Mülheim, Velbert & Co.: Wie könnte das Problem der Verschuldung angegangen werden?
Leider haben viele Städte, sowohl Kleinstädte, als auch Mittelstädte und Grossstädte in den letzten Jahren relativ viele Schulden aufgebaut.
Auffallend sind dort unter den Grossstädten vor allem Mülheim und Oberhausen und unter den Mittelstädten Velbert (6525€/Kopf) und Herford (5000€/Kopf). Ich kann allerdings nur persönlich von Mülheim und Velbert sprechen, weil ich dort Menschen kenne & Teile der Familie dort habe.
Es scheint nicht mehr so viele Anreize bei diesen Städten als Industriestandort zu geben, ebenso wird die lokale Wirtschaft vertrieben.
Nun wäre daher die Frage, wie das Problem gelöst werden könnte. Sollten die Gewerbesteuern wie in Monheim reduziert werden, oder ist (im Fall von Velbert) eventuell sogar eine Erhöhung sinnvoller? Gibt es weitere Probleme in diesen jeweiligen Städten, welche gelöst werden könnten, bsp. eine schlechte Anbindung (konkret würde mir nur die Geschichte mit der A44 einfallen)?
Ich weiss, dass das Lösen derartiger Probleme selbstverständlich nicht etwas ist, was irgendwelche Nutzer auf «Gutefrage» zwangsläufig lösen können. Aber nichtsdestotrotz bin ich gespannt auf mögliche Lösungsanschläge. Insbesondere deshalb, weil wenn man sich Hilden anschaut, dann schon fragt, was in Velbert & Mülheim schief gelaufen sein muss.
1 Antwort
Die Besteuerung muss anders gelagert, organisiert, verteilt werden oder Städte müssen Einkünfte anders beziehen. Monheim sitzt auf dem platten Land, hat viel Platz und wenig Kosten; hat sich mit günstigen Konditionen die Unternehmen des Umlands an Land gezogen.
Diese Unternehmen ziehen dafür woanders weg, reissen ein Loch in die dortige Stadtkasse und zwingen die Kommune, ihre Gewerbesteuer zu erhöhen, wonach noch mehr Unternehmen nach Monheim gehen. Am Ende sind sie ale in Monheim.
Düsseldorf zieht als Wirtschaftsstandort auch Firmen an, hat gleichzeitig über Jahre den sozialen Wohnungsbau vernachlässigt und so die finanziell Schwächeren ins Umland getrieben, etwa nach Duisburg.
Eine Stadt sollte Geld für die Leute bekommen, die sie unterbringt und umsorgt und für die Arbeitskräfte, die sie bereitstellt.
Bezüglich Arbeitskräfte habe ich da noch eine andere Vermutung, nämlich im Fall von Velbert, dass die Stadt in einer Art Enklave liegt. Ich weiss nur, wie nervig der Weg von Düsseldorf nach Velbert mittels Auto ist.
Hab gerade mal im DB Navigator geschaut und will man mit den Öffis von Velbert nach Düsseldorf, braucht das auch 1 1/4 Stunden. Da macht es natürlich auch Sinn, warum viele sich auf dem flachen Land Arbeit suchen, oder umgekehrt in Städten wie Hilden ansiedeln.
In Mülheim ist man glaube ich von Düsseldorf etwas schneller, zumindest hatte ich es so in Erinnerung.