Medizin, Wirtschaftswissenschaften oder Jura studieren?
Ich befinde mich gerade in einer kleinen Lebenskrise da ich nicht weiß wohin es mit mir gehen soll. Ich interessiere mich für JUS, Wirtschaftswissenschaften oder Medizin; eig. wäre auch Informatik drinnen gewesen weil ich den Fakt mag, dass man es von überall aus der Welt machen kann d.h. Home-Office wäre möglich.
Ich habe Pro-Kontra-Aufzählungen gemacht, wie folgt:
Medizin Pro: Extrem Lebenserfüllend, man hilft direkt Menschen; kein langweiliger 9-5 Job, sondern nahe am Menschen und immer andere Fälle; sicherer Job; Ich wollte auch seitdem ich klein bin immer Ärztin werden
Medizin Contra: Werde wohl erst mit 20 studieren d.h. werde mit erst 26 mit Medizin-Studium fertig und hätte nun 1 Jahr vor mir, in der ich warte müsste; vor allem in der Assistenzzeit viel Stress; Heirat Ende 20er/Familienwunsch mit Anfang 30 noch möglich?; man kann eig. nicht in andere Branchen wechseln
Jus Pro: Arbeit als Strafverteidiger sehr spannend; Auch Lebenserfüllend weil man ja für Gerechtigkeit kämpft; Richterin zu werden sieht auch interessant aus (Judge Judy!), Liebe es zu debattieren/argumentieren
Jus Kontra: AI übernimmt vlt. den Job?; Sehr hartes und langes Studium; komme aus Österreich also würde ich dann mit 23 fertig sein (Regelstudienzeit) - dann halt Konzipientin, wobei man dort nicht gut verdient; Großkanzleien ist ein harter Knochenjob
Wirtschaftswissenschaften Pro: Ich liebe Unternehmen, Unternehmer-Biografien inspirieren mich (Saygin Yalcin!), hätte dann mit 23 auch Master fertig und könnte dann in die Arbeitswelt einsteigen, könnte mir vorstellen auch selbständig zum sein!; Ich mag die Idee, dass man Praktika macht während der Uni-Zeit
Wirtschaftswissenschaften Kontra: Man wird danach kein richtiger Beruf d.h. z.B. Medizin -> Arzt; Jus -> Anwalt, sondern muss sich halt auch den hart umkämpften Markt zeigen können; eventuell auch Home-Office möglich, gute Gehaltsaussichten solange man fleißig arbeitet (weiß nicht ob ich ins Investment Banking möchte); eventuell etwas weniger erfüllend wie die anderen beiden weil Wirtschaft.
War jz lang, aber habt ihr auch Tipps für mich in welche Richtung es gehen soll? Ich möchte einf. nur glücklich werden. Bin jz 19, und würde mich gerne entscheiden! Wäre auch froh über Leute, die genau diese Fächer studieren und ob sie es bereuen! Dank im Voraus!
4 Antworten
Es handelt sich um grundverschiedene Studiengänge! Einen Rat zu geben ist schwierig.
Du solltest Dich für den Studiengang entscheiden, der Dich am meisten interessiert.
Hast Du schon eine professionelle Berufsberatung in Anspruch genommen? Ich würde Dir ein Praktikum in einer Klinik empfehlen, damit Du zumindest einen Einblick in den Klinikalltag bekommst.
Bei Interesse zu lesen > gültig für Deutschland:
https://www.gutefrage.net/frage/wie-kann-ich-das-machen-108#answer-594769251
In Österreich ist das Studium der Humanmedizin NC frei, allerdings ist der medAT Pflicht. Problematik > es gibt viel mehr Bewerber, wie Studienplätze.
glaubst du ich kann da trzdm teilnehmen obwohl ich eig. aus Österreich bin..?
Medizin: Es ist schwierig an einer öffentlichen Universität in Österreich einen Studienplatz zu bekommen.
Zu jus: Ich wäre mir da an deiner Stelle nicht so sicher das in Regelstudienzeit zu schaffen. Der durchschnittliche Studiendauer sind da 12 Semester. Es ist definitiv nicht einfach und dort sind sehr viele Streber. Die Konkurrenz ist da also auch nicht niedrig. Automatisch Anwalt wirst du damit auch nicht. Es ist auch ein sehr anstrengendes und schwieriges Studium. (Eigene Erfahrung)
Zu Wiwi: Ist meiner Meinung nach definitiv leichter als JUS. Du solltest dich hald wirklich für Wirtschaft interessieren. Du hast nach einem Bachelor sehr viele verschiedene Master als Möglichkeit und kannst dich auf eines von vielen verschiedenen Gebieten spezialisierten. (Das ist bei Jus z.B. nicht der Fall, dass du dort soviele Möglichkeiten hast.
Würdest du nochmal Jus studieren wenn du es entscheiden könntest, da ja steht dass du eigene Erfahrung hast? Bei Wiwi kann ich mich halt sehr gut spezialisieren und habe dann auch vor an einer Top-Uni dies zu machen wie HSG
Nur Jus alleine würde ich nicht mehr beginnen. Die Beurteilungen dort sind finde ich teilweise echt nicht nachvollziehbar und die mündlichen Prüfungen sind extrem. Ich habe einen zweiten Studiengang dazu begonnen nämlich Wijus (ist eine Mischung aus Jus und Wiwi). Da hat man mit dem richtigen Master auch die gleichen Möglichkeiten wie bei Jus. Ich mache da gerade den Bachelorstudiengang und finde es einfacher.
Es ist nicht so wichtig an welcher Uni man war bei Wiwi. Würde da ehr die wählen wo dir der Studiengang am besten gefällt und wo du dann auch die Voraussetzungen für den Master erfüllst, den du machen willst.
Zu deinen Punkten mit den Praktika noch: ich weiß nicht ob das einheitlich an jeder Uni so ist, aber bei Jus und wiwi kenne ich es nicht so mit den Pflichtpraktikum während des Studiums. Trotzdem wäre es natürlich gut, wenn man ein Praktikum während des Studiums macht.
Ich glaube, du siehst das alles zu romantisch und hast halt keinen Plan von der "echten" Arbeitswelt. Zur Verteidigung: wie auch? Vom schulischen Schreibtisch aus, sieht alles toll und aufregend aus.
Mach in jedem Bereich praktikas. Dann bekommst du Einblick in die Arbeitswelt und wie es dort auf und zu geht
Okay danke, dass einzige was ich halt nicht möchte ist unglücklich in meinem Job dann zu werden
"Lebenserfüllend weil man ja für Gerechtigkeit kämpft"
Träumer. Vergiss deine Klischees. Guck dir besser mal die Realität der Berufe an. Dann kannst du vernünftige Entscheidungen treffen.
Und wenn es langfristig sicher sein soll, solltest du deine bornierte Verengung auf akademische Berufe aufgeben. KI rationalisiert da einen Grossteil der Arbeitsplätze in wenigen Jahren weg.
Die Hände kann KI aber noch nicht ersetzen. Handwerk ist daher in den kommenden Jahren wesentlich solider als deine Traumberufe.
Inwiefern bin ich ein Träumer - als Strafverteidiger bzw als Richter kämpft man fürs seinen Mandaten… Möchte unbedingt studieren, also für mich persönlich sind Handwerkerberufe außer Frage! Sonst noch Tipps?
Als Richter kämpfst du zwar nicht für irgendeinen Mandanten, aber ich stimme dir grundsätzlich zu
Habe leider keine professionelle Berufsberatung in der Nähe - gibts sonst andere Möglichkeiten? Danke!