Mit welchem Gerät kann man niederfrequente Töne in der Umgebung messen (Ursprung des Geräuschs ist unbekannt)?


08.06.2025, 02:00

Es geht darum die genaue Frequenz festzustellen und am besten auch die Quelle.

HappyPhilXD  08.06.2025, 03:07

Hörst du eine Art summenden Ton der von draußen kommt? Wohnst du in der Stadt oder auf dem Land?

VitaminaC 
Beitragsersteller
 08.06.2025, 09:00

Es ist ein unregelmäßiges Dröhnen/Brummen seit ca. 2 Wochen, teilweise tagsüber, aber auch nachts, manchmal gar nicht. Wohnort Stadtrand neben einem Freibad.

6 Antworten

Gibt's bei Amazon für ein Drittel des Preises, da aber derzeit nicht lieferbar:

https://www.nanodis.ch/product-page/infraschall-mess-und-analyseger%C3%A4t-cm-sonic-neu

Man kann mit Differenzdrucksensoren und "ein wenig Verstärkerlelektronik" auch Infraschall messen, habe sowas in einer Zeitschrift gelesen.

https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/differenzdrucksensor_smd_relativ_-_15_psi-151360


VitaminaC 
Beitragsersteller
 08.06.2025, 10:16

Ich weiß nicht, ob es Infraschall ist. Ich vermute, es ist ein Ton um die 100 Hz (+ - 20 Hz). Infraschall ist unter 20 Hz.

CatsEyes  08.06.2025, 10:19
@VitaminaC

100Hz sollte man a) direkt hören können und b) mit einfachen Mitteln messen können: Es gibt für iOS und Android etliche Apps, die wie ein Oszilloskop das vom Mikrofon "Gehörte" sichtbar machen.

VitaminaC 
Beitragsersteller
 08.06.2025, 10:43
@CatsEyes

Tatsächlich höre ich dieses nervige Brummen/Dröhnen nur mit dem linken Ohr. Bei diesem Ohr hat der Ohrenarzt mal festgestellt, dass das Trommelfell weiter hinten liegt, also der Paukengang ist dadurch enger, weshalb ich auf dem Ohr schneller einen Paukenerguss bekomme bei starkem Luftdruck. Wenn ich einen Schallschutzohrstöpsel im linken Ohr trage, dann höre ich das Brummen/Dröhnen nicht mehr. Es ist also kein Tinnitus.

CatsEyes  08.06.2025, 10:47
@VitaminaC

Bei tiefen Tönen ist das Orten viel schwieriger als bei hohen Tönen. Es gibt wie gesagt Oszilloskop-Apps, die zum Teil auch nichts kosten. Einfach suchen in den jeweiligen App-Stores nach Oszilloskop.

Eine einfache und günstige Lösung wäre das mit einem geeigneten Gerät+Mikrofon aufzunehmen (Tablet oder Laptop) und danach eine FFT drüber laufen zu lassen.

(Man könnte natürlich auch mit nem Notchfilter den Frequenzbereich eingrenzen.)

Das sollte zumindest ausreichen, wenn es nur um die Frequenz geht (je nachdem wie präzise Du es brauchst).


VitaminaC 
Beitragsersteller
 08.06.2025, 19:00

Draußen gibt es aber viele Störgeräusche, z.B. Wind. Und auch Bewegung verfälscht die Messung. Es scheint mir ziemlich schwierig zu sein vernünftige Messdaten zu bekommen.

Ich kann dir zwar keine Antwort zum Messgerät geben aber vielleicht Hilfe wegen des Geräusches.

Ich habe mal in einem Wohngebiet neben ein paar Industriegebäuden gewohnt und die dortige Wäscherei hat neuen Lüfter aufs Dach bekommen. Die haben 24 Stunden am Tag getan, Nachts hat man aber dann immer das Brummen der Anlage sogar druch Wände hören können.

Vielleicht gibt es bei dir Gebäude mit solchen Lüftern, Entlüftern, Klimaanlagen oÄ. auf dem Dach. Sollte das der Fall sein, kannst du das der Stadt melden und die machen dann (hofentlich Nachts) eine Lärmpegelmessung. Ist es zu laut, muss die Firma das leiser stellen bzw. wieder austauschen.


VitaminaC 
Beitragsersteller
 08.06.2025, 18:59

Es ist eigentlich ein ruhiges Wohngebiet direkt neben einem Waldpark. Aber hier ist auch ein Sommerfreibad direkt nebenan und es könnte auch sein, dass Nachbarn irgendein neues technisches Gerät nutzen, das vorher nicht genutzt wurde.

Wenn es hörbare Töne sind, sollte wohl ein Mikrofon am besten geeignet sein (was anderes fällt mir auch nicht ein).

Dynamische Mikrofone würde ich meiden, da diese den Raumklang weniger aufnehmen und eher zum nahen Einsprachen gedacht sind. Also vielleicht ein Großmembranmikrofon.

Mit Audacity (kostenlos) kann man dann auch die Frequenzen ermitteln.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich interessiere mich schon sehr lange für Computer

Um niederfrequente Töne zuverlässig zu messen, brauchst du ein Messmikrofon mit Tiefenfrequenzgang und eine Frequenzanalyse-Software (z. B. REW oder Audacity). Alternativ kannst du es mit Apps wie Spectroid oder SpectrumView probieren, wenn du eine grobe Analyse mit dem Smartphone machen willst. Für präzise Ergebnisse und genaue Ortung ist aber ein externes Mikrofon klar im Vorteil.


VitaminaC 
Beitragsersteller
 08.06.2025, 01:48

Kannst du mir ein günstiges, aber gutes Gerät empfehlen, das man eventuell bei Amazon bestellen kann?

xDeniz12  08.06.2025, 01:53
@VitaminaC

Ein gutes und günstiges Einstiegsgerät wäre z. B. das MiniDSP UMIK-1, das bekommst du auf Amazon oder beim Fachhandel. Es ist zwar etwas teurer (~100 €), aber dafür sehr zuverlässig im Tieftonbereich und mit REW kompatibel. Wenn du es günstiger willst, kannst du mal nach einem Dayton Audio iMM-6 schauen, das ist günstiger und reicht für eine grobe Analyse mit Apps wie Spectroid. Wichtig ist vor allem, dass der Frequenzbereich auch unter 50 Hz gut messbar ist!

VitaminaC 
Beitragsersteller
 08.06.2025, 02:10
@xDeniz12

Kann man damit auch die Quelle des Tons ermitteln, wenn man herumläuft, oder ist das nicht möglich?

xDeniz12  08.06.2025, 02:14
@VitaminaC

Ja mit einem Messmikrofon wie dem UMIK-1 kannst du die Quelle grob lokalisieren, indem du dich bewegst und dabei die Frequenzkurve beobachtest. Wenn das Signal an einer bestimmten Stelle deutlich stärker wird, kommst du der Quelle näher. Perfekt orten wie mit einem Richtmikrofon klappt zwar nicht, aber für viele Anwendungen reicht es aus.

VitaminaC 
Beitragsersteller
 08.06.2025, 02:17
@xDeniz12

OK, danke.

Kennst du dich auch medizinisch mit dem Ohr etwas aus?

Kann es sein, dass man von einem niederfrequenten Ton Ohrenschmerzen durch die Vibrationen bekommt, vor allem dann, wenn der Gehörgang hinter dem Trommelfell besonders eng ist und deshalb hoher Luftdruck schnell zu Ohrenschmerzen führt?

RareDevil  08.06.2025, 09:38
@VitaminaC
Kann man damit auch die Quelle des Tons ermitteln, wenn man herumläuft

Wobei "Quelle orten" relativ gesehen werden muss... Du findest die "Quelle" wo der Schall am stärksten austritt. Aber der Ursprung kann sich über Rohre/Mauerwerk ect übertragen und den Verursacher findest Du ggf so nicht.

Es kann ggf eine Schallübertragung der Heizung sein, auch wenn die ganz wo anders steht. Sollte man immer im Hinterkopf haben...

VitaminaC 
Beitragsersteller
 08.06.2025, 09:55
@RareDevil
Du findest die "Quelle" wo der Schall am stärksten austritt.

Ja.

xDeniz12  08.06.2025, 16:55
@VitaminaC

Guter Punkt von euch beiden!

@VitaminaC

Ja, niederfrequente Töne können bei empfindlichen Personen tatsächlich zu Ohrenschmerzen oder Druckgefühl führen, vor allem wenn der Gehörgang anatomisch eng ist. Die Vibrationen übertragen sich auf das Trommelfell und können – gerade bei stehenden Wellen oder Resonanzen im Raum – unangenehm wirken. Das ist medizinisch zwar nicht bei jedem gleich, aber definitiv möglich und dokumentiert.

@RareDevil

Stimmt vollkommen – die „Quelle“ zu finden ist relativ. Das Mikrofon misst nur, wo der Schall am stärksten austritt, nicht unbedingt, wo er entsteht. Durch Schallleitung über Rohre, Wände oder sogar Bodenplatten kann der Verursacher ganz woanders sitzen. Das macht die Ortung oft tricky, vor allem bei tieffrequentem Brummen.

@VitaminaC

Dein „Ja“ ist also völlig berechtigt – du bestätigst genau diesen Punkt: dass die stärkste Messung nicht zwangsläufig der wahre Ursprung ist.

VitaminaC 
Beitragsersteller
 08.06.2025, 18:55
@xDeniz12
Ja, niederfrequente Töne können bei empfindlichen Personen tatsächlich zu Ohrenschmerzen oder Druckgefühl führen, vor allem wenn der Gehörgang anatomisch eng ist. Die Vibrationen übertragen sich auf das Trommelfell und können – gerade bei stehenden Wellen oder Resonanzen im Raum – unangenehm wirken. Das ist medizinisch zwar nicht bei jedem gleich, aber definitiv möglich und dokumentiert.

Danke für die Bestätigung!

Es gibt nämlich leider Leute in meinem direkten Umfeld, die mich für verrückt halten, weil sie den Ton eben nicht hören können und auch keine Ohrenschmerzen davon bekommen. Sie denken, es sei ein Tinnitus. Es belastet mich psychisch extrem.

xDeniz12  08.06.2025, 19:57
@VitaminaC

Es tut mir echt leid zu hören, dass du da so wenig Verständnis bekommst. Nur weil andere etwas nicht hören oder fühlen, heißt das nicht, dass es nicht real ist. Bleib dran, lass dich nicht verunsichern – du weißt am besten, was du wahrnimmst und wie es dir damit geht.