja auch keiner. Es ist einfach eine philosophische Überlegung, die sich nicht so wenigen Menschen nahelegt, da durch Naturbeobachtung eine Ursache für ein Ereignis erwartet wird.

Ich persönlich gehe in meinem Weltbild von einem Verursacher, einem Schöpfer aus und ich denke, dass diese Anschauung tolerabel ist. Ich toleriere auch Anschauungen, die von einer Nichtursache des Kosmos ausgehen, obwohl diese Annahme meiner Vernunft Probleme bereitete.

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Ähnlich wie überall auf der Welt, also auch in Deutschland. Das ist extrem simpel!

Baptisten sind kongregationalistisch verfasst. Kongregation bedeutet Versammlung bzw. Gemeinde. 

Das bedeutet, es gibt Gemeinden und die sind in finanzieller, organisatorischer und lehrmäßiger Hinsicht autonom!

Autonom heißt: Es gibt keinen kirchlichen Überbau, dem die Gemeinde untergeordnet ist. Keine Bischöfe, keine Synode, kein Papst, keine leitende Körperschaft, kein Guru usw. 

Viele (nicht alle) Gemeinden schließen sich aber in Netzwerken zusammen, um bestimmte Aufgaben gemeinsam zu erledigen, mit der einzelne Gemeinden überfordert wären, wenn sie zum Beispiel Pastoren ausbilden. Solche Dinge werden dann in einer Jahrestagung besprochen, in der Deligierte aus den Gemeinden zusammenkommen. Einer dieser Gemeindebünde in den USA (der größte weltweit) trägt deshalb auch nur den Namen der Tagung, die Southern Baptist Convention (lat. convenire=zusammenkommen).

Innerhalb der Gemeinden gibt es natürlich eine Struktur. Die Ortsgemeinde wählt aus ihrer Mitgliedschaft in der Regel Älteste und Diakone. Die bilden dann bis zur nächsten Wahl die Gemeindeleitung. 

LG

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Also ich als Baptist trage nie einen Pferdeschwanz. Das sieht nämlich bei den meisten Männern nicht so gut aus, finde ich. 

In meiner Gemeinde gibt es aber einen jungen Erwachsenen, der könnte einen Pferdeschwanz tragen, wenn er wollte, aber wenn er seine langen blonden Haare offen trägt, sieht das sicher besser aus. Passt auch gut zu seiner lustigen Art. 

Seine Mutter hingegen hat sich für kurzes Haar entschieden, was in dem Fall ebenso eher typgerecht ist. Nicht das sie nicht lustig wäre, ganz im Gegenteil. Aber ihre Kopfform würde langes Haar merkwürdig aussehen lassen. 

Und jetzt kommt der Hammer: Nicht nur, dass unser Gemeindeleiter keinen Pferdeschwanz trägt; er trägt überhaupt kein Haar (mehr). Dafür trägt er manchmal eine Lederjeans. Das mögen manche komisch oder exzentrisch finden, heißt aber nicht, dass wir anderen auch alle in Lederhosen rumlaufen, also "gleich/komisch" aussehen.

Das Jahresthema im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, in dem die meisten Baptistengemeinden sich zusammengeschlossen haben, aber ansonsten autonom sind, lautet "Bunte Gemeinde". Ich zitiere mal von der Webseite http://www.baptisten.de/aktuelles-schwerpunkte/bunte-gemeinde/ "Bunte Gemeinde ermutigt dazu, diese Vielfalt in den Gemeinden nicht nur zu akzeptieren, sondern sie als etwas Bereicherndes zu erleben. Im 'Anderen', also im Gegenüber und in der Vielfalt, lässt sich Christus entdecken. " 

LG

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Kirche kommt von kyriake=dem Herrn gehörend. In eine "dem Herrn gehörend" zu gehen ist eigentlich aus biblischer Sicht Blödsinn. Besser ist es zu einem christliches Gemeindezentrum zu gehen oder Versammlungsgebäude. Die Kirche ist also nicht ein Gebäude, sondern etwas Geistliches aus dem Herrn gehörenden Menschen Gebildetes. Ab einer bestimmten Größe ist es einfach praktisch, wenn man ein Gebäude hat, was dem Nutzen der Versammlung zu gegenseitiger Hilfe regelmäßig genügt. Das könnte auch eine Turnhalle oder ein Kino sein. Wichtig ist dabei nur, dass man an einem Ort zusammenkommt.

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Also wenn seine Beziehung zum Christentum nur auf Sentimentalität und nicht auf eine Beziehung zu Jesus beruht; er sich nicht bekehrt hat und die neue Geburt aus dem Geist Gottes erlebt hat; dann ist er kein Christ. Da hilft auch keine Kreuzkette, auch nicht mehrere. 

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