Mein Partner ist Borderliner- soll ich zu ihm zurück?
Hallo ihr Lieben 💔
ganz schwieriges Thema …. Ich (33) bin/war meinem Partner (32) ca 5 Jahre zusammen. Wir wohnten auch zusammen. Seit paar Wochen bin ich bei jemand anderem unter gekommen weil es nicht mehr anders ging. Er schickte mich weg weil er Ruhe haben wollte vor mir.
Ich habe schon immer gemerkt das irgendwas nicht stimmt in dieser Beziehung. Anfangs dachte ich Narzissmus aber das passte nicht auf ihn.
als es mir immer schlechter ging in der Beziehung fing ich eine Therapie an - und man riet mir mich da mal zu distanzieren also fuhr ich weg. (Und glaubt mir ich leide fürchterlich). Mir geht es richtig schlecht.
nun steht die Trennung im Raum. Gestern getrennt und dann kamen Nachrichten wie sehr ich vermisst werde, wie sehr er leidet und dass er ohne mich nicht leben wolle.
Ich muss dazu sagen dass die Beziehung auch gewalttätig war (er schubste mich oft und ich wurde oft in Streits schwer beleidigt). - Ich habe hier schon angefangen nach Wohnungen zu suchen, wo ich gerade bin usw.
es war dann nun mal so dass mich das von gestern sehr Triggert. Ich würde gerne meine Sachen einpacken und sofort heim fahren. Für ihn da sein. Weil er hat niemanden. Ist ganz alleine. (Auch keine Familie). Ihn in den Arm nehmen. Hier alles stehen und liegen lassen und auf einen etwaigen Neuanfang bei sch*****. 😔
die Veränderungen die er vorschlägt ist immer wieder Ruhe zu haben vor mir. Dass entweder ich den Raum oder die Wohnung wechseln muss, oder er dann rausgeht nach der Arbeit. Weil er Nähe nicht aushalten kann. Anfangs hieß es noch ich solle alle 2-3 Wochen wegfahren für paar Tage 😟😟 und dann wieder komme damit er sich erholt. Wir dachten dann auch an getrennte Wohnräume aber das will er dann auch iwie nicht…. So sparen wir uns einmal Miete weil ich mittlerweile ein Burnout habe und nicht mehr richtig arbeiten kann. 🤔
ich rief also meine Therapeutin an vor lauter Verzweiflung und sie sagte mir (auch wenn sie keine Ferndiagnosen stellen darf) dass das Borderline ist. …. Das macht es jetzt aber nicht besser weil er mir jetzt noch mehr leid tut. In Therapie ist er nicht. War er auch nie. Er nimmt ein Medikament zur Beruhigung, das aber auch erst seit ich weg bin (laut ihm- ich sei schuld das er dass nehmen müsse…) meistens bin ich sowieso schuld an allem. Die Beziehung ist/war sehr toxisch - nicht zuletzt auch weil er bewusst (oder unbewusst) manipuliert. Ich weis nicht ob ich ihm das einfach so sagen soll dass er wahrscheinlich BPS hat … denn Therapie mag er sowieso nicht.. (hat er immer gesagt) 🤷♀️
da er nun sagt ich soll ihm die Chance geben zur Veränderung und das er sich beweisen kann, macht es die Sache nun nicht besser. Meine Therapeutin sagt, dass keine echte Veränderung stattfinden wird und ich weiter leiden werde. Ich bin hin und her gerissen weil ich ihn sehr liebe. (Bin sehr empathisch). 🥺❤️
bitte helft mir. Vllt kennt sich jemand hier aus. Kann man mit einem Borderliner eine Beziehung führen und wenn ja wie kann ich das bewerkstelligen? Wie gesagt, bin selbst in Therapie wegen ihm …. Oder macht da nur eine Trennung wirklich Sinn? Mir gehts wirklich schlecht. Muss mich dauernd übergeben ….
8 Antworten
Hey,
Das klingt alles sehr schmerzhaft, und du wirkst unglaublich erschöpft – emotional wie körperlich. Es ist nachvollziehbar, dass du hin- und hergerissen bist. Du hast jemanden geliebt, der dir jetzt fehlt, der gleichzeitig aber auch sehr verletzend zu dir war. Das bringt einen innerlich komplett durcheinander.
Die Tatsache, dass du dich bereits in Therapie begeben hast, zeigt, dass du dich ernst nimmst – und das ist ein ganz wichtiger Schritt. Deine Therapeutin hat dich gewarnt, dass sich wahrscheinlich nichts wirklich ändern wird, und das sagt sie nicht leichtfertig. Wenn jemand nicht selbst erkennt, dass er Hilfe braucht, und auch keine Therapie machen möchte, ist echte Veränderung kaum möglich.
Dass du jetzt Schuldgefühle hast, liegt vermutlich auch daran, dass du sehr empathisch bist und mitfühlst. Aber Empathie darf nicht so weit gehen, dass du dich selbst dafür aufgibst. Gewalt – egal ob körperlich oder verbal – ist immer eine Grenze, und auch wenn es dir leidtut, dass er niemanden hat, bist du nicht dafür verantwortlich, ihn zu retten.
Was du beschreibst – Nähe-Distanz-Probleme, emotionale Erschöpfung, Manipulation, Schuldumkehr – sind typische Muster in sehr belastenden Beziehungen, egal ob eine psychische Diagnose vorliegt oder nicht. Und wenn du selbst schon so weit bist, dass dein Körper rebelliert, ist das ein deutliches Zeichen.
Ob man mit jemandem leben kann, der Borderline hat, hängt stark davon ab, ob diese Person in Therapie ist und an sich arbeiten will. Solange das nicht der Fall ist, wirst du dich immer wieder im Kreis drehen, mit viel Hoffnung, aber wenig Veränderung.
Du musst dir nicht beweisen, dass du loyal bist. Du hast schon mehr gegeben, als viele es könnten. Jetzt wäre es eher an ihm, zu zeigen, dass er sich ernsthaft helfen lassen will – und das geht nur durch Taten, nicht durch Worte.
Es ist okay, ihn zu vermissen. Es ist auch okay, zu trauern. Aber du darfst dich entscheiden, bei dir zu bleiben und dich nicht wieder in eine Situation zu bringen, die dich krank macht. Du musst niemanden retten. Du darfst dich retten.
LG
Wichtig : Lass Dich nicht erpressen. 5 Jahre mit einem Borderliner ist schon ein großer Zeitraum und es sollte Dir bewusst werden, dass Dein seelisch angeschlagener Zustand primär auf ihn zurück zu führen ist.
Mir scheint, dass Borderliner rationell unterentwickelt sind; ..will sagen, sie sind emotional gesteuert und 'hören' nicht auf ihren Verstand.
Mach Du nicht den gleichen Fehler, finde Deine innere Mitte.
Danke für deine liebe Antwort. Ich habe mich natürlich informiert über BPS und Beziehung usw. Da wurde mir auch einiges verständlicher. Warum wieso weshalb es mal so lief und dann wieder so. Er hat nicht das typische ON OFF, es ist eher das impulsive, beleidigende und dann gewalttätige… Türen schlagen oder Gegenstände werfen oder auf Sachen einschlagen. (Mich schubste er „nur“) …. Ein Fremdgeher ist er auch nicht. (Gott sei Dank). Sich selbstverletzen tut er nicht. Meine Therapeutin sagte es gibt verschiedene Symptome und Untergruppen dieser Störung. Ja es sind 5 Jahre aber es gab auch wunderschöne Zeiten. Ich konnte nur nie meine Grenze ziehen weil er eben dann ausgeflippt ist oder beleidigt war, weswegen ich stets über meine Grenzen ging. Er fehlt mir sehr. Und auch das was er schrieb tut mir in der Seele weh ihn so zu sehen
Ich konnte nur nie meine Grenze ziehen weil er eben dann ausgeflippt ist oder beleidigt war, weswegen ich stets über meine Grenzen ging.
Ist es wichtig, warum er das macht? Er will es nicht ändern, Therapie lehnt er ab. Damit wird er nichts ändern, wie denn? Wenn er es in 5 Jahren nicht getan hat, wird es die nächsten 10 Jahre ähnlcih weitergehen. Denn wenn Du bleibst, gibt es keinen Grund, etwas zu ändern, und ohne Therapie geht das sicher nicht!
Die Antwort, was für dich das einzig gute ist, ist zu 100% klar!
Hi, es gibt ein paar absolute Tabus, und dazu zählt:
Ich muss dazu sagen dass die Beziehung auch gewalttätig war (er schubste mich oft und ich wurde oft in Streits schwer beleidigt).
Und das hier
In Therapie ist er nicht.
… denn Therapie mag er sowieso nicht.."soll ich zu ihm zurück?"
Auf keinen Fall. Auf gar keinen Fall. Niemals, denn es wird sich NIE etwas ändern. Vermutlich wird es eher schlimmer.
Und selbst wenn er jetzt mal irgendwann Therapie macht, dauert es lange, bis sich eine Besserung einstellt.
Definitiv ausziehen, dazu gibt es für mich keinen Kompromiss nach der Schilderung.
Oder macht da nur eine Trennung wirklich Sinn?
Nur die ist sinnvoll, wenn Du gesund werden willst.
Sprich bitte auch mit einer Fachberatung:Meine Therapeutin sagt, dass keine echte Veränderung stattfinden wird und ich weiter leiden werde.
Das sollte Dir sehr zu denken geben.
Ich bin hin und her gerissen weil ich ihn sehr liebe. (Bin sehr empathisch).
Auch mit Dir? Ich glaube, Du willst nichts gutes für dich, wenn Du so eine Beziehung in Erwägung ziehst für die nächsten Jahre, Jahrzehnte. Ein brutaler Mensch, der keine Therapie machen will? Aufwachen bitte, und ab jetzt EMPATHIE FÜR DICH EMPFINDEN
D E U T S C H L A N D
- www.hilfetelefon.de
- www.weisser-ring.de
- Krisendienst vor Ort
- Frauenberatung vor Ort
- Frauenhelpline gegen Gewalt (0800 222 555): Beratung rund um die Uhr, anonym und kostenlos, 365 Tage im Jahr
- Frauenberatungsstellen bei sexueller Gewalt gegen Frauen und Mädchen: Spezialisierte Gewaltschutzeinrichtungen für Frauen und Mädchen mit sexuellen Gewalterfahrungen
- 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien (0043 171 719): Beratung rund um die Uhr, anonym und kostenlos
- Gewaltschutzzentren: Beratung bei sexueller Gewalt im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt/Gewalt in der Privatsphäre
- Bund Autonome Frauenberatungsstellen bei sexueller Gewalt
https://www.opferhilfe-schweiz.ch/de/ich-bin-opfer-von/sexuellegewalt/
https://opferhilfe-schweiz.ch/de/ich-bin-opfer-von/hauslichegewalt/
Vielen Dank für die Hilfsangebote. Danke auch für deinen Kommentar. Ja, rational gesehen hast du recht. Ich weiß dass das nicht in Ordnung ist und war. Da er sich ja mehrfach entschuldigt hatte dafür bin ich eben immer „weich“ geblieben. … er sagte manchmal ich hätte ihn provoziert und dann eskaliert es immer so. Danach hatte er sich meist besser im Griff und ging raus bevor es eskalierte. Die Streits waren oft wegen belanglosen Dingen wenn seine Stimmung kippte. Wenn er BPS hat verstehe ich nun auch wieso er so ist wie er ist. Ich bin seine „Favorite Person“ …. Ich bin alles was er hat. Seine Mama starb auch vor kurzem (da bestand aber kein emotionales Verhältnis…). Er wirkte sehr kalt und trauert nicht. (Zumindest sagt er es so).
Ich glaube, es gibt einen Punkt, den musst Du dir zum Selbstschutz vor Augen führen: Er lehnt Therapie ab. Und wie erwähnt, selbst mit Therapie würde er Jahre brauchen, bis es deutlich besser geht. Halte erstmal Abstand, am besten 8 oder 12 Wochen Kontaktsperre, und dann horche in dich rein. Sprich mit Fachleuten, deiner Therapeutin, arbeite das alles auf OHNE ihn. Wenn er in der Zwischenzeit einen Therapieplatz findet, schau weiter. Wenn er ihn findet! Mit Wartezeit beginnt das dann vielleicht in 6 oder 9 Monaten, falls er es macht, er lehnt es aber ab.
Gesetzt denn Fall, er würde Therapie machen: Beginn 2026, und dann irgendwann 2027 oder 2028 gibt es erste Erfolge? Das willst Du Dir antun? Und ohne Therapie? Warten bis 2030, bis er sich im Griff hat? Und weder Therapie noch Änderungswillen bedeuten, dass er sich grundlegend ändern kann!
Also, meine Antwort kennst Du, davon bin ich überzeugt. Abstand, getrennt wohnen. Du kannst auch in ein Frauenhaus!
Sorry, aber deine Therapeutin kann gar keine Rückschlüsse über sein Innenleben ziehen, wenn sie nur deine Beschreibung von ihm kennt.
Sowas schwerwiegendes wie Borderline fernzudiagnostizieren und dem Patienten das dann auch noch mitzuteilen, ist mehr als unprofessionell und übergriffig.
Ja, man kann mit borderline eine Beziehung führen. Das erfordert aber viel Selbstreflektion von beiden Seiten und vor allem einen guten Umgang damit.
Wie auch immer: die Beziehung ist alles andere als gesund und von Gewalt geprägt. An was auch immer das liegen mag. Zu deinem eigenen Wohl solltest du da raus und ich denke, du weißt das.
Auf garkeinen Fall solltest du zu ihm zurück. Vor allem, wenn er von einer Therapie sowieso nichts hält. Zeigt ja schon, dass er kein Interesse hat an sich zu arbeiten, auch, wenn es für dein Wohl wäre und auch keine Verantwortung übernehmen will. Du musst selbst Verantwortung übernehmen und dich schützen.
Nachtrag:
Und genau deshalb sind nennen von Begriffen, wo sie nichts zu suchen haben, so gefährlich.
Du versuchst jetzt alles mit einer Störung zu rechtfertigen, die er nicht mal diagnostiziert hat und schöpfst Hoffnung. Du siehst Muster und Zusammenhänge, die ihn mit seinem Verhalten in Schutz nehmen, ohne zu wissen wie viel da dran ist.
Es ist im Prinzip vollkommen egal, wieso er dir Gewalt antut. Er möchte nicht daran arbeiten und das ist deine Entscheidung gegen dich.
HI.
Es ist im Prinzip vollkommen egal, wieso er dir Gewalt antut. Er möchte nicht daran arbeiten und das ist deine Entscheidung gegen dich.
Auf den Punkt. Wichtig ist, was er macht, und ob er was ändern will! Und selbst wenn er jetzt beginnen würde mit Therapie, wird es vielleicht Jahre dauern, bis er erste Erfolge hat, wenn sie eintreten. Auch das ist nicht gesichert.
Es hatte 5 Jahre Zeit, die hat er nicht genutzt, egal welche Diagnose dahintersteckt.
Ich würde nicht zu ihm zurück gehen du bist laut dem was du gesagt hast kaputt gegangen und die beziehung war toxisch und jetzt bist du in Therapie sind für mich klare Regeln das es nicht klappt denn in eine Beziehung macht man den oder die Partnerin nicht kaputt man schaut das man sich gegenseitig unterstützen tut er will nicht an sich arbeiten er will nur das alte Muster wieder haben dann bist du woeder am anfang einfach blockieren und nicht mehr erreichbar sein eventuell sogar weit weg ziehen ich habe Autismus und kenne mich mit viele Erkrankungen aus gerne können wir auch privat schreiben
Ja sehr gerne lieber Felix.
Hi.
Empathie kennt viele Richtungen, eine geht immer auch in Richtung von einem Selbst, finde ich.
Für andere Mitgefühl zu haben ist wichtig. Und genauso wichtig ist es, mit sich selbst Mitgefühl zu haben, sich zu schützen. Das können viele nicht, die das nie lernten. Das ist gefährlich, weil es zu Selbstaufgabe führen kann.